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Suchbegriff: Mehring

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Der schwäbische Postbote (Neue Augsburger Zeitung)Der schwäbische Postbote 15.12.1876
  • Datum
    Freitag, 15. Dezember 1876
  • Erschienen
    Augsburg
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg; Wertingen
Anzahl der Treffer: 10
[...] verächtlich. „Nun wohl“, ſprach ſie kalt, ihm mit einem Blick des Abſcheues die Hand entziehend, „ich fürchte von dieſer Stunde an das Blutgerüſt nicht mehr.“ „Weil jener Leon gefallen iſt?“ knirſchte Henry mit wutherſtickter Stimme. Sie wandte ſich ſchweigend zur Thür; mit brutaler Heftigkeit riß er ſie zurück. [...]
[...] plötzlich ſo gleiſneriſch thateſt. Ungeheuer –“ „Schweig!“ rief Henry wild, „das Ariſtºkratenblut auf dieſer weißen Str verlockt mich, mehr zu koſten. Ja, es reizt mich, dieſen ariſtokratiſchen Nacken, der ſº noch immer nicht beugen will, unter das Beil der Guillotine zu legen.“ [...]
[...] lägt; ſie mag Gott danken, daß noch keine Bombe hier eingeſchlagen, das hätte mehr s einige Blutstropfen gekoſtet. Komm, tragen wir ſie in den Keller, wir müſſen das imme Ding gut verſtecken, wenn die Jakobiner einziehen, – es könnte auch uns leicht [...]
[...] nen andern Ausweg die Ohnmächtige aus dieſem gefahrvollen Raume fortzuſchaffen, - allein wars ihr nicht möglich, ſie mußte wohl oder übel des Bruders Hülfe annehmen. Keine Silbe wurde mehr zwiſchen den Geſchwiſtern gewechſelt und nach wenigen Minuten ruhte Hortenſe auf ihrem Bette in einem der zu Schlafkammern umgewandelten ellerräume; von Jeannette's liebender Pflege umgeben. [...]
[...] einen Waarenkeller, um hier einige Paternoſter zur eigenen Entſühnung zu beten. Als Hortenſe aus der todtenähnlichen Ohnmacht erwachte, lag ihr Geiſt in den Banden eines heftigen Fiebers, der Himmel ſchien mehr Mitleid mit der Armen zu haben, ls die Menſchheit, welche im Taumel blutiger Vernichtung Gottes Ebenbild mit Füßen at und ſich ſelber zum wilden Raubthiere herabwürdigte. [...]
[...] nuß: in den Schlafrock. Dieſes weibliche Kleid ſollte nur für Kranke geſtattet werden, ls ein Uebergang zwiſchen Bett und wirklichem Anzug. Seit die deutſchen Gelehrten ich nicht mehr im Schlafrock abconterfeien laſſen – alſo das Schlafgewand nicht mehr ls ihre Uniform anſehen – ſtehſt deutſche Wiſſenſchaft erſt auf eigenen Füßen und at Großes geleiſtet. Ein Schlafrocks-Weichling friert immer. Bei dem in Ausſicht [...]
[...] Rien wie alljährlich, – zugleich fröſtelten die Genoſſen am Frühſtückstiſche. Am hermometer zeigte ſich + 150 R. –- die Luft war warm und doch hatten alle das efühl der Kälte. „Mehr decken!“ befahl der Hausherr. Die Temperatur der Luft eg auf + 170 und trotzdem das Froſtgefühl. – Es wird den ueiſten Menſchen ſo wer, einfach wiſſenſchaftliche Wahrheiten, die ſie ſeit Langem genau kennen, auf das [...]
[...] Thermometer die Herrſchaft gewonnen und niemals kam die Queckſilberſäule zu niederen Graden herab. Aber das Wärmebedürfniß ſteigerte ſich. Bald genügten 18 Grade nicht mehr, ſondern 20 wurden Norm. – Trotz alledem fand ſich das Gefühl des Fröſteln wieder ein! – Jetzt waren doch wohl die Wände durchwärmt? Jetzt konnte doch nicht mehr die „Ausſtrahlung“ der Wärme für die Empfindung des Frierens [...]
[...] Erklärung iſt doch nicht die richtige. Die geſteigerte Empfindlichkeit hat vielmehr darin ihren Grund, daß bei andauerndem Heizen der Raum des Zimmers, ſowie die in ihm befindlichen Gegenſtände und die Wände austrocknen. Je mehr ſie ihre Feuchtigkeit verlieren, um ſo mehr ſaugt die trockene Luft (welche in Folge der Erwärmung geeignet und geneigt iſt, auch um ſo mehr Waſſerdunſt in ſich aufzunehmen) die Feuchtigkeit da [...]
[...] geſteigerte Ofenwärme allmählig auch das Wärmebedürfniß geſteigert und der Ofen erſcheint als beſter Freund! – Kein Freund; – ein Feind! Denn in der erhöhten Zimmerwärme dünſten auch alle anderen Gegenſtände mehr aus und – die Luft wird verſchlechtert. In der warmen Luft athmen wir weniger Sauerſtoff ein (unſer noth wendigſtes Lebensbedürfniß!) und der Stoffwechſel wird langſamer und geringer – [...]
Der schwäbische Postbote (Neue Augsburger Zeitung)Der schwäbische Postbote 15.09.1872
  • Datum
    Sonntag, 15. September 1872
  • Erschienen
    Augsburg
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg; Wertingen
Anzahl der Treffer: 10
[...] ihr auch dies nicht gelang, wenn ſie auch endlich an ſchweren Wnndea blutend und auf's Aeußerſte erſchöpft, ſich für überwunden erklären mußte, leiſtete ſie doch einen W derſtand, den Niemand mehr erwartet hatte. Neben der über alles Lob erhabenen Tapferkeit und Ausdauer, werden ſtets in dieſem unerhörten Rieſenkampfe zwei Dinge das Erſtaunen der Welt erregen: die blitzſchnelle Beförderung von faſt einer Million deutſcher Streiter an [...]
