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Suchbegriff: See

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Feierabend (Der Volksfreund)Feierabend 03.08.1873
  • Datum
    Sonntag, 03. August 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Der Ilirenfiſcher. Eine Geſchichte vom Starnberger See. Von Auguſt Becker. (Fortſetzung.) [...]
[...] ſchimmerten träge rothe Punkte oder warfen wandelnde Feuer glänzenden Flammenſchein über die zitternde Fluth. Ueberall war die Fiſcherbevölkerung noch im Durchforſchen des tiefen Waſſers begriffen und zwar am untern See auf Anordnung des Seegerichtes ſelbſt. [...]
[...] O, die blauen Lüfte über dem ruhenden See, das leiſe Flüſtern und Stöhnen des Uferſchilfs gaben keine Antwort auf meine Fragen. Der helle Sternenglanz oben und unten, das Leuchten der Fackeln auf dem Waſſer und der holde Friede der Natur ringsum [...]
[...] „Der See iſt tief und hat kein Erbarmen“, ſagte er noch, wandte ſich an ſeine Leute, und das Schiff dampfte davon. „Ja, der See iſt noch viel tiefer, als der höchſte Kirchhurm hoch iſt“, ſagte [...]
[...] eine vergebliche geblieben, als die drei Tage, nach welchen der See ſeine Opfer wiedergeben ſoll, verſtrichen waren. [...]
[...] Die Aufregung, welche durch den merkwürdigen Fall am See hervorgerufen wurde, war eine tiefe, ungemeine. Je unklarer ſo Manches blieb, deſto größer das Aufſehen. An und für ſich ſchon hatte das geheimnißvolle, ſpurloſe Verſchwinden einer ſchönen jungen [...]
[...] werthvolle goldene Uhr mit Kette und eine volle Börſe mit ſich getragen habe. So ſtand es im Publikum ſchon feſt: Die junge Dame war das Opfer ruchloſer Hände, im Salon überrumpelt und in den See verſenkt worden. - wº [...]
[...] geliebte Leiche entgegentragen, die kein Anderer hinnehmen ſollte als ich. Im Tode wenigſtens ſollte ſie mir ganz und allein gehören. Aber der See war unbarmherzig und behielt ſeinen koſtbaren Ranb. [...]
[...] „Schauen's Herr“, fuhr der greiſe Fährmann gutmüthig fort, während er mit rüſtigem Schwung der Ruder unſern Kahn über den Abgrund hinlenkte, welchen das feuchte Elemente ausfüllte, – „ſchauen's, die Todten bleiben alle im See beiſammen auf einem Fleck, wo er am tiefſten iſt, viele hundert Klafter tief. An gewiſſen Tagen kann man ſie drunten ſtehen ſehen, wenn die Sonne recht hoch hineinſcheint in den See. [...]
[...] über's Waſſer. Wollt' ihn auch nicht fragen, was er in ſeinem Bündel habe. Aber laſſen muß ich's dem jungen Paſſagier, gut hat er mich für die Fahrt bezahlt. Nachts habe ich dann gehört, daß ſich der See ſein Menſchenleben vom Dampfſchiff geholt habe. Soll ja ein gar ſchönes, vornehmes Fräulein geweſen ſein. – Steht jetzt auch im See bei den Andern!“ ſchloß der Alte ſeinen Bericht, indem er nochmals an die bleiche Ge [...]
Feierabend (Der Volksfreund)Feierabend 07.09.1873
  • Datum
    Sonntag, 07. September 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Eine Geſchichte vom Starnberger See. Von Auguſt Becker. (Fortſetzung.) [...]
[...] das Gemurmel der Wellen und ein fernes, leiſes Plätſchern war hörbar, das von dem Anſchlag der Wellen herrühren konnte. Wie nahe oder fern dieſes ſei und in welcher Gegend des See's ich mich befand, konnte ich jetzt nicht unterſcheiden. Der Flor, welcher meinen Geſichtskreis beſchränkte, ließ mich nirgends den Strand erblicken. [...]
[...] weder die rechte Stelle nicht mehr, wo ſie mir erſchienen war, oder ich hatte das liebliche Weſen durch meinen Vorwitz verſcheucht. - - - - „Oft fuhr ich im See mit verlangendem Muth - - Und hab ſie nicht wieder gefunden.“ º Vergebens ruderte ich auf dem Waſſer, das nun eine neue und zwiefache Anziehungs [...]
