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Suchbegriff: Elchingen

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Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 23.01.1864
  • Datum
    Samstag, 23. Januar 1864
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 8
[...] ſelbſt zu gerade und rechtlich dachte, um Anderen entgegengeſetzte Geſinnungen zuzutrauen, Seit der Majorin die Auszeichnung geworden war, auf Schloß Elchheim gaſtfreundlich empfangen zu werden und den Baron Elchingen nebſt Tochter auf ihren eigenen Soireen und Bällen zu ſehen, begann ſie ſelbſt in denjenigen Kreiſen, welche ſie früher ignorirt hatten, geduldet zu werden, und ſie erhielt im Ä des Winters ſelbſt Einladung zu den [...]
[...] Kunſt, über Haus- und Landwirthſchaft, und trug ſich offenkundig mit der Abſicht einer längern Reiſe nach England. Viele wollten dieſes auffallend beſonnene Benehmen mit ge heimen Abſichten zuſammenreimen, welche die Majorin auf Herrn v. Elchingen oder auf den alten Grafen Weitau habe; allein Frau v. Wevers war allzu vorſichtig, um ſich irgend eine greifbare Blöße zu geben, und allzu kokett, um derartige Anſpielungen von Seite An [...]
[...] ſen, ihren Bruder nicht als Gaſt auf ihrem Landſitze zu beherbergen, um ihr eigenes Treiben mehr der Beachtung zu entziehen; und Guido ſeinerſeits ritt lieber die anderthalb Meilen von Thannenberg nach Elchingen hinüber, um ebenfalls keiner Controle zu unterliegen, als daß er es ſich unter den Augen ſeiner Schweſter und in der Nachbarſchaft Ella's bequemer gemacht hätte. [...]
[...] innig geliebt hätte. So aber vermochte er ſich nicht von ihr loszureißen und kehrte in den Ä Monaten immer wieder, wenn auch ſeltener, in Schloß Elchheim ein, wo er von Seiten des Barons Elchingen ſtets die zuvorkommendſte, ja immer verbindlicher werdende Aufnahme fand, denn Frau v. Wevers hatte mittlerweile ihre Karten ſo gut geſpielt, daß ſie ſich nicht nur ganz in Ella's Vertrauen eingeſchlichen hatte und von dieſer mehr als [...]
[...] Aufnahme fand, denn Frau v. Wevers hatte mittlerweile ihre Karten ſo gut geſpielt, daß ſie ſich nicht nur ganz in Ella's Vertrauen eingeſchlichen hatte und von dieſer mehr als tolerirt wurde, ſondern daß ihr Umgang für den ernſten und ungeſelligen Herrn v. Elchingen ſogar eine Nothwendigkeit geworden war, denn das muntere Weſen und die anmuthige Unterhaltungsgabe der ſchmucken Wittwe übten einen ungemeinen Reiz auf den Baron aus [...]
[...] ſchaft zu entziehen, meine Gnädige!“ ſagte der Rittmeiſter und deutete auf den Baron, der in dieſem Augenblick mit Frau v. Wevers aus der Glasthüre des Salons auf die Terraſſe heraustrat. Herr von Elchingen hatte der jungen Wittwe den Arm gereicht und beugte ſich beinahe zärtlich zu ihr herab, die lebhaft und angelegentlich mit ihm ſprach, aber ihr Son nenſchirmchen ſo vorhielt, daß Herr von Grainberg nichts von den Zügen ſeiner Schweſter [...]
[...] einem Spaziergang über die Terraſſe bot. Wenigſtens heftete Ella einen ſtaunenden Blick auf die beiden und konnte ſich nicht enthalten, ihnen von ferne mit den Augen zu folgen, als Baron Elchingen am Ende der Terraſſe die Treppe hinabſtieg und Frau v. Wevers in den Schatten der hohen Allee von Linden und Buchen hineinführte, die vom Schloſſe nach dem Oekonomiegebäude hinaufzog. - [...]
