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Suchbegriff: Leoni

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Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 29.04.1865
  • Datum
    Samstag, 29. April 1865
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 10
[...] meine Hand gegangen iſt...“ - „Aber pfui doch, Vater! Du nahmſt eine Gebühr von dem Gut, das Du Deinem Freund und Schwiegerſohn verkaufteſt?“ rief Leonie. „Kann ich es nicht nehmen mit gutem Gewiſſen, wann ich es ihm wieder gebe durch Dich?“ verſetzte Herr v. Magnus; „hat er dadurch nicht im Grunde nur wohlfeiler gekauft? [...]
[...] Peitſche herauf, warf die Zügel ſeiner dampfenden Pferde dem herbeigeeilten Diener zu und ſprang behend vom Wagen und die Treppe herauf. Herr v. Magnus war Ä geeilt, und Leonie eben im Begriff, auf ihre Zimmer zu enteilen, um ſich in beſſern Putz zu werfen, als Auheim ſchon auf der Anlände erſchien und ſie mit leuchtenden Augen be rüßte. - [...]
[...] rüßte. - 9 "en Sie uns herzlich willkommen, und nehmen Sie unſern aufrichtigen Glückwunſch zur Nachbarſchaft!“ ſtammelte Leonie und that halb verlegen, halb beſchämt, als Auheim ihr mit einer gewiſſen ſtürmiſchen Beeiferung ſeinen Gruß darbrachte und ihre kleine, weiße, Juwelen-geſchmückte Hand an ſeine Lippen zog. Es gelang ihr, ein Erröthen auf ihr Antlitz [...]
[...] Freund genannt, klang noch in ſeinem Geiſte nach, und er wähnte den leiſen Druck ihrer and noch in der ſeinigen nachzufühlen. - Jetzt trat Leonie wieder ein, und dem verliebten Auheim ging das ganze Herz auf, als ſeine Blicke den ihrigen begegneten und Leonie mit einer ſcheuen. Haſt die Augen ſenkte. Sie war in der That auch verführeriſch reizend: eine weite bauſchige Robe von grauer Moire [...]
[...] als unter Leoniens Betheiligung das Geſpräch eine allgemeinere Wendung nahm und ſie mit ihm auf gute Nachbarſchaft und einen freundlichen wechſelſeitigen Verkehr angeſtoßen hatte, ruhten ſeine Blicke auf ihr mit einer Gluth, welche Leonie wirklich das Blut in die Wangen trieb. - Der Lakai meldete, daß der Verwalter den Herrn Kammerrath auf einen Augenblick zu [...]
[...] Ä Ach, es hat eine entzückende Lage!“ ſetzte ſie hinzu und Ä ſchwärmeriſch das L (NU. „Es wäre ein Paradies, Leonie, wenn ich es mit Ihnen theilen dürfte!“ platzte Auheim eraus; „oh, reden Sie ein Wort, meine theure himmliſche Leonie, und es gehört Ihnen!.... Leonie, ſüße engelhafte Leonie, ich liebe Sie, ich bete Sie an; ich kann nicht leben ohne [...]
[...] . . „Sie... Sie profaniren mein Geheimniß, – Sie entlocken mir das Geheimniß, daß ich... daß ich Ihnen nicht mehr gleichgültig ...“ - - . . . Leonie, himmliſches Mädchen iſt dieß wahr? ... O Gott, wie glücklich machen Sie mich?... Leonie, ich darf alſo hoffen?...“ Er wollte ihr zu Füßen ſinken, um die Sache recht pathetiſch zu machen; aber ſie bedeckte ſich ſchnell die Augen, raffte ſich auf, riß ſich [...]
[...] „O nein, Leopold, es ſind nur... Thränen der Freude, der Ueberraſchung! Sie böſer, ſtürmiſcher Mann!“ - „Leonie! Engel! Du willſt alſo mein ſeyn?“ „Kann ich denn anders?“ flötete ſie leiſe, mit verzückten Augen, und ihr reizendes Köpfchen ſank matt wie eine vom Winde geknickte Blume an ſeine Bruſt. Ihre Lippen [...]
[...] „Kann ich denn anders?“ flötete ſie leiſe, mit verzückten Augen, und ihr reizendes Köpfchen ſank matt wie eine vom Winde geknickte Blume an ſeine Bruſt. Ihre Lippen anden ſich im glühenden Kuſſe, und Auheim hielt die ſchöne Leonie feſt umſchlungen, die chlaff, mit hochwogendem Buſen und ſtockendem Athem an ihm hing und beide Arme um ſeinen Nacken Ä hatte. - [...]
[...] aber die Leoninche hat zu viel Takt und Selbſtachtung, um ihn zu küſſen.“ „Nu, wer weiß? iſt er doch wirklich ein ſchmucker Mann !“ ſagte der Kammerrath; „und Leonie iſt auch von Fleiſch und Blut.“ In dieſem Augenblick kam das Liebespaar heran, die Arme einander um den Nacken ge ſchlungen, ſtrahlenden Auges, glühenden Angeſichts, ſelig lächelndes Mundes. [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 09.03.1867
  • Datum
    Samstag, 09. März 1867
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 10
[...] „Muth, arme Florence ! Muth; es iſt bald überſtanden,“ flüſterte die Größere und drückte einen langen Kuß auf die bleiche Stirne des Kindes. - * „O Leonie, Du biſt muthig – aber ich!! O ſterben! . . und noch ſo jung!“ Ein Zit tern durchrieſelte ihre zarten Glieder. „Armer Etienne! Er iſt wenigſtens eines ehrenvollen Todes geſtorben!“ ſeufzte Leonie. [...]
