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Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 1, S. 071 1863
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1863
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] zu verlieben, um welche sich Herzoge vergebens bewarben, Troß wiederholter Ver suche fand jedoch seine Schüchternheit da« Wort zum Reden nicbt und so gestand er ihr seine Liebe brieflich, Bei der nächsten Zusammenkunft gab ihm Madame Dnpin seinen Brief einfach nnd kalt ^nrnck, und als er dennoch 'eine Besuche fortsehte, ließ man ihn verstehen, daß er besser tbäte, sie m unterlassen. Dafür [...]
[...] Dnpin seinen Brief einfach nnd kalt ^nrnck, und als er dennoch 'eine Besuche fortsehte, ließ man ihn verstehen, daß er besser tbäte, sie m unterlassen. Dafür schloß er eine enge Freundschaft mit der Dame Stiefsohn, de Franceuil, einem jnngen und reichen Finanzier, mit dem er Musik und Literatur trieb. Er fand sogar nach einer Krankheit wieder Lust zu komponiren und ein Lustspiel „Die [...]
[...] Die neue Täuschung brachte ihn zu dem Entschluß, dem Ehrgeiz zu entsagen, seine Bedürfnisse einzuschränken nnd nach Möglichkeit von allen Menschen unab hängig zn leben. In dieser Stimmung bedurfte er ein Gcmüth, auf welches er sein Vertrauen übertragen konnte. Ein solches fand er in Therese Levasfeur, aber weiter auch nichts. In dem Hotel, wo er wohnte und speiste, fand er ein einfaches [...]
[...] ihr. sie nie zu verlassen, Therese begnügte sich mit diesem Versprechen statt der Ehe, und so entstand dieser durchaus unwürdige Bund, dessen sich Rousseau skr den Ansang wenigstens selbst schämte, denn er suchte ihn der Welt zu verheimlichen. Bald nahm er mit Theresen eine gemeinsame Wohnung, welche noch ihre Mutter, ein ganz gemeines Weib, theilte; den Unterhalt suchte er sich durch Notenabschreiben [...]
[...] ihm die Stelle seines Kassiers. Aber diese Beschäftigung sagte ihm in keiner Weise zu und die Sorge der Bewachung so bedeutender Summen ließ ihm keine Ruhe. Er gab darnm den Posten bald wieder auf. Da er nun auch in eine schwere Krankheit verfiel nnd er von einem Arzt hörte, er könne nicht ein halbes Jahr mehr leben, so fand er es fortan für überflüssig, sich noch länger um irgend etwas [...]
[...] sich in ihrem Stolz empfindlich verletzt und grollte dem „Barbaren aus dem Allobroger- lande". Die erregten Feindschaften wirkten zurück auf Rousseau's Gcniüth, er wurde emster, schroffer und verbitterter und äußerte seine wegwerfenden Urtheile über Ansichten und Titten der Gesellschaft, in welcher er lebte, rücksichtslos zu jeder [...]
[...] emster, schroffer und verbitterter und äußerte seine wegwerfenden Urtheile über Ansichten und Titten der Gesellschaft, in welcher er lebte, rücksichtslos zu jeder Zeit. Er war unzufrieden init ibr, brach den Stab über sie und konnte doch sie nnd ihren Perkehr nicht entbehren. Er geberdete sich selbst als ein Fremdling und stellte sich außerhalb der Welt, und doch verlangte er Liebe von ihr und wunderte [...]
[...] selbst vielleicht augenblicklich verborgen war; mehr Muth aber würde sie noch bewiesen haben, wenn sie es gewagt hätte, die Beantwortung Ronsseau's zu krönen. Aber er selbst erwartete es auch gar nicht. Dessenungeachtet sandte er seine Schrift ein, zu welcher er die Studien in der Waldeinsamkeit von St. Germain gemacht hatte. Hier hatte er sich den „natürlichen Menschen" ausgesonnen, aus welchem sich sein [...]
[...] und die Stätten seiner Jugend wiederzusehen, oder richtiger wohl, denn die patriotische Sentimentalität lag ihm fern, um in Genf für künftigen bleibenden Aufenthalt Verbindungen anzuknüpfen; Paris hatte er satt. Nebenbei gedachte er auch seine neue Schrift nach ihrer Publizirung der Regierung der Republik zu widmen, und er wollte unter der Hand dazu um die Erlaubnis; nachsuchen. Nachdem er sich [...]
[...] Ruhmes und seiner Persönlichkeit die ganze geistige Welt der kleinen Republik in seine Kreise bannte. So hätte Rousseau, der selber der erste sein wollte, einen Rivalen gefunden, neben dem er nur die zweite Rolle spielen konnte. Genf war ihm durch diesen Gedanken gründlich verleidet. Jndeß war ihm Paris einmal unerträglich geworden, ohne daß er es jedoch [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 3, S. 810 1864
  • Datum
    Freitag, 01. Januar 1864
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] (Schluß.) Ebendorfer hat zunächſt ſelbſt bisweilen angedeutet, woraus er ſeine Erzäh lung ſchöpfte, und daß er nicht immer bloß einer Quelle bei der Angabe eines Ereigniſſes ſich anſchloß; letzteres ſcheint dort gefolgert werden zu dürfen, wo er [...]
[...] drücken bezeichnet. Daneben benüt er fleißig Urkunden, freilich auch entſchieden [...]
