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Datum

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Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 4, S. 1169 1864
  • Datum
    Freitag, 01. Januar 1864
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] Volksſchauſpiele aus Mähren. [...]
[...] In den Weihnachtsſpielen der vorliegenden Sammlung treten gewöhnlich drei Burſche in die Scene, und zwar einer nach dem andern, die erſten Geſpräche nehmen ihren Stoff aus der Sphäre der redenden Perſonen, im Verlaufe wird das Wochenſchrift 1864. Band IV. 74 [...]
[...] gen. Gaben bringen ſie wohl nicht, dafür verlangen ſie den Segen, der ihnen auch durch den Engel ertheilt wird. Verſchieden von den vorhergehenden iſt Nr. 6, „Weihnachtsſpiel aus der mäh riſchen Walachei“. Wieder finden ſich die drei Hirten vor, jedoch mit ihnen Maria und Joſeph. Der naive Zug zeigt ſich hier wieder in anderer Richtung und der [...]
[...] Volkstypus tritt in dieſem Stücke unverkennbar hervor. Bei Beginn finden wir die Hirten bereits mit dem großen Ereigniß vertraut. Jeder derſelben ſpricht ſein un verhohlenes Entzücken aus; allein, ſo gerne ſie den neugebornen Heiland beſuchen möchten, „die Umſtände erlauben es für dieſes Jahr nicht“. Offenbar zeigt das Aufſchieben der Fahrt nach Bethlehem „wegen hindernder Umſtände“ keine dithy [...]
[...] ten Gaben werden nun bei jedem einzelnen Hirten genannt ". Eine andere Gattung Volkspoeſieen eröffnet in der Sammlung mähriſcher Volksſchauſpiele „Das Dreikönigsſpiel aus Roſſitz“, vor allem ſchon durch Scene rie und Coſtümirung von Intereſſe. Größere Mannigfaltigkeit der auftretenden Perſonen, buntere Scenen, lebhafter Wechſel derſelben und die melodramatiſche [...]
[...] Engels einleitendes Auftreten, womit er dem erſten Menſchenpaare alles Geſchaffene zur Benützung übergiebt, und das perſönliche Auftreten des Teufels, welcher, mit der Vertreibung aus dem Paradieſe nicht zufrieden, ſeinem Unmuthe in derbkomiſcher Weiſe Ausdruck leiht und die Hoffnung ausſpricht, ſich dafür an Kain zu ent ſchädigen. [...]
[...] hunderte nachher noch dankbar erkannt wurde, von Scholaren häufig aufgeführt ward. Der Raum verſtattet uns nicht, auch auf den Inhalt des Anhanges näher einzugehen. Aus den etwas bunt gruppirten Nummern des Anhanges ſeien vor [...]
[...] Allem ein Paſſional, Nachrichten von der Leidensgeſchichte der h. Dorothea ent haltend, aus dem Jahre 1495, und die Legenda aurea de sancta Dorothea, S. 213, hervorgehoben. Die aus dem Munde des Volkes unmittelbar aufgezeich neten „Lieder“ dürften die Freunde ſlawiſcher Volkspoeſie lebhaft intereſſiren, ebenſo [...]
[...] S. 213, hervorgehoben. Die aus dem Munde des Volkes unmittelbar aufgezeich neten „Lieder“ dürften die Freunde ſlawiſcher Volkspoeſie lebhaft intereſſiren, ebenſo die Sterndreher-Dreikönigslieder aus Kremſier, Liſſitz, Kojetein u. ſ. w. Ein Nach trag, welcher dem Anhange folgt, enthält Weihnachtsſpiele aus Rozenau, jenem bekannten Badeorte, wo auch Feifalik Heilung für ſein unheilbares Leiden ſuchte. [...]
[...] bekannten Badeorte, wo auch Feifalik Heilung für ſein unheilbares Leiden ſuchte. Den Todeskeim in der Bruſt, ſetzte er ſeine Thätigkeit als Sammler fort und ſchöpfte daſelbſt aus der Tradition jene Poeſieen, welche uns in der oben genann ten Sammlung als letzte Frucht eines jungen, doch mühevollen, von keiner lei Freuden angeregten Lebens hinterlaſſen ſind. Dieſe Producte nationaler [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 1, S. 046 1863
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1863
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] verwandten, aber in sich abgeschlossenen Schildkrötcntypus augeknüpft hat, der in den Schichten von Soolenhofen durch drei Spezies vertreten ist, sondern daß sie das neue Wesen aus der Gruppe der Pterodactylen heraus entwickelte, die hin sichtlich der Lebensweise den beschwingten Seglern der Küste ungleich näher standen als irgend ein anderes Reptil, [...]
[...] Ausfluge in das Stift Heiligenkrenz fand er in der dortigen Stiftsbibliotbek einen vom kurfürstlich sächsischen Artillerie-Hauptmann und Ingenieur Daniel SUtting er aus Penig in Sachsen gezeichneten Wiener Plan vom Jahre 1684, der, mit großer Genauigkeit ausgeführt, uns in die topographischen Verhältnisse Wiens unmittelbar nach der zweiten Türkenbelagerung einen interessanten Einblick [...]
[...] die Zahl der kirchlichen Gebäude in jener Zeit und ist überhaupt die älteste geometrische Aufnahme der Stadt. Wenige Jahre später aus dem 12. Jahrhundert, welcher Fund mit Recht großes Aufsehen erregte. In einem Quartanten mit vier [...]