[...] flüſterte er eudlich mit einer ergreifenden Innigkeit der Betonung. Sie ſchrack zuſammen und wandte ſich raſch zu ihm, dann zum Gehen. Aber er hielt ſie mit einer Handbewe gung davon ab. – „O, nicht ſo, Fräulein v. Elchingen!“ flüſterte er, und ſeine Stimme bebte vor innerer Erregung; „ich beſchwöre Sie, theure Ella, hören Sie mich nur einen Augenblick ruhig an. Sie dürfen mir dießmal nicht entgehen; es iſt ein Moment, den ich [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 09.01.1864
  • Datum
    Samstag, 09. Januar 1864
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 7
[...] 1. Vor ungefähr ſieben Jahren &# der Baron Elchingen auf Elchheim für den reichſten Gutsbeſitzer der Provinz. Seine Güter waren ſchuldenfrei und ertrugen mindeſtens vierzig tauſend Thaler Rente, nnd man wußte recht gut, daß der Baron jährlich kaum den achten [...]
[...] angen, ſobald er an ihnen eine beſondere Beeiferung bemerkte, ſich um Herz und Hand Ä. Tochter zu bewerben. Von Ella war Baron Elchingen überzeugt, daß ſie nicht unbedacht wählen, ſich, wie er ſagte, „nicht verplempern würde.“ Obſchon erſt wenige Monate über achtzehn Jahre zählend, obſchon noch in aller jugendlichen Friſche des Geiſtes und Körpersprangend, war [...]
[...] merklich zu machen. Daß es Frau von Wevers ſeither noch nicht Ä war, ſich im Hauſe des Barons Elchingen einzuführen, hatte ſeinen Grund namentlich in jener unerklärlichen Abneigung, welche Ella gegen dieſe Frau hegte. Die Koketterie der Majorin, ihr freier Ton welcher mit den kaum abgelegten Trauerkleidern der Wittwe ſo wenig im Einklang zu ſtehen ſchien, [...]
[...] mißfielen Ella. Noch mehr aber ward ihr die Majorin zuwider, als Ella erfahren hatte, die Leute behaupteten, daß Frau von Wevers nicht unabſichtlich die nächſte Nachbarin des Barons Elchingen geworden ſey, indem ſie es darauf abgeſehen zu haben ſcheine, den wacke ren aber etwas charakterſchwachen Baron in ihre Netze zu locken. Von dieſem Augenblick wich Ella mit beeiferter Gefliſſenheit allen Annäherungs-Verſuchen der Majorin aus, und [...]
[...] mühungen erſcheinen dürfte.“ Emma von Wevers hegte ebenfalls eine gewiſſe Abneigung oder wenigſtens ein Vor urtheil gegen Fräulein von Elchingen; – zunächſt war es der weibliche Neid, welcher Frau v. Wevers gegen Ella einnahm, denn ſie konnte ſich nicht verhehlen, um wie unendlich viel höher dieſe nach allen Beziehungen hin in der Welt daſtand als ſie; ſie begriff inſtinkt [...]
[...] zu heiſchen ſchien und empfing. Sodann aber entging der Ä auch das ſichtliche Aus weichen Ella's nicht, und ihre Hoffnung auf einen künftigen vertrauten Umgang mit den Elchingen ſank raſch. Sie hätte ſich bei dem zwar adelsſtolzen aber gutmüthigen und leut ſeligen Baron leicht zu inſinuiren gewußt, allein ſie war unſchlüſſig und unſicher dem kalten Stolz und der Selbſtbeherrſchung des ſchönen Mädchens gegenüber, – ſie zuckte unwillkür [...]