[...] mögens. Er hatte den Bruder nie geliebt und doch erſchütterte ihn die Nachricht ſehr tief. Der wackere Mann war überhaupt nicht mehr der alte. Die furchtbaren Ereigniſſe hatten ihn mächtig aus ſeinem ſelbſtſüchtigen Phlegma aufgerüttelt, er nahm jetzt weit mehr Antheil an ſeiner Umgebung und beſonders war es Blanche, die immer mehr ſein [...]
[...] Letztere in ihrem Benehmen ohne jede Berechnung war Es lag nun einmal in ihrer Natur zu licben, ſich bie Herzen zu gewinnen und überall Sonnenſchein zu verbreiten, wohin ſie kam und mit jedem Tage entfaltete ſie immer mehr die harmloſe Liebens würdigkeit ihres Charakters und ſie wäre gewiß noch heiterer und ſorgloſer geweſen, wenn nicht die Gedanken um das Geſchick ihrer Großeltern ſie zuweilen betüunmert hätte. [...]
[...] Wie quälte ſie ſich mit dieſen Fragen ab, auf die ihr Niemand Antwort ertheiten konnte! Den Ihrigen gegenüber ſprach ſie nie von ihm. Der alte Peltzer hatte Leonhard und Blanche gebeten, den Doctor nicht mehr zu erwähnen, ſo würde ſie ihn am beſten ver geſſen, denn die Beiden könnten doch nicht mehr zuſammen kommen. [...]
[...] wühlte es ſich um ſo mächtiger in ihr tiefſtes Innere und jetzt, wo ſie nicht mehr von dem heißgeliebten Manne ſprach, drohte ſie die Sehnſucht nach ihm zu verzehren. Die [...]
[...] glühende Liebe zu ſeinem Vaterlande erſchien ihr jetzt in einem andern Lichte, als früher. Seitdem ſie den Geliebten auf dem Schlachtfeld wußte, konnte ſie den weiteren Siegen der deutſchen Waffen nicht mehr mit gleicher Begeiſterung entgegenjubeln, obgleich ſie, ſobald ſie die Schilderungen Georg's las, fortgeriſſen wurde und die pflichttreue Aus dauer ihrer Landsleute von Neuem bewundern mußte. [...]
[...] Haltung gegeben. Dabei hatte er nichts von ſeiner Gutherzigkeit eingebüßt, und er trug durch ſeine gute Laune, durch Erzählungen aus dem Lager- und Kriegsleben nicht wenig zur Unterhaltung bei. Nur das Verhältniß zwiſchen ihm und Agathe gewann nicht mehr die frühere gemüthliche Form. Seine Couſine behandelte ihn nicht mehr wie ihren guten Vetter, an dem ſie manche Mädchenlaune auslaſſen konnte, ſie war jetzt gegen ihn kalter [...]
[...] und zurückhaltender und auch Georg wagte nicht mehr den ſrüheren herzlichen Ton an [...]
[...] ſie ſchweigend die tiefſten Schmerzen trug. Vergeblich ſuchte ihn Leonhard zu tröſten und ihm von Neuem Hoffnungen zu machen, Georg glaubte nicht daran, er verſtand beſſer dies ſtolze Herz, das nichts mehr aufgeben konnte, ſelbſt wenn es ſeinen Irrthum erkannt. Was den jungen Mann noch beſonders beunruhigte, war das Schickſal ſeines Vaters. Er hatte von ihm ſeit Monaten nicht die [...]
[...] zeigte ihm beim Scheiden eine größere Thelnahme, als er erwartet. „Gott ſchütze Dich!“ ſagte ſie mit großer Wärme und drückte ihm die Hand. Georg fühlte ſich davon wunder bar berühmt; er verlangte ja nicht mehr, daß ſie ihn lieben ſollte, aber es ſchmerzte ihn, [...]
Der schwäbische Postbote (Neue Augsburger Zeitung)Der schwäbische Postbote 15.08.1876
  • Datum
    Dienstag, 15. August 1876
  • Erschienen
    Augsburg
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg; Wertingen
Anzahl der Treffer: 10
[...] Als der Bürgermeiſter wieder weggegangen war, ſagte der Vater: „Daß du es weiſt und dich darnach richten kannſt, – bis Sonntag iſt die Hoch Zeit – ich und der Leonhard laden alle Freundſchaft ein, – es werden mehr als vierzig Perſonen kommen.“ „Bis Sonntag ſchon!“ rief Sabine voller Schrecken. „Wir müſſen doch erſt [...]
[...] ºtswirthſchaft vorkommt, – ſo kannſt Du ſchon damit zufrieden ſein. Ich verlange eben einer ſchönen Ausſtattung eine Morgengabe von wenigſtens ſechstauſend Gulden. Hat ſie mehr, ſo iſt das für dich gut, mich geht das nichts weiter an. Ich ſchlage dir as Gut in kindlichem Preiſe zu ſechsunddreißigtauſend Gulden an, – ich habe, wie [...]
[...] gehen dir als dein Vermögenstheil an dem Kaufſchillinge ab. Der Reſt von 2000 Gulden bleibt unverzinſt ſtehen, die müſſen als Zielgeld jährlich an mich abgetragen werden. Als Hypotheke kannſt du nicht mehr als 16,000 Gulden aufnehmen, mußt alſo 6000 Gulden haben, um ſie deinem Bruder auszuliefern, ſonſt gibt es Spektaket. Du kennſt ja die Geſinnungeu deines Bruders.“ [...]
[...] einer alten Sitte des Landes gewöhnlich der älteſte Sohn die ganze Beſitzung, und es wird – wie oben bereits angedeutet iſt – die betreffende Kaufſumme nicht ſtrenge nach dem laufenden Preiſe unter fremden Perſonen, ſondern mehr oder weniger billiger beſtimmt, und dieſes „kindlicher Anſchlag“ genannt. Dabei kommt es allerdings häufig vor, daß die Güter zum großen Nachtheile der übrigen Kinder weit unter dem wahren [...]
[...] Grund zu einer lebenslänglichen Feindſchaft gelegt. Dieſes betrübende Verhältniß kommt namentlich in neuer Zeit häufiger vor, weil der immer mehr zur Anwendung kommende rationelle Betrieb der Landwirthſchaft den Werth der Güter um mehr als das Doppelte geſteigert hat. Der Vater, welcher ſein Gut vor dreißig oder mehr Jahren etwa um 10,000 Gulden gekauft hat, kann ſich [...]