[...] Handschriften aus dem 15. Jahrhundert fand Zappert ein zum Vorblatt ver. wendetes Pergament, das sich als Fragment eines Gültenbuches verrieth. Auf welche Weife Zappert in die Kenntniß dieses Quartanten gelangte, verschwieg er, und zu [...]
[...] ein übersichtliches Bild der Türkenbelagerung gehandelt hat, und daß allen damit im Zusammenhange stehenden Umständen in erster Linie die Aufmerksamkeit des Zeichners zugewandt war. Aus diesem Grunde erblicken wir auch im Innern der Stadt alle Standquartiere der Belagerten mit der Aufstellung der einzelnen Tnlppenkörper und außerhalb der Stadt in konzentrischer Gestalt alle Türkenlager [...]
[...] machen. Hierbei ist noch überdies zu beachten, daß das ganze Bild von der Höhe des StephanSthurmes aufgenommen ist, mithin manche Einzelnheiten sich ganz eigen- thümlich ausnehmen, und daß Penpektivbilder aus jener Epoche keinen Anspruch auf eine ganz richtige und verläßliche Wiedergabe machen können, da eine genaue Kenntniß der Perspektive in jener Zeit, wie wir dies aus landschaftlichen Dar [...]
[...] Wir wollen in topographischer Hinsicht einige Gesichtspunkte hervorheben. Aus der Nundansicht ist zu ersehen, daß die Stadt mit einer doppelten Ringmauer umgeben war. Die äußere Mauer nahm ihren Ansang in der Nähe des Biber- [...]
[...] Thürmcn und spärlich angebrachten Bollwerken die Hauptschußwehr zur Vertheidi- gung. Zwischen der äußeren und inneren Stadtmauer lagen damals die eigentlichen Vorstädte Wiens, bestehend aus der schon erwähnten Niklasvorstadt, der Vorstadt vor dem Kärnthnerthore, so wie jener vor dem Burg- und Schottenthore, Außer diesen bestanden zwar rings um die Stadt noch weitere Ansicdlungen, jedoch lagen [...]
[...] Befestigung der Stadt wie der seit dem Jahre 1530 in Angriff genommenen Arbeiten vor Augen zu haben. Zu diesem Zwecke beauftragte daher der Stadtrath von Wien den Künstler Augustin Hirfchvogel aus Nürnberg mit einer genauen Aufnahme der Stadt Wien und einem Entwürfe der neu beantragten Bastionen, welchen Auftrag er mit Unterstützung der ihm zur Seite gegebenen Steinmehe [...]
[...] verfaßte Hirschvogel außer einer allgemeinen Anweisung zu jedem Quadranten einen besonderen Canon, während die frühere Instruktion sich darauf beschränkt hatte die Entfernungen auf den Hauptlinien von jedem der sechs Mittelpunkte aus anzu geben. Während dieser Arbeit hatte der Bürgermeister bei Hirschvogel wichtige Meß» instrumente gesehen, die für König Ferdinand bestimmt waren. Auch diese wünschte [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 5, S. 549 1865
  • Datum
    Sonntag, 01. Januar 1865
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] Entwurfes das geſchichtliche Studium aus dem Geſichtspunkte einer Hülfswiſſen ſchaft aufgefaßt. Bezeichnend war der Antrag, mit der Lehrkanzel des Naturrechts die Geſchichte des [...]
[...] Erklärung des Textes nach Roſini, Nieupoorts, Heineccius wurden im Beſondern empfohlen. - Aus der Inſtruction für die Lehrkanzel des jus naturale hebe ich folgende Punkte hervor. - Man fand, daß Pufendorf und Groot die Eintheilung des Naturrechts in [...]
[...] Naturrecht auf deutliche und ſichere Grundſätze zurückführt. Das Naturrecht müſſe ſelbſtſtändig begründet und dürfe nicht wie bisher mit dem göttlichen Rechte, mit Beweisgründen aus den Teſtamente ver mengt werden. Dies ſei unzukömmlich. Wohl ſei es zur ſicheren Vermeidung aller Anſtößlichkeiten dienlich, wie ſelbſt von Proteſtanten: Groot, [...]
[...] wäre aber dahin zu ſtreben, daß die Eintheilung des auszuarbeitenden Lehrbuches des Naturrechts mit jenem der Inſtitutionen übereinſtimme und daß römiſche Rechts ſätze aus dem Vernunftrechte erklärt werden, damit auf ſolche Weiſe der Nutzen dieſer Lehre der Jugend deſto handgreiflicher vor Augen geſtellt werde. [...]
[...] fication dahin, daß die Juſtinianiſche unförmliche Compilation zahlloſer vor Jahr hunderten für einen ganz fremdartigen Staat gegebener Geſetze durch ein ein heimiſches Recht mit Berichtigung und Ergänzung aus dem allgemeinen Recht der Vernunft zu erſetzen ſei. Auch die Lehrform des Naturrechts wurde genau anbefohlen. [...]
[...] Nicht weniger charakteriſtiſch iſt die Verhaltungsvorſchrift für die Lehrkanzel des allgemeinen Staatsrechts. Das alte, bloß aus der urkundlichen Formel und aus der Obſervanz mit unfruchtbaren hiſtoriſchen Schulfragen verbrämte Staatsrecht im Sinne des Moſer'ſchen systema juris publici war nicht nach dem Geſchmacke der Neuerungs [...]