[...] ſich bei jeder zufälligen Begegnung immer deutlicher überzeugt, daß ſie mit Ä heraus fordernden Kokette nichts gemein Ä könne. – Um ſo höher gingen jetzt die Hoffnungen der Majorin auf künftige nähere Beziehungen zwiſchen den Elchingens und ihr, als ſie aus einiger Entferuung die Aufmerkſamkeit bemerkte, womit Fräulein Ella ihrem Bruder zu hörte. - (Fortſetzung folgt.) [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 06.02.1864
  • Datum
    Samstag, 06. Februar 1864
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 7
[...] Auch einige ältere Domeſtiken, welche die Herrſchaft von Wien aus hieher Ä hatte, ehe ſie wieder auf Reiſen gegangen waren, beſtätigten Gabrielen die Möglichkeit, daß Ä Stiefmutter in wenigen Monaten dem Hauſe Elchingen einen Sohn und Erben ſchenken könnte. Dieſer Schlag kam ihr ganz unerwartet, und ſteigerte das Gefühl unbezwinglicher Eiferſucht gegen die Stiefmutter, dieſe Nebenbuhlerin um die früher ſo uneingeſchränkte und [...]
[...] ſchüttert werden, denn dieſe Möglichkeit hätte ſie ſich ſeither in ihrer bitterſten Eiferſucht niemals träumen laſſen. Sie die zwanzig Jahre lang die präſumtive Eigenthümerin und Erbin der Elchingen'ſchen Güter geweſen war, ſollte nun um ihr Erbe betrogen und von ihrem Throne vertrieben werden durch das Kind einer Stiefmutter, die ſie bitter haßte, – ja ſie ſollte den Räuber ihres irdiſchen Glückes gar noch Bruder nennen! Das war der [...]
[...] folgung bis in die Gegend des Parks der Ä Domeſtiken bloßgeſtellt. „Von nun an müſſen wir einander fremd bleiben, Herr v. Grainberg!“ ſagte ſie ſchließlich. „Zu Befehl, Fräulein von Elchingen!“ erwiderte er aufſtehend, denn ihre Heftigkeit hatte ihn an der empfindlichſten Seite verletzt. Er wandte ſich zum Gehen, aber ein Blick auf dieſe in Thränen ſchwimmenden Augen, auf die verſtörten Züge, die bebenden Hände, die [...]
[...] Ä # erſt die Größe des Opfers zu ermeſſen, das ſie den nnſeligen Verhältniſſen ge Yacht hatte. – Einige Wochen ſpäter kehrten der Baron v. Elchingen und ſeine Gattin nach Elchheim zurück. Ellas erſte Begegnung mit ihrer Stiefmutter war von beiden Seiten bezeichnend: Frau von Ä machte kein Hehl aus dem Triumph des Muttergefühls und des Ehr [...]
[...] aron mit einem unbewußten und unwiderſtehlichen Drange zu ſeinem Kinde hingezogen, als wollte er ihr ohne Worte den Schmerz abbitten, den er Ella bereitet habe. Alle ihre Bemühungen – falls Frau von Elchingen jemals ſolche gemacht hatte, Ella vom Herzen Ä Vaters loszureißen, – ſchienen vergeblich geweſen zu ſeyn. – Auf welche Weiſe der oll der Stiefmutter gegen Ella ſich äußerte, davon nur Ein Beiſpiel unter Vielen. Herr [...]
[...] Äs einen Ä an irgend jemand zurückzulaſſen, wie die Baronin mit beſonderer Be tonung und einem bedeutſamen Seitenblick auf Ella und deren Vater ſagte. Sie wollte da mit Herrn von Elchingen und ſeiner Tochter zu verſtehen geben, daß Guido jetzt Gabrielen abſichtlich vernachläſſige, vielleicht wegen der nun weſentlichen veränderten Lage des Frän eins. Allein Ella blieb gelaſſen und ſah ohne Bitterkeit den Pfeil harmlos vor ihren Füßen [...]