[...] Werth der Güter um mehr als das Doppelte geſteigert hat. Der Vater, welcher ſein Gut vor dreißig oder mehr Jahren etwa um 10,000 Gulden gekauft hat, kann ſich nicht entſchließen, daſſelbe Gut jetzt um zwanzig und mehr Tauſend Gulden ſeinen Sohne anzuſchlagen; – er fürchtet ſich eine Sünde zu begehen, denn er findet in alten Kaufbriefen daß der Großvater und Urgroßvater den Preis noch geringer beſtimmt hatten. [...]
[...] damit zufrieden ſein, daß er das ganze -Gut erhalte, er müſſe aber dafür bezahlen, was es werth ſei. Für 36,000 Gulden wie der Vater es anſchlagen wolle, ſei das Gut halb geſchenkt, – er gebe gern 10,000 Gulden mehr dafür, und wenn dieſes nicht hinreiche, auch noch ein paar tauſend Gulden weiter, denn es ſei, wie jeder Sachve: ſtändige ſagen müſſe, mehr als fünfzigtauſend Gulden werth, ohne den großen Vieh [...]
[...] Hier ſind die Kinder Miteigenthümer, und zur Einſprache gegen allzuniedrigen sanſchlag an eines der Geſchwiſter vollkommen befugt, und obgleich in ſolchem nach der beſtehenden Sitte im Zweifel der Gutsanſchlag des Vaters mehr Achtung ückſicht anzuſprechen hat, als die Einſprache der Kinder, ſo konnte immerhin ºd auf ein ſchiedsrichterliches Urtheil von Sachverſtändigen antragen, und deren [...]
[...] ſteten höheren Werth. - Obgleich nun der Vater in Wahrheit den jüngeren Sohn vorzog, weil ihm deſſen ºhndliches Benehmen in allen Stücken mehr zuſagte, worauf er natürlich großes ge, indem er einestheils den Hof noch einige Jahre zemeinſchaftlich mit dem ne kalien und benutzen wollte, andern Theils er, wenn er in den Auszug ging, [...]
[...] Cochenille, 20 Gran gereinigter Weinſtein und 2 Loth Zucker. Alles fein gepulv werden in 1/4 Liter heißem Waſſer aufgelöſt und täglich 3–4 mal 1 Theelöffel davon genommen. Größere Kinder können auch etwas mehr nehmen. Dr. Wachtl ner die Cochenille ein wahres Specificum gegen Keuchhuſten. (Oeſter. med. Jahrb) M läßt das Pulver in der Apotheke bereiten. – Auch Salbeithee wird gegen Ken [...]
Der schwäbische Postbote (Neue Augsburger Zeitung)Der schwäbische Postbote 29.09.1874
  • Datum
    Dienstag, 29. September 1874
  • Erschienen
    Augsburg
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg; Wertingen
Anzahl der Treffer: 10
[...] ausgreifend, hob er sich an die Oberfläche, aber so, daß er auf den Rücken zu liegen kam und nur noch das Gesicht frei hatte, und fing erst an ordentlich auszustreichen, als er die volle Ueberzeugung gewann, daß er vom Schiff aus nicht mehr zu erkennen war. An Bord der Betsy Crow blieb indessen. Alles ruhig – man konnte ihn auch nicht sogleich vermißt haben, und war es dabei denkbar, daß ein Mann es wagen würde, aus [...]
[...] die dort ankerten, und sah einen langen dunkeln Verbau vor sich – eines der Holzwerfte, die vor dem Hafen aufgebaut find. An Haifische dachte er gar nicht mehr, und in je seichteres Waffer er kam, desto weniger hatte er auch von ihnen zu fürchten; aber nicht wagen durfte er, an einem der aufgebauten Werfte zu landen. Möglicherweise traf er ja dort Polizei, und das mußte [...]
[...] er vermeiden, denn unrettbar hätten sie ihn über Nacht in Gewahrsam gehalten, und daß er dann von einem Schiff noch vor Tagesanbruch reklamiert wurde, darauf konnte er fich verlaffen. Er hielt deshalb mehr rechts hinüber, wo die Lichter aus der Stadt seltener [...]
[...] herüber leuchteten. Aber wie schwer ihn das Schwimmen jetzt schon wurde! Seine Kleider hatten fich lange voll Waffer gefogen, und wenn er das auch anfangs nicht ge fühlt, je mehr feine Kräfte nachließen, desto schwerer schien die Last zu werden, die er trug, und schon zerfloffen die aus den Häusern herüberflimmernden Lichter zu tausend und tausend farbigen Sternen, die durch ihr Herüber- und Hinüberzucken feinen Kopf wirbeln [...]
[...] tausend farbigen Sternen, die durch ihr Herüber- und Hinüberzucken feinen Kopf wirbeln machten. Da fing ihn an zu frieren; die Zähne schlugen ihm im Munde zusammen; er fah kaum mehr, wohin er schramm, und hielt sich nur noch oben über Waffer, wäh rend ihn die Fluth dem Land entgegentrieb. Zuletzt vermochte er auch das nicht mehr – „Jenny!“ hauchte er und das Wasser gurgelte in seinem Munde – er raffte feine [...]
[...] – „Jenny!“ hauchte er und das Wasser gurgelte in seinem Munde – er raffte feine letzten Kräfte zusammen – er mußte ja das Land schon fast erreicht haben, aber er fühlte, wie er mehr und mehr ank. – Schon konnte er den Kopf nicht mehr über Waffer halten und nur noch manchmal, indem er fich gewaltsam emporschnellte, Athem fchöpfen. – Jetzt ließ auch das nach, und mit dem Gedanken „Vorbei – Alles vorbei –* [...]
[...] erkannte er auch auf kaum dreißig Schritte Entfernung das feste dunkle Land, den fan digen Strand, dem er entgegeneilte. Aber auch dort standen noch einzelne Häuser und wieder bog er noch mehr rechts ab, in das Dunkel hinein. Er fühlte, wie er aus dem Waffer trat, daß ihm die Kleider so schwer wie Blei am Leibe hingen – mit den zitternden Knieen vermochte er kaum das Gewicht zu tragen, aber er wußte auch, daß [...]