[...] „Es iſt möglich – aber Du haſt es mich ſchon tauſendmal gefragt.“ . . „Ich werde es Dich zweitauſendmal fragen, weil . . . . weil . . . . . „Weil Du ihn liebſt!“ fiel Leonie raſch ein und richtete einen forſchenden Blick auf ihre jüngere Schweſter. Schweigend warf ſich Florence an ihre Bruſt. „Du liebſt ihn alſo. Un glückliche!“ rief Leonie mit drohender Stinne. „Du liebſt ihn!“ ſie ſchob Florence von ſich, [...]
[...] glückliche!“ rief Leonie mit drohender Stinne. „Du liebſt ihn!“ ſie ſchob Florence von ſich, - während ihr flammendes Auge durchbohrend, feindlich auf dieſer ruhte. - „O Leonie!“ wimmerte ſie und ſank auf die Kniee, indem ihr thränendes Auge wie bit tend zu der Schweſter aufſah. - - . „Alſo wirklich? ſie liebt ihn?“ rief Leonie; – „Verzeihe gutes Kind!“ ſammelte ſie [...]
[...] ſich; „verzeihe, aber . . . .“ Ihr Auge nahm wiederum ſeine ſchwermüthigen Ausdruck an. : „Du liebſt ihn auch?“ fragte Florence. - A 1 . " s „Ewig!“ murmelte Leonie und ihr Auge ſprühte in leidenſchaftlicher Gluth. „Und Du?“ frug ſie zögernd. - „Ewig!“ wiederholte Florence und über ihre keuſchen Züge flog jenes ſüß- träumeriſche [...]
[...] „Ewig!“ wiederholte Florence und über ihre keuſchen Züge flog jenes ſüß- träumeriſche Lächeln aus alten, ſchönern Zeiten. „Ob unſere Eltern wohl ſchon . . . . . “ Trotz ihres Muthes wagte Leonie nicht den Satz zu vollenden. „Horch, man kommt!“ unterbrach ſie ſich und richtete den Blick auf die Thüre. Ein [...]
[...] fRlft! flN, Die Thüre ſchloß ſich wieder. Florence lag ohnmächtig in Leonie's Armen. Endlich ſchlug ſie die Augen auf. „Wo bin ich?“ ſchrie ſie wild. „Faſſe Dich, mein Kind! Du biſt bei mir.“ [...]
[...] mehr den Tigern des Tribunals danken.“ Der Namen des Nachbars hatte auch in der „Abendzeitung“ geſtanden. B „Sieh her, Florence,“ und Leonie zog ein verwelktes Vergißmeinnichtſträußchen aus dem Ufll. "Fema warf einen flüchtigen, irren Blick darauf, [...]
[...] „Von Buonaparte ? gib her!“ und ſie roch an den welken Blumen, „Jeder die Hälfte,“ murmelte ſie lebhaft. „Jeder die Hälfte,“ beſtätigte Leonie. „Im Leben wäre unſere Doppelliebe zu Einem ſündhaft geweſen; der Tod heiligt ſie,“ ſprach Leonie und zählte die Blumen ſorgſam in zwei gleiche Theile. [...]
[...] loren, durch die Menge, nicht die unſanften Stöße beachtend, die er zeitweiſe von dem regel los auf und nieder wogenden Pöbel erhielt. Leonie bemerkte dieſen Offizier und zeigte ihn Florence. „Lebewohl!“ murmelte dieſe [...]
[...] E und drückte die gebundenen Hände auf die Bruſt, während auf ihrem Antlitz eine endloſe Ber zweiflung ſich malte. Florence ſah eine ewige Nacht vor ſich. „Wiederſehen!“ grüßte Leonie und ein himmliſches Lächeln verklärte ihre ſanft gerötheter Züge. Leonie ahnte einen ewigen Tag. [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 23.02.1867
  • Datum
    Samstag, 23. Februar 1867
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 10
[...] es jetzt thun,“ entſchied lächelnd Ä Gaſt. zur Sühne dieſes todwürdigen Verbrechens mag „Ja, der apiä hºRecht!“ jubelte ſie hell auf, Swº Äſº“ – ergänzte Leonie ganz leiſe. Das ſcharfe Ohr Buonapartes vernahm j.j Fräulein Leonie, Sie ſetzen wahrlich zu viel Vertrauen in mein höchſt beſcheidenes ErzählertäÄ “ ſprach er eben ſo leiſe. Leonie [...]
[...] tirend folgte der Exgrenadier ſeinem Führer. „Ich kann nur mit Schrecken an die möglichen Folgen dieſes Unfalls zurückdenken,“ be merkte Buonaparte, indem er abwechſelnd bald auf Leonie, bald auf Florence hinüberſah. . i Ä“ iſt der Segen der Freiheit, Herr Capitän!“ lächelte die alte Dame ein wenig O!tſ), - [...]
[...] „Wir Beide?“ gab dieſer zurück. „Nicht doch!“ lachte Etienne: „meiue Schweſtern ſind auch dabei.“ „Sie ſetzeu wohl Zweifel in unſere Reiterkunſt?“ meinte Leonie mit einem allerliebſten Schmollen. „Bei ſolch liebenswürdigen Damen wie Sie, wird der leiſeſte Zweifel zu einem todwür [...]