[...] ſüchtig und frevelhaft ſeyn werde, da Opfer anzunehmen, welches der Herr Rittmeiſter ſelbſt jetzt noch mir anzubieten ſo großmüthig war“ – Die Stiefmutter ward hierdurch zum Schweigen gebracht; Herr von Elchingen und Adelheid aber hefteten verwunderte Blicke auf dieſes ruhige, ſelbſtbewußte Mädchen, das mit keinem Zucken einer Lider verrieth, was es ſie gekoſtet hatte, auf Guido's Herz und Hand zu verzichten. Wer hätte, wann er die [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 16.01.1864
  • Datum
    Samstag, 16. Januar 1864
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 6
[...] tollen Rennen betheiligen wollte. „Meine Herren, darf ich Sie höflich bitten, dem Pferde meiner Tochter etwas mehr Raum auf der Hinterhand zu laſſen?“ hob Herr v. Elchingen unruhig an, und ſagte dann zu Ella: Ich wollte, Du hätteſt heute früh auf mich gehört, liebes Kind, und Dir ein minder raſches Pferd ſatteln laſſen!“ [...]
[...] nicht leicht verlor, hatte nicht ſobald bemerkt, daß der Schimmelhengſt mit ſeiner Reiterin durchging, als er ſchon einen Plan fertig hatte, um das ausgebrochene Pferd um jeden Preis Ä. Ehe daher Baron Elchingen noch vollſtändig überzeugt war, daß das Pferd ſeiner Tochter durchging, und ehe er ſich ſeiner eigenen Rath- und Hülfloſigkeit unter ſolchen Verhältniſſen gehörig bewußt wurde, war Herr v. Grainberg ſchon den Grat der Anhöhe [...]
[...] lief, ſich mit der Schleppe ihres Reitkleides in den knorrigen friſch entäſteten Weidenſtümpfen zu verfangen, welche dort die flachen Böſchungen des Ufers befeſtigten. Herr v. Elchingen hatte inſtinktmäßig ſein Pferd angetrieben nnd war Ella in einiger Entfernung nachgeſprengt, gefolgt von einigen andern Reitern, welche das Schickſal der ſchö nen Reiterin in eine erklärliche Aufregung verſetzte. Frau v. Wevers aber war Ä [...]
[...] ſie im Carriere den Hang hinunter an die Seite des beängſteten Vaters und rief ihm zu: „Ich bitte Sie inſtändig, Herr Baron, ſeyn Sie ruhig und ſetzen Sie ſich keiner unnützen Gefahr aus! Ueberlaſſen Sie die Rettung der Freiin von Elchingen ganz meinem Bruder. Seyen Sie überzeugt, daß ihm ſein Unternehmen gelingen wird, und folgen Sie meinewt Ä Rath und geben Sie die Verfolgung auf! Das Fräulein Ä zu viel Vor [...]
[...] Schimmels erfaßt! Beruhigen Sie ſich, mein beſter Herr Baron! ich wünſche Än ZU der Rettung Ihrer Tochter Ä denn nun iſt das Fräulein in Sicherheit! Sehen Sie, # Ä und der Schweißfuchs halten beide, und das Fräulein v. Elchingen ſitzt noch m Sattel!“ „Gott ſey Dank! Der Himmel ſey geprieſen!“ ſtammelte der Baron, auf's tiefſte er [...]
[...] uhig und mit der Darlegung tiefſten Reſpekts entgegen, obſchon er dabei in ſeinem Geiſte Ä andern Gedanken Ä geben konnte, als daß Gabriele v. Elchingen das reizendſte bezauberndſte Mädchen ſey, das er jemals geſehen hatte. Und wenn dabei je irgend etwas in ſeiner Seele auch an das fürſtliche Vermögen dieſes Mädchens erinnerte, wer will es [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 13.02.1864
  • Datum
    Samstag, 13. Februar 1864
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 6
[...] heit eines ungeſtörten Zwiegeſprächs zu vereiteln. Sie ſprach mit Geringſchätzung von Ella's hochmüthiger Kälte und verletzender Herzloſigkeit, und mit bitterm Vorwurf von Herrn von Elchingens Blindheit dagegen, von ſeiner allzugroßen Nachgiebigkeit gegen Ella's trotzigen unabhängigen Sinn. Allein endlich kam eine Gelegenheit, welche die Stiefmutter nicht mehr hindern konnte. [...]