[...] fugniſſen, wurde die grünoliche Erörterung der materia de jure sacrorum be zeichnet, einmal zur Wahrung der Majeſtätsrechte, zum andern Mal zur Beleuch tung der proteſtantiſchen Streitigkeiten, die nach allgemeinem Dafürhalten nur aus dem allgemeinen Staatsrechte entſchieden werden könnten. - Dieſelben Grundgedanken waren auch bei der Lehre des deutſchen Staats [...]
[...] ſcheiden. Der Schwerpunkt des Studiums ſollte fortan in die einheimiſchen Rechte verlegt und deßhalb auch das Studium des gemeinen deutſchen und öſter reichiſchen Criminalrechts aus ſeiner bisherigen akademiſchen Vernachläſſigung emporgehoben werden. Es ſollte die jurisprudentia terribilis nicht mehr frag mentariſch und in der Weiſe der Pandectencommentare als Anhängſel des römiſchen [...]
[...] mit dem Geiſte der öſterreichiſchen Staatsregierung und den Grundſätzen des Naturrechts ſo wie auf gründliche Heranbildung zu öffentlichen Dienſten gelegt worden iſt. Ein weiterer Unterſchied drückt ſich auch darin aus, daß 1753 der Rechtsunterricht vorzugsweiſe, jedoch nicht ausſchließlich auf das Studium des Naturrechts zurückgeführt wurde, ohne urſprünglich einen geſchichtsfeindlichen [...]
[...] von Studiendirectoren geſtellt, welche für jedes der von den früheren Doctoren collegien fortan geſonderten Profeſſorencollegien vom Staate ernannt wurden. Die vom Staate angeſtellten Profeſſoren der Rechte wurden die aus ſchließlichen Träger der Rechtslehre an der Univerſität und als Organe der Regierung in die Reihe der Staatsdiener aufgenommen. Dieſe Stellung der Uni [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 1, S. 146 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] Aus dem Leben eines Dichters. [...]
[...] in deſſen Jugendſchickſale eingeweiht worden und ebenſo hatte er vollen Einblick in deſſen ſpäteres häusliches Leben. Inwieweit Forſter durch Mittheilungen aus dieſem letzteren die Wißbegierde der Leſewelt befriedigen wird, muß der zweite Band zeigen. Den bedeutendſten Theil des erſten bilden, wie geſagt, die Jugendjahre und durch deren Geſchichte hat ſich der Verfaſſer gerechten [...]
[...] Leſeluſt begünſtigte.“ Zum Glück befand ſich in ſeines Vaters Hauſe ein unbenütztes Kämmerchen mit einer kleinen Bücherſammlung; wir begegnen der genauen Beſchreibung desſelben in David Copperfield, wo er erzählt: „Aus jenem geſegneten Kämmerchen gingen hervor Roderick Random, Peregrine Pickle, Humphrey Clinker, Tom Jones, der Vicar von Wakefield, Don Quixote, Gil [...]
[...] ſchienen das Herz brechen zu wollen. - Ein Jahr verging in ſolcher zigeunerartigen Exiſtenz. Endlich glaubte die Mutter ein Mittel gefunden zu haben, um die Familie aus dieſer Lage zu reißen. Sie miethete ein Haus in Gowerſtreet und ſchaffte eine Meſſingplatte an, auf welcher zu leſen ſtand „Mrs. Dickens Erziehungsanſtalt“. Keinerlei [...]
[...] gefängniß Marſhalſea abgeführt, in welchem alle Leſer von „Little Dorrit“ ſo wohlbekannt ſind. Zu Hauſe begann während deſſen ein immer härterer Kampf ums Leben. Charles mußte ſeine beſten Freunde, die alten Bücher, aus dem kleinen Kaſten, welchen der Vater ſeine Bibliothek nannte, wegtragen: den Auftritt, welchen er bei ſolchem Anlaß mit einem betrunkenen Büchertrödler [...]
[...] Auftritt, welchen er bei ſolchem Anlaß mit einem betrunkenen Büchertrödler erlebte, hat er ebenfalls in „David Copperfield“ geſchildert. So diente die Nothlage ihm dazu, einen Schatz von Studien aus dem Leben für ſpätere Zeiten anzuſammeln, und ſchon damals entwarf er kleine Skizzen, welche ihm ſelbſt „ſehr gelungen“ vorkamen. Seine Beobachtungsgabe rühmt er ſelbſt als [...]
[...] St. Giles – das Bettlerviertel von London. „Ach Gott!“, pflegte er auszu rufen, „welche entſetzlichen Bilder der ungeheuerlichſten Verworfenheit, Noth und Entbehrung tauchten in meinem Geiſte aus dieſem Orte auf!“ Als um die Zeit ſeine Schweſter Fanny das Glück hatte, als Zögling in die königliche Muſikakademie aufgenommen zu werden, machte ſich ihm ſeine troſtloſe Lage erſt [...]
[...] ſchwächlich von Körper, dabei zart von Empfindung, mußte er ganz allein in dem rauhen, wüſten, erbarmungsloſen Londoner Leben den Kampf ums Daſein beginnen. Jedermann kennt heutzutage, wenn nicht aus eigener Anſchauung, doch aus Büchern, das unverhüllte Treiben des Laſters, die abſchreckende Geſtalt der Armuth in den Gaſſen Londons, die ekelhafte Verwahrloſung im grellſten [...]
[...] Und in dieſe Welt trat ein Kind, das als Mann ſich „keiner Führung, keines Rathſchlags, keines ermuthigenden oder tröſtenden Zuſpruchs, keiner Unterſtützung von irgendjemand“ aus jener Zeit erinnern konnte. Ein entfernter Verwandter hatte für den Knaben einen Platz in einer Schuhwichsfabrik mit ſechs Schillingen Wochenlohn angeboten, und die Eltern [...]