[...] er war kein ſchöpferiſcher, geſtaltender Geiſt; obgleich geboren in der Zeit, die, an betend verſenkt in das claſſiſche Alterthum, der Welt neue Liviuſſe ſchenkte, hat er nichts, gar nichts von jener Grazie eines Aeneas Sylvius, Bonfinius u. A. Schlicht [...]
[...] und klar, lebhaft und beſcheiden, ein wunderſames Gemenge männlicher Entſchie denheit und ängſtlicher Schüchternheit, liebenswürdig durch ſeinen treuen, redlichen Sinn, durch Liebe zum Vaterlande und durch den Ernſt, den er mit ſeinen Ge ſinnungen macht, liebenswürdig auch trotz ſeiner Schwächen, ſo tritt er im Leben und in ſeinen Schriften uns entgegen. Zwar auch er nennt bisweilen den Ovid [...]
[...] leſen pflegte, und darum, ſelbſt wenn er ſchrieb, ja gerade wenn er ſchrieb – [...]
[...] er ſelber anzugehören, wenn man nämlich in Anſchlag bringt, daß ſeine dankbare und hingebende Verehrung des herrſchenden Hauſes, die er immer wieder aus ſpricht, den Wunſch nach einer, jeden Zwiſt in demſelben hebenden Verſöhnung in [...]
[...] Möglichkeit von dem Papſt an dieſe über demſelben – wie er überzeugt war – ſtehende Autorität zu appelliren, vertheidigte er im Sinne der Univerſität, an der er wirkte, und dieſer ſeiner religiöſen Ueberzeugung brachte er die glänzendſten Hoffnungen zum Opfer, zu denen ihn ſeine hervorragenden Verdienſte zu berech tigen ſchienen. Er blieb ohne äußeres Zeichen einer Anerkennung, außer daß ſeine [...]
[...] eingeſchritten war. Dieſe ſeine politiſchen und religiöſen Bekenntniſſe geben uns den Schlüſſel, ſeine Glaubwürdigkeit in Betracht zu ziehen. Er verdient dort, wo er mitgelebt und mitgeſehen, eben ſo ſehr unſer Vertrauen, als er es in den Theilen, die er aus ſchriftlichen Quellen ſchöpfte, nicht beanſpruchen kann. Denn für die letzteren [...]
[...] gegenwärtigen Stande der Handſchriften ſchwer zu entſcheiden. Gewiſſe Abſchnitte, wie die Darſtellung der Regierung des Ladislav Poſthumus ſind allerdings unge mein wortkarg; man vergleiche auch, wie leichthin er den Römerzug des Kaiſers Friedrich, dem er doch ſelbſt nach Italien vorangeeilt war, beſpricht. Aber ſo ſehr man hier vermuthen ſollte, daß er nach ſeiner ſonſtigen ſelbſtgefälligen Weiſe wenig [...]
[...] dolo, die ihm ſein Oheim, und eines von Albrecht Achilles von Brandenburg, das dieſer ihm ſelbſt bei guter Laune auf einem Ritte von Neuſtadt nach Wien mit getheilt. Einmal ſagt er von ſich, er habe die heiligen Gefäße der Kirche von Haimburg zu Neuſtadt feilbieten geſehen. War er in politiſcher Beziehung ein An hänger Friedrichs, ſo war er in religiöſer nicht minder ein Gegner Ebendorfers. [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 1, S. 193 1863
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1863
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] an. Da erfaßte er, weil er sein eigenes Schwert in der Eile nicht mehr ziehen konnte, Balmung, um sich zu schützen, und die beiden wüthenden Gegner hatten, obgleich er sie schonte, ehe ers dachte, „sich selbst gespießt", wie Hebbel ihn er» zählen läßt. Nun wollte er in die Höhle gehen, aber er fand sie nicht mehr, ein Wall, so glaubte er, versperrte ihm den Eingang. Als er aber mit dem Schwerte [...]
[...] Wall, so glaubte er, versperrte ihm den Eingang. Als er aber mit dem Schwerte dreinstach, um sich einen Weg zu bahnen, da" floß Blut und es zuckte. Erst jetzt erkannte er, daß der vermeintliche Wall ein Wurm sei, und er schlug ihn todt. Aber kaum hatte er darauf die Höhle betreten, so fühlte er sich von unsichtbaren [...]
[...] Armen erfaßt, die ihm fest die Rippen zusammendrückten, ES war Albrich, Im Kampfe streifte er ihm unwissend die Nebelkappe ab und :mn war eS um den Zwerg geschehen. Schon wollte er ihn zertreten, da entdeckte ihm dieser den Zauber, der im Drachenblute steckte. Er ließ sofort den Zwerg los und nahm sein „rotheS [...]
[...] Sage oder aus der Phantasie ergänzt werden. Hebbel that Beides, wie wir sehen werden, nach seinen künstlerischen Bedürfnissen. Hören wir ihn. Als er das Verftändniß der Vogclsprache gewonnen, so läßt Hebbel den Sieg fried weiter erzählen, da hörte er's in den Zweigen flüstern; Brunhild und sein Name ward genannt, so viel war klar, daß er noch Abenteuer zu bestehen habe. [...]
[...] Werk zu Stande, aber als er damit zu Ende war, „fiel er um und niemals stand er wieder auf!" Das Mädchen aber wuchs und wurde stark, und seine Spiele dienten nach Anleitung der Runentafel den Frauen als untrügliche Zeichen, Das [...]