[...] Als die Wälder ſich verfärbten und die niedriger ſtehende herbſtliche Sonne mit ihren letzten glühenden goldigen Farbentönen die nackter werdende Landſchaft ſchmückte, nahte die Zeit heran, wo Frau von Elchingen ihrer ſchweren Stunde entgegenſah. Seit Wochen war ſie ernſter, trauriger und verbitterter geworden, und auf ihrem gedrückten Gemüthe ſchienen bisweilen finſtere Ahnungen zu laſten. So kam an einem Ä ſtürmiſchen November [...]
[...] bisweilen finſtere Ahnungen zu laſten. So kam an einem Ä ſtürmiſchen November morgen der Augenblick, wo in dem kleinen Speiſeſaal des Schloſſes Elchheim der Baron von Elchingen und ſeine Tochter in gewaltiger geiſtiger Spannung daſaßen, und auf die Nachricht von dem lauerten, was ſich drüben in den Zimmern der Schloßherrin vorbereitete. Gabriele war am frühen Morgen ſchon in das benachbarte Dorf gegangen, um eine arme [...]
[...] sº . . . . . . - der nahen Stadt verlangt. Herr von Elchingen wagte nicht zu ſeiner Tochter aufzublicken, deren Schickſal jetzt eben in der Waage zitterte, denn wenn die Stiefmutter eines Sohnes genas, ſo beraubte dieſer ja die ältere Schweſter alles deſſen, was ſie ſeit mehr als zwanzig [...]
[...] pfötchen, womit ſie ihn an ſich gelockt, herausgekehrt hatte. Stunden vergingen, der zweite Arzt war gekommen und hatte ſich mit ſeinem Kollegen und den dienenden Ä in die Zimmer der Baronin eingeſchloſſen. Herr v. Elchingen ging noch immer im Frühſtückszimmer auf und nieder un fieberiſcher Unruhe oder ſtierte, in dumpfem Hinbrüten am Fenſter ſitzend, in die düſtere Landſchaft und die vom Winde [...]
[...] zweiflungsvoll rang. Hedwig ſtand ſchluchzend, todesblaß vor ihm. „Was iſt geſchehen?“ ſtammelte Ella beinahe tonlos. „Frau von Elchingen iſt todt, Fräulein!“ war die Antwort. „Und das Kind?“ - „Das Kind lebt – ein Knabe,“ ſagte der Baron mit hohler Stimme. (Fortſ. f.) [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 26.03.1864
  • Datum
    Samstag, 26. März 1864
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 5
[...] Gabrielens ganzer Umgebung entging die Veränderung nicht, welche in ihrem Benehmen vorgegangen war, von dem ernſten Arzte an, der ſie immer aufmerkſam beobachtete, bis zu der Krankenwärterin herab, welche ihre Stelle an Herrn v. Elchingens Bette einnahm in den ſeltenen Stunden der Ruhe oder Erholung, wo ſie von ſeinem Krankenlager ging. Der Doc tor, welcher Ellas Charakter genau zu kennen glaubte, wunderte ſich zwar über ihre Sinnes [...]
[...] Am ſpäten Abend des nächſten Tages, als Ella ſich nach dem Schlafzimmer ihres Vaters begeben wollte, um nach ſeinem Befinden zu ſehen und die Wärterin zu inſtruiren, bevor ſie ſich ſelber zu Bette begab, meldete man ihr den Kaplan von Elchingen, und in der näch ſten Minute Ä der würdige Greis vor ihr. Sie bebte zuſammen vor heimlichem Ent ſetzen, denn des Prieſters Erſcheinen zu dieſer Stunde gemahnte ſie unwillkürlich an Lembke [...]
[...] hierauf der Kaplan ſammt dem Bürgermeiſter und dem Doctor ſich in das Filialdörfchen zu Lembke begeben und derſelbe in ihrer Aller Gegenwart ein umfaſſendes Geſtändniß über die Art und Weiſe des Todes von dem jungen Erbherrn von Elchingen abgelegt habe und dann noch den Wunſch geäußert, Fräulein Gabriele möchte zu ihm berufen werden, damit er ſie mit dem Inhalt ſeines Geſtändniſſes bekannt machen und ihre Vergebung anſehen [...]