[...] ſie Florence bereits ſchon reiſig. „O, ihr Faulleuzer!“zürnte ſie ungeduldig und ließ ihren Zelter eine zierliche Courbette machen, Buonaparte trat mit gezognem Hut an Leonie heran. „Da Fräulein Florence, wie ich ſehe, Ä. Hülfe bei'm Aufſteigen verſchmäht hat, ſo werden Sie mindeſtens nicht ſo grau ſam ſeyn.“ [...]
[...] Ich werde mich hüten, das Herz eines ſo beſorgten Ritters durch ſolche Grauſamkeit, wie Sie es nennen, brechen zu wollen.“ Buonaparte hob mit einer wirklich bemerkenswerthen Anmuth Leonie in den Sattel. Seine and zitterte leicht, als er ihren kleinen Fuß in den Steigbügel ſetzte. Leonie fühlte dieſes ittern und durch eine raſche Handbewegung ließ ſie ihr Reitkleid niederfallen, während ſie [...]
[...] Mit der Leichtigkeit und Eleganz eines vollendeten Reiters ſchwang ſich Buonaparte in den Sattel. Während Etienne und Florence vorausritten, brachte der Andere ſein Thier an Leonie’s Seite. Nach einer Weile lenkte Etienne von der Landſtraße ab. Ein grasbewachſener Feldweg führte zu dem Wald. Die Pferde in Trab fetzend, hatte man ihn bald erreicht. Buonaparte konnte nicht umhin, die Sicherheit zu bewundern, mit welcher Leonie die Be [...]
[...] „Und was ſoll ich Dir glauben?“ - „Daß ſich Florence – und beiläufig geſagt: nicht ganz mit Unrecht – über Zurückſetzung und zwar unverdiente, grauſame Zurückſetzung Leonie gegenüber beklagt.“ „O Etienne!“ rief Florence purpurroth und Scham und Unwillen trieben ihr eine große [...]
[...] achtungsvoll ſeinen Hut. - „Gewiß darfſt Du es, gewiß!“ platzte Etienne unter ſchallendem Gelächter heraus. „Etienne!" rief jetzt Leonie, und warf dem Bruder einen erſtaunten und dabei ernſten Blick zu. Ihr feinker Takt ſagte ihr, daß Etienne, in Gegenwart eines Fremden, den Spaß zu weit zu treiben anfing. Ein vielſagender Blick Buonaparte's traf Sie; auch Er ſchien [...]
[...] Unmuth über Etiennes ausgelaſſenes Benehmen zu verſcheuchen. Dieſer ſelbſt folgte ſchwei gend wie ein zerknirſchter Böſewicht der zum Galgen geführt wird. – – – „Capitän!“ rief plötzlich Leonie: „jetzt ſollen Sie mir einmal eine Probe Ihrer Geſchick lichkeit im Reiten geben.“ Alle ergriffen Ä dieſe Gelegenheit um die frühere Heiterkeit wieder herzuſtellen; [...]
[...] „Ein Kirchthurmrennen mit Hinderniſſen,“ ſagte Etienne Buonaparte zuckte ſchweigend die Achſel. „Aha, Capitän!“ ſpöttelte Leonie: „Sie lieben wahrſcheinlich die steeple chase nicht; man riskirt dabei den Hals!“ Eine dunkle Gluth ſchoß in das gelbliche Geſicht des Corſen. Sein Sporn ritzte die [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 22.04.1865
  • Datum
    Samstag, 22. April 1865
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 10
[...] troffen nach der Tochter umſah. – „Was iſt Dir, Herzchen?“ fragte ſie; „haſt Du Dich geſtochen, oder iſt Dir ein Faden abgeriſſen?“ „Ja, der Geduldsfaden, liebe Mama“ erwiderte Leonie aufſpringend und lief vom Stickrahmen hinweg; das Muſter iſt doch auch gar zu langweilig, ſo 96 Male dieſelben goldenen Aehren und dieſelbe blaue Cyane, wiederholen zu Ä iſt doch unſäglich läſtig, [...]
[...] beitet haben. Nimm ein Buch und vertreib Dir die Zeit, bis Papa wieder von Strahlen berg zurück kommt!“ - „Ach, das thörichte Leſen!“ rief Leonie mißvergnügt; „dieſe albernen Romane vermögen mich nicht einmal mehr aufzuregen. Ich bin dieſes Landlebens ſo müde und überdrüſſig. Es iſt unverantwortlich von Papa, uns hier auf Moritzburg einzuſperren und den ganzen [...]
[...] Stadt machen können.“ „Ach Gott! mit euren ewigen Plänen und Projekten und Unternehmungen und Speku lationen!“ jammerte Leonie. „ Man wird ſeines Lebens gar nicht froh bei euch, Mama. Immer nur von Prozenten und Profit kriegt man zu hören, und ſelbſt die Nachbarn ſcheinen in unſrem Haus nichts anderes reden zu können, denn der eleganteſte junge Mann, ſobald [...]
[...] von Elektoralwolle, von Repsernte und Prozenten. Euer Haus hat es auf ſich, daß man immer noch den alten Geſtank der Schaaffelle und der Oelſaat im Geiſte nachriecht!“ „Leonie, das iſt impertinent!“ ſagte Mama kalt; „Du biſt undankbar.“ „Und Du biſt kurzſichtig, Mama!“ verſetzte Leonie kalt und barſch. „Ihr habt mir eine Erziehung gegeben, die mich an eine andere Umgebung gewöhnt, für andere Intereſſen [...]