[...] Zu den rührendkomiſchen Anekdoten aus dieſer Zeit gehört die, wie er eines Tages, unter dem Arm ein Stück Brot derart in Papier gewickelt, daß es für ein Buch gehalten werden konnte, in das beſte ihm bekannte Speiſehaus, [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 5, S. 520 1865
  • Datum
    Sonntag, 01. Januar 1865
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] In den 1753 ausgearbeiteten Inſtructionen für die neuen Profeſſuren der Rechte iſt das Regierungsprogramm über das Verhältniß des poſitiven Rechts und des Naturrechts ſo ſcharf ausgeprägt, daß wir aus dieſen bisher wenig gekannten Quellen die zuverläſſigſten Auskünfte über die innere Geſchichte der unter Maria Thereſia neu errichteten juridiſchen Lehrkanzeln erhalten. Zugleich [...]
[...] Aus einer größeren Anzahl von Briefen Ludwig Roberts hat der Heraus geber zehn ausgewählt, die allerdings vollſtändig genügen, wie er in der Vor bemerkung ſagt, den Briefſchreiber „darzuſtellen, wie er war, ſchwankend in Groll [...]
[...] gegen eine noch lange nachher allgemein gültige Ueberſchätzung des jungen Dichters unbedenklich unterſchreiben können. Am 6. April 1823 giebt Robert der damals dreiundzwanzigjährigen Schauſpielerin, „Demoiſelle Pfeifer aus München“ (Char lotte Birch-Pfeifer), deren Talent er für ein ſehr eminentes tragiſches hält, einen Empfehlungsbrief an Tieck mit. Im Sommer desſelben Jahres treibt er Tieck an, [...]
[...] eben ſo unangenehm wie das Klima. Später freilich ſoll er nach Holteis Angabe für München „geſchwärmt“ haben - Aus Karl Schalls, des Breslauer Humoriſten (Verfaſſers des einſt nicht ſo viel gegebenen Luſtſpiels „Die unterbrochene Whiſtpartie“), Briefen möge hier wenigſtens eine charakteriſtiſche Anekdote Platz finden. Schall gab 1820 im Verein [...]
[...] dieſer brutalen Inſel“ gekommen ſei. „Freilich müſſen ſie damals noch mehr menſchliches Gefühl und Dichterſinn gehabt haben, als jetzt.“ Es folgt dann eine größere Anzahl von Briefen aus den Jahren 1798 bis 1804, der Zeit der gemein ſchaftlichen Arbeiten und Beſtrebungen, viel Material für den Biographen, manches für den Litterarhiſtoriker, den Sprachforſcher enthaltend, doch nehmen die Ver [...]
[...] handlungen über Geſchäftliches bei der Herausgabe des Muſenalmanachs, des Athenäums, der Schriften von Novalis u. ſ. w. gar viel Raum weg. Nach fünf jähriger Pauſe kommt dann wieder ein Brief aus Genf, in welchem es u. a. über Fichte heißt: „Von ſeinen Schriften will ich nichts ſagen, es iſt aus mit ihm. Was iſt lächerlicher, ja läſterlicher, als ſeine Einbildung, das Chriſtenthum [...]
[...] welches Tieck einlädt, in Schlegels Hauſe in Bonn eine Nachcur durchzumachen, die alte Liebenswürdigkeit und treue Anhänglichkeit voll zum Vorſchein. Den Schluß macht ein humoriſtiſches Billet aus Berlin dd. 7. Auguſt 1841. Aus Friedrich Schlegels Briefen geht deutlicher hervor, was ſchon in früheren Jahren Verſtimmung zwiſchen den Brüdern erzeugte. „. . Doch nimmt ſeine Pedan [...]
[...] die früheſte Art der noch körperlichen Gebete.“ In einem 1807 in Köln geſchriebenen Briefe findet ſich die erſte Spur der Wandlung in ſeiner religiöſen Ueberzeugung. Schlegel fragt den aus Italien zurückgekehrten Tieck, wie Rom auf ſeine Denkart [...]
[...] geliehen“. Mit einer bevorſtehenden Reiſe hofft Steffens „auf immer mit der ver fluchten politiſchen Welt abzuſchließen. Alles ekelt mir darin an“. 1827 ſendet er Ampere. In einem Briefe aus Berlin im Jahre 1833 finden wir folgenden [...]
[...] machen denn freilich etwas ſcheu. Wackenroder! Zu deſſen und des jungen Tieck Charakteriſtik enthalten die fünfzehn zum Theil ſehr langen Briefe aus den Jahren 1792 und 1793 Material in Hülle und Fülle. Leſer, welche kein ſpecielles Intereſſe für dieſe Lectüre mitbringen, mögen ſich an die Epoche und an das Alter des Dichters, [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 2, S. 097 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] reich fanden oder erfanden; „denn ihrer iſt das Erdenreich“, möchte man mit einer kleinen Variante der Bergpredigt beiſetzen. Er: Das heißt, mit einem Citat aus der praedicatio ultramontana; mit deren Reich aber geht es dermalen reißend bergab. Ich: Aeußerlich vielleicht; innerlich gewiß nicht. Es iſt mit den Men [...]