[...] eben werde.“ ß Als das Chaischen vor dem Häuschen des alten Lembke hielt, hob der Doctor das Fräu lein von Elchingen heraus und führte ſie in die Wohnſtube des Gärtners, woſelbſt der Bürgermeiſter von Elchheim und ſein Schreiber ſie erwarteten. . „Leſen Sie erſt dieſes Protokoll, gnädiges Fräulein, ehe Sie zu dem Kranken hinein [...]
[...] ſchrift bekennen ſollten: - „Joachim Lembke ſagt aus: Am 11. Juni v. J., ungefähr um 7 Uhr Abends, war ich in dem Blumengärtchen des gnädigen Fräuleins Gabriele von Elchingen mit Aufbinden von Roſen und anderen Blumen und mit dem Begießen der Topfpflanzen beſchäftigt, da kam der Herr Oberſt von Grainberg mit dem kleinen Mosjeh Max an mir vorüber, und [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 30.01.1864
  • Datum
    Samstag, 30. Januar 1864
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 5
[...] eine Jahresrente von vierzigtanſend Thalern zulegte,“ entgegnete ſie lächelnd, legte beide Hände auf des Bruders Schultern und blickte ihn triumphirend an; „kurz und gut: ich habe mich heute mit dem Baron Julius von Elchingen verlobt!“ Der Rittmeiſter prallte zurück, als ob ihn eine Viper sº hätte – das leibhafte Bild des Schrecks und hoffnungsloſer Ä „Emma, Du ſcherzeſt! das iſt uicht [...]
[...] unter den Ulmen auf einer Gartenbank beiſammen geſeſſen; ſie hatte geſehen, wie ihr Vater mit leuchtenden Augen die kleine runde Hand der Baronin innig an ſein Herz und ſeine Lippen gedrückt, und wie ſie ſich mit verklärter Miene zu Herrn von Elchingen herabgebeugt und ihn auf die Stirne geküßt hatte! Gabriele ahnte nun, daß ihr Vater, von der ſchlaueu Frau umſtrickt und von ihren vulgären Reizen gefangen, bereits ſeine Freiheit an ſie ver [...]
[...] eführt hätte, ihr Vater niemals in die ihm ſo geſchickt geſtellten Netze gefallen wäre, und # ſelbſt ihr Herz frei erhalteu haben würde - . Herr von Elchingen beſchleunigte die Hochzeit, nachdem einmal der Rubicon überſchritten und die Verlobung durchgeſetzt war. Aeltere Männer ſind insgeſammt ſelbſtſüchtig, nament lich in ſolchen Dingen. Sie erinnern, ſich an die ungewiſſe, vielleicht nur noch kurze Spanne [...]
[...] ihrer verſtorbenen Mutter, theilte ihre Einſamkeit auf Elchheim, und ſchürte, in ihrer eigenen Indignation über dieſe FÄ noch beeifert die Entrüſtung und Erbitterung Gabrielens. Als im November der Baron und ſeine Gemahlin auf kurze Zeit nach Elchingen zurück kehrten, erſchrack Ella förmlich über die Veränderung, welche mit ihrem Vater vorgegangen. Er war beinahe grau geworden; ein unverkennbarer Druck lag auf ſeinem Gemüthe, und [...]