[...] Waffer trat, daß ihm die Kleider so schwer wie Blei am Leibe hingen – mit den zitternden Knieen vermochte er kaum das Gewicht zu tragen, aber er wußte auch, daß die Fluth noch mehr steigen würde – fort von der drängte er, bis er niedere, ab gebröckelte Lehmbänke erreichte, die den Fuß der Küstenkette zu bilden fchienen. – Aber jetzt konnte er auch nicht mehr weiter – mechanisch bewegte er wohl noch wenige Schritte [...]
[...] und er bald einen Fahrweg traf, der in nordöstlicher Richtung von der Stadt abzulaufen schien. Diesem folgte er, bis der Tag im Osten graute, dann hielt er sich aber auch dort nicht mehr für sicher und schlug sich wieder links vom Wege ab in die Hügel, bis er endlich gegen Mittag eine einzelne Estancia antraf und etwas zu effen bekommen konnte, denn der Körper verlangte endlich sein Recht. Ein Chilene wohnte dort, dem er sich [...]
[...] Ferne von dem Endziele der projectirten Durchfahrt. In der That ist es für Schiffe heutiger Construction ebenso unmöglich, die nordöstliche wie die nordwestliche Durchfahrt, als den Pol selbst zu erreichen. Mehr – denn es ist Schiffen in der Regel fogar unmöglich, aus freiem Willen tief in das innere Polargebiet einzudringen; doch fei damit nur eine persönliche Ansicht ausgesprochen. Ein freundliches Geschick hat uns jedoch mit [...]
Der schwäbische Postbote (Neue Augsburger Zeitung)Der schwäbische Postbote 28.09.1876
  • Datum
    Donnerstag, 28. September 1876
  • Erschienen
    Augsburg
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg; Wertingen
Anzahl der Treffer: 10
[...] Ein Jahr war vergangen, ſeitdem Anſelm von Hauſe abgereiſt war, und ſeit etwa s Monaten hatte ich Nichts mehr über ihn gehört, als ich ihn eines Tages von nem Fenſter aus ganz unerwartet in dem kleinen Garten ſah. Der Anblick erregte außerordentlich, ſo ſehr, daß mein Puls zu ſtocken ſchien, und Leichenbläſſe mein [...]
[...] Ähreiblicher Verwirrung und Beſchämung zurück. War mir denn wirklich nur die geblieben, zum erſten Male meinem Vater, der mich ſo ſehr liebte ungehorſam º, oder nicht mehr mit Anſelm zu ſprechen, der mir ſo theuer war? ihn nicht mehr en nach ſo langer Trennung? Den ganzen Tag über ging ich nicht in den Garten, trat nicht einmal ans Fenſter, [...]
[...] onnen. Der folgende Tag verging in gleicher Weiſe; wiederum ging ich nicht in den en, doch ſah ich Anſelm vom Fenſter aus. Bald aber erſchien er nicht mehr und ein Geigenſpiel verſtummte. So wagte ich es wieder, in den Garten zu gehen trat zu Nikolaus, der bei den Blumenbeeten beſchäftigt war. [...]
[...] ſeiner Kunſt Ehre machten. : Anſelm war jetzt fort, und ich fühlte mich ganz vereinſamt. Drei volle Jahr hörte ich Nichts mehr von ihm, denn mein Vater hatte mir einen andern Muſiklehrt: gewählt, unter dem Vorwande, daß derſelbe geſchickter ſei, als Herr Scheffer. [...]
[...] Mein Vater bemerkte die mit mir vorgegangene Aenderung mit Verdruß und E ſtaunen, aber er ſuchte vergebens nach der Urſache derſelben. Ich fing jetzt an, mehr Sorge auf meine Kleidung zu verwenden; ſorgfältig ordnete ich vor dem Spiegel das reiche Haar, welches die Natur mir gegeben, und da ich ein anderes Muſter, zur Nachahmung hatte, wählte ich zu dieſem Zwecke ein Gemälde, [...]
[...] darüber, daß dieſe Kleinigkeit mir einige Zerſtreuung gaben. Mein Spiegel ſagte " daß die fortwährende Sorgfalt meinem Aeußern keineswegs zum Nachtheil gereicht, wº je mehr ich das erkannte, deſto mehr ſtrengte ich mich an, meiner Heldin ähnlicher um ſo der Liebe Anſelms würdiger zu werden. (Fortſ.f) [...]
[...] ang um /s, in einigen an der Regnitz gelegenen Aemtern, in Mittel- nnd Oberfranken, ewigen anderen ſchwäbiſchen Bezirksämtern, die ſich zu beiden Seiten des Lechs der Wörnitz um Donauwörth gruppiren, um mehr als ein Zehntel. Als diejenigen Orte, welche dieſer wegziehenden Bevölkerung Aufnahme boten, einen vornehmlich die „unmittelbaren“ Städte. Am ſchwächſten war der Zuzug in [...]
[...] einige Münzen empor und ließen ſie in demſelben Augenblicke wieder fallen. Der war aufgeſprungen. Ein kleiner unterſetzter Menſch ſtand ihm gegenüber. D war leidlich reinlich, aber mehr als arm gekleidet. Mit herabhängenden Armen er vor dem, den er eben berauben wollte, ſein ganzer Körper flog convulſiviſch heftig zuckten ſeine Mundwinkel. Den erſten Blick des Soldaten vermochte er [...]
[...] Zeit, bis er zu Ende iſt, ich liebe die Meinigen. Ich habe ſie mit meinem Hand Jahre lang redlich ernährt, ſeit lange iſt's damit vorbei. Alles, alles iſt mir ſº nommen, nur der Jammer herrſcht bei uns. Freunde können nichts mehr geben, bin ich abgewieſen und Jeder meidet uns – nur der Executor war uns treu bis Nun kommt auch der nicht mehr. Vergeben Sie mir, mein Herr, ich war der Letz [...]
