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Suchbegriff: Leoni

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Datum

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Rosenheimer Anzeiger05.08.1886
  • Datum
    Donnerstag, 05. August 1886
  • Erschienen
    Rosenheim
  • Verbreitungsort(e)
    Rosenheim
Anzahl der Treffer: 10
[...] (Fortsetzung.) „Uud wer gab Ihren Kindern während der letzten Zeit zu essen?" fragte Leonie. Ueber Frau Neues Wangen rieselten zwei Thränen, bevor sie entgegnete: [...]
[...] für sich und mich das Ucbrige — vollends gesättigt mag sie wohl Gott haben. „Lassen Sie diese schwermüthige Erinnerung", bat Leonie sanft und hob die Hände vom Gesicht der Wittwe, „jetzt ist die drohende Nolb vorüber!" [...]
[...] meines Mannes, als sie dort einzog." „Aber die alte Mutter des Pfarrers, sollte auch sie ein so wirklich hartes Herz besitzen?" bemerkte Leonie zögernd und zweifelnd. Frau Rene schwieg, um ihren Mund aber zuckte es bitter. Leonie ergriff ihre Hand, drückte sie und wendete fick hastig zum Geben. [...]
[...] Rahmen derselben und fragte in gerade nicht höflichem Tone nach ihrem Begchr. Leonie fühlte sich unangenehm berührt, nichtsdestoweniger erwiderte sie mit vollendetem Anstande: „Ich wünsche seine Ehrwürdcn. den Herrn Pfarrer Ilgen zu [...]
[...] bitten lassen?* „Ah so — meinen Sohn — weshalb denn nicht?" sagte die Alte, während Leonie bemerkte: „So habe ich das Vergnügen gehabt, meiner Ehrwürden Mutter zu begrüßen ?' [...]
[...] meinen Sohn sogleich benachrichtigen." Beide traten in den kühlen Vorflur. Die alte Frau öffnete eine Zimmerthür, nöthigte Leonie hinein, bot ihr einen Platz und entfernte sich, wie es Leonie schien, mit einem gewissen scheuen prüfenden Blick nach den Verschlüssen aller aUerthümlichen Schränke und Truhen. [...]
[...] die Weihe seines erhabenen Berufs nicht wie seine würdigen College« im Herzen, sondern nur auf der Zunge trug. „Mil wem habe ich die Ehre?" fragte der Pfarrer Ilgen, Leonie scharf fixirend [...]
[...] am Gänsebühel wohnhafter krüppelhaster Bursche, welcher erst eine sechsmonatliche Gefängnißstrase wegen Diebstahls erstand, .Ich bin die Freifrau von Altenhof," erwiderte Leonie, „und wünsche Ew. Ehrwürdcn in Angelegenheiten einer armen Wittwe zu sprechen." [...]
[...] Mutter vorzustellen, wurde aber von derselben in ungeschicktester Form bedeutet, daß die Dame bereits wisse, wer sie sei. Ohne jegliche Rücksicht rumorte die Matrone im Zimmer herum, so daß Leonie sich der Meinung hingab, sic suchte etwas und werde sich baldigst ent¬ fernen. Aus diesem Grunde zögerte Leonie noch immer zu sprechen. [...]
[...] .Für welche der Hilfsbedürftigen interessiren Sie sich, meine Gnädigste?" Leonie war es. als schnüre sich ihr die Kehle zusammen, als diese Antwort gefordert wurde. Sie senkte die Augen vor denen des Predigers und entgegnet? halblaut: [...]
Rosenheimer Anzeiger21.07.1886
  • Datum
    Mittwoch, 21. Juli 1886
  • Erschienen
    Rosenheim
  • Verbreitungsort(e)
    Rosenheim
Anzahl der Treffer: 10
[...] schwarzen Äugen sein Antlitz prüfend musterten. Die jungen Leute schritten die breite Allee zur Auffahrt hinauf; Leonie legte ungezwungen ihren Arm in den des Diplomaten, der ihr den (einigen gebeten „Weshalb ist ihre Miene heute so ernst?' fragte Leonie plötzlich, [...]
[...] die sich ihr aufdrängende Wahrnehmung auSsprechend. HornS Züge blieben unverändert. Er sah zu Boden und erwiderte: „Fräulein Leonie, ich mutz Ihnen eine ernste Mittheilung machen. Mein künftiger Lcbcnsbnuf. in dessen strengster Pflichterfüllung nur einzig das wahrhafte Glück zu finden ist, bedingt die Trennung von [...]