[...] verkannteſt unſre Lage. Es ſind Grafen und Barone dageweſen und haben um Dich ge worben, und Du Ä ſie nicht gewollt...“ „Gott, das verlohnte ſich auch, ſolche Eroberungen zu machen!“ fiel Leonie geringſchätzig - ein; „ſolch ein armer Schnurrer von einem Lieutenant Graf Kahla, mehr Schulden wie aare auf dem Kopf, – ſolch ein Baron Wendeſtern, deſſen Baronie hinter Poſemuckel [...]
[...] Berlö Meine Hochzeitreiſe? fragte Leonie mit einem bittern Lächeln; „dazu gehört erſt ein erlobter!“ ll „ Nu, der iſt ja da – der Herr Auheim – bald Herr von Auheim, wenn Du nur [...]
[...] ll „ Nu, der iſt ja da – der Herr Auheim – bald Herr von Auheim, wenn Du nur willſt!“ 2., 2 - Leonie brach in ein lautes gellendes Lachen aus. „Der kleine Mann? niemals! Alſo weiter geht Deine Ambition für mich nicht, Mama? Und den ſoll ich lieben, Mama?“ „Gott, heirathen ſollſt Du ihn, dann kannſt Du ja lieben, wen Du willſt!“ ver [...]
[...] im Vorhemdchen, und eine dicke ſchwere Uhrkette mit großen Breloques, ſowie mehre koſtbare Ringe an beiden, nicht eben allzu feinen Händen. „Morgen, Lenchen! bongſchur, Leonie!“ rief er, während er Hut, Ueberrock und Reit- - peitſche ablegte und ſeine Damen küßte. „n Morgen. n Morgen, Kinderchen! ſchon munter? Ich komme von Strahlenberg; der Kauf iſt richtig, Auheim hat unterſchrieben und das An [...]
[...] eld erlegt; und ich habe meine zehntauſend Thaler Proviſion hier in der Taſche. Das eſchäft iſt gemacht und die Proviſion iſt zu Deiner Ausſtattung, mein Lämmchen!“ wandte er ſich an Leonie und kniff ihr in die Wangen. „Munter, mein Herzchen! lächle und ſey fröhlich, denn er bleibt heute hier und Du mußt ihm eine heitre Miene zeigen!“ „Wem denn, Papa?“ [...]
[...] er nur redt’t von Dir!“ „Sehr gütig von ihm, obſchon ich nicht weiß, wie ich zu dieſer Ehre komme!“ ſagte Leonie kühl und ſchnippiſch; „ich kann mich nicht entſinnen, daß ich ihm mehr gewährt hätte, als die unverfänglichſte Artigkeit für ſeine Aufmerkſamkeiten.“ „Und doch glüht er, Herzchen! er glüht, ſag' ich Dir! Und die Stimmung muß be [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 02.03.1867
  • Datum
    Samstag, 02. März 1867
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Erzählung von Eduard Adolay. - (Fortſetzung.) Eben hatte Buonaparte glücklich über einen dieſer Gräben geſetzt, als er unweit Leonie's ſchlanke Geſtalt aus dem Gebüſch auftauchen ſah. Vor ihm lag ein wahrer Verhau von Stechginſter, Dornſtauden und Geſtrüpp. Allein der Capitän war ſchon damals jener Reiter, [...]
[...] „Deſto ſicherer für mich das Vergißmeinnicht!“ rief Leonie. „Hurrah Fatme!“ Und Fatme, wie eiferſüchtig auf Buonaparte's Nähe, ſchüttelte wild die weiche Mähne und raste dahin wie ein abgeſchoſſener Pfeil. [...]
[...] Und Fatme, wie eiferſüchtig auf Buonaparte's Nähe, ſchüttelte wild die weiche Mähne und raste dahin wie ein abgeſchoſſener Pfeil. d Äs die Probe, tapferer Capitän!“ ſcherzte Leonie mit der Reitgerte nach vorwärts eutend. Es war allerdings eine Probe . . . . . . Ein breiter, ziemlich tiefer Graben, an ſeiner [...]
[...] Es war allerdings eine Probe . . . . . . Ein breiter, ziemlich tiefer Graben, an ſeiner jenſeitigen Böſchung eine dichte Stachelhecke, „Fräulein Leonie!“ warnte beſorgt Buonaparte, der ihr unterdeſſen auf höchſtens vier Pferdelängen nahe gekommen war. „Vorwärt; Öm meine ſilberhaarige Schweſter!“ ermunterte die tollkühne Reiterin. [...]
[...] mit einem leiſen Freudenwiehern ſprang es auf - „Diesmal kommt das Fräulein mit dem bloßen Schrecken davon,“ erklärte der alte Haus arzt, nachdem er die Wunde an Leonie's Kopf beſichtigt hatte. „Diesmal iſt es gnädig ab gelaufen; danken Sie Gott dafür.“ Und im Stillen dankte Buonaparte Gott dafür. [...]
[...] 1. Den andern Tag war Leonie ſchon wieder auf den Beinen. „Aber welche Verwegenheit, welches frevle Spielen mit dem Leben!“ tadelte hintenher Etienne; „ich bin doch auch fürwahr grade kein Haſenfuß, aber für ſolch einen salto mortale [...]