[...] Betreten der leeren Stube ſchwanden ſie völlig. Das Herz des Majors, das in man ſchlimmen Lage des Lebens nicht gebebt, war mächtig bewegt. Außer einigen Strohſäº und Lappen war beinahe nichts mehr im Zimmer. Zwei kleine Kinder, im Alter : zwei Jahren, kaum bedeckt durch einige Lumpen und Bilder des Elends, ſprangen nº – die unglücklichen Glücklichen – dem Vater entgegen und riefen: „Was mitgebra: [...]
Der schwäbische Postbote (Neue Augsburger Zeitung)Der schwäbische Postbote 03.08.1876
  • Datum
    Donnerstag, 03. August 1876
  • Erschienen
    Augsburg
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg; Wertingen
Anzahl der Treffer: 9
[...] überhand genommen hatte und eingewurzelt war, um nicht eine kurze Zeit eingeſchränkt werden zu können. Um ſo ſtärker trat ſie nach der Heirath hervor, und da ihm nun mehr die Mittel dazu reichlich zu Gebote ſtanden, ſo entſchädigte er ſich für den Zwang, dem er ſich einige Monate lang unterworfen hatte. Die Frau machte ihm deßhalb Vorwürfe und da dieſe nichts fruchteten, entſtanden Streitigkeiten, die bald täglich vor [...]
[...] Vorwürfe und da dieſe nichts fruchteten, entſtanden Streitigkeiten, die bald täglich vor fielen und dem leichtſinnigen Manne vielfach das Leben verbitterten. Das war nun anders; – Niemand machte ihm mehr Vorwürfe, – er trank jetzt nach Herzensluſt und verſiel mehr und mehr dem Laſter der Völlerei. Als ihn ſodann wieder Heirathsanträge gemacht wurden, hütete er ſich darauf einzugehen – [...]
[...] wird es ſo ſein, – daß, namentlich auf den größeren Gütern, ſich ein Jude des be ſonderen Vertrauens des Eigenthümers, des Bauern, wie man in früheren Zeiten dieſe Leute hieß, die ſich heutzutage mehr und mehr Oekonomen, Landwirthe oder Gutsbeſitzer nennen laſſen, erfreut. Hat der Bauer ein überzähliges, oder unbrauchbar gewordenes Stück Vieh, ſº [...]
[...] ein Vögelchen ſingen hören, und weiß doch, daß er ſchon ſeinen Viehſtand verringert et. Das geſchieht doch nicht, weil er müſſiges Geld liegen hat, und dieſes vermehren e? Der alte Rohmann iſt todt, und wird mir nicht mehr in den Handel fallen; – wenn du es klug anfängſt, dann hält es nicht ſchwer!“ „Schmußt nicht ſo einfältig“, erwiederte Mordche, „Ihr wißt ſo gut wie ich, daß [...]
[...] „Schmußt nicht ſo einfältig“, erwiederte Mordche, „Ihr wißt ſo gut wie ich, daß in ſchweres Stück Arbeit iſt. Oder glaubt Ihr vielleicht man könnte in der Ge windigkeit über Nacht fertig bringen, was Ihr und Euer Vater in mehr als dreißig Jahren bei aller Anſtrengung nicht zu Stande gebracht habt?“ „Wenn es ſo leicht wäre“, verſetzte Röder, dann würdeſt du nichts dabei verdienen, [...]
[...] ele Jahre vergebens gewartet, ſo kann ich auch noch ein Jahr weiter ruhig zuſehen. wiederhole aber, der gegenwärtige Zeitpunkt iſt gut, – ich kann aber nichts dabei un, als dir die Vollmacht dazu geben mehr zu bieten, als der Wald werth iſt, und Än du glaubſt fertig zu ſein, und er zögert noch einmal, ſo kommt es auf tauſend Gulden weiter nicht an, – und Alles wird baar bezahlt.“ - [...]
[...] bekannten, nur zu häufig tödtlich endenden Krankheit kleiner Kinder, welche mit Fie Erbrechen und Diarrhöe auftritt, werden oft kleine Gaben guter Fleiſchbrüh - wunderbarem Erfolg gegeben, um ſo mehr, wenn die Muttermilch, wie es gewö der Fall iſt, nicht vertragen wird. Man giebt ſie zuerſt nur Theelöffelweiſe und je nach Umſtänden mehr. Die Fleiſchbrühe muß aus gutem magern Rindfleiſchſ [...]
[...] ohne Fett) ohne andere Zuthaten als etwas Salz bereitet werden, indem man Fleiſch fein ſchneidet, mit 1 Liter kaltem Waſſer übergießt und dann das Ganze mäßigem Feuer um 1/s einkochen läßt. Man bereitet nicht mehr, als man für Tag bedarf, wozu 1/4 Pfd. Fleiſch hinreichen dürfte. Glaubt man, daß die Brühe ſtark iſt, ſo kann etwas warmes Waſſer zugeſetzt werden. Auch bei Erwachſenen [...]
[...] Getränke und kräftige Speiſen nicht zuläſſig ſind, iſt die richtig bereitete Fle ein vortreffliches Mittel. Statt derſelben kann man ſich auch des Liebigſchen ſº extracts bedienen. Die mehr oder minder ſtarke Verdünnung desſelben mit vºn Waſſer iſt durch die Umſtände bedingt. Gewöhnlich genügt /, Kaffeelöffel e. */s–*/4 Liter warmes Waſſer. (Fundgr) [...]
Der schwäbische Postbote (Neue Augsburger Zeitung)Der schwäbische Postbote 075 1871
  • Datum
    Sonntag, 01. Januar 1871
  • Erschienen
    Augsburg
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg; Wertingen
Anzahl der Treffer: 10
[...] unterbrochenen Spielglück erfahren. Wollte man früher nicht mit ihm kegeln, weil er zu ſchlecht warf, ſo zogen ſich jetzt die Spieler nach und nach von ihm zurück, weil er ſtets und immer gewann. Es kam endlich ſogar ſoweit, daß Niemand mehr mit ihm kegeln wollte und der kleine Mann mit dem hohen Hut und der gewandten Hand auf der gefüllten Kegelbahn ſich ſo allein fand, wie daheim in ſeiner großen einſamen [...]