[...] frische Antlitz wurde farblos Horn stützte angstvoll das bebende Mädchen, verwirrt fragend, was j er beginnen, wodurch er helfen könne. Leonie sah ibn kummervoll an und erwiderte leise, anstatt der erwarteten Antwort: „Und gehen Sie gern, Herr von Horn, in die weite, weit: W'lt?" [...]
[...] und erwiderte leise, anstatt der erwarteten Antwort: „Und gehen Sie gern, Herr von Horn, in die weite, weit: W'lt?" „Leonie, gnädiges Fräulein ..."1r [...]
[...] es oft. Aber jetzt schwieg er nicht freiwillig, sondern suhlte, wie sich jedes Wort gewaltsam zurückdrängte, unausgesprochen. Leonie schwieg ebenfalls, dock ibre Lippen preßten sich gewaltsam auf einander, offenbar um bittere, ernste Bemerkungen zuunterdrücken. Beide schritten wortlos neben einander den Weg zu Ende. Im [...]
[...] verließ das Zimmer ohne ein weiteres Wort. Zweites Kapitel. Leonie ging nach dem Abschiede von Herrn von Horn so verstört in ihr Bouooir, als sei sie bei der Verzweiflung angelangt. Tief ver¬ letzt und n-.cht fähig nach dieser furchtbaren Enttäuschung einen [...]
[...] Entfliehen möglich. Leonie rang eure jener Lnunden ourch, welche der , Mensch überlebt, die aber durchkämpft, von dem, was er ursprünglich j gewesen, nur noch einen Theil zurücklassen. Auf dem schönen Antlitz [...]
[...] Weisung, es sofort an die Adresse dcS Freiherrn Clemens von Alten¬ hof zu bestellen. Leonie fühlte eine gewisse Befriedigung nach dieser Handlung, sie setzte möglichenfalls ihr ganzes Lebensglück aus diesen einen Trumps, aber der beleidigte Stolz eines Weibes und die verschmähte Liebe [...]
[...] plötzlich durch Nacht und Nebel, wie ein verirrter Hauch des fernen Wetters — und jetzt schwieg auch die Grille. Unbeweglich starrte Leonie hinüber. Ein leises Geräusch störte ihr [...]
[...] Dir, Du weiße Blume — er stürzte herab und die haltlosen Regungen zauset der Schmerz . . Leonie kehrte zurück an das Fenster und streute die zerfallene Rose hinab. Das Mondlicht beleuchtete die fliegenden Blättchen und noch im L-inken glänzten sie wie Silberschein [...]
Rosenheimer Anzeiger17.08.1886
  • Datum
    Dienstag, 17. August 1886
  • Erschienen
    Rosenheim
  • Verbreitungsort(e)
    Rosenheim
Anzahl der Treffer: 10
[...] 221verschölle n. (Fortsetzung,) Iosephine sah tief ergriffen zu Leonie hinüber. Sie hätte den Mund küssen mögen, der ihr verrieth, dah sie verstanden wurde. „Ich danke Ihnen, Baronin, für das liebe Wort, das Sie soeben [...]
[...] Metall. Auch Ihrer Theilnahme, gnädige Frau, steht mein Sohn nahe, wenn ich Ihnen mittheile, daß es der Gatte Alexandras ist.' .Wie?" fuhr Leonie aus und legte ihre Hand auf Jesephinens Schulter, „Alexandras Gatte — der längst Todtgeglaubte?" ..Ja, Frau Baronin, der längst Todtgeglaubte!' [...]
[...] Udo — doch was ist'S mit dem Pfarrer?" Au diese Frage knüpfte sich eine ausführliche Erzählung Jesephinens über alles Vorgefallene, wogegen Leonis, unruhig auf- und abgehend, auch ihrerseits das Resultat ihres Besuches im Pfarrhaus mittheilte. Iosephine bewunderte Leoniens Opferwilligkcit, wie sie ihr über« [...]
[...] Haupt innig zugethan blieb, seit dem ersten Zusammentreffen. Als plötzlich Stille eintrat, verfelgte jedes seinen Jdecngang. Leonie fand es im Ueberlcgcn sehr auffallend, daß zwei Menschen, beide an einem so kleinen Orte lebend, wie Iosephine und Alexandra, nicht schon durch den gleichen Namen und von den merkwürdigen [...]
[...] Joiepbine suchte sichtlich betroffen nach einer Erwiderung, die Wohl nicht in das Gebiet des Harmlosen zu gehören schien. Aber dann, wie jede Unwahrheit vor Leonie verwerfend, entg-gncte sie fest: [...]
[...] ohne mir in der Zwischenzeit je begegnet zu sein seit seinem zwölften Jahre." „Mein Gott? stieß Leonie hervor und letzte sich zitternd auf ein Tabourett, Josephine zu Füßen, die heftig erschreckend Leonie an sich zog. „Was fehlt Ihnen, gnädige Frau, Sie zitiern . . [...]