[...] Er war beinahe grau geworden; ein unverkennbarer Druck lag auf ſeinem Gemüthe, und aus ſeiner frühern Milde war eine Schlaffheit und Gefügigkeit gegen ſeine Gattin gewor den, welche allen eigenen Willen ſeinerſeits verbannte. Herr v. Elchingen ſtand ganz unter dem unbeſchränkten Einfluß ſeiner zweiten Frau; ſie lenkte ihn mit Schmeicheleien, mit Lieb koſungen, mit Tändeleien; aber Thatſache war, daß er gebunden, wenn auch mit Roſen [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 05.03.1864
  • Datum
    Samstag, 05. März 1864
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 2
[...] einem breitkronigen Hollunderſtrauche. Der Frühling war im Begriff in den Sommer hinein zugreifen, und der Arzt rieth, dem Baron eine Badekur zÄr Kräftigung an. Da erſchien eines Tages der Oberſt von Grainberg zu Elchingen zum Beſuch in doppelter Abſicht, wie er ſagte: nämlich einmal um ſich nach dem Befinden ſeines Neffen und künftigen Mündels und nach demjenigen des Freiherrn von Elchingen zu erkundigen, und dann um den kleinen [...]
[...] vielleicht auch noch aus anderen Gründen iſt mir jenes Gütchen am willkommenſten.“ „Ich kann mich nur über Ihren Entſchluß freuen, Schwager Guido,“ erwiderte Herr von Elchingen; „auf dieſe Weiſe ſind Sie mir näher und dem hülfloſen Knaben, zu deſſen Vormund ich Sie auserſehen habe. Ich fürchte ohnedem, dieſe Funktion wächst bald an Sie heran. Und dann wird auch Gabriele Ihres Schutzes bedürfen; ſie wird erfreut ſeyn, [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 12.03.1864
  • Datum
    Samstag, 12. März 1864
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 3
[...] kleineren zum Opfer zu bringen – nämlich Gabrielen der Sicherheit ihres Geliebten zu ver ſichern und dann allem Andern kühn die Spitze zu bieten. „Sie haben keinen Grund zu ernſten Beſorgniſſen, meine Gnädige“, fuhr er fort; „Herr v. Elchingen iſt zwar krank, doch außer Lebensgefahr, und Herr v. Grainberg iſt mit dem Nachtzug von Thannberg abgereist, und . . . und erwartet das Ergebniß der Unterſuchung ſchriftlich. Unmittelbar nach dem [...]
[...] ". 8. Monate lang verließ Gabriele das Zimmer ihres Vaters nicht anders, als wenn Ruhe oder Geſchäfte ſie zu einer Pauſe in der Pflege des Kranken nöthigten. Herr v. Elchingen lag Ä und halb der Sprache beraubt, ein wahres Jammerbild, auf ſeinem Schmer zensbette, und hatte wenig Empfänglichkeit mehr für die Eindrücke der Außenwelt. Der [...]
[...] weite Gattin des Barons niemals geachtet oder geliebt; das hätte ſich ſchon nicht mit der nhänglichkeit vertragen, die er noch für die ſelige Frau Baronin hegte. Dazu aber kam noch, daß Frau Emma v. Elchingen, Ella's Stiefmutter, von Anbeginn gegen dieſen bevor zugten Leibdiener ihres Gatten jenen vorurtheilsvollen Widerwillen gefaßt hatte, welchen Frauen in ihrer Lage meiſt gegen ſolche vertraute Diener ihrer Gatten hegen. Beide hatten [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 20.02.1864
  • Datum
    Samstag, 20. Februar 1864
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 2
[...] Wohl ſelten war die Geburt des Sohns und Erben eines vornehmen. Hauſes von ſolch' aufregenden und erſchütternden Umſtänden begleitet geweſen, wie diejenigen waren, unter welchen der ſpäte Sprößling des Hauſes Elchingen in dieſe liebloſe geſchäftige Welt trat. Die Mntter war todt, den Schmerzen und Folgen einer ſchweren Geburt erlegen; der Vater ward ſeines kleinen Erben nicht froh und würde vielleicht ſein halbes Vermögen darum [...]
[...] nicht gekommen ſey, auf welchen ſie ihn bei ſeiner früheren Bewerbung halb und halb ver tröſtet hatte, ja daß derſelbe vielleicht gar nie wieder kommen werde. Wenige Wocheu nach der Beerdigung ſeiner Gemahlin überſiedelte Herr v. Elchingen [...]