[...] werden können, bevor er ſie alle der Reihe nach auszunutzen im Stande geweſen. Doch etwas ganz Anderes begann ihn mit der Zeit und den grauen Haaren, deren er ſtets mehr und mehr unter ſeinem hohen Hute hervorſchauen ſah, zu quälen: der Gedanke, daß auch ſein Stündchen ſchlagen werde und was dann ſeiner harre. Das waren freilich entſetzliche Bilder, die ihn bei ſolchem Denken umgaukelten, beſonders wenn er daheim in [...]
[...] ſetzlichen Looſe zu entziehen. Er nahm ſich vor, dem Kegelſpiel, durch das er geſündigt, zu entſagen. Doch war dies leichter geſagt, als gethan; ſchlug die Wirthshausſtunde, läutete das Kegelglöckchen, ſo war kein Halten mehr. Herr Huppet nahm ſeinen hohen Hut und eilte nach ſeinem Bierhauſe, wo ihn Spieler und Bewunderer, wohl auch Neider und Verläumder, erwarteten. Immer erneuerte er ſeine guten Vorſätze, um ſie ſtets [...]
[...] durch die Gaſſen Köln's, dem erſehnten und doch auch wieder verwünſchten Bierhauſe zu, das er auch immer erreichte, – wenn auch meiſtens zu einer Stunde, wo kein Kegler ſich mehr auf der Bahn befand. Er hatte ſein Ziel erreicht und ohne geſpielt und und gewonnen zu haben, kehrte er wieder heim. Eine ganze Weile trieb er es alſo, doch die ſtets genährte und nie Befriedigung [...]
[...] Eine ganze Weile trieb er es alſo, doch die ſtets genährte und nie Befriedigung findende Leidenſchaft für das Spiel, fraß dem armen Mann am Leben; er wurde matt und kränklich und endlich ſo ſchwach, daß er auch ohne ſeine Bleiſchuhe nicht mehr in's Wirthshaus hätte zu gehen vermocht. Er verließ ſein Haus nicht mehr und blieb allein in den weiten, öden Räumen, mit ſeinen ihn ſo entſetzlich quälenden Gedanken. [...]
[...] er ſich auf und verſuchte in der Stube umherzugehen. Dann ſchlug er Feuer, zündete ein Licht an und arbeitete ſich langſam die Treppe hinauf in das Stockwerk, welches er früher zu einer Kegelbahn umgewandelt und ſeit langer Zeit nicht mehr betreten hatte. Die Lichter an den Wänden zündete er an, doch ſo viele ihrer auch waren, ſie erhellten nur ſpärlich den weiten Raum. Da lagen die Kegel und die Kugeln, in wirrem durch [...]
[...] auf den ſilbernen uud goldenen Schatz, während die mageren Finger zitternd in den Münzen wühlten. „Das Alles iſt mein!“ ſagte er mit leiſen keuchenden Tönen, „und noch mehr – viel mehr könnte ich dazu gewinnen, wenn ich meine Kunſt weiter ver ſuchen wollte. Doch es iſt vorbei, ich muß an das Ende denken und ihr – ſollt mir nun behülflich ſein, um den Himmel zu verſöhnen. [...]
[...] ſal erfüllt und für die Ewigkeit biſt Du mein.“ Nun aber änderte er den Ton und in ſeiner früheren höhniſchen Weiſe fuhr er fort: „Jetzt kennſt Du Dein Loos, von dem Dich keine Macht mehr befreien kann. Benutze die letzten Augenblicke, die Dir noch bleiben, mache Dein Teſtament. Doch – Haha! – Du haſt ja Niemand der Dich beerben, Dein ſchönes Silber und Gold dort verjubeln kann! – Oder willſt Du noch [...]
[...] möchten berſten, ſo eingetreten voll Federn ſind ſie, und wäre der Säugling nicht tapfer eingeſchnürt, er würde Dutzendmal links und rechts herabkugeln. Häubchen und Röckchen ſind ausſtaffirt, daß keinerlei Ausputz mehr angebracht werden könnte. Kurz, die beiden Taufzeug-Kiſſen ſind wie ein Paar rieſig aufgequollene altbayeriſche Röſel-Würſte, und ihre Farbe iſt ein ſo armsdickes Mohnblumen-Roth, daß man den Säugling, wenn er [...]
[...] Seraphia, Pulcheria. Aber der altbayeriſche Bauernmund hat dieſen Taufnamen wieder allen Glanz und Klang genommen. Außerhalb Kirche und Schule, alſo zu Haus, auf der Gaſſe und im Feld hört man nur mehr: Ferdl, Ottl, Mundl, Hardl, Helm, Giltl und Poldl – Susl, Thilderl, Menerl, Belli, Angerl, Zintl, Rafferl und Balgerl. – So recht kommt dieſer Namen-Adel in Altbayern ohnehin nicht in die Höhe. Die Wahr [...]
Der schwäbische Postbote (Neue Augsburger Zeitung)Der schwäbische Postbote 25.12.1872
  • Datum
    Mittwoch, 25. Dezember 1872
  • Erschienen
    Augsburg
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg; Wertingen
Anzahl der Treffer: 10
[...] Ein Bild im Strahlenmeer, Denk' ich: das Jeſuskind wünſcht ſehr, Daß es mehr Kinder finde! [...]
[...] zelnen umzuändern. Er hatte nicht ſeine Anſichten, nachdem er die perſönliche Bekannt ſchaft der Künſtlerin gemacht, verändert, ſie waren vielmehr noch feſter in ihm geworden, als dies vorher der Fall; während aber vor einigen Stunden mehr herablaſſendes Wohl wollen, mehr Güte und Nachſicht die Feder geführt, hatte jetzt die feſter gewordene Ueber zeugung vom wirklichen Vorhandenſein künſtleriſchen Talents die Worte durchwärmt, die [...]
[...] iſt ein eigenes Gefühl, ſein Geſchriebenes nach wenigen Stunden ſchon gedruckt, von Tauſenden geleſen zu wiſſen. Und wenn dies Gefühl beim Schriftſteller von Profeſſion ſich mit der Zeit auch mehr und mehr abſtumpft, taucht es dennoch wieder bei einzelnen Gelegenheiten mehr denn je hervor. Auch Weinheim empfand nach ſchlafloſer Nacht dies Gefühl nach langer Zeit wieder in verſtärktem Maße. Eliſens Erſcheinen, die Art und [...]