[...] Etienne; „ich bin doch auch fürwahr grade kein Haſenfuß, aber für ſolch einen salto mortale iſt mir denn doch mein Hals zu lieb!“ – Was Leonie ſelbſt betrifft, ſo hatte ſie nach ihrer Geneſung dem Capitän ſchweigend die Hand gereicht, wobei ſie tief erröthet war. Ob ſie von jenem Kuß etwas gefühlt hatte oder nicht – Wer kann's wiſſen ?! [...]
[...] „Arme Leonie!“ murmelte er. „Es muß ſo ſeyn!“ ſprach er nach einer Weile, und wog den Lorbeer wie zaudernd in der Hand. „Liebe?“ lachte er ſcharf: „ich habe keine Zeit dazu! Und während ſeine kaum noch ſo weichen Züge raſch einen harten, faſt feindſeligen Ausdruck [...]
[...] „Es muß ſeyn!“ antwortete der Andere mit trüber, aber feſter Betonung; „meine Fa milie in Toulon erwartet mich.“ Leonie war todesbleich geworden. Florence blieb unbeachtet. Niemand hatte bemerkt, wie über ihr kindliches Angeſicht der Ausdruck eines tiefen, endloſen Wehs ſich gelagert und wie ihre kleine Hand ſchnell eine verrätheriſche Thräne zerdrückt hatte. Auch die Mutter drückte [...]
[...] He - Kaum war der Wagen um die nächſte Wegbiegung verſchwunden, als Leonie die Treppe zu Buonaparte's Zimmer hinauſeilte. Der Lorbeerkranz war nicht mehr da. - A Als ſie aber die Treppe herabſtieg, hatte Leonie, die ſtolze, königliche Leonie verweinte [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 01.07.1865
  • Datum
    Samstag, 01. Juli 1865
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 10
[...] 9 „Was ſagen Sie da?“ rief die Frau Kammerrath aufwallend; „es war vom beſten und theuerſten Jacqueſſon; aber man muß nicht trinken wie...“ „Schon gut!“ fiel ihr Leonie in’s Wort; „die Sache iſt nicht mehr zu ändern; reden wir nicht weiter davon! Ich denke, Leopold,“ wandte ſie ſich kalt und beſtimmt an ihren Ä. „je ſchneller und ſtiller wir abreiſen, deſto beſſer wird es ſeyn. Wo iſt Herr [...]
[...] tte ?“ „Er iſt ſchon weggegangen – ich bedurfte ſeiner nicht mehr.“ „Du hätteſt ihn nicht ſo gehen laſſen ſollen, Leopold,“ ſagte Leonie ruhig; „war es auch ſchon unſäglich fatal, daß er Zeuge des ganzen Auftritts geweſen, ſo hätte doch ein freundliches Wort des Dankes die unangenehmen Eindrücke abgeſchwächt, welche dieſer Vor [...]
[...] Aber Frau v. Magnus verſtand ihre Tochter nicht ganz, denn ſie ahnte nicht, welch tiefen Rieß der Ä in Leonies Seele gemacht, und wähnte, derſelbe ſey noch durch Aeußerlich keiten zu heilen. „Sieh Dich genau um, mein Herzchen, ob Du auch mit Allem zufrieden biſt,“ ſagte [...]
[...] keiten zu heilen. „Sieh Dich genau um, mein Herzchen, ob Du auch mit Allem zufrieden biſt,“ ſagte ſie zu Leonie; „wenn Du noch irgend einen Wunſch haſt, ſo nenn' ihn mir, und Du ſoüſt bei Deiner Rückkehr Alles antreffen, was Dein Herz begehrt. Willſt Du noch mehr Sil bergeſchirr oder noch ſchönere Teppiche haben, mein Kind?“ s [...]
[...] unſerer Abweſenheit alle geſetzlichen Schritte erfüllt werden, um mir mein Vermögen ſicher zu ſtellen und mir die ſelbſtſtändige Verfügung darüber zu garantiren.“ Dennoch muſterte Leonie aufmerkſam das Mobiliar und ſeine Aufſtellung in den ſämmt lichen Zimmern und ſchien ſich alles tief einprägen zu wollen. Pläne gährten in ihrem Köpfchen, wenn auch vorerſt noch dunkel und ahnungsvoll; und ohne auf das Plaudern der [...]
[...] Vorfall auf ſeine junge Frau hatte machen müſſen; aber er ſpielte jetzt äußerlich den Jovi alen, vom Weine fröhlich Angeregten, obſchon nicht mit ſonderlichem Glücke, ſondern eher mit einem gewiſſen Galgenhumor. „Ich bin nun parat, meine liebe himmliſche Leonie,“ ſagte er und wollte ſie umarmen; aber ſie wies ihn mit einem ſtrengen Blick und einer ſtolzen Geberde ab. „Es iſt vorüber, mein Engelchen, ganz ſpurlos vorüber. Es war ein Anfall, [...]
[...] habe und ſchnell einige Gläſer Wein trinke.“ „Dann möcht' ich rathen, künftig lieber Waſſer zu trinken, zumal bei öffentlichen Gele genheiten,“ entgegnete Leonie herb. „Man ſagt ja, im Weine kehre ſich der innere Menſch heraus; und ich habe meinen Vater niemals in einem ſolchen Zuſtande geſehen. Du wirſt zum Geſpött der ganzen Stadt werden! Aber da iſt ja Herr Otte,“ brach ſie raſch ab und [...]