[...] glücklichen AuSgang nimmt, und bei dem Siegesfest sieht er endlich die, die er so lange schon im Herzen tmg, zum ersten Male. Aber noch immer wirbt er nicht, erst muh ihn Gunther auffordern, ihm bei seiner Werbung um die unbezwingbare [...]
[...] Rezension entnimmt, treibt er im Einklänge mit der Rezension der sogenannten Nibelungenot Kriemhilds Härte ans die Spitze, indem er sie, da Etzel seine Gäste, so lange sie das Gastrecht nicht verletzen, heilig gehalten wissen will, zu dem ver [...]
[...] Budli's, den historischen Attila oder Etzel gemacht, mit dem jener auch nicht im Entferntesten etwas zu thun hatte. Aber auch der historische Etzel tritt uns im Liede nicht in seinem vollen Wesen entgegen; er ist nicht jener, der wie ein Sturmwind alle Throne brach, über die er hinzog, er ist bereits müd und schwach, und wenn er auch endlich das Schwert gegen die trotzigen Gäste zieht, er wird [...]
[...] motiviren, indem er einen Zug auS dem historischen Etzel aufnahm, nemlich das Gesicht, daS ihm, als er Rom zerstören wollte, so furchtbar entgegentrat, daß er um den Segen des Greises (Papst Leo) flehte, dem er den Tod geschworen. [...]
[...] nichts; aus anderen epischen Gedichten wissen wir, daß ihn Familienzwist mit seinem Oheim Ermanrich genöthigt, seine Zuflucht zu Etzel zu nehmen. Hebbel verschmähte dieses Motiv. Alle, selbst Etzel wundern sich, daß er ihm dient, da er es doch freiwillig ohne von ihm gezwungen zu sein that; Niemand weiß sich den Grund zu erklären. Auf sieben Jahre hat er ihm Treue geschworen, aber, als sie [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 2, S. 502 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] Der ewige Jude. Von Theodor V er n a l eken. II. [...]
[...] Er gilt als grauer Waller mit Langbart, Breithut und Nagelſchuh; er iſt auch der ewige Jäger, und ſein raſtloſes Herumziehen knüpfte ſich leicht an die Idee des ewigen Juden. Dieſer Vorgang ſteht nicht vereinzelt. [...]
[...] der Geiſter iſt die Strafe für begangene Frevel. Am Harzgebirge erzählt man (Kuhn, nordd. Sag. S. 499): Alle ſieben Jahre zieht der wilde Jäger über die ſieben Bergſtädte. Er hat nämlich unſern Herrn Jeſus aus einem Fluße, wo er ſeinen Durſt ſtillen wollte, nicht trinken laſſen, und dafür muß er nun ewig wandern und jagen. Auch andere Urſachen [...]
[...] par Raben aus den alten Bäumen aufgeſchreckt. Der Fremde offenbarte ihm dann das Geheimniß, wie man immer ſicher treffen könne. In dem Augenblicke umflogen wieder die Raben krächzend beide Männer. Er verſuchte den Frei ſchuß mit einer geweihten Oblate, allein als er ſchoß, brachen Donner und Blitz los, er rannte nach Hauſe und fand es in hellen Flammen. Da trat der [...]
[...] Die Raben treffen wir auch in der allbekannten Sage vom Kaiſer Bar baroſſa, der wie jene Siebenſchläfer auf einmal verloren war. Aber die Bauern ſagen, daß er ſich oft bei ihnen als Waller habe ſehen laſſen !), und er habe ihnen mitgetheilt, daß er noch einmal erſcheinen werde. Auch dieſer Kaiſermythus berührt ſich mit dem Wuotans, wie wir denn überhaupt die Ge [...]
[...] den für einen Schuhmacher. In Bern hat der Jude einmal ſeine Reiſeſchuhe zurückgelaſſen, die ungemein groß ſind und von 100 Bletzen zuſammengeſetzt (Rochholz 2, Nr. 486). Wenn er das Frickthal und Baſel-Land bereist, ſo übernachtet er ſtets in dem gleichen Wirtshauſe, obſchon er dann die Nacht außer dem Bette zubringt und immerwährend in ſeiner Stube umläuft bis zum [...]
[...] übernachtet er ſtets in dem gleichen Wirtshauſe, obſchon er dann die Nacht außer dem Bette zubringt und immerwährend in ſeiner Stube umläuft bis zum Weitergehen am Morgen; dort erzählte er, er habe, als er das erſte Mal in die Gegend von Baſel gekommen ſei, nur einen ſchwarzen Tannenwald, das zweite Mal nur ein breites Dornengeſtrüppe, das dritte Mal aber eine vom [...]
[...] ſige (Alpenſagen S. 13). Auch in Vorarlberg erzählen die Bauern von dem wandernden Schuhmacher (Alpenſ. S. 82); eben ſo im bairiſchen Oberland, wo der Jude vor etwa 50 Jahren in Grünwald übernachtete, heißt er „der um gehende Schuſter“. Während er Speiſe zu ſich nimmt, wandert er um den Tiſch. Dieſe Ruheloſigkeit zeichnet ein engliſcher Dichter, W. Wordsworth, in [...]
[...] Da gedachte er ſein Heil in der Hölle zu verſuchen. Der Teufel, der den Gaſt bald erkannte, ſchlug ihm die Thür vor der Naſe zu. So hatte er weder im Himmel noch in der Hölle eine Zuflucht gefunden; er begab ſich alſo, um [...]