[...] in ſeinen Träumen und Vorſtellungen gefunden. Und er kam. Aber wie doch wieder ſo ganz anders fand er ſie, als er ſie ſich gedacht! Hatte denn aus der Roſenknospe, die an ſeiner Seite gleichſam täglich mehr und mehr erblüht war, ſich wirklich ſeit geſtern ein wunderliebliches Mädchen entwickelt? Oder waren ſeine Augen nur bisher gehalten geweſen? Es war Pauline und – doch wieder eine Andere! – Sie ſaß nicht fern [...]
[...] Wangen ſtreichend, wie man einem lieben, weinenden Kinde zu thun pflegt: „Pauline, Sie ſchienen ſo ruhig als ich kam, Sie laſen – und nun?“ . Sie glühte auf, ſie wollte nicht mehr weinen und wollte ſich erheben. „Ich bin ein Kind!“ ſagte ſie, „was geht es mich an! Ich weine auch nicht!“ Dabei aber rannen die Thränen auf's Neue und ſie mußte ſich ſetzen und ihr Angeſicht mit beiden Händen ver [...]
[...] och einmal zu betrachten. Er fand den Saal gedrängt voll. Der Kunſthändler bemerkte ein Eintreten und ihm freundlich entgegenkommend und ihm die Hand zum Gruße reichend, agte er: „Beſten Dank! Das Bild iſt verkauft – Bankier Miller ––“ mehr ſagte r nicht, denn der Genannte trat ſoeben ſelbſt heran und den Aſſeſſor erkennend, rief er lachend, mit dem Finger drohend: „Nun, Sie Verführer des Volks! Iſt's auch recht, [...]
[...] für das Bild mir daheim den beſten Platz ausſuchen.“ Miller ſprach Alles in Haſt, kurz abgebrochen, und Weinheim, der wohl fühlte, wie mit dieſem kurzen Abbrechen der Sätze mehr Gefühl unterdrückt als zu Tage gefördert werden ſollte und dem ſelbſt daran lag mit dem Bankier in nähere Berührung zu kommen, ging natürlich ſofort auf ſeine Ein ladung ein; gemeinſam verließen ſie die Ausſtellung. Miller fand auch in ſeinem Hauſe [...]
[...] Es iſt mir, als hörte ich einmal davon.“ Der Bankier ſchnellte bei dieſer Frage auf, ſchlug ſich, wie ſich ſelbſt anklagend, mit der Hand vor die Stirn und rief: „Herr, Sie wiſſen mehr als Sie mir ſagen wollen. Sie haben Recht! Wo war ich nur mit in Gedanken? Daher alſo die mir unerklärliche Zuneigung zu dem Bilde! – Ich hatte einen Freund, der Sander hieß, Geſchäftsfreund [...]
[...] – er war Fabrikant; wir traten in Verbindung. Sie wiſſen, Bankers und Fabrik herren müſſen zuſammenhalten. Er war ein ehrenwerthrr Mann, liebte ſeine Arbeiter und that mehr für ſie, als ſich mit ſeiner Caſſe vertrug Das Sturmjahr 48 brachte ſein Geſchäft in's Stocken, ihn bei ſeinen Anſichten und Ideen in Conflict mit der Meinung Höherer. Daß er mit nach Baden ging, war unüberlegt. – Das Uebrige [...]
[...] den wäre, über die Verſtümmelung ſeines ſubjectiven Idealismus und ſeiner Lehr weiſe von einer abſoluten Vernunft, wodurch er gerade den Kant'ſchen Standpunkt fort zubilden ſuchte, mehr erſtaunt ſein, als über den Mißbrauch, der von Ignoranten mit ſeinem Namen getrieben wird? ------- * EFD-H.-S.-- ------ - [...]
Der schwäbische Postbote (Neue Augsburger Zeitung)Der schwäbische Postbote 03.02.1874
  • Datum
    Dienstag, 03. Februar 1874
  • Erschienen
    Augsburg
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg; Wertingen
Anzahl der Treffer: 7
[...] der Welt zurück und erklärte, ihr ganzes künftiges Leben nur allein dem Andenken an den theuern Todten, sowie der Erziehung ihres Sohnes Konrad widmen zu wollen. So dergingen ein paar Jahre, allein je mehr nun der kleine Konrad heranwuchs, um fo ernster trat die Frage feiner künftigen Erziehung hervor. Es wurde also beschloffen, die Pflanzung zu verkaufen und nach London, der Geburtsstadt Richley's, überzusiedeln, weil [...]
[...] nur in England die richtigen Lehrkräfte aufzutreiben seien. Trotz der Veränderung des Wohnorts aber blieb die Lebensweise der jungen Witwe noch längere Zeit ganz dieselbe und sie schien für keinerlei Lockungen der Welt mehr Sinn zu haben. Da starb der alte Richley, und als man sein Testament eröffnete, fand fich's, daß er sein ganzes großes Vermögen seinem jungen Enkel, den er unendlich liebgewonnen, vermacht hatte. [...]
[...] jährlich zufloß, fortfuhr, auch nach dem Tode ihres Vaters sehr eingezogen zu leben, und kein anderes Vergnügen zu kennen schien, als sich der Erziehung ihres Sohnes zu widmen. Auch that fiel dies mit um so mehr Eifer und Leidenschaft, als der Knabe fich keineswegs einer festen und guten Gesundheit zu erfreuen hatte, sondern vielmehr eher schwächlich - genannt werden mußte, und mehr als einmal nahe daran war, allzu frühzeitig von dieser : [...]
[...] wirklich zu Stande kam. Abermals fühlte fich die junge Frau überglücklich, wie nach dem Abschluß der ersten Ehe, und Herr Radbord wußte ihr feuriges Temperament so fehr zu seinem Vortheil zu benützen, daß sie nach Kurzem schon gar keinen Willen mehr kannte, als nur den feinen. Ja sogar die Zuneigung zu ihrem Sohne, der ihr doch bis jetzt. Alles gegolten hatte, trat jetzt in den Hintergrund, und sie hatte nicht das [...]