[...] Anſicht von der geringen Bildungsſtufe und dem haltloſen ſeichten Charakter Anheims beſtä tigt, die er ſeitdem Än aus mancherlei Einzelnheiten und Thatſachen mehr ahnungsweiſe gewonnen hatte. Auch von Leonie hatte er bisher wenig gehalten, da er ihren Vater nicht ſehr achtete und ſie für ſtolz und übermüthig hielt; aber er konnte ihr nun doch einiges Mitleid nicht verſagen, ſeit er ihr Bemühen bemerkt hatte, die Scham und Entrüſtung über [...]
[...] „Iſt es möglich?“ rief die Frau Kammerrath, ſprang vom Sopha auf und legte die ſilbernen Löffel, die ſie eben mittelſt eines Lederſtreifens und Rubinpulvers abgerieben hatte, auf den Tiſch. „Gott, meine Leonie hat fünfzigtauſend Thaler gewonnen. Welch ein Glück! Und Du weißt es gewiß, Mänche?“. . . . . . . - . . . . . . . „Ob ich es weiß?“ ricf der Kammerrath und lief ſeelenvergnügt im Zimmer auf und [...]
[...] der Otte die Ziehungsliſte und das Loos gezeigt hat! Es trifft zu, Lenche; es trifft zu, und ich hab' ihm ſchon telegraphirt nach Paris!“ „Gott, das Glück, das Glück! Wie wird ſich meine Leonie freuen!“ ſtammelte die Frau Kammerrath und lief ebenfalls im Zimmer auf und ab. „Nun ja, er hat Glück, er hat Glück, der Auheim! er wird noch ein reicher Mann, ein angeſchener Mann; er wird unſer [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 24.06.1865
  • Datum
    Samstag, 24. Juni 1865
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 10
[...] genugſam an, daß er mit denſelben höher hinaus wollte. 12. Die Hochzeit Auheims mit Fräulein Leonie v. Magnus war unter großem Pomp ge feiert worden. Der Kammerrath hatte die Einladungen dazu auf alle die erſten Militär und Civilbeamten der Provinz ausgedehnt, und jedermann geladen, der nur irgendwie ſeinem [...]
[...] ſeiner himmliſchen Frau einen Kelch leeren zu dürfen. Ihr macht dann jeder unter den an deren Gäſten eine Fünfmänner-Verſchwörung zu dem gleichen Zwecke und wir ſorgen dafür, daß der Gemahl der ſchönen Leonie heute Abend allzu voll iſt, um noch zu wiſſen, ob er ein Junge oder ein Mädchen iſt!“ Und da der Vorſchlag Beifall fand, ſo ging Herr v. Breidt ſogleich ſelbſt, um das Komplott einzuleiten. [...]
[...] a... ab... abgeſehen haben, mich betr.... trunken zu machen, ſo will ich ihnen erſt recht zeigen, da... daß ſie ſchief gewickelt ſind, die Du... Dummköpfe!“ „Leopold, ich beſchwöre Dich, Du haſt ſchon zu viel!“ bat Leonie, und es koſtete ſie Ä Mühe, ihr Lächeln beizubehalten und die Thränen zu unterdrücken, die ihr in die ugen dringen wollten, da ſie einen Affront fürchtete. „Bedenke doch, mein Lieber, daß [...]
[...] kommen?! Sie ſind ein ... ein Pedant, Otte! Sie enuyiren mich! – Gehen Sie her und machen Sie Ihre Dämlichkeit wieder gut, indem Sie ſogleich mit mir auf das Wo... Wohl ſeyn meiner himmliſchen Le... Leonie anſtoßen!“ und er winkte einem der Diener, daß er Otte einen Kelch reiche. Von ganzem Herzen Ihrer Beider Wohl, Madame und Herr Auheim!“, ſagte Otte [...]
[...] und alles ſtand von den Sitzen auf, um ſich zu dem Paare zu drängen. Mehre Minuten vergingen, ehe der Menſchenknäuel ſich wieder entwirrte, und die Ruhe im Saale zurückkehrte. Leonie lächelte, aber im Herzen ſaß doch ein Pfeil, denn ſie hatte richtig ahnend erkannt, daß ein großer Theil des Fujs der Gäſte vorzugsweiſe der doppelten Anſpielung Breidts auf Auheims Vergangenheit gegolten habe, und ſie fühlte ſich davon im Stillen gekränkt. [...]
[...] wenn ihn nicht Otte, der unwillkürlich und ein Unglück ahnend in der Nähe geblieben war, in ſeinen Armen aufgefangen und raſch auf den Stuhl geſetzt hätte, „Um Gottes willen, Herr Otte, bringen Sie ihn hinaus flüſterte Leonie, die ſich vor Scham und Verlegenheit nicht zu faſſen wußte; „bringen Sie ihn nach Hauſe!“ Otte erfaßte den Bewußtloſen und trug ihn raſch aus der nahen Thüre, ehe der Auf [...]
[...] Scham und Verlegenheit nicht zu faſſen wußte; „bringen Sie ihn nach Hauſe!“ Otte erfaßte den Bewußtloſen und trug ihn raſch aus der nahen Thüre, ehe der Auf lauf wieder allgemein wurde. Leonie aber mußte ihre ganze Seelenſtärke und Faſſung auf bieten, um den heuchleriſchen Beileids-Bezeugungen über dieſen ſtörenden Zwiſchenfall gute Miene entgegenzuſetzen, während ihre Mutter ausrief: „Gott, was für ein Unglück! Eine [...]