[...] Eines Abends war ich wieder auf's Geradewohl hinaus gerudert. Ueber den Fichtenpyramiden der hohen Waldhügel am jenſeitigin Strande ſtieg der Vollmond auf, groß, roth, ungeheuerlich, höher und höher, indem er bald glänzend in den See leuchtete, bald ſich hinter eilendem Gewölk verbarg. Die untere Luftſchichte war noch ruhig, aber der See zeigte jenes Phänomen, wo das Waſſer rings um das Ufer glatt und ruhig iſt. [...]
[...] Mond war eben verhüllt und dunkle Schatten lagen auf dem Waſſer; unſere Fahr uge ſchwankten eine Zeit lang nebeneinander, ohne daß ſie es bemerkte. Als jedoch das ÄÄ wieder auf den See fiel, daß der flüſſige Kryſtall weithin erglänzte, gewahrte e meinen Schatten und ſah erſchreckt auf. Ein ſchwacher Schrei entſchlüpfte ihrer Bruſt bei dem plötzlichen Anblick eines Mannes in ihrer Nähe – hier, auf dem See, in der [...]
[...] ausweicht. -- Als ich endlich zu ihr ſprach, waren Wort und Gegenſtand meinem Gemüthe fremd; die Unterhaltung bewegte ſich mühſam in Nichtigkeiten über den bewegten See und die Schwierigkeit zu landen. Auch von der Vergangenheit wagte ich nicht zu reden, aus Furcht, eine ſchmerzhaft klingende Saite anzuſchlagen. In derſelben Grenze bewegten [...]
[...] „Sind Sie denn daheim?“, fragte er. „Ich dächte wohl!“ „Alſo nicht heute Nacht im See ertrunken?“ - „Weiß nichts davon.“ „Na, Gott ſei Dank! verlier' ich doch den Miethzins nicht“, - [...]
[...] Aergerlich über ſolche ungerechtfertigte Störung im beſten Schlaf, wünſchte ich ihn zum Henker und fragte, wie er zu der Annahme komme, ich ſei ertrunken. „Ja, wiſſen Sie“, erhielt ich zur Antwort, „heut' Nacht iſt im See ſo ein dami ſcher Maler zu Grund gegangen, und da dacht ich halt, das könnt kein anderer ſein als meiner.“ - [...]
[...] als meiner.“ - „Jetzt hieß ich ihn aus dem Zimmer gehen und ſprang darauf aus dem Bette, da ich mich erinnerte, daß Schmidt verſprochen hatte, an den See zu kommen, was ich völlig vergeſſen hatte. In die Kleider fahrend, eilte ich durch die Obſtgärten zur ſogen. „Lände“ am See, wo ich eine Gruppe eifrig ſprechender Leute überraſchte, in welcher [...]
[...] er ſelbſt ſei nun eine Speiſe der Fiſche. Gleichzeitig jedoch kam jetzt Schmidt, dampfend vor Eile und Aufregung, des Wegs daher. - - - - „Ha, Fiſcher, Sie leben? Ueberall au See heißt es, die Seenixe habe Sie endlich am Schopf gekriegt.“ - Als ich ihm verſicherte, daß ich dagegen gefürchtet habe, ihm ſei das Unglück zu [...]
Feierabend (Der Volksfreund)Feierabend 10.08.1873
  • Datum
    Sonntag, 10. August 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Nr. 13.: München, Sonntag den 10. Auguſt 1873. :: Der Mirenfiſäer. - Eine Geſchichte vom Starnberger See. [...]
[...] mußte ja kommen, wo ſie mich hinunter rief, wie es in jenem Liede hieß, das nur ſie und ich kannte, und das ich jetzt oft genug über den ſanft bewegten Wellen hinſummte. Und hatte ſie kurz vor ihrem Verſchwinden nicht geäußert, die Anmuth des See's könne eine Nixe verführen, ihren Wohnſitz da aufzuſchlagen? Hatte ſie dann am offenen Fenſter der Cajüte, im Anblick des wallenden See's, mich nicht gefragt, warum ich ſie [...]
[...] So war ich für mich ſelbſt kein Unglücklicher mehr. Einmal lag ich, vom Angeln ermüdet und gelangweilt, wieder ausgeſtreckt im Kahne, die Nachmittagsſchwüle über mir und dem See. In ſanfter Wallung flutheten die Waſſer. Wieder ein leiſes Heranwehen, ein faſt lautloſes Anſchlagen der Wellen, – wieder eine weiße Hand, dann ein wohlbekanntes blaſſes Angeſicht mit gelben, feuchten [...]