[...] Der stehen bleibt nie. Diäten verzehrt. Aber schöner als Alles , Aber schöner als Alles Und mehr noch dazu: Und mehr noch dazu: Lib'ralismus, Lib'ralismus, O) Wille des Kanzlers, Lib'ralismus bist Du! Du strenger, bist Du! [...]
[...] Von höherer Seit'. Unfehlbar nicht sei. Aber schöner als Alles „Aber schöner als Alles Wind mehr noch dazu: "Und mehr noch dazu: - Du Fond der Reptilien - Du großer unfehlbarer Allein nur bist Du! Bismark, bist Du! [...]
[...] - - Soldaten legt an. Sie haben Genie. Aber schöner als Alles Aber schöner als Alles Und mehr noch dazu: Und mehr noch dazu: Pauschquantum, Pauschquantum Nationalmiserable Panschquantum bist Du! Freiheit bist Du! (Ch. R.) [...]
Der schwäbische Postbote (Neue Augsburger Zeitung)Der schwäbische Postbote 011 1867
  • Datum
    Dienstag, 01. Januar 1867
  • Erschienen
    Augsburg
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg; Wertingen
Anzahl der Treffer: 10
[...] Da entſtand nun ein Rennen, den mit dem Waſſer kämpfenden Männern zu helfen. Einige wurden an die Küſte getragen, andere krochen ohne Hilfe aus dem Waſſer heraus, während mehr als einer durch die Taue niedergedrückt worden war; aber die Rettungs gürtel, welche ſie trugen, erhielten ſie ſchwimmend; und zuletzt war die ganze Schaar, mehr oder weniger verletzt, an der Küſte, drei wurden beſinnungslos in das Dorf geſchafft. [...]
[...] Ich ſagte ihm Fünfzehn. „Ach!“ ſeufzte er, „nicht genug, nicht genug.“ „Aber es war ſchon dies eine ſehr edle Handlung,“ ſagte ich, „und noch mehr würden gerettet worden ſein, wenn nicht der Unfall eingetreten wäre. Wo ſind Sie verletzt? Ich hoffe, es iſt nicht gefährlich.“ [...]
[...] „Gefährlich?“ flüſterte er und fuhr mit einem traurigen Lächeln fort: „Nein, es iſt ni gefährlich. Ich bin der einzige Verletzte, und meine Zeit iſt ſchon # vorüber e Ä Jahre und mehr; darum iſt es nicht gefährlich.“ „Wo ſind Sie verletzt?“ fragte ich. „Alle Rippen gebrochen,“ flüſterte er; „ich war unter dem Schanddeck des Bootes, und [...]
[...] Todes ſterben als in Erfüllung ſeiner Pflicht. Ich glaubte es zwar nie; aber ich dachte immer, daß ich gerne den Tod eines ächten Seemanns ſterben möchte, und das wird geſche hen; aber ich wünſchte, daß ihrer mehr wären.“ „Wovon mehr?“ fragte ich. - „Mehr Gerettete,“ flüſterte er. „Denn ſehen Sie, ich war früher im Gefechte, und [...]
[...] „Mehr Gerettete,“ flüſterte er. „Denn ſehen Sie, ich war früher im Gefechte, und Gott allein weiß, wie viele Menſchen ich in die Ewigkeit ſchaffte; und darum wäre es mir angenehm, zu wiſſen, ich hätte mehr gerettet, als es wirklich der Fall iſt. Vielleicht könnten ſie in die Wagſchale fallen und das Böſe aufwiegen.“ - - „Sie thaten das aber nur als einen Theil Ihrer Pflicht!“, [...]
[...] Nacht auf dem Spiele ſtanden, ſo fühlte ich, daß der Ruf mir galt, und ich hoffe, ich habe. meine Pflicht gethan. Wollen Sie dieſe Fünfzehn bitten, ein Wort oder zwei für den alten Mann in ihre Gebete einzuflechten? Ich meine, wann ich nicht mehr bin; ich hätte es gerMé, denn ich bin ein alter Matroſe und kann mich meines vergangenen Lebens nicht rühmen.“ - „Haben Sie keine Verwandten?“ fragte ich, „keine Freunde, welche Sie gerne ſehen. [...]
[...] -mehr und mehr nieder auf das Thal und die Bergwände. Da enteilte dem nicht allzu fe Hofe eine Geſtalt, welche Frieders ſcharf ſpähendes Auge ſofort als die Fränzel kann Zwiſchen Aeckern, auf engen, mit allerlei Strauchwerk eingeſäumten Pfaden und Wec - [...]
[...] Schritt zurück, und dem Burſchen nur die Hand reichend, ſchaute ſie ihn traurig und doch recht ernſt an, dabei ſprechend: „Nicht alſo, Frieder! So dürfen wir uns nicht mehr begrüßen, denn ich bin die Braut eines Andern und morgen ſein Weib. Sage ſchnell was Du noch von mir verlangſt, denn raſch muß ich wieder heim.“ [...]
[...] Dem jungen Burſchen war es recht weh um's Herz geworden, als Fränzel ſeinen Will komm ihm alſo erwidert. Noch wußte er nichts zu ſagen, denn es ſchnürte ihm ſchier die Kehle zu. Doch endlich hielt er ſich nicht mehr und ſtürmiſch ergriff er das Mädchen und preßte ſie gewaltſam an ſeine Bruſt, ihr hübſches Geſichtchen mit ſeinen Thränen netzend. Fränzel ließ ihn gewähren; auch ihr war das Herz ſchwer geworden, und weinen mußte [...]
[...] auch ſie. Doch ermaunte ſie ſich bald, und Friederſanft von ſich abwehrend, ſprach ſie von Neuem: „Nun, Frieder, darum haſt Du mich doch nicht hierher beſchieden, um mir das Herz vollends zu brechen? Ich habe wahrlich mehr Kraft nothwendig als Du, um in Geduld zu tragen, was mir bevorſteht, und weckſt Du noch einmal alſo die Erinnerung an all' die ſchö nen Stunden, die wir hier auf dieſem Fleckchen mitſammen erlebt, ſo vermag ich's nicht; es, [...]