[...] Er: Mir ſcheint eher, das Wort denkt für ihn. Weil er ſelbſt nichts denken kann, nimmt er ein Maulvoll Luft und ſtößt ſie zu einem beliebigen Wort geballt wieder aus. Ich: Ganz einverſtanden: das Wort denkt für ihn. Wie gefällt dir denn übrigens die Barake, in der ich mich da angeſiedelt? [...]
[...] slöz“, d. h. ein Haus zimmerte, einen Wittwenſitz baute. In einander ge ſchloſſene und ebendadurch auch ſchließende Balken und Bretter – das war ein gesloz oder ein sloz; im Grund alſo dasſelbe, was ein Zimmer, ein Bau aus gezimmertem Holze war. [...]
[...] Ich: Iſt ganz dasſelbe, eine ſchließende Vorrichtung in Verbindung mit einem kleinen Hebel, den wir Schlüſſel zu nennen pflegen. Er: Die aber aus ſolidem Metall beſtehen müſſen. [...]
[...] Gieng aus der Kammer hervor und feſt mit ſilbernem Ring an Zog ſie die Pfort und ſchob den Riegel davor mit dem Riemen. [...]
[...] Sprachen, welche man die indogermaniſchen oder ariſchen nennt. Nun denn, vergleiche das griechiſche kleió ich ſchließe, latein. claudo, clüdi, clüsum, clau sum, aus welch letzterem wir unſere „Klauſe“, claustrum und clöstrum, woraus wir unſer „Kloſter“ bauten. Vergleiche die übrigen Namen, die am indoger maniſchen Schlüſſelbunde hängen und klingeln: griechiſch kléis, lateiniſch clávis, [...]
[...] Vorrichtung und Verrichtung zurückgehen. Sagt man doch in Baiern noch heute „die Thüre ſperren“, alſo eigentlich mit einem Riegel ſchließen, mit einem jener Sparren, aus denen man der Frau Chriemhilden ihr „Gezim mer ſchloß“. Er: Was hatten denn aber jene Urleute überhaupt zu ſperren und zu [...]
[...] jenige, die du an dem Storchenneſt da droben ſiehſt. Der Zweig heißt im Gothiſchen tain, der aus Zweigen geflochtene Korb die tainjo, unſere „Zaine“. Die Einfriedigung eines Grasplatzes, einer Wohnſtätte, dann der einge friedigte Platz ſelbſt heißt im Angelſächſiſchen, Altfrieſiſchen, Altnordiſchen tün, [...]
[...] Schließens, Sperrens und Riegelns hinaufzuführen in eine noch viel ältere Bedeutung des Zweige-, Wände- und Zäuneflechtens, zuletzt und „ſchließlich“ des natürlichen, gewachſenen, rankenden, ſchwankenden Zweiges ſelbſt. Aus feſten Stäben und ſchwanken Reben hat der Menſch ſein erſtes oberirdiſches [...]
[...] und dergleichen Geziefer ſein Leben friſtet, im Uebrigen ein ordentlicher Staats und Gemeindebürger iſt, zehn Mal glücklicher jedenfalls als die Tauſende, die heutzutage aus den Palaſtreihen unſerer Großſtädte ſich hinausſchleichen und ſich draußen in Erdhöhlen eingraben oder eine nothdürftige Hütte zuſammen flicken und ein Leben führen, vor dem es einem wohlgezogenen Jagdhunde [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 2, S. 193 1863
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1863
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] Verbreitung. Das von Prof. Brücke erdachte phonetiſche Transſcriptionsalphabet iſt ein ſolches. Es beſteht aus einer Reihe von Symbolen, mittelſt derer irgend etwas in irgend einer Sprache Geſprochenes genau ſo, wie es geſprochen ward, d. i. phonetiſch genau aufgezeichnet, abgebildet, transſcribirt wird. [...]
[...] Das menſchliche Stimmwerk, welches durch einen herzförmigen Knorpel, den Kehldeckel, nach oben bedeckt und dadurch beim Schlingen vor dem Eindringen der Speiſe geſchützt werden kann, beſteht aus zwei höchſt elaſtiſchen, im Kehlkopf von vorn nach hinten ausgeſpannten und von außen nach innen leiſtenartig vorſpringen den Bändern, den Stimmbändern. Dieſe werden durch die aus dem Lungenraum [...]
[...] gleicher Geſchwindigkeit in die für einen anderen übergeht und während der Ueber gangsbewegung, und zwar nur während derſelben, die Stimme lauten läßt, ſo: au, ai, ui im Deutſchen. Auf durchaus andere Weiſe werden die Conſonanten erzeugt. Sie unter ſcheiden ſich von den Vocalen nicht – wie man früher allgemein annahm und lehrte [...]
[...] Stimmritze von jenen unterſcheiden. Aus dem Reibungsgeräuſch wird der Ver ſchlußlaut derſelben Articulation nur durch völliges Verſchließen der gebildeten Enge abgeleitet; die Reſonanten ſind ausſchließlich durch den offenen Naſencanal von [...]
[...] (ital.), ll und fi (ſpan.), lh und nh (port), welche nichts anderes als ein n und l mit unmittelbar darauf folgendem Iot darſtellen. Die Kehlkopflaute entſtehen nicht unter den Bedingungen, aus denen die einfachen Conſonanten reſultiren. H wird gebildet dadurch, daß die Luft durch die weit geöffnete Stimmritze geräuſchlos hervordringt und erſt gegen die Wände der [...]