[...] zu begünſtigen. So machte er denn auch keinen Verſuch zu entwiſchen, ſondern ſammelte raſch all' ſeinen Muth oder ſeine Frechheit, und kehrte ſich dann keck um. Fiſche im See zu angeln, ſagte er, ſei Jedermann erlaubt und Niemand könne ihm das verwehren oder ihn von der Stelle weiſen, da er hier Niemanden hindere und kein verbotenes Netz auswerfe. [...]
[...] mein Denken verwirrte, ſo daß ich ſie immer noch im See ſuchte, wo ſie meiner Liebe als ſchöne, bleiche Nixe fortlebte. [...]
[...] der Redliche, daß er auf einem Gange nach ſeinem gewohnten Bierhaus begriffen geweſen, wohin noch ſpät in der Nacht die Kunde von dem Unglück durch einen Einkehrenden ge bracht wurde, der eben mit dem letzten Zuge vom See gekommen war. Endlich bezeugte auch Maler Schmidt, daß er das „Früchtl“ wohl im Walde bei der Reismühle, jedoch nicht auch auf dem Dampfſchiffe geſehen habe. [...]
[...] ſchoben worden und in den Gaſthof adreſſirt, welchen die Familie während ihres Auf enthaltes in der Hauptſtadt bewohnte, wohin ſie aber nach der erſchütternden Kataſtrophe am See nur im Fluge zurückgekehrt war, um ſofort heimzureiſen. In der Verwirrung war der Brief nicht abgegeben worden, welcher nur beſtätigte, daß die Unglückliche frei willigen Tod in den Wellen geſucht habe. Denn er lautete folgendermaßen: [...]
[...] Schritt vorausgeſehen und war ſchon vor dem Antritt der Seefahrt entſchloſſen, denſelben auszuführen. Alle übrigen Erklärungen und Vermuthungen halfen nicht mehr: Sie ruhte im See. Sie ruhte im See, die ich ſchon vom erſten Augenblick an liebte. Das allein war das ſchließliche Ergebniß nach all' den peinlichen Zwiſchenfällen, die an meinen über [...]
[...] ſpannten Nerven zerrten und mein Empfinden marterten, – nach all' den verſchiedenen widerlichen Eindrücken, die mein Herz zerſchnitten und mein Gemüth zerriſſen. Die Wirkungen in meiner inneren Welt waren verheerende. Ganz nach dem See übergeſiedelt, irrte ich ruhelos auf dem Waſſer und am Strande umher, bei jedem Wetter und zu jeder Stunde, in aufreibendem Müſſiggang oder doch nur mit ſolchen Beſchäftigungen, [...]
[...] jeder Stunde, in aufreibendem Müſſiggang oder doch nur mit ſolchen Beſchäftigungen, welche, wie die Handhabung der Angelruthe, das Faulenzen nur bemäntelten. Und Bertha lag in der Tiefe des See's – eine Leiche bei den übrigen Leichen. (Fortſetzung folgt.) [...]
Feierabend (Der Volksfreund)Feierabend 24.08.1873
  • Datum
    Sonntag, 24. August 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] -/Der Mirenſiſfier. Eine Geſchichte vom Starnberger See. Von Auguſt Becker. [...]
[...] keiner beſonderen Erklärung. Immerhin ſetzte ich meine Reiſe fort, denn irgendwo mußte ich den Sommer ver leben, am Rhein oder am See. So war ich wieder nach der großen ſüddeutſchen Kunſtſtadt gekommen, wo ich meine jungen Jahre inmitten der mannigfachſten Anregungen ſo unnütz verbracht hatte! [...]
[...] Kühle in der ſmaragdenen Fluth zu meinen Füßen, die da an's Ufer pochend an die Kieſel rieſelte. Sonſt hatten mich vorzüglich die Menſchen an den See gezogen; jetzt kümmerten ſie mich ſo wenig, als ich ſie. In der Erinnerung bildeten ſie die harmoniſche Staffage dieſer Landſchaft. Dem Gedächtniſſe prägen ſich ja weniger die nüchternen Pauſen ver [...]
[...] Wallung treiben. Aber unter den Lebendigen durfte ich doch ſie nicht ſuchen, der Keine von Allen gleichkam. Waren mir die Menſchen fremd, ſo doch der See ſelbſt nicht. Er war mein Vertrauter geblieben und zeigte mir alle ſeine Reize. Aber mit welchen Empfindungen mußte ich gerade in ſeine Tiefe blicken! Was ich geliebt und betrauert, den Inbegriff [...]