[...] bringen, und in einer Stunde können Sie gleichwohl reiſen." Und in den Saal zurückge kehrt, verkündigte er den Gäſten, der Bräutigam habe in Folge einer ungewöhnlich tiefen Gemüthsbewegung eine leichte Ohnmacht, und werde ſich ſchnell erholen. Leonie nahm wieder latz am Tiſche, flüſterte aber ihrer Mutter zu, ſie wünſche ſo ſchnell wie möglich nach auſe zu fahren. Papa ſolle einſtweilen hier bleiben und den Affront vergeſſen zu machen [...]
[...] uchen; ſie aber, Mama, möge Leontinen begleiten. err v. Magnus hatte, wie unſere Leſer bereits wiſſen werden, den oberſten Stock in dem Hauſe ſeines Tochtermanns gemiethet. Als daher Frau v. Magnus mit Leonie heim fuhr, trat letztere in der Beletage ein und ließ ſich von Cäſar nach dem Zimmer ihres Neu vermählten führen. Der kleine eitle Mann lag noch halb bewußtlos auf einer Chaiſe-longue. [...]
[...] „Komm, mein Kind!“ bat Frau v. Magnus; „Du ſollſt nicht hier bleiben!“ und ſie zog ſie beinahe die Treppe hinan. Seither hatte Leonie’s Selbſtbeherrſchung ausgereicht; ſobald ſie jedoch oben in dem immer ihrer Mutter war, warf ſie ſich mit einem krampfhaften Schluchzen ihr an den als. „Mama, Mama, das überleb' ich nicht!“, ſtammelte ſie; „ich bin unglücklich auf [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 14.10.1865
  • Datum
    Samstag, 14. Oktober 1865
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 9
[...] „Ich geſtehe Ihnen zwar, Herr Buchhalter, daß ich nach dieſer Einleitung gar nicht ſehr erpicht auf Ihre Mittheilungen bin, deren Endziel ich vielleicht ſchon errathen habe,“ ſagte Leonie mit hochmüthiger Kälte; „allein um nicht fühllos zu erſcheinen, will ich Ihnen auf eine Viertelſtunde Ä unter vier Augen ſchenken, denn unſer Geſchäft wird, wenn mich meine Ahnung nicht trügt, bald abgethan ſeyn. Treten Sie gefälligſt in jenes Boudoir [...]
[...] Otten ſtieg über dieſe frivole beleidigende Anſpielung das Blut in die Wangen, aber erhielt an ſich, und nahm auf Leoniens Wink auf einem Tabouret Platz, das einer mit dunkelblauem Sammt überzogenen Chaiſe-longue gegenüberſtand. Leonie ſchloß die Thüre, ſchürte das Feuer in dem franzöſiſchen Kamin auf und machte ſich noch allerlei in dem mit raffinirtem Luxus ausgeſtatteten kleinen Zimmer zu ſchaffen, ehe ſie einen Fächer vom Ka [...]
[...] dadurch Ihren werthen Eltern ein neuer ſchwerer Schlag erſpart werde,“ gab Otte zur Ant wort; „doch hier iſt zuvörderſt Herrn Auheims Brief, der mich legitimirt!“ Leonie nahm den Brief, erbrach ihn und überlas ihn mit einiger Aufmerkſamkeit, wo bei ſie jedoch Sorge trug, ihn ſo zu halten, daß Otte ihr Geſicht und alle ihre Affekte darin ſehen konnte. Ihre Züge drückten anfangs Erſtaunen und Befremdung aus, dann ſchien ſie [...]
[...] tuſchen geſucht habe, – von Achills Flucht und den troſtloſen Verhältniſſen in welchen er das Pariſer Geſchäft zurückgelaſſen habe. - . „Ich ahnte das ſchon,“ erwiderte Leonie kalt; „als er neulich hier war und meine Un terſchrift auf einen Wechſel von dreitauſend Thalern haben wollte. Der Unglückliche hat alſo ſelbſt mich mit in ſein Verderben ziehen wollen, – das iſt ſchändlich! – Allein glücklicher [...]
[...] efahr alles zu verlieren, wenn uns nicht ſchnell durch ein Darlehen von etwa 30.000 Tha lern geholfen wird...“ - „Und dieſe Summe ſoll ich Ihnen beſchaffen?" fiel ihm Leonie raſch ins Wort. „Ja, Madame, die Germania' oder irgend ein andres Geld-Inſtitut iſt erbötig, dieſe Summe jeden Moment gegen die erſte Hypothek auf den Kaufspreis von Strahlenberg vor [...]
[...] ilgungsplan ſchriftlich aufzuſtellen und Sie zu überzeugen, daß Sie keinerlei Riſico dabei eingehen.“ Z Leonie ſprang auf und wies mit einer entſchiedenen Geberde das Papier zurück. „Sie hätten ſich dieſe Mühe erſparen können, Herr Otte,“ ſagte ſie in einer leidenſchaftlichen Auf wallung, die jedoch nicht ganz natürlich zu ſeyn ſchien; „ich verſtehe nichts von ſolchen Din [...]
[...] Freud' und Leid mit ihm zu theilen und die ja an ſeiner Ehre und ſeinem Schickſal den un zertrennbarſten Antheil hat!“ Leonie's Augen flammten, während Otte dieß alles in eindringlichem ernſt mahnendem Tone ſprach, und ſie wagte nicht, dabei ſeinem Blick zu begegnen. Als er aber geendet, trat ſie dicht vor ihn und ſagte mit einer Ruhe und Beſtimmtheit, welche Otte'n ein wahres [...]