[...] Vocalen benutzten Zeichen kommt hier nur vor das für den vocaliſch offenen Mundcanal (welches mit dem Zeichen für die weit offene Stimmritze H repräſentirt) und der Naſalirungspunkt. Aus dieſen 24 Symbolen werden die Buchſtaben für alle Conſonanten aller Sprachen zuſammengeſetzt. Ausgenommeu ſind nur die inſpiratoriſchen und die aſymmetriſch gebildeten, ſo wie die Schnalzlaute, für welche [...]
[...] beabſichtigte Laut reſultirt. Andererſeits wird es nur hiedurch möglich, den gehörten Laut getreu abzubilden, indem der Transſcriptor ihn mit dem Ohre und Auge analyſirt und auf dem Papiere aus ſeinen Theilen den entſprechenden Buchſtaben zuſammenſetzt. Nur ſo wird die phonetiſche Transſcription eine vollkommene, und hierin liegt ein außerordentlicher Fortſchritt. Bei manchen Völkern war und iſt es [...]
[...] hierin liegt ein außerordentlicher Fortſchritt. Bei manchen Völkern war und iſt es noch Sitte, ganze Wörter durch ein Bild darzuſtellen, dann wurden die Silben durch Symbole gezeichnet; die Culturvölker ſetzten die Silben aus Buchſtaben zuſammen und aus dieſen die Wörter. Brücke ging noch einen Schritt weiter; er zerlegte die Buchſtaben in ihre Theile. Sein im wahren Wortſinne Univerſal [...]
[...] zuſammen und aus dieſen die Wörter. Brücke ging noch einen Schritt weiter; er zerlegte die Buchſtaben in ihre Theile. Sein im wahren Wortſinne Univerſal alphabet beſteht nicht aus Buchſtaben, ſondern aus Theilen von Buchſtaben, und zwar aus den unzerlegbaren Elementen derſelben, aus welchen alle Sprachen aller Völker aufgebaut werden. Gleichwie der Chemiker die Naturkörper in ihre [...]
[...] zwar aus den unzerlegbaren Elementen derſelben, aus welchen alle Sprachen aller Völker aufgebaut werden. Gleichwie der Chemiker die Naturkörper in ihre Elemente zerlegt und aus ihnen zuſammenſetzt, ſo kann nun die Analyſe und Syntheſe der Sprachlaute vorgenommen werden in einer früher nicht geahnten Vollendung. [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 1, S. 545 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] jedoch der Einfluß Maximilians auf die Erreichung ſolcher Reſultate nicht ſcharf genug pointirt. Directer ſchon führt Zaſius in einer ganz ähnlichen Stelle die Vertreibung der Barbarei aus Deutſchland und die Blüthe der Wiſſenſchaft auf Maximilians Einfluß zurück. Dieſer iſt aber wenigſtens für die geſchichtlichen Studien geradezu von eminenter Bedeutung. An der Spitze [...]
[...] *) Die populären Werke von Halt aus und Klüpfel, Berlin, 1864, geben über die Theil. nahme Mar an den Studien der Hiſtoriker faſt nichts, die Darſtellung der meiſten Bücher beruht auf den Daten der Vita Max. aus dem Werke des Cuspinian. Eine umſtändliche und fleißige Arbeit [...]
[...] Billig übergehen wir die eigenen, halb geſchichtlichen, halb dichteriſchen Leiſungen und großen Anläufe Maximilians, den Theuerdank wie den Weiß kuni – läßt ſich ja doch aus ihnen für die Geſchichte nichts gewinnen *) – und enden uns zu der Seite, in der des Kaiſers Thätigkeit eine höchſt frucht bringnde genannt werden muß. Da begegnen wir denn ungefähr einem [...]
[...] *) Vgl. Va Geileri von Beatus Rhenanus. *) Sogar. Halt aus, der Herausgeber des Theurdank, verzichtete nach langjähriger Mate rialienſammlunt und Unterſuchung auf eine befriedigende Ermittlung des geſchichtlichen Inhaltes, vgl. Klüpfel a. aO. Bemerken will ich nur, daß Sebaſtian Frank den Theurdank benützte. [...]
[...] Kaiſer das Inventar zuſchicken, „damit wir wiſſen zu machen was man ab ſchreiben ſoll“. Auch von Suntheim liegt aus dem Jahre 1503 eine Relation über ſeine Forſchungen vor, die freilich keinen Schluß auf den weiten Blick des Ver faſſers erlaubt. Nichts von einem großartigen Plan der Forſchung nur anek [...]
[...] gehabt, wir würden ihn nicht als Beförderer der hiſtoriſchen Studien in ſo hervorragender Weiſe nennen können. Aber es fehlt bei ihm auch nicht an Beſtrebungen anderer Art. Der Aufmunterung des Kaiſers danken wir Aus gben von Geſchichtsquellen, wie die des Paulus Diaconus 1515, des Chronicon lrſpergenſe durch Peutinger (1515), des Otto von Freiſingen ſammt den [...]
[...] gen Dietenhofen und Luczelburg ſein will allter Cronickh“ oder: „Doctor haiden hat ain allte Chronik von Zirch“ u. dgl. Er begnügt ſich aber nicht, wiſſen ſchaftliche Hülfsmittel aus ſeinen Landen zuſammenzubringen und zu verzeichnen, auch aus fernen Gegenden will er für ſeine Gelehrten den Wiſſensſtoff herbei ſchaffen. So bemerkt er u. A.: dem Kunig von hiſpany zuſchreiben umb ſein [...]