[...] dem Ufervorſprung verſchwunden war. Die flüchtige Vorüberfahrt hatte mir ein Bild aus vergangener Zeit vorgeſpiegelt. Als ich aber einen Tag ſpäter ſelbſt mit dem Dampfer über den See fuhr und durch jenes verhängnißvolle Cajütenfenſter in wehmüthigen Gedanken auf die bewegte Fluth hinausſah, gaukelte mir gerade gegenüber ein Nachen mit kaum ſichtbarem Rand, [...]
[...] ſelbe Wahn! - War es ein bloßes Blendwerk, eine Vorſpiegelung meiner krankhaft erregten Ein bildungskraft? Waren dieſe Geſichte in der Umgebung des See's eine Folge meiner überſpannten Nerventhätigkeit? Ich vermochte keine erklärende Löſung zu geben, verſuchte ſie auch nicht mehr, [...]
[...] Abenteuer mehr erleben, ſondern den Aufenthalt für meine Kunſt ausbeuten. Dieſe Farbenſtudien beſchäftigten und beſchwichtigten meine Seele, und bald vergaß ich über denſelben alles Andere. Ich trachtete nur noch darnach, dem See in dieſer Richtung ſeine Geheimniſſe abzulauſchen: die Spiegelung des Ufers und die Brechung des Lichts, den Mittagsduft und Mondnachtzauber, das flüſſige Glutgold am Abend und Morgen, [...]
[...] neuer maleriſcher Erkenntniß. Unbekümmert um die Spaziergänger, welche vom Ufer aus den ſeltſamen Kahn im Sonnenbrand draußen belächelten, dachte ich nur noch daran, dem See gleichſam jeden Zug, jede Miene abzugucken. Darüber war eines Tages mein Auge müde vom Schauen geworden. Ich zog die Ruder ein, legte das Haupt unter die ſchützende Leinwanddecke und überließ die Gondel den ſanftmüthigen Geiſtern des [...]
[...] Als ich die Augen aufſchlug, war die Mittagsſtunde bereits vorüber. Wie erſtaunte ich aber, da ich Schilfkranz und Lilien zu meinen Füßen im Kahne liegen ſah! Raſch überblickte ich nun den See, nah und fern kein Kahn zu dieſer Stunde. Ich beugte [...]
[...] - „So viel ich weiß, nicht!“ war Schmidt's Antwort. „Außer dem Reifrock, Taſchentuch und dem Hut, den Sie aus dem Röhricht gefiſcht haben, nichts, keine Spur. Der See hat ſein Opfer behalten.“ [...]
Feierabend (Der Volksfreund)Feierabend 31.08.1873
  • Datum
    Sonntag, 31. August 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] 'L' ! ... - Der Ilirenſiſfier. - Eine Geſchichte vom Starnberger See. - - - Von Auguſt Becker. - - (Fortſetzung) [...]
[...] „Was? Wer? Wo? Wann?“ fragte er in höchſter Verblüffung, ſich ebenfalls umſchauend. - - - ) „Bertha, Fräulein Birkmann, auf dem See, am Lande und ſo eben – vor einer 2: kleinen Stunde hier im Park.“ „Sind Sie ver–“ [...]
[...] Er hatte eine wunderliche Art, mir den Kopf zurecht zu ſetzen. - - Als ich jedoch der Meinung blieb, daß hier dergleichen Verwechslungen nicht vor-- # und dann den Vorgang auf dem See mit Schilfkranz und Waſſerlilie mittheilte, ſprach er: - „Haben Sie's noch immer mit Nixen am hellen Tage und auf offenem See zu - [...]
[...] ich ihn nach dem Grunde ſeiner Heiterkeit und erhielt die Antwort: „Alſo Ihnen gehört das Ungethüm, das ich ſchon vom Strand aus bewunderte, wenn es den See durchfurchte! Nun iſt mir wenigſtens die Nixengeſchichte erklärtich. Die Neugierde lockte ein paar unſerer eleganten Damen nach dem abſonderlichen Ding, welches da ruderlos im See ſchwamm.“ [...]
[...] „Das iſt doch eine ſehr unwahrſcheinliche, ſehr ſchnöde Erklärung“, ſagte ich etwas geärgert und beſchämt. Als mein Begleiter auf dem See anerkannte, daß meine Erfindung wirklich einigen Schutz vor der Sonne gewähre, wenn ſie nicht zu heiß ſcheine, war ich wieder verſöhnt. Ich machte dabei die Beobachtung, daß Schmidt eine ungewöhnliche Aengſtlichkeit zeigte [...]
[...] -Es war ja dieſelbe Erſcheinung, die mich vom Rhein an den See gelockt und als – [...]