[...] Nach Jahren kam wiederholt der Böſe, um den Schmied abzuholen, allein dieſer betrog ihn immer vermittelſt ſeiner drei Wunſchdinge. Nach und nach ſtarben Alle, nur er nicht, weil er ſich den Tod nicht gewünſcht hatte. Er trat endlich lebensmüde ſeine Wanderungen an, kam zur Hölle und zum Himmel und nir gends fand er Aufnahme. Da er ſein Fäßchen immer mit ſich trug, gab er [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 3, S. 613 1864
  • Datum
    Freitag, 01. Januar 1864
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] Gebornen abtreten, der ſie „am hellen Tage tragen darf“, weil er ſich ſelbſt deren nicht für würdig hält? Der Baſtard Wilhelm von der Normandie hat ſich, als er auf dem Schlacht [...]
[...] ihn „wie einen Hund“ fortjagten! Marfa, die Wittwe des Czaren, ſeine angeb liche Mutter, hat ihn zweifelhaft empfangen und dadurch ſeine Anhänger in der Frage, ob er Iwans Sohn ſei, ſelbſt zweifelhaft gemacht. Nun hat er ein unwider ſprechliches Zeugniß von ſeiner wahren Mutter, daß er wirklich Iwans Sohn ſei; aber ſtatt daß er ſich durch dieſe Thatſache gehoben und nun erſt recht feſt [...]
[...] vaters zum Tode geſchickt hat, frei, denn – – wo iſt die Majeſtät, Die er beleidigt, wo der Hochverrath, Den er begangen hat? [...]
[...] Er habe „als Iwans Sohn“ ein Recht auf die Krone gehabt. Jetzt, wo er ſehe, daß er ein Betrogener ſei, bleibe ihm nichts übrig, als ſie wegzuwerfen, wenn er nicht ſelbſt zum Betrüger werden wolle. Auf ein Koſakenpferd will er ſteigen und wie [...]
[...] er ein Betrogener ſei, bleibe ihm nichts übrig, als ſie wegzuwerfen, wenn er nicht ſelbſt zum Betrüger werden wolle. Auf ein Koſakenpferd will er ſteigen und wie er „als Czar“ eingezogen, „als Jäger“ heimreiten. Iſt das zum Lachen oder zum Bewundern? Iſt er denn als Barbara's nicht mehr „Iwans Sohn?“ Wenn er, der wirklich ein Sproſſe, wenngleich ein wil [...]
[...] der vom Baume Ruriks iſt, die Krone verſchmäht, ſo nimmt ſie ein Anderer auf, der nicht einmal ein Wildling vom Czarenſtamme iſt. Wer hat, da die Krone einmal nach dem Blute forterben ſoll, ein näheres Recht auf dieſelbe als er, da er der einzige noch Lebende iſt, in deſſen Adern das Blut Iwans rollt? Und wenn er zu ſtolz iſt, für den ehelichen Sohn des Czaren zu gelten, der er nicht iſt, wer [...]
[...] ſieht, eben ſo heraldiſch bedenklich ſein? Wenigſtens könnte er es auf die Probe ankommen laſſen. Wenn er die Krone niederlegte, weil nur der ehelich Geborne ſie tragen darf, ſo wäre es groß; wenn er ſie trotzdem behauptete, weil er ſie [...]
[...] ſich ſeiner unehelichen Geburt ſchämt, ſo iſt es erbärmlich. Shakeſpeare's wackerer Baſtard Faulconbridge denkt ganz anders als Hebbels De metrius. Er ſchämt ſich durchaus nicht des Makels ſeiner Geburt, weil er fühlt, daß er der Mann ſei, der ihn vergeſſen machen kann. Die Abſtammung von Richard Löwenherz giebt ihm in ſeinen Augen viel mehr, als der Fehltritt ſeiner Mutter [...]
[...] Das Drama Demetrius iſt unvollendet, der Charakter Demetrius iſt, fürch ten wir, vollendet. Hebbels Lieblingsthema, das ſociale Problem, wird dem um deß willen zum Baſtard gemachten Glücksritter verderblich. Wie er das Einzige iſt, was dem Dichter am Stoffe eigentlich von Wichtigkeit war, ſo hat er ihn auch noch ſo [...]
[...] weit geführt, daß wir genau wiſſen, was er mit demſelben gewollt hat. Er hat ſeine Entwicklungsgeſchichte bis zu dem Punkte gebracht, wo die Folgen ſeiner Jugendeindrücke ſichtbar werden ſollten; wenn er weder den Muth hat, Betrüger [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 4, S. 1049 1864
  • Datum
    Freitag, 01. Januar 1864
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] das ruhige Familienglück genießen. Schon im nächſten Jahre ward ihm durch die na tionalen Umtriebe in Peſt ſeine weitere Wirkſamkeit an der Hochſchule unmöglich gemacht. Er mußte mit ſeiner Familie nach Wien ziehen, wo er bei ſeinem Bruder Dr. Med. I. Wertheim lebte, eine günſtige Wendung erwartend und im Laboratorium des Prof. Schneider ſeinen Forſchungen obliegend. [...]
[...] abſchließen, als dem Armen eine Raſt gegönnt zu ſein ſchien. Im letzten Winter ent wickelte ſich ein Uebel, das bald ſeine Geſundheit ernſtlich bedrohte. Die Gefahr ſteigerte ſich. Im Mai ward er nach Wien zu ſeinem Bruder gebracht. Alle ärztliche Mühe und Sorgfalt war vergebens. Nach vielen ſchmerzlichen Kämpfen verſchied er am 6. Juli. Er hinterließ eine troſtloſe Wittwe und vier Kinder, deren älteſtes fünf Jahre alt. [...]