[...] hiſtoriſcher Kenntniſſe bedacht. Damit er eine Ueberſicht über alle Zeiten und Monarchien habe, ließ er ein Epitome Historiarum verfaſſen, das er ſtets bei ſich trug und aus dem er bei den wichtigſten Erwägungen die Muſter nahm. Da pflegte er wohl zu ſagen: nicht bloß des Vergnügens halber leſe ich die Geſchichtsbücher, ſondern um aus ihnen Lehren für viele Verhältniſſe zu gewinnen, [...]
[...] viele ausgezeichnete Mahnungen und Vorſchriften in den griechiſchen und römi ſchen Schriftſtellern gefunden. Für die Aufhellung der ſächſiſchen Geſchichte trug er nicht minder große Sorge; zu ihrer Durchforſchung lud er Männer aus ganz Deutſchland ein, Spalatinus, Mutianus und Urbanus waren hierin ſeine " Vermittler. Nicht bloß aus Deutſchland ſchaffte er aber für ſeine Bibliothek [...]
[...] ganz Deutſchland ein, Spalatinus, Mutianus und Urbanus waren hierin ſeine " Vermittler. Nicht bloß aus Deutſchland ſchaffte er aber für ſeine Bibliothek Bücher herbei, auch aus Italien läßt er ſeltene Werke und Handſchriften kommen. – Begreiflich wohl, daß dieſer Fürſt unter den Gelehrten begeiſterte Lobredner fand, Rhenanus wie Aventin gehörten dazu. – Friedrichs Beiſpiel ward auch [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 5, S. 321 1865
  • Datum
    Sonntag, 01. Januar 1865
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
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Anzahl der Treffer: 10
[...] ihn dar, wie er wirklich zu ſehen war. Giebt es einen Schriftſteller, der nichts zu verſchweigen, weil er nichts zu bereuen hätte? Immermann ließ einen Theil ſeiner Jugendarbeiten aus der bei Lebzeiten veranſtalteten Ausgabe ſeiner geſammelten Schriften aus, weil ſie ihm ſelbſt nicht genügten; dürfte ſich irgend ein Herausgeber ſeiner ſämmtlichen Werke [...]
[...] ſelbſt nicht genügten; dürfte ſich irgend ein Herausgeber ſeiner ſämmtlichen Werke dasſelbe erlauben? Wir wiſſen nicht, ob die Hinweglaſſung mehrerer nicht eben durchaus kleiner Producte in der vorliegenden Ausgabe Auerbachs aus demſelben Grunde entſprang; Thatſache iſt, daß z. B. das Drama „Andre Hofer“, das „Tagebuch aus Wien“, die Rede „Goethe und die Erzählerkunſt“ in derſelben [...]
[...] poetiſch verwerthet zu haben. Später haben es Kompert, Schiff u. A. mit mehr oder weniger Glück jenen Beiden nachgethan. Beide erſchloſſen damit der dichte riſchen Behandlung eine bis dahin ſo gut wie verſchloſſene ſociale Welt, aus welcher vorher nur vereinzelte Figuren als ſcharfe Contraſte und ſchlagende Schatten [...]
[...] in die Lichtatmoſphäre des Heiden- und Chriſtenthums gezogen worden waren. Die tendentiöſe Anwendung blieb allerdings nicht aus, aber ſie drängte ſich nicht vor; ſie ergab ſich gleichſam nur als gelegentlicher Abfall, ſtatt den Hauptzweck auszumachen. Das Judenthum ward ein Gegenſtand der Kunſt, wie es vorher das [...]
[...] poetiſchen Stoffen herumgeſchweift, entſannen ſich plötzlich, daß in ihrer unmittel baren Mitte ein vorchriſtliches Alterthum und ein mährchenhafter Orient auf die wunderſamſte Weiſe ſich unverſehrt erhalten habe. Seit aus den geſchwärzten Juden häuſern Berlins, Frankfurts und Düſſeldorfs Denker wie Mendelsſohn, Schrift ſteller wie Börne und Heine hervorgegangen waren, umſtrahlte die Giebel der [...]
[...] aufgabe macht, welche für den gewöhnlichen Menſchen unter dem Rauſche des Alltagslebens ewig verborgen bleibt, iſt dann erfüllt, wenn jene Klarheit des Geiſtes, welcher ſich ſelbſt und die Welt wie aus der Vogelperſpective ſchaut, ein mal eingetreten iſt. Spinoza kann nicht wie ein Alltagsjude an dem Conflicte des Juden- mit dem Chriſten und reinen Menſchthum vorüber, er ſoll jedoch auch [...]
[...] fortſetzen mag. Die Aufgabe der erſteren kann es nicht ſein, die äußeren Lebens ereigniſſe des Menſchen Spinoza möglichſt urkundengemäß chronologiſch zu ver zeichnen, ſondern, ſo gut ſie es vermag, von der fertigen Seelenſtimmung, aus welcher Spinozas Philoſophie entſprang, auf die Gemüthsvorgänge und Denk proceſſe zurückzuſchließen, welche jener begründend vorangegangen ſein müſſen oder [...]
[...] proceſſe zurückzuſchließen, welche jener begründend vorangegangen ſein müſſen oder doch könnten. Wie der Geſchichtſchreiber und Naturforſcher ein äußeres Ereigniß aus äußeren, ſo baut der pſychologiſche Biograph ein inneres aus inneren Urſachen auf. Wie jene beiden zu dieſem Zweck auch Hypotheſen nicht verſchmähen, ja wo gewiſſe Erſcheinungen unzweifelhaft vorliegen, in ihnen eben die Berechtigung er [...]