[...] ſagen, º daß Sie nicht minder eigennützig ſpekulirten als Herr Auheim, wie Sie ihn eiratheten!“ h Ä laſſen Sie die Welt reden, was ihr beliebt!“ ſagte Leonie kalt. „Ich bin von Haus aus vertraut mit dem Werth des Gelds und weiß, daß es der einzige Maßſtab iſt, wornach man den Menſchen heutzutage ſchätzt. Auheim ſchenkte mir ſechszigtauſend Thaler [...]
[...] Auheim las ſchon in Otte's Zügen den Mißerfolg von deſſen Bemühungen, ſchien aber gefaßter als zuvor. „Ich habe es geahnt, daß es ſo kommen werde,“ ſagte er auf Otte's Bericht mit einem ärgerlichen Achſelzucken. „Ich werde Leonie dafür büßen laſſen; es ſoll ihr nichts geſchenkt ſeyn. Dr. Leutmann hat mir übrigens Mittel und Wege gezeigt, um den erſten Stoß zu pariren. Sie, Otte, müſſen nun heute Abend mit dem Nachtzuge nach [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 06.05.1865
  • Datum
    Samstag, 06. Mai 1865
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 5
[...] thränen, und ihre feierliche Würde ſtrahlte auch einen Theil ihres energiſchen tiefen Gefühls auf den Kammerrath zurück, der ſich deßhalb auch einer wortreichen Ä ent hielt, und nur Auheim verſicherte, daß er mit Leonie glücklich ſeyn werde, und von ihm er warte, daß auch er ſie lieb halten und glücklich machen werde, da ſie von jeher ſein gutes Kind geweſen ſey. – Aber Eines konnte er ſich nicht verſagen, nämlich ſogleich ein Tele [...]
[...] gramm an ſeinen Sohn Aaron - Achille nach Paris abzuordnen, welches ihm die Verlobung der Schweſter ankündige. „Beſte Mama, Sie müſſen mit Leonie mit uach der Stadt folgen,“ ſagte Auheim zu Frau W. Magnus. „Ich werde ſogleich Cäſar mit einem Briefe an meinen Ä Otte abſchicken, damit Ihnen die Beletage meines Hauſes zu einem würdigen Abſteigequartier ein [...]
[...] einen recht ſeligen Brautſtand genießen. Ich will der ganzen Welt mein Glück zeigen und mit meinem herrlichen Kleinod prunken!" - - „Mein lieber, lieber Leopold!“ flüſterte Leonie und ſchmiegte ſich zärtlich an ihn an; „Deine Wünſche ſind mir Befehl und Mama wird gewiß gern uuſern vereinten Bitten nach ben. O Mama, dieſe ſeligen Tage werden Dich gleichſam verjüngen, und an Deine eigene [...]
[...] chäftsmann nicht verleugnete; und eine Hochzeit will ich meinem lieben Kinde ausrüſten, daß die ganze Provinz davon reden ſoll!“ „Ach nein, Papa, wir machen's einfach,“ ſagte Leonie; „jedenfalls nicht über hundert Couverts beim Hochzeitsdiner, und ein recht gewählter Kreis. Wir wollen uns ein Weni rar machen, daß man es für eine Ehre anſehen ſoll, bei unſrer Hochzeit zu ſeyn, – ni [...]
[...] trunken, bin mit ihm in der Loge. Aber in Geldſachen hört die Gemüthlichkeit auf, wie Sie wiſſen. Alſo gehen Sie zu ihm und fertigen Sie ihn ab, wie Sie wollen! Ich werde aufs Land gehen, nach Strahlenberg und dann nach Moritzburg zu meiner kleinen ſüßen Leonie.“ Damit rief er Cäſar und begann ſeine Toilette zu machen. Otte aber las den Brief auf merkſam. Er lautete: - [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 29.07.1865
  • Datum
    Samstag, 29. Juli 1865
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 3
[...] hübſches Cabriolet, worin er Leonien ſpazieren fuhr, die Pracht, womit Achill ſeine „Freun din“ ausgeſtattet, bei welcher er ſeinen Schwager Auheim einführte und bei der er eines Abends nach dem Theater noch mit Auheim ſoupirte, als Leonie, von den unter Tags geſehenen Pariſer Herrlichkeiten ermüdet, ſich ſchon ſchlafen gelegt hatte; der vornehme Umgang Achill's mit lauter jungen Vicomtes und Bankiersſöhnen, – all das zuſammen ließ Auheim vermuthen, daß [...]
[...] auch um ſeine Eltern zu beſuchen und dem deutſchen Geſchäft das Gewehr zu viſitiren, wie er anmaßlich ſagte, und endlich wegen verſchiedener anderer Gründe, die er mit einem gewiſſen Geheimniß umgab. Leonie gab ihrem Bruder einige glänzende Feſte, bei denen die ganze vornehme Welt vom Oberpräſidenten an geladen war und nur ihre Mutter, nicht aber der Kammerrath erſchien. Die Damen fanden den jungen Herrn v. Magnus ſehr fein und [...]
[...] eine Leibrente für die Mutter und mich, daß wir behaglich leben könnten, und könnten euch geben was wir verdient und erworben ? Aber warum thu' ich's nicht? weil es wär' wie ein ſchneidendes Meſſer für Dich und Leonie oder den Auheim ? weil das Vermögen, das mir hat ſo viel Schweiß gekoſtet, würde fallen in's Meer, und weil der Menſch ein Recht hat zu behalten und die Pflicht zu erhalten das, was er hat errungen ſein Leben lang! – [...]