[...] damit dieſe Claſſe alleinherrſchend werde, ſondern damit ſie die Einſeitigkeit der übrigen mildere. Er ſuchte nicht die Popularität bei der großen Menge, und ſelbſt damals wollte er ſich durch dieſe nicht heben, als ſeine Principien triumplirten. Im war weder die Geburt, noch das Schickſal günſtig. Kälte, ſelbſt Hohn begegnete ihm auf ſeinen politi [...]
[...] Gegner die von ihm hoch getragenen Principien anerkannten, um ſich denſelben anzu ſchließen. Auf Grund einer vielſeitigen Erfahrung, gründlicher Studien und wiederholter Reiſen kannte er ebenſo die Verhältniſſe des Auslandes wie ſeiner eigenen Heimat und während er hier befruchtend wirkte, war er in Folge ſeiner vielfachen Verbindungen mit den hervorragenderen Gelehrten des Auslandes zugleich gewiſſermaßen ein würdiger Re [...]
[...] jeder Richtung charakteriſirt ihn das Beſtreben, die ungariſche Nationalität, Verfaſſung und Litteratur mit den großen Ideen der europäiſchen Giviliſation in Einklang zu brin gen. Dieſem Beſtreben opferte er ſein ganzes Leben, dies ließ er ſeiner Nation als Vermächtniß zurück. So war der Mann, den wir verloren haben. [...]
[...] ſeitigen Bildung entſprungen, mit einander ſtritten, bis endlich nach erfolgtem Ausgleich der Schriftſteller und Staatsmann in jener edlen Geſtalt daſtand, in der wir ihn kann ten. Er iſt am 18. April 1813 in Ofen geboren, wo ſein Vater Statthaltereiſecretär war. Schon in ſeiner Kindheit und während ſeiner Jugend war er der Einwirkung ent gegengeſetzter Factoren ausgeſetzt. Zuerſt ſtudirte er in ſeiner Vaterſtadt, wurde aber bald [...]
[...] machte und dieſelben ſo wie einige kritiſche Artikel in den damaligen Journalen und Taſchenbüchern, bald aber auch ſelbſtſtändig veröffentichte (ſo z. B. Bimbók, 1831. – Alphonse levelei, 1832. – Fridrik és Katt, 1833). Später verließ er das Feld der Poeſie, indem er fühlte, daß er nicht „zum Dichter geboren“, doch blieben dieſe Ver ſuche nicht ohne bedeutenden Einfluß auf die Entwicklung ſeines Stils. Durch dieſe [...]
[...] und nur ein Buch auf ihn von Einfluß, nämlich das Werk Széchenyi's, genannt „Hitel“. Das hat ihn zu einem Vorkämpfer der Reformen gemacht, doch deßhalb ging er nicht in die ſtürmiſchen Comitatsſäle, noch geſellte er ſich zu den Aufwieglein, ſon denn zog ſich zurück in ſein Arbeitszimmer, um die großen Ideen der europäiſchen Civi liſation zn ſtudiren; er machte wiederholt Reiſen ins Ausland, um die Inſtitutionen des [...]
[...] Schriftführer ernannt hat. Die Jahre 1843 bis 1848 bildeten die wichtigſte Periode in den Leben Sza lays. Aber der Nation iſt er insbeſondere als Hiſtoriker bekannt. Es iſt möglich, daß er als Schriftſteller auf dieſem Gebiete die meiſten Verdienſte ſich erworben, aber an dererſeits kann man nicht läugnen, daß er als Journaliſt, als der entſchiedenſte Vertre [...]
[...] genheit fand, neue Seiten ſeiner außerordentlichen Fähigkeiten an den Tag zu legen. Er wurde von der ungariſchen Regierung nach Frankfurt geſchickt, als Vertreter derſelben bei der Gentralgewalt Deutſchlands. Im Jahre 1849 zog er ſich in die Schweiz zurück, wo er ſich in das Studium der ungariſchen Geſchichte vertiefte. Dort blätterte er in den beſtaubten Urkunden, und Folianten; dort betrachtete er vom rechtsphiloſophiſchen Stand [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 5, S. 257 1865
  • Datum
    Sonntag, 01. Januar 1865
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] (Schluß) Pius VII. kehrte, nachdem er daß Maß der Demüthigungen geleert, in ſeine Hauptſtadt zurück. Er hatte dem kaiſerlichen Hofe, weit über die Kräfte ſeines Schatzes, reiche Geſchenke geſpendet. Die Gegengaben waren ausgeſucht unbedeutend. [...]
[...] Feinde haben müſſe. Habe der Papſt gewagt mit der Fortſendung des Cardinals Feſch zu drohen, – was übrigens ganz falſch war, da der Papſt nur erklärt hatte, er werde, wenn Ancona beſetzt bleibe, ſeine Beziehungen zum franzöſiſchen Geſandten abbrechen, – ſo werde er dieſen durch einen weltlichen Geſandten erſetzen. Gleichzeitig, als ob er befürchtete, man werde dieſen Brief in Rom nicht [...]