[...] gelehrten holländiſchen Arztes van Ende, der ihn im Latein unterrichtet haben ſoll, unterhalten läßt. Er bedient ſich desſelben als eines Hauptmotivs, um ſeinen Hel den aus den enggezogenen Schranken des anerzogenen Judenthums zu freieren allgemein menſchlichen Anſchauungen emporzuheben. Ja er giebt es (S. 34 der Vorrede zu ſeiner Ueberſetzung der ſämmtlichen Werke Spinozas, die dem Romane [...]
[...] als langwierige und gewiſſenhafte Vorarbeit vorausging) ſogar für nicht bloße „Erfindung“ aus. „Es iſt gewiß mehr“, ſagt er dort, „als eine bloß poetiſche Hypotheſe, wenn man annimmt, daß jenes Verhältniß Spinoza im Tiefinnerſten aufgeregt und erweckt habe. Als Jude in jugendlicher Liebe zu einer Chriſtin hin [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 6, S. 079 1865
  • Datum
    Sonntag, 01. Januar 1865
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
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[...] stanza d'Eliodoro im Vatican laſſen zwar nur die Tempelſchändung Heliodors, die Rettung Roms vor Attila durch Papſt Leo den Großen, die Befreiung des Apoſtels aus dem Kerker wirklich ſehen; aber das erſte Bild bedeutet die durch Papſt Julius II. erfolgte Vertreibung der kaiſerlichen Truppen aus dem Kirchen ſtaat, das zweite die durch Papſt Leo X. im Jahre 1513 bewirkte Verjagung [...]
[...] der Franzoſen aus Italien, das dritte ſymboliſirt die Befreiung des Papſtes nach der Schlacht von Ravenna aus den Händen der Franzoſen. In dieſem Falle ſind wirkliche Thatſachen der Geſchichte für andere, iſt Sichtbares als Sinnbild für [...]
[...] Schickſal, der Spindel bei den Parzen, des lodernden Feuerbrandes bei der Ge burt des Lichtes ſind nicht bloße Nothbehelfe, um an den Sinn der Darſtellung zu mahnen. Auch ohne dieſelben würden wir aus den ſtillen Zügen der Mutter, dem ſeligen Schlummer des in ihrem Schooße gelagerten, aus der taumelnden Schlaftrunkenheit des an ihr Knie gelehnten Knaben das Sinnbild der Nacht, des [...]
[...] Einſicht in dieſe vollſtändig erklärt. Soll die Hiſtorie, die das Hiſtoriengemälde dem Beſchauer ſtatt in Worten, in Formen, Lichtern und Farben erzählt, dieſem nicht bloß als eine Begebenheit, ſondern als ein durch und durch aus ſich ſelbſt verſtändliches Geſchehen erſcheinen, ſo müſſen mit derſelben zugleich ihre Gründe anſchaulich, muß das Hervorgehen gerade dieſes Ereigniſſes aus dieſen wirkenden [...]
[...] anſchaulich, muß das Hervorgehen gerade dieſes Ereigniſſes aus dieſen wirkenden Urſachen einleuchtend gemacht werden. Dies erfolgt, wenn das Geſchehen als Hand lung dargeſtellt wird, die wie im Drama aus der jeweiligen Charakterbeſchaffen heit der handelnd auftretenden Perſonen mit innerer Nothwendigkeit abfließt. Darin, daß ſie Begebenheiten als Handlungen darſtellt, liegt die Eigenthüm [...]
[...] liſtiſche Hiſtorienmalerei, welche das wirkliche, wie die idealiſtiſche, welche ein mög liches Geſchehen darſtellt, gehen darin einen Weg. Die dramatiſche Darſtellung einer aus ſich ſelbſt motivirten, in ſich ſelbſt geſchloſſenen, ſich durch ſich ſelbſt er klärenden Handlung, wie ſie Raphael erſchuf, iſt das wahre, einzig der Nachfolge würdige Muſter des Hiſtoriengemäldes. [...]
[...] klärenden Handlung, wie ſie Raphael erſchuf, iſt das wahre, einzig der Nachfolge würdige Muſter des Hiſtoriengemäldes. Carſtens war dieſer Meinung, wie ſein Biograph berichtet. Einzig aus dieſem Grunde gab er in Rom nach langem Kampfe mit ſich ſelbſt zuletzt Raphael den Vorzug, den er bis dahin ſeiner grandioſen plaſtiſch-ſymboliſchen Idealbildungen [...]
[...] bolſchöpfungen abgeſehen, in welchen die plaſtiſche Richtung ſeines Geiſtes vor herrſcht, gleichen ſeine meiſten und darunter ſeine reifſten und glänzendſten Com poſitionen aus der Zeit ſeines Lübecker, Berliner und römiſchen Aufenthaltes ſym boliſchen Dramen. Den Uebergang zu ſolchen machen unter ſeinen Symboldichtungen ſchon die [...]
[...] gemalt zu werden. Darin aber, daß Manche dergleichen wohl zu zeichnen, nur Wenige mit Glück auch zu malen verſtehen, darin liegt auch noch heute der Keim idealiſtiſcher und realiſtiſcher Kunſtrichtung und nur aus beider Durchdringung kann die volle Kunſt hervorgehen. Poeſieloſe Malkunſt und poeſievolle Zeichnenkunſt, das iſt in kurzen Worten [...]
[...] entſchleiert. Gleichwohl am ſelben Ort, der auch Goethes und Schillers irdiſchen Nach laß birgt. Wie aus den Hainen der Ettersburg der Schatten der tauriſchen [...]