[...] Tabourett, Josephine zu Füßen, die heftig erschreckend Leonie an sich zog. „Was fehlt Ihnen, gnädige Frau, Sie zitiern . . „Nichts, nichts!" sagte Leonie athemlos. „Erzählen Sie weiter, bitte, weiter - sagen Sie mir Ihren Namen, Josiphine, aber ich beschwöre Sie um Wahrheit . . .' sie hob flehend die gefalteten Hände [...]
[...] frau. Die Hände umklammerten Josephine, als wollten sie dieselbe nie wieder von sich lassen. Josephine geleitete Leonie zum Sessel. Dort streckte sie den Arm um zu schellen. Leonies Hand hinderte sie daran. „Laß uns allein sein in diesem Augenblick', sprach sie. alleSchwäche [...]
[...] Korporal, stand am 12. ds. vor dem MilitärbezirksgenchL Würzburg. Während seiner Korporalschaftsführung war Ihre liebe Hand zu küssen — Udos Schweiler Leonie. bevor sie zu sterben geht ' Es war zu viel, was Jesephinens Gemüth in den letzten Tagen [...]
[...] heißestes Begehren — fremd, abgelöst erblickte eS, was es dereinst über Alles geliebt, und fremd, abgelöst erschien ihr plötzlich auch Leonie. Da zuckte unerwartet ein Schmerz, ein Widerstand durch ihr Innerstes — die Augen Leonies sahen sie so ernst, so fragend an, die [...]
Rosenheimer Anzeiger20.07.1886
  • Datum
    Dienstag, 20. Juli 1886
  • Erschienen
    Rosenheim
  • Verbreitungsort(e)
    Rosenheim
Anzahl der Treffer: 10
[...] und gleichzeitig durch ihre Stimme die Ursache allen Kummers vcr- gegenwärtigte. Leonie war sich Alles dessen wob! bewußt. Ihre Begeisterung und lebendige Empfindung für aMs Schöne trieben sie. durch ihre Herrliebe Stimme unterstützt, zu dem freiwillig gewählten künstlerischen Berufe. [...]
[...] sie langsam die schwarzen Argen und blickte wieder auf den Greis, welcher sie plötzlich durchbohrend musterte. „Leonie, bist Du mein Kind?" begann er wieder zweifelnd, um gleich darauf überzeugungsvoll hinzuzufügen: „Ja. ja — Du bist Udos Schwester. O Mädchen! Wenn Du Deinen Bruder finden, wenn [...]
[...] sie vielleicht über Dich hinweg, oder jagst Du das flüchtige Wild auf der endlosen Prairie?" „Leonie!" ries er Plötzlich laut und die Tochter an sich ziehend, .suche den Verschollenen in aller Welt; suche ihn wenn Tausende Dir jauchzend entgegenjubeln, suche ibn überall — unter ihnen — belausche [...]
[...] prüfen, in der Hoffnung den Bruder zu finden Forsche, suche — auch wenn Johann von Haidens Name auf dem Leichensteine sicht." Leonie neigte daS Haupt. „Ich gelobe es Dir!" erwiderte sie und wollte noch mehr sagen. Harden sah auf. [...]
[...] Udo zu forschen!" Stumm einwilligend küßte die Tochter des Vaters Stirn. Der alte Herr schellte nno ließ sich in das Schloß fahren. Leonie preßte [...]
[...] abermals auf ihre Uhr tedend, trat sie erwartungsvoll, mit schnellen Schritten an das Gitter. Nach dem Tode ihrer Mutter hatte Leonie während ihrer Ansbild¬ ung in der entfernten Hauptstadt die Bekanntschaft eines jungen Diplomaten, des Herrn von Horn, gemacht. Seit dem ersien flüchtigen [...]
[...] Herr von Horn versprach, auch heute zu kommen. Er hatte es erregter gesprochen, vielleicht . . . Leonie dachte den Gedanken nicht zu Ende, eine heiße Blutquelle stieg jäh in ihre Wangen, aber ver¬ standen hatte sie trotz alledem Horns Erregung nicht, sie glaubte nur [...]
[...] wüßte, die neidische Welt, wie verlassen ihr verzogener Liebling, wie unverstanden die Gefeierte, wie arm die Reiche ist . . ." Langsam hinschreiend war Leonie am epheuumrankten Parkthore angelangt und plötzlich das Selbstgespräch abbrechend, blickte sie freudig einem jungen Manne entgegen, welcher nach wenigen Minuten höflich [...]