[...] aus der Schreckenszeit, ein geriebener Diplomat, ward aus einem Feinde der Curie, in Berührung mit ihr, mit Rom und ſeinen Traditionen, zum wärmſten Anwalt des Papſtes. Was er vermochte, that er, die Härte der von Paris kom menden Befehle zu mildern. Aber Conſalvi konnte er trotz aller Bemühungen nicht erhalten. Er fiel dem Zorne Napoleons, den Verleumdungen des Cardinals [...]
[...] mählern und Abendgeſellſchaften zu erluſtigen, während die Kirche in Trauer, der Papſt in Gefangenſchaft war. Die Anweiſung auf den Jahresgehalt, die ihm der Cultusminiſter zuſchickte, brachte er dieſem zurück. Er beſchuldigte keinen der Col legen, die den Gehalt angenommen, er erklärte die Gründe ſeiner Weigerung: das Verbot des Papſtes, das eigene Gefühl. Er ſprach in höflichſter Form ſein Be [...]
[...] ſei, ſo ſollten die Cardinale über einen Vorſchlag zur Regelung der kirchlichen Angelegenheiten Berathu ng pflegen, alle oder die vorzüglichſten unter ihnen, das iſt, wie er erläuternd hinzufügte, die in theologiſchen Fragen am meiſten bewan derten. Aber der Cardinal Conſalvi ſoll dabei ſein, bemerkte er, zu di Pietro ge wendet, „denn, wenn er gleich, wie ich meine, von Theologie wenig verſteht, ſo [...]
[...] trägern vereinigt geſehen. Fouché, der Conſalvi perſönlich in hohem Grade zugethan war, eilte auf ihn zu, beſtürmte ihn mit allen erdenklichen Gründen, von ſeinem Vorhaben abzuſtehen. Er ſtellte ihm mit aller Energie ſeines ſeltenen Talentes die ſchrecklichen Folgen vor, die zu befürchten wären, wenn Conſalvi nicht nach geben wolle. Er mache ſich eines Staatsverbrechens ſchuldig, wenn er die Legitimität [...]
[...] ihre Wohnungen zurück. Während die zurückgebliebenen Cardinale vorgeſtellt wurden, ergoß ſich Napoleon, aufrecht vor dem Throne ſtehend, in einer Flut von Invectiven gegen die dreizehn. Vor allem galt ſeine Wuth Conſalvi. „Die andern“, ſagte er, „haben mich inſultirt, weil ſie von theologiſchen Vorurtheilen befangen ſind; aber Conſalvi hat dieſe Vorurtheile nicht. Er hat mich aus politiſchen Gründen beleidigt. Er iſt [...]
[...] inſultirt, weil ſie von theologiſchen Vorurtheilen befangen ſind; aber Conſalvi hat dieſe Vorurtheile nicht. Er hat mich aus politiſchen Gründen beleidigt. Er iſt mein Feind. Er will ſich dafür rächen, daß ich ihn vom Miniſterium herausgedrängt habe. Deßhalb hat er es gewagt, mir eine ſo tief als möglich berechnete Falle zu legen, indem er gegen meine Dynaſtie den Einwand der illegitimen Thronfolge [...]
[...] Grundſätzen, war er klug und geſchmeidig in Behandlung der Menſchen und Sachen, ſtreng gegen ſich, mild in Beurtheilung der erſten. Er war eine refor matoriſche Natur, und deßhalb haßte ihn das Patriciat und ein Theil des hohen [...]
[...] Mit der zärtlichſten Liebe hing er an ſeinem Bruder Andreas, der ihn, wie er ſagt, mehr als ſich ſelbſt liebte, der ein Spiegel aller Tugenden, fromm, de müthig, beſcheiden, uneigennützig, mildherzig, talentvoll, fein gebildet wie Wenige, [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 6, S. 588 1865
  • Datum
    Sonntag, 01. Januar 1865
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] wunderung der außerordentlichen geiſtigen Thätigkeit des ſechsundſechszigjährigen, häufig von körperlichen Leiden geplagten Mannes. Es findet ſich mit Ausnahme derjenigen, welche er auf Erholungsreiſen zubrachte, kaum ein Tag, an welchem er nicht zu verzeichnen gehabt hätte: „Geſchrieben“, oft mit dem Zuſatz „fleißig“ oder „eifrig“, und wenn er nicht „in ſeinen Papieren arbeitete“, waren es meiſtens [...]
[...] zum Vorſchein, was Laube den demokratiſchen Tic nennt. Und wie deutlich ſieht man ihn nur beobachten, nur hören und ſammeln, wenn Perſonen ihn beſuchen, deren Anſichten nicht die ſeinigen ſind! Er verzeichnet dann ſehr genau, was die ſelben geſagt haben, begleitet es mit einer Fülle der kräftigſten Schimpfworte und Flüche, aber, daß er ihnen widerſprochen, daß er ſeine Meinung vertreten habe, [...]
[...] praktiſchen Studien ihm mit zur Rechtfertigung vor ſich ſelbſt, zur Befeſtigung im revolutionären Glauben dienen ſollen. Denn, fühlte er ſich ganz feſt in demſelben, würde er nicht ſo häufig an die Auseinanderſetzung des Proceſſes gehen, welcher ſich in ihm vollzogen hat. Solcher Stellen ſind ſo viele, daß wir nur die prägnanteſten anführen können und den [...]
[...] Parteigenoſſen zu jener Zeit. – Ein andermal erinnert er ſich, daß er „heute vor fünfzig Jahren“ nach Berlin gekommen ſei, nach Berlin, welches ihm im Laufe der Zeit ſo ſehr ans Herz gewachſen war, und ruft aus: „Welch ein Ab [...]