[...] bringen, gab er mir den freundſchaftlichen Rath, die Enttäuſchung mir nicht zu ſehr zu Herzen gehen zu laſſen. Ich ſelbſt kehrte beſchämt und ernüchtert über den See zurück. Was den Fremden betraf, ſo begegnete ich ihm in jenen Tagen nicht wieder. Vielleicht war er auch nach der Stadt zurückgekehrt, ja vielleicht mit demſelben Zuge. [...]
[...] „Beim Abendgeläut im Wogenſchwall Glit über den See mein Nachen. : Wo der Mondſchein lag in der Welle Kryſtall, - Klang leiſes Singen und Lachen. [...]
[...] : : „ . . . . Tief unten lauſcht zwiſchen Algen und Tang - - - Seekönigs Tochter, die Schöne. - - - Was thuſt Du? Was weilſt Du tief unten im See? - - Wie kannſt Du noch ſingen ſo munter? [...]
[...] Der Geſang war vorübergezogen und verſchwebt, unſichtbar, ein Geiſterlied. Mit zurückgehaltenem Athem hatte ich gelauſcht, zauberbefangen. Ich lauſchte noch. Aber die feierliche Stille der Mondnacht auf dem See ward durch keinen Ton mehr unter brochen. Nur das Schnalzen eines Fiſches, nur leiſes Wellengemurmel regte ſich in der Fluth. Und kaum vernehmbares, wie aus weltweiter Ferne hallendes Hundegebell erinnerte [...]
Feierabend (Der Volksfreund)Feierabend 27.07.1873
  • Datum
    Sonntag, 27. Juli 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] --- - - - - - - - - - - - - -Der Mirenſiſfier. Eine Geſchichte vom Starnberger See. Von Auguſt Becker. (Fortſetzung) [...]
[...] aber eingeladen, auszuſteigen und die Rückkunft des Dampfers abzuwarten. Schon ſtachen einige dienſteifrige Schiffer, welche bereits wegen des Unglücksfalles in Allarm gebracht waren, an dem Boot vorbei in See, um Nachforſchungen anzuſtellen. „Schafft Schifferhaken herbei, Fiſchernetze!“ rief Müller vom Bord aus ans Ufer, da er als Kind des Rheins mit ſolchen Fällen vertraut ſein mochie. „Gebt Euern Ge [...]
[...] „Schafft Schifferhaken herbei, Fiſchernetze!“ rief Müller vom Bord aus ans Ufer, da er als Kind des Rheins mit ſolchen Fällen vertraut ſein mochie. „Gebt Euern Ge noſſen auf dem See draußen die Signale!“ Und während man ſeinen Anordnungen nachzukommen ſuchte, war er ſchon an der Seite der troſtloſen Eltern, um denſelben begreiflich zu machen, daß auch ſie mit [...]
[...] an ſolchen Gläſern noch vorfand, wurde hervorgeholt, um von den Seiten und Enden des Schiffes Ausſchau zu halten. Den See in der Quere durchſchneidend, hielt das Dampfboot gerade gegen die Landſpitze, welche unterhalb Bernried, gegen Tutzing vorſpringend, die weite Bucht des Karpfenwinkels abſchließt. Mußten wir doch auf der Rundfahrt eben dieſen Vorſprung [...]
[...] ſuchen und das Waſſer vor demſelben abzufahren. Der Ort liegt Ambach gerade gegenüber und, da der nach Tutzing hin ſich aus weitende See hier ſeine Ufer wieder etwas verengt, deutlich erkennbar vor den Augen. Freundlich leuchteten Schloß und Kirche aus der Nußbaumallee des Geſtades und aus den herrlichen Baumgruppen des großen Schloßparkes. Aber ſo raſch wir uns auch dem [...]
[...] ſchöne Mädchen vermißt worden, war noch keine Viertelſtunde verſtrichen, – ſo reißend ſchnell hatte ſich Alles entwickelt. Und dennoch däuchte es mir eine Ewigkeit. Da draußen glänzte die Abendſonne auf dem lächelnden See, der ſo gelaſſen und ruhig da fluthete, als gebe es keinen Verluſt in der Welt zu beklagen. Ich aber ſtand an den Planken – in Verzweiflung. - [...]
[...] „Die muß man ſich immer bewahren“, ſagte er. „Nicht umſonſt ließ ich das Dampfſchiff wenden, um ſchneller vom Flecke zu kommen, als mit Rudern.“ „Aber der See iſt weit und tief“, warf ich troſtlos ein. „Selbſt wenn noch Rettung möglich geweſen wäre, kommen wir viel zu ſpät. Die nochmalige Unterſuchung des