[...] einem jungen Manne entgegen, welcher nach wenigen Minuten höflich grüßend, an sie herantrat. „Willkommen, Herr von Horn!' rief Leonie jubelnd. Dieser grüßte nochmals und schüttelte herzlich ihre Hand. „Sie blieben heut länger aus, mein Freund!" [...]
[...] verweilen, wenn Ihr Herr Vater mir die Erlaubniß ertheilt," setzte er bescheiden und auffallend ernst hinzu. Leonie fühlte sich von dem Ton seiner Stimme betroffen. (Fortsetzung folgt.) [...]
Rosenheimer Anzeiger30.07.1886
  • Datum
    Freitag, 30. Juli 1886
  • Erschienen
    Rosenheim
  • Verbreitungsort(e)
    Rosenheim
Anzahl der Treffer: 10
[...] ii)1Verschollen. (Fortsetzung.) Leonie nahm Platz im Wagen, der Arzt und das Kammermädchen setzten sich zu ihr, die Pferde zogen an. LeonteS kalte Hand legte sich aui deS Arztes Arm. als wolle sie plötzlich die Abfahrt dadurch aus¬ [...]
[...] «Fr sab sie ruhig an, er glaubte diele Augen zu kennen, aber beute vermochte sein Blick nicht bis in die verschleierte Trete derselben zu dringen Leonie legte sich stumm nach rückwärts. Nichts regte sich mehr in ihrem erstarrtem Gesicht, als ein fast krampfhaftes Zucken um Mund und Wimpern. [...]
[...] um Mund und Wimpern. Achtes Kapitel. Zwei Wochen nach der Abreise Leonies ritt Altenhof nach dem Hardcnschcn Gute hinüber, das nur wenige Meilen von dem Seinigen entfernt lag. Besuche zwischen Harden und Altenbof gehörten zu [...]
[...] sobald Leonie den Blick nach ihm wenoere und lies; ste dem «»Uauben leben, der Pater sehe am Trübsten vorüber. In den letzten Monaten kam Älkenhos gar nicht mehr, trotzdem ein höriger GichtanfaÜ den [...]
[...] kam Älkenhos gar nicht mehr, trotzdem ein höriger GichtanfaÜ den allen Grafen total gelähmt. Leonie hatte dem Vater noch vor ihrer Reise unmittelbar nach der Abfahrt vom Schloß ihren Besuch gemacht und ihn rief gebeugt im Scssel gefunden mit matten Blicken und zitternden Händen, die sich [...]
[...] brach es hervor — nun gab es Berührungspunkte, welche der Sprache und Phantasie Flügel liehen. Wohl drängte sich da die Vermuthung LeonieS über Holm gewaltsam bis an ihre Lippen, aber sie ließ die kübne Voraussetzung noch uner¬ wähnt, um nickt vorzeitig eine zweifelhafte Freude zu erwecken, deren [...]
[...] jede Stunde Mil Qualen. Die «rille, deren Leonie körperlich und geistig bedurfte, wurde gefährlich und der Arzt erfaßte diesen Grund, um die Kranke der gänzlichen Zurückgezogenheit zu entrücken. [...]
[...] um die Kranke der gänzlichen Zurückgezogenheit zu entrücken. In der Abschiedsstunde, durch des Vaters Worte gleichsam auf¬ gerüttelt, erwachte in Leonie wieder das ungestüme Verlangen, sich nur allein der Aufgabe zu unterwerfen, um darin wenigstens ein Ziel, einen Zweck ihres Daseins zu besitzen, während ihre dazu erfor¬ [...]
[...] hinein, sie schickte ihre Regungen vorauf. Wie schwere, drohende Wolken hatte die Zukunft alles Kommende überschattet, jetzt fühlte Leonie eine Macht, welche sie darüber forttrug. Ihre einst gewaltige Kraft, welche sonst nach zwei Richtungen ihrem Willen entsprudelt, war in einem Lauf gehemmt vor der Kunst zurückgedrängt, durfte sic [...]
[...] Sohn umfing, nicht auch die Tochter umfangen in wahrhafter jubelnder Liebe? Wer konnte sagen, was die Zukunft im Schooße trug? M t dielen Erwartungen und Gedanken batte Leonie vor wenig W.chen ihre Reise angetreten und nie war ein heißeres Gebet [...]
Rosenheimer Anzeiger24.07.1886
  • Datum
    Samstag, 24. Juli 1886
  • Erschienen
    Rosenheim
  • Verbreitungsort(e)
    Rosenheim
Anzahl der Treffer: 10
[...] (Fortsetzung ) Viertes Kapitel. Seit acht Wochen weilte Leonie als Freifrau auf dem Eibgute Altenhof. Ihre Vermählung batte man bald nach der Verlobung an einem düsteren Herbsttage gefeiert. Jetzt lag auch das gelbe Laub [...]
[...] einem düsteren Herbsttage gefeiert. Jetzt lag auch das gelbe Laub unter einer Schneedecke. Leonie saß, den Kopf gestützt, in ihrem prachtvoll ausgestatteten Boudoir vor einem mir Büchern bedeckten Tische. Die feinen Linien ihres bleichen Gesichtes verriethen tiefen Scelenschmerz und ihre Hände [...]
[...] Stunde, einer rosigen Erwartung — doch jetzt war er längst geändert von der rauhen Wirklichkeit. Auch diese Stätte bot nicht den Frieden, welchen Leonie begehrte . . . nun wollte sie wieder fort in die weile Welt, wollte als Künstlerin vergessen lernen, was sie als Gattin entbehrte. [...]
[...] ihurmten sich seine EiseSblicke vor den schwarzen Glntbaugcn der FreNrau. bis ihr Herzschlag stockte unter der Qual dieser Ehe. Da geschah es denn, daß Herr von Horn in der Phantasie Leonies von neuem eine große Rolle zu spielen begann. Welch ein Ringen zwischen Liebe und Entsagung um ein verlorenes Herz — und Horn [...]
[...] plötzlich schob sie Alles ungestüm von sich, sprang auf und ging rast¬ los bin und wieder. Der Tbürknopf wurde niedergedrückt, Leonie fuhr zusammen. Ein kurzer Gruß des Freiherrn schreckte sie. Leonie schritt dem Gemahl entgegen mir offenbarer Verwunderung über sein Erscheinen. Clemens [...]
[...] Engagement abgeschlossen!" sagte er in der gewöhnlichen lauten Sprechweise. Leonie neigte leffe bejahend ihren Kopf. „Du scheinst nicht sonderlich beiriedizt von Deinem Unternehmen . ." Leonie, schnell daS Antlitz hebend, erwiderte mit glänzenden Augen: [...]
[...] hast nie versucht, mich zurückzuhalten !' enigeqnete sie in schwcrmüthigem Tone und Thränen verschleierten ihren Blick . „Nur keine Thränen Leonie! Du weißt, ich mag Thränen nicht leiden." Mit kurzer Wendung trat Allenhof an den Flügel. Aus demselben lag geöffnet der erste Brief Horns. Ohne Bedenken ergriff [...]
[...] Leonie biß sich aus die Unterlippe uno schien ein scharfes Wort zu unterdrücken. „Oder — liegt die Sache vielleicht tiefer?" fragte der Baron [...]
[...] unterdrücken. „Oder — liegt die Sache vielleicht tiefer?" fragte der Baron plötzlich, mit g-runzeltcr Stirn aus Leonie zutretend. Die junge Frau ei bebte. Diese Worte bahnten sich den Weg zu ihrem Herzen, es waren Worte ihres Gatten, aber welche Bilterk.il [...]
[...] schroff und stützte seine geballte Hand auf dem Ebenholztisch. „Ich habe geschworen und habe geforscht — mehr kann ich nicht thun!" Leonie sank aut den Sessel. Ihre Wimpern zuckten auf und nieder; sie öffnete den Mund, aber Thränen verdrängten die Sprache. (Fortsetzung folgt.) [...]
Rosenheimer Anzeiger25.07.1886
  • Datum
    Sonntag, 25. Juli 1886
  • Erschienen
    Rosenheim
  • Verbreitungsort(e)
    Rosenheim
Anzahl der Treffer: 10
[...] (Fortsetzung.) „Clemens," kam eö endlich bittend und zitternd über die farblosen Lippen Leonies, ..sei nicht so hart gegen mich. Deine Rauhheit tobtet mir das Herz und zerstört mir die Innigkeit, aus der allein Schönes 'und Großes erstehen kann. Wüßtest Dn, was Alles vor solchen [...]
[...] wünschten Eindruck. Jede Silbe traf. Altenhof selbst trieb zur Abreise — jetzt beschwerte er sich darüber Sein Gebühren schien nur den Zweck des Verlctzens zu verfolgen. In Leonies Gesicht kämpften dunkle Gewalten Ihre Hände streckten sich ans, als wollte sie den Worten Altenhofs, noch ehe sie beendet, Einhalt thun. [...]
[...] sie den Worten Altenhofs, noch ehe sie beendet, Einhalt thun. Der Baron neigte sich herab und küßte mit ironischem Ausdruck LeonieS ausgestreckte Hand, als solle sie durch diese Berührung absicht¬ lich daran erinnert werden, wie arm ihre Ehe sonst an jeglicher Lieb¬ kosung sei. Dann ging der Freiherr hinaus. [...]
[...] erschien wie ein Hohn ans die verfehlte Ehe. Fünftes Kapitel. Leonies Abreise sollte zu Beginn des neuen Jahres erfolgen. Auf besonderen Wunsch Altenhosö wurde eine glänzende Gesellschaft, scheinbar der Scheidenden zu Ebren, vorbereitet. Leonie empfand ein [...]
[...] Der Gescllschaftsabend fand die Freifrau in blendender Toilette, welche nebst einem Strauß frischer Blumen von Alterwof überschickt worden war. Es kostete Leonie Ueberwindung, diesen Schmuck anzu¬ legen, doch es mußte sein, wie vieles Andere. Wo blieb sonst die bewundernde Anerkennung der Welt, für deren Erlangung der Baron, [...]
[...] „Donau-Zeitung" und da fragen wir: „Warum ist denn seither nach kein Dementi erfolgt? Daß es die .Donau-Zeitung" gelüstet, unsere bisweilen etwas boshafte Bemerkungen zu wechieln. Leonie erhob sich über alles Geflüster und bemcisterte ihre Stimmung so voll¬ kommen, daß schließlich die Lästerzungen verstummten. [...]
[...] kommen, daß schließlich die Lästerzungen verstummten. Inmitten der Festlichkeit bestürmte mau die Freifrau um den Vortrag eines Liedes, Leonie fühlte sich befangen, verwirrt; i^r schwindelte, als sei sie zum ersten Male auf der Bübiie, vor dem Gedanken, jetzt und hier zu singen. Dennoch raffte sie alle Beherrsch¬ [...]
[...] Den lieben Weg zum Kinderland —" Eine Erregung durchlief die Gesellschaft. Zwischen Freunden und Fremden wurden Blicke gelauscht. Leonie sah die Menschen nicht mehr, die sie so sehr verwirrt hatten; sie sang mit tiefem Gefühl, schmerzlich, leidenschaftlich, wo sie bisher nur Jin unbestimmtes Sehnen [...]
[...] Vergebens such' ich nach dem Glück — Ringsum ist öder Strand." Leonie war zu Ende und wurde plötzlich durch begeisterten Beifall wie aus einem Tiaume geweckt. Man war in Enrzücken gerathen und rief idr von allen Seiten zu. Man umdrängte die Schloßfrau [...]
[...] seine Bewunderung aus, nachdem man ihn persönlich mit Glück¬ wünschen überschüttet. — Der Reisetag für Leonie war endlich festgesetzt und ihre Rückkehr vor Ablauf eines Jahres kaum zu erwarten. Alle Vorbereitungen waren beendet. Auch Leerstes wilde Verzweiflung war vollständig [...]
Rosenheimer Anzeiger22.07.1886
  • Datum
    Donnerstag, 22. Juli 1886
  • Erschienen
    Rosenheim
  • Verbreitungsort(e)
    Rosenheim
Anzahl der Treffer: 9
[...] „O wüßte ich doch den Weg zurück, den lieben Weg zum Kinder¬ land . . ." und leis, wie im Traume u">d vom Schmerz überwältigt, sang Leonie die ersten Töne jenes ergreifenden LndeS. Dieie Stunden halten an den Mädchen gearbeitet; sie wollte hart und kalt werden, wie die Welt um sie her es war. An Horn sich [...]
[...] Drittes Kapitel. Zur festgesetzten Zeit erschien am andern Tage Freiherr Clemens von Altenhof. Leonie empfing ihn zuvorkommend und wies ihrem «Haste nach der Begrüßung höflich einen Platz an. .Baron", begann sie dann init erkünstelter Ruhe, .ich danke Ihnen [...]
[...] Zweifel und lege Ihnen hiermit das Bekenntniß meiner Einwilligung ab — unsere Verlobung sei demnächst beschlossen." Es waren schwere Worte, die über Leonies Lippen gedrängt wurden, aber sic sollten gesagt sein und wurde:: gesagt mit dem Bewußtsein eines errungenen Sieges und der Freiherr überhörte in seinem Glücke [...]
[...] Altenhof schnellte empor und umarmte im Vortreten daS junge Mädchen. „Leonie", flüsterte er atbemloS, „Du bist mein'? Leonie — ist er noch hier?" Leonie verstand den Sinn der letzten Fragen vollauf. Die Augen [...]
[...] vorwurfsvoll. „Clemens, es war ein herrlicher Mann!" klang es wie widerwillig von den trotzenden Lippen. „So wie er war", fügte Leonie nachdenklich und wieder weich hinzu, „muß wohl auch Udo, mein Binder sein ' „Hast Du noch einen Bruder Leonie?" fragte der Freiherr sichtlich [...]
[...] Bienenzucht-Verein Rosenheim hält künftigen Sonntag „Eimn verschollenen — vielleicht todten Bruder.' Altenhof athmete auf. Er bot Leonie den Arm und begab sich mit ihr zum Vater. Johann von Harden sah den Beiden freundlich entgegen; er ließ zwei Sessel Heranrollen und gebot, darauf Platz [...]
[...] Bitte überrascht: für ihn traf dieses Ereigniß nicht unerwartet, sondern wie er glaubte, wohlüberlegt ein. Altenhof gehörte einem alten Adel an und bewarb sich seit beinahe einem Jahre um Leonies Hand. Diese aber, welche durch Ausübung ihrer leidenschaftlich betriebenen Sangeskunst und durch die Liede zu Horn sich jeder weiteren An¬ [...]
[...] einigung nichts anderes wäre, als eine gewöhnliche Spekulation des Menschenwitzes, nichts anderes als einfache Arithmetik, welche dort so lebhafter Empfindung und Phantasie, wie Leonie, wohl eine mächtigere Neigung vermuthen konnte. Des jungen Mannes Abschied zerriß jäh die Bande, während seine Worte nur zu deutlich bewiesen, [...]
[...] mächtigere Neigung vermuthen konnte. Des jungen Mannes Abschied zerriß jäh die Bande, während seine Worte nur zu deutlich bewiesen, daß er nie an eine Vereinigung mit Leonie gedacht. Leonie von Harden verschenkte nicht leicht und gern ihre Gunst; die ihr zu Theil gewordene tiefernste Erziehung und der angeborne [...]
Rosenheimer Anzeiger03.08.1886
  • Datum
    Dienstag, 03. August 1886
  • Erschienen
    Rosenheim
  • Verbreitungsort(e)
    Rosenheim
Anzahl der Treffer: 10
[...] Auch Georg nickte mehrmals, während Moritz, der jüngste rief .Ich auch. ich auch I „Du auch!" bestätigte Leonie. ihre Hand wieder auf des Knaben Locken drückend. .Auch Dich wird Gott leiten bei Deinem Vorhaben. Bete nur zu ihm und sei brav!' [...]
[...] Der Kleine eilte schnellfüßig an den Tisch und kehrte mit einem bunten Bilderbogen zurück. „Sehen SiL einmal", sagte er zu Leonie gewendet, auf den Fu߬ spitzen stehend und ihr den Bogen hinaufreichend, „das habe ich heute [...]
[...] Morgen aus meinein Beuchen gesunden,'weil ich gestAlsÄbeM^so schön betete!" Leonie den Bogen ausmerksam betrachtend, sAgte eFsrküt: „Das sind ja prächtige Gestalien! Ich werde H^Dlr ,im andcM Mal näher erklären, denn sie sind alle auS deMMiechisAm Alterthum." [...]
[...] ,.O nein!" rief Moritz lebhaft dazEMn, „Sie sind alle aus dem Buchbinderladen!'1"1-1^ ^ Hellauflachend mit den Uebrigen setzte Gch Leonie zur Mutter. Sie bob den kleinen Blondkopf auf ihren Schooß, während Joseph und Georg inö Freie binaussprangen. [...]
[...] .Nein, gnädige Frau. Doch glaube ich mil Bestimmtheit ncch vor Abend Frau Jvsephine erwarten zu dürfen.- Eine kurze Pause erfolgte, danach bemerkte Leonie: »Diese Da» ist mir sehr sympathisch- Sie scheint einen edlen Charakter un bewunderungswürdige Sanftmutb zu besitzen." [...]
[...] ibrer Augen bedeutete, den kleinei^Mchitz ebenfalls zu den anderen Knaben binauszuschickcn. Leonie erfüllte den sehr begründeten Wunsch und Frau Nene fuhr fort: „Die Gemeinde wagt wohl nicht gegen ihren Pfarrer aufzu¬ treten — aber ein wirklich frommer Herr, als waS er gelten möchte, [...]
[...] kommen. Frau Rene schwieg. Sie bedurfte einer Erholung nach so schweren Worten. Leonie durchlebte diese Minuten, als wäre deren Weh ihrem eigenen Dasein entnommen, denn sie kannte den Schmerz bis zum Uebermaß. [...]