[...] gegangen, wie ein vereinſamtes Kranichmännchen, dem die Lebensgefährtin geraubt worden. Im größten Zorn über den Grafen Rechberg (als Bundescommiſſär in Heſſen) vergißt er nicht, daß Rahel einſt „Gutes“ von demſelben geſagt habe, und wenn die Polizeiherrſchaft in Berlin ihm allen Muth nehmen will, richtet er ſich an Erinnerungen aus dem Jahre 1848 wieder auf. [...]
[...] und wenn die Polizeiherrſchaft in Berlin ihm allen Muth nehmen will, richtet er ſich an Erinnerungen aus dem Jahre 1848 wieder auf. Als er „aufs neue gründlich ſein Verhältniß zu den politiſchen Zuſtänden überlegt“ hat (3. December 1850), kommt er zu dem Schluſſe, „ein gutes Stück Autokratie“ ließe er ſich gern gefallen, wüßte er ſie nur zu finden. In der [...]
[...] muß „bis zur Vernichtung niedergekämpft werden“, „die Proletarier ſind tauſend mal beſſer, tüchtiger, ehrenhafter, edler als jenes vornehme Geſindel, das in Selbſt ſucht und Dünkel ganz verhärtet iſt.“ „Früher“ ſei er auch für das Königthum geweſen, aber es habe ſich ſelbſt gerichtet. Aber ungeachtet der härteſten Ausdrücke, mit denen er es belegt, läßt er doch noch die Möglichkeit der Rettung zu. „Soll [...]
[...] vermittelſt freier Verſammlungen den ewigen Frieden etabliren wollten. Als von beſonderem pſychologiſchen Intereſſe mögen hier noch einige Stellen angezogen werden. So der Seufzer, als er hört, daß ein paar alte Freunde „er mattet“, abgefallen ſind: „Das iſt eine der härteſten Prüfungen, die früher Ge liebten, Geachteten, Lebens- und Kampfgenoſſen aufgeben zu müſſen! Und wie [...]
[...] ſehr erfahr' ich das! Ich ſtehe faſt allein, mit Jüngern, die wenig von mir wiſſen, die nicht meine Geſellen waren.“ Einmal iſt er über ältere Tagebücher gerathen und hat die ihn ſelbſt überraſchende Entdeckung gemacht, „wie wenig im Grunde ſeine Anſichten in langem Jahreslaufe ſich verändert haben“. Er ſei immer ſo de [...]
[...] Wie er ſich in der That mit der Hingebung eines Jünglings ganz ſeiner Partei unterordnet, dafür finden ſich zahlloſe Züge. Häuft er auf die Männer der Regierung, die Gothaer, die „Halben“ oder Abtrünnigen alle erdenkliche Schmach, [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 1, S. 295 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] gen und Fälſchungen ſich entpuppen. Welche Bedeutung hatte Dawiſon, einzeln und für ſich betrachtet? Welche Stellung nahm er ein zu der theatraliſchen Kunſt ſeiner Zeit, was bedeutete ſeine Perſönlichkeit für dieſe letztere? welche Spuren hinterläßt er für die Entwicklung derſelben? [...]
[...] beantworten. Zweifellos war Bogumil Dawiſon eine mit ſeltenen und glänzenden Gaben begnadigte ſchauſpieleriſche Individualität, mit Gaben, die er virtuos [...]
[...] erzielte. Aber ſeine Begabung beſchränkte ihn auf ein eng umfriedetes Gebiet, ſie erwies ſich unzulänglich für die großen, gewaltigen Aufgaben idealer Tragik. Indem Dawiſon den Ruhm univerſaler Meiſterſchaft ambitionirte, indem er ſich mit beſonderer Vorliebe auf dem Felde der großen Tragödie zeigte, überſchritt er die ihm von ſeiner phyſiſchen wie geiſtigen Natur gezogenen Grenzen. Er [...]
[...] mit beſonderer Vorliebe auf dem Felde der großen Tragödie zeigte, überſchritt er die ihm von ſeiner phyſiſchen wie geiſtigen Natur gezogenen Grenzen. Er hätte ein großer Meiſter ſein können im kleineren Genre, er wurde, von raſt loſem Ehrgeiz getrieben, ein intereſſanter, aber ſtylloſer Tragöde; er regte an und beſchäftigte den Geiſt ſeiner Zuſchauer, aber er riß ſie nicht hin in gewal [...]
[...] ſeinem Naturell die Idealität, ſeiner Technik der Styl. Gewiß fühlte er den Defect ſeiner künſtleriſchen Natur, ſeiner unvollkommenen techniſchen Durchbil dung, aber was er ſich geſtand, bekannte er nicht in ſeiner Thätigkeit. Indem er, von dämoniſchem Ehrgeiz gepeitſcht, erobernd auf alle Gebiete der Dar ſtellungskunſt ausſchritt, verfiel er in die Sünde aller Uſurpatoren, die ihren [...]
[...] Ich ſagte oben, Dawiſons Recitation ſei geiſtig bedeutend und trefflich disponirt geweſen. Das führt mich auf die glänzenden Vorzüge ſeines Weſens. Er beſaß einen ſcharfen, durchdringenden Verſtand, einen beweglichen, glänzen den Geiſt. Mit ſicherem Blick drang er in die Tiefen eines dramatiſchen [...]
