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[...] genheit hatte, beachtet, ja als ein entſcheidendes gewünſcht, und die wenigen Worte, die ich ſelbſt mit ihm wechſelte, zeigten mir Herrn Waltershauſen als einen beſcheidenen, intereſſanten Mann.“ Juliane lachte recht hochmüthig. [...]
[...] „Nun denn, er liebt die Wahrheit bis zur Unhöflich keit!“ „Mit andern Worten würde das heißen: Waltershauſen ſchmeichelt nie und Niemanden.“ „Er iſt und bleibt eben ein Bauer.“ [...]
[...] auf das ihr intereſſante Thema noch einmal mit ihrer Freundin zurückzukommen. Auch mit Waltershauſen führte der Zufall Fides nicht wieder zuſammen. Sie konnte ihn nur aus der Ferne beobachten. Dabei machte ſie die Bemerkung, daß der [...]
[...] wegte ſich Waltershauſen vollkommen frei in der Geſellſchaft, ſprach unbefangen mit Jedem, der ſich mit ihm unterhalten wollte, vergab aber auch ſeiner Würde nicht das Ge [...]
[...] ſchaft mit Fräulein Laurvig irgend etwas gelegen. Das Feſt im Hauſe des reichen Etatsrathes endigte, ohne daß Fides und Waltershauſen einander noch einmal begegneten, [...]
[...] Kanzleirath, und Waltershauſen ward zu ſeinem Nachfolger ernannt. Das war in mehr als einer Hinſicht ein Ereigniß, welches von ſich ſprechen machte. Nie hatte man jungen [...]
[...] wegen angriffen. Es mußte alſo ganz allein das Verdienſt, die eigene Kraft, ſein Wiſſen und ſein Können ſein, die Waltershauſen ſo ſchnell vorwärts brachten. Als Fides die Neuigkeit erfuhr, ſagte ſie ruhig: „Das habe ich mir gedacht.“ [...]
[...] „Die laſſen ſich heilen, ein gebrochenes Herz aber ver mag kein Arzt zu kuriren,“ ſprach, einen Seufzer unter drückend, Waltershauſen. „Mich dünkt, lieber Freund,“ fuhr der Marineoffizier fort, „Sie faſſen die Verhältniſſe von einem zu bürger [...]
[...] Mutter bei derſelben nicht unbetheiligt iſt.“ „Als Porträtmaler würden Sie kein Glück machen,“ verſetzte Waltershauſen. „Bilder, denen der Schatten fehlt, laſſen kalt oder verurſachen Widerwillen.“ Der heitere Marineoffizier lachte über dieſe ganz ernſt [...]
[...] zuſammen genommen.“ „Auch das, mein Freund, iſt wieder eine Anſicht,“ ſagte Waltershauſen. „Ich will ſie nicht weiter beſtreiten, weil das nutzlos wäre, dagegen ſchlage ich vor: laſſen Sie zwi ſchen Ihnen und mir das Leben entſcheiden!“ [...]
[...] Zurückweichen aber gab Waltershauſen nicht zu. [...]
[...] dere und angenehmere Gegenſtände überzugehen. Wenige Tage nach dieſer Mittheilung, welche Fides in fortwährender Spannung erhielt, betrat Waltershauſen das Haus des Staatsrathes zu einer Stunde, wo dieſer gerade nicht daheim war. Der Kanzleirath wollte ſich [...]
[...] „Das iſt ja nur Spielerei!“ So ließen ſich drei muntere Kinderſtimmen auf einmal vernehmen. Dann hörte Waltershauſen mehrere Stühle rücken, worauf es ſogleich ungewöhnlich laut ward von theils lachenden, theils ſingenden und ſpringenden Kindern, [...]
[...] wart des Kanzleirathes in ihrem Arbeitszimmer das junge Mädchen überraſchen mußte. Sie fühlte, wie während der Unterredung mit Waltershauſen auf dem Balle kurz [...]
[...] ſie doch. Erſt nach einer Pauſe von mehreren Sekunden, während die Kinder bereits wieder lebhaft wurden, fand Fides Worte, um Waltershauſen eine Antwort geben zu können. „Sie überſchätzen die geringen Fähigkeiten, welche ich [...]
[...] dem Schutz einer Gottheit, getäuſcht hat.“ Da Fides ſchwieg und mechaniſch das Piano öffnete, fuhr Waltershauſen fort: „Verzeihen Sie dieſe unerwartete Störung, dieß un berufene, von mir aber auch nicht verſchuldete Eindringen [...]
[...] Acht Tage ſpäter wurde der vornehmen Geſellſchaft die Verlobung des Kanzleirathes Waltershauſen mit Fräu lein Laurvig bekannt gemacht. Ein wichtiges Ereigniß war das nicht, aber geſprochen ward dennoch viel darüber. [...]
[...] erkannte und Jedem ſichtbar werdende Vorzüge ganz über ſehen konnte. „Waltershauſen macht kein Geheimniß aus ſeiner Her kunft,“ entgegnete Fides. „Das weißt Du ſo gut wie ich; ebenſo genau ſind Dir aber auch die großen geiſtigen [...]
[...] „Verzeihe mir, liebe Seele! Ich glaubte nicht, daß dieſer Kanzleirath Dein Herz erobert habe; denn ſo viel mir be wußt iſt, ſind die Verhältniſſe Waltershauſens keineswegs glänzend.“ „Bedarf man des äußern Glanzes, um im Herzen [...]
[...] belehren. Kanzleirath Waltershauſen iſt ohne alle Frage ein Mann ohne Tadel, aber er beſitzt gar kein Vermögen und ihm fehlen, da er obendrein noch in dem Rufe eines [...]
[...] einander früher ſo eng Verbundenen eingetreten. Waltershauſen, dem Fides die gehabte Unterredung mit Frau von Borda ausführlich mittheilte, hatte [...]
[...] die vornehme Geſellſchaft ſich intereſ ſiren konnte; denn es ließ ſich vor ausſehen, daß Waltershauſen nur [...]
[...] haupten könne. Von ſeinem Charakter aber durfte Nie mand eine ſo thörichte Handlung erwarten. Darin irrte ſich auch die Welt nicht. Waltershauſen miethete eine ſehr anſtändige Wohnung, die allen billigen Anſprüchen einer verſtändigen Frau genügte. Allein über [...]
[...] Gattin zurück. Dem einſichtsvollen Ehepaare konnte dieß nicht entgehen, beirren aber ließ es ſich ebenſowenig davon. Waltershauſen ſagte trocken: „Gemeine Weltſitte!“ und ſprach damit der ganzen oberflächlichen, nur auf das Scheinen begründeten modernen Bildung, die ſich die Herr [...]
[...] luxus zu treiben. Trotz dieſes ſich langſam vollziehenden Ausſchluſſes des Waltershauſen'ſchen Ehepaares aus den tonangebenden, eleganten und reichen Cirkeln der Reſidenz, fehlte es dieſem weder an paſſendem noch bildendem Umgange. Es war [...]
[...] Waltershauſen in die tiefſte Betrübniß. Niemand hatte [...]
[...] welche die Wiſſenſchaft als Schutzmittel gegen dieſelbe empfahl. Fides war am Meiſten um Waltershauſen beſorgt. Dieſer mußte ſich, wie ſie glaubte, über ſeine Kräfte an ſtrengen, und das ängſtigte die liebevolle Frau. Klein [...]
[...] „Und wie iſt der Geſundheitszuſtand der Geſammtheit beſchaffen?“ Waltershauſen ſetzte ſich neben Fides und legte ſanft ſeinen Arm um ihren Nacken. „Der Phyſikus hat mir gerathen, mit Dir und den [...]
[...] * Stunde vergiften.“ „Ich habe es mir gedacht, Du opferbereite Seele,“ entgegnete Waltershauſen, indem er der Gattin die feuch ten Wimpern küßte, „und iſt es vielleicht auch nicht recht, daß ich Dir nicht zurede, Dich durch Gründe nicht zu be [...]
[...] Furcht zu geben, mit dem Feinde bekannt machen, der ſich bei uns einzuſchleichen gewußt hat.“ Damit war zwiſchen Fides und Waltershauſen ein für allemal ein Thema erledigt, das fortan faſt ausſchließ lich Gegenſtand aller Unterhaltung in Hütten und Paläſten [...]
[...] Tief erſchüttert kehrte Fides aus dem glanzvollen Gra fenpalais in ihre beſcheidene und ziemlich beſchränkte Woh nung zurück. Waltershauſen kam bald darauf vom Bureau und war erfreut, ſeine Frau ſchon wieder im Hauſe zu [...]
[...] geſellſchaftlichen Verhältniſſe gelockert, meiſtentheils ſogar aufgelöst hatte, ſo ward am Krankenlager des leidenden Waltershauſen von ſo ferne liegenden Angelegenheiten gar nicht geſprochen. Dagegen vernahm Fides mit ſtiller Ge nugthuung, daß die ſchreckliche Krankheit dem Erlöſchen nahe [...]
[...] Geſchmack und Ueberzeugung gethan, ſich jetzt der verän derten Umſtände wegen recht eigentlich für ſie ſchicke. Waltershauſen – darüber machte ſie ſich keine Illuſionen – war für ſeine ganze Lebenszeit arbeitsunfähig gewor den. An Jahren war der Kanzleirath noch nicht ſo weit [...]
[...] aus, der bei ſehr genauer Oekonomie der Familie das Leben friſten konnte. Waltershauſen hatte etwas Anderes nicht erwartet. Dennoch verſtimmte es ihn, denn er fühlte, daß ſein treues, immer gleich liebevolles Weib und die Kinder unter den [...]
[...] ſen Gegenſtand berührt haben, mußt Du mir eine Bitte gewähren, die ich Dir ſchon unlängſt vortragen wollte.“ „Ich kann ſie errathen,“ ſagte Waltershauſen. „Um billiger zu leben, wünſcheſt Du, wir ſollen in eine kleinere Stadt überſiedeln.“ [...]
[...] Schlüſſel enthielt, die ſie ſtets bei der Hand haben mußte, entnahm derſelben ein Papier und reichte es dem Gatten. „Was ſoll das?“ fragte Waltershauſen. „Unter dieſer Adreſſe,“ erklärte Fides, „wird eine be fähigte, in den modernen Sprachen wohl bewanderte, auch [...]
[...] bei einer Art des Unterrichtes finden, wie ich ihn einzu richten geſonnen bin.“ Waltershauſen machte noch viele Einwendungen, Fides aber ſchlug mit großer Geiſtesgewandtheit alle ab und er kämpfte ſich zu ihrer größen Freude endlich die förmliche [...]
[...] ſprach gepreßt Juliane. „Bedenke, in welches Licht Du Dich damit ſtellſt! Wie ſehr Du Dich ſelbſt dadurch her abſetzeſt! Du, die Kanzleiräthin Waltershauſen – Er zieherin fremder Kinder für Geld!“ Fides' Augen ſchwammen ſchon längſt in Thränen. [...]
[...] gute Seele, ſchlage Dir dieſen Gedanken aus dem Kopſe! Er iſt kein guter, er wird Dich ſpäter noch einmal ſchwer gereuen. Waltershauſen kann unmöglich damit einver ſtanden ſein!“ „Edgar lernte mich lieben, gerade, weil ich mich gab, [...]
[...] ſcheidenen Anſprüchen an's Leben, die ihn verſtäade und der er theurer wäre als die ganze übrige gebildete Welt, deren Anſprüchen weder ich noch Waltershauſen zu genü gen vermochten.“ Die ſanfte Ruhe im Ton der Sprache und der klare [...]
[...] geſchah auch bei Prof. Ermans Bemerkungen über die Einwirkung der Friction auf Thermoelektricität, Baron Senftenbergs Abhandlung über ſelbſtregiſtrirende Inſtrumente, Baron v. Waltershauſens Abhandlung über den Aetna , Colonel Sabine's Meteorologie von Bombay, Hrn. Porters Bemerkungen über Sparcaſſen, wie endlich auch noch dem Rath [...]
[...] Naturwiſſenſchaften dieß einzig und allein gebührte, den Dank für dieſe Anerkennung auszuſprechen, nicht aber dem jungen, redeluſtigen Geologen Baron v. Waltershauſen, erſchallte der allgemeine Ruf nach Hrn. v. Buch durch den Saal, deſſen Geſundheit nun mit lautem Hurrah getrunken wurde. [...]
[...] nen Freude wieder von neuem in hellen Flammen aufloderte. Auf dieſe Weiſe wird hier das Himmelfahrtsfeſt gefeiert. Auch eines Beſuchs mit Hrn. v. Waltershauſen bei dem Prior des Benedictinerkloſters muß ich erwähnen. Der alte Herr beſchäftigte ſich leidenſchaftlich mit der Geographie und [...]
[...] zu ſehen, und zwei Jahrhunderte haben den Glanz und die Schärfe ihrer Oberfläche nicht zu ändern vermocht. In der großen Kloſterkirche leitete Hr. v. Waltershauſen die Anlage eines Meridtans, für die in ganz Italien eine merkwürdige Liebhaberei herrſcht, und faſt in jeder größeren Kirche iſt ein [...]
[...] Im Juli 1866 ersuchte mich Hr. Amtsphysicus Dr. Köllein in Waltershausen bei Gotha, eine seiner Patientinnen durch die 0vario tomie von einem enormen Tumor des Unterleibes zu befreien. Ich lasse im Folgenden die von Hrn. Dr. Köllein verfasste Kranken- und [...]
[...] lasse im Folgenden die von Hrn. Dr. Köllein verfasste Kranken- und Operationsgeschichte folgen: »Wilhelmine Lott von Waltershausen bei Gotha, gegenwärtig (August 1866) 33 Jahre alt, in einer Spielwaarenfabrik mit Haar arbeiten beschäftigt, eine grosse, kräftige Brünette mit mangelhaften [...]
[...] Die Operation selbst hatte, einschliesslich der Zeit für Erreichung der Chloroformnarcose, % Stunden gedauert. Waltershausen, 18. August 1866. [...]
[...] born und Köllein aus Waltershausen, sowie des Hoſchirurgen Erbe [...]
[...] bieten könne, ſetzte ſie ſich ans Klavier und überließ ſich dann ſpielend ganz ihrem ſie beſeelenden Genius. Kanzleirath Waltershauſen begegnete Fides einige Male in ſolchen Geſellſchaftskreiſen, ohne Gelegenheit zu finden, ſich mit dem jungen Mädchen, das ſich von allen übrigen [...]
[...] kleiden, treu geblieben, und machte ſich gerade dadurch be merkbar. Waltershauſen grüßte das anmuthige Mädchen aus der Ferne und empfing als Gegengruß ein leichtes Lächeln. Eine Menge Herren waren bemüht, ſich bei Fides um [...]
[...] vertieft. - „Ich habe bemerkt, daß Sie wenig tanzen, Fräulein Laurvig,“ ſagte Waltershauſen, einen flüchtigen und ziem lich gleichgültigen Blick auf das Gewirr der vorbeifliegen den Paare werfend. „Lieben Sie den Tanz vielleicht über [...]
[...] und Schütteln mit unſern Begriffen von Schönheit?“ Ein roſiger Hauch glitt über Fides Wangen, wie ſie ihr weiches, ſchwelgendes Auge zu Waltershauſen erhob, der aufmerkſam auf jedes ihrer Worte lauſchte. „Der moderne Tanz hat mit der Schönheit freilich [...]
[...] mir darüber nicht vollkommen klar werden kann, nur ſo viel weiß ich, daß ich das Rechte will.“ „Was Sie thun, iſt das Rechte,“ ſprach Waltershauſen [...]
[...] Freundin!“ Es lag ein ſanfter Vor wurf in Waltershauſens Tone, und Fides fühlte plötzlich, daß ihre Wangen brannten. [...]
[...] äßt.“ Fides ſpielte, ohne ihr Auge wieder zu erheben, mit dem Fächer. Als Waltershauſen ſchwieg, ſagte ſie voll kommen ruhig: „Ich ſetze in meine Freundin Juliane großes Ver [...]
[...] kunſtvoll ſpielen laſſen, daß ich überzeugt bin, ſie erringt, was ſie erſtrebt.“ Waltershauſen ging keine Silbe dieſer Erwiederung verloren, beruhigen aber konnte ſie ihn nicht. Zwar glaubte er an die Ehrlichkeit des jungen Mädchens, die [...]
[...] ſie eben aus einem ſchweren Traume erwacht, und als ſie unfern von ſich ihren Vater im Geſpräch mit Waltershauſen erblickte, durchzuckte ſie ein wohlthuen Ät, das zugleich erwärmend und beſänftigend wirkte. [...]
[...] Bücher und Zeitschriften. Heinrich Dietzel: Bedeutet Exvon Produktionsmitteln volkswirtschaftlichen SelbstR. Kobat'sch: Internationale Wirtschaftspolitik. mord? — A. Sartortus Frhr. v. Waltershausen: Das volksSystem der Kapitalanlage im Auslande. [...]
[...] lande. Von A. Sartorius Fr Hrn. v. Waltershausen. Berlin. Georg Reimer 1907. 442 S. 8°. [...]
[...] sophen Auch das Werk v. Waltershausens bildet eine Bereicherung der wirtfchaftspolitischen Literatur. Ausgehend von den Gründer Auswanderung der Kapitalien und von den Arten der den Anlagen im Auslande, beleuchtet Sartorius die Rückwirkung [...]