[...] ' in tiefer schönen Anstalt Erholung, Kräftigung und Genesung .Und haV Ihnen Niemand freiwillig eine Wohlthat erwlrien?* fragte Leonie weiter. „Niemand. Man begehrte nach wie vor meine Dienste und bezahlte sic. Das war auch genügend. Ich hatte, so langeich arbeiten konnte, [...]
[...] Dasein brachte keinen Lohn. Man überließ es mir, mein und der Kinder Leben nach Belieben zu fristen." Empört sprang Leonie auf. „Erfuhr denn der Pfarrer von Ihrem Kranksein?" rief sie mit erhobener Stimme. „Und kam er nicht zu Ihnen!" [...]
[...] Preis — um die drei Knaben tnOrdnung zu erhalten, reichte oftmals auch der Sonntag nicht aus, dann nahm ich die Nächte zu Hilfe." „Arme Frau Nene! Gott wird Ihnen gnädig sein!" sagte Leonie ergriffen. „Waren Sie immer, auch während Ihrer Krankheit so ganz allein?" [...]
Rosenheimer Anzeiger29.07.1886
  • Datum
    Donnerstag, 29. Juli 1886
  • Erschienen
    Rosenheim
  • Verbreitungsort(e)
    Rosenheim
Anzahl der Treffer: 10
[...] 91Verschollen. (Forschung) Leonie saß wieder vor einem mil Büchern bedeckten Tische, inmitten des schwach erbeuten Zimmers. Sie trug bereits ihr Nachtgewand, das gelöste blauschwarze Haar fletz dunkel und schwer über die kost¬ [...]
[...] - „Ich komme zu Dir,' entgegnete er hart und raub. „komme, um Dich fragen, ob Du mir Hinsort noch trotzen willst?" Clemens . . .' stammelte Leonie und trat einen Schritt zurück. ''Antworte, ich befehle es Dir!" ^ch bitte Dich, sprich leis. ES ist füll um uns der und spat," [...]
[...] ''Antworte, ich befehle es Dir!" ^ch bitte Dich, sprich leis. ES ist füll um uns der und spat," ermahnte Leonie, und tief aufathmend vollendete sie: „Mein gegebenes Versprechen mutz und werde ich einlösen um jeglichen Preis, aber das ist kein Trotz'1^ „ . .1. . [...]
[...] Du Dick aber auf keinem Theaterthron, sondern auf meinem Schloß! Hier gibt eS keine Bahn für die Anbeter. .1^ Nicht weiter!' rief Leonie von höchster Erregung ergriffen und dennoch ihre Stimme zum Geflüster herabdämpfend. [...]
[...] Effekten!" bcmerkic er höhnisch und maß die schwankende Gestalt mit den Blicken von oben bis unten. Leonie preßte ihre Hand auf das Herz und aus ihren Augen sprühte ein Fieberglanz. Clemens näherte sich ihr so, daß sein Mhem ihr Antlitz streifte. [...]
[...] volle wieder dieses Haus betritt — ich könnte ihn vernichten wie das Machwerk seiner Phantasie." Leonie richtete sich bock auf. Sie befand sich unter der Herrschaft einer außerordentlichen Ueberreizung. in diesem Moment schreckte sie nichts wehr — sie fühlte sich bis ins Tiefste ihrer Seele aufgestört [...]
[...] Udo — findet einen Clemens!" „So wären wir zu Ende — wenigstens für heut!" Die Thür fiU ins Schloß. Leonie war allein. Starrer Schmerz breitete sich allmälig über ihr Angesicht, ihre Finger lösten sich mühsam von einander und deckten die Stirn. [...]
[...] zu kürzen. Der Dämon der Habsucht trieb Altenhof zu allerlei Niederträchtigkeiten, zumal er auch fortwährend von der Angst gequält wurde, daß der verschollene Bruder Leonies wiederkehren und ihm die reich: Erbschaft entreißen würde. Herrliche Sommcrtage reihten sich aneinander. Luft und Frohsinn [...]
[...] Altenhof stand aui der Veranda, vom Weingelände verborgen und lugte seit geraumer Zeit unausgesetzt durch das grüne Laub nach Leonie hinüber. „Wie sie schleicht! Das Spiel dürfte bald beendet sein!" flüsterte er. „Aber der Alte? Ein zweiter Ahaöver !' dachte er, den Gedanken¬ [...]
[...] Am andern Morgen rollte der Wagen vor das Schloßportal, um die Freifrau vom Gute zu führen. Altenhof meldete sich unwohl und Leonie schritt ohne Lebewohl, gestützt vom Doktor und einer Dienerin, langsam den schattigen Ausgangsweg entlang. Noch einmal blickte sie wehmüthig ringsum; als ihre Blicke des Freiherrn Fenster [...]