[...] Charakters, mit geiſtvoller Schärfe ſchliff er die Spitzen der Rollen heraus. Mit überlegener Meiſterſchaft beherrſchte er faſt immer den geiſtigen Theil ſeines Stoffes. So weit die kritiſche Thätigkeit des Schauſpielers reicht, welche [...]
[...] Schöpfung würdig an, Kuh v. Kuhdorf, Graf Thorane 2c. 2c.; ſo oft er in der Tragödie auftrat, fühlte man ſtets einen Defect ſeines künſtleriſchen Weſens. Er überraſchte auch hier oft durch glänzende Blitze, durch prächtige Einzelheiten, im Totalen befriedigte er nicht. So war er ganz angethan, eine hervorragende Stelle in dem feſtgefügten [...]
[...] ſpieler der älteren ifflandiſchen Schule, wie der verſtorbene Schütz in Braun ſchweig, ihre Bedenken über die Richtung der Dawiſonſchen Spielweiſe. Raffine ment ſchalt man ſie. Er macht Effect, ſagte mir der alte Schütz, aber er ſpielt auch nur auf Effect. Damit blendet er den Zuſchauer, der die Forderungen durchgebildeter Gediegenheit und namentlich ſprachlicher Correctheit und Vor [...]
[...] tragsſchönheit ganz aus den Augen ſetzt. Der traditionell gefeſtete und ſorgfältig gepflegte Darſtellungsſtyl des Burgtheaters war dem Emporkommen Dawiſons anfänglich nicht günſtig. Er ſpielte in der erſten Zeit ſeines Engagements hauptſächlich Liebhaberrollen und gefiel nicht. Nachdem Laube als Director eingetreten war, übernahm er nach [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 3, S. 134 1864
  • Datum
    Freitag, 01. Januar 1864
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
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[...] Gang der Ereigniſſe weſentlich eingreifen läßt (H. 1510): Wer der Volker ware | dazwil i'uch wizzen län: er was ein edel herre | im was ouch undertän vil der guoten recken | in Burgonden lant: durch daz er videlen kunde | was er der spileman genant“ 1. [...]
[...] Volker in ſeiner ganzen Größe auf und wird vom Dichter ſo ſehr begünſtigt, daß er zunächſt neben Hagen, den Haupthelden der Dichtung, zu ſtehen kommt. Er iſt fortan Hagens beſter Freund und treueſter Waffengefährte. Und ob auch deſſen eigener Bruder Dankwart an Hagen irre wird, wenn er mit grimmem Muthe den [...]
[...] Worten (1620): „Sie fuorten mit in einen | von Burgonden lant, der was ein helt zen handen, | Volker was er genant. [...]
[...] „der edel videlaere | dem wirte holden willen truoc.“ Mit ſpaßhaften Sprüchen verſteht der „tiure spileman“ (1712) die Schönen zu ergötzen, und ſo wonnig iſt ihm der Anblick der jungen Markgräfin, daß er ſie zum Weibe haben möchte, wenn er ein Fürſt, ein König wäre. Er giebt dadurch Veranlaſſung zur Verlobung Giſelhers. Und als er nach geſchloſſenem Schutz- und [...]
[...] „Volker mit siner videlen | gezogenlichen dan kom für Götelinde | die markgrävinne stän, er videlte süeze doene unt sang ir siniuliet: - dà mite nam er urloup, dó er von Bechelären sciet.“ Sein fröhlicher Scherz im Frauenkreiſe aber wird im Männerkampfe zu Spott [...]
[...] „hoert ir die doene Hagene | die dort Volkér mit den Hiunen videlet | swer gegen der tür gåt? ez ist ein röter anstrich, den er zem videlbogen hät.“ und Hagen antwortet (2061): Klage 1496: „er was gar ein hobesch man, unt diente gerne frouwen.“ [...]
[...] „sin videlboge im snidet, | durch den herten stäl, er brichet üf den helmen | die liehten schinenden mäl.“ [...]
[...] während das Sterben manches untergeordneten Streiters eines Weiteren geſchildert wird. Es ſcheint, als eilte der Dichter abſichtlich über dieſen Punkt hinweg, und wie er ſeinen Liebling plötzlich in den Vordergrund geſtellt hat, läßt er ihn raſch ver ſchwinden, als er ihn zum tragiſchen Ausgange nicht mehr brauchen kann. Doch iſt des Sängers Tod der größte Schmerz ſeines Helden Hagen (2348, 2364). [...]
[...] einen ritterlichen Sänger auf die Seite der Burgunden zu ſtellen. Von der Wahl ihrer Namen bis auf die Verſtümmelung Wärbels werden die Spielleute Ezels vom Dichter ziemlich verächtlich behandelt, wie er etwa auf ſeine fahrenden Zunftgenoſſen herabſehen mochte. Zum Träger ſeines Ideals macht er nun einen der erſten Helden, den Bannerträger Volker von Alzei. Dachte er dabei an ſeine eigene Perſönlichkeit, [...]
[...] geweſen ſein. Nicht ohne Grund kann der Nibelungendichter die Geſtalt des ritterlichen Sängers aus dem heimatlichen Boden gezaubert haben, nicht abſichtslos konnte er Volker, nachdem er ihn zum Spielmann gemacht, ſolch eine hervorragende Stel lung eingeräumt haben, die weder durch die alte Sage, noch auch durch den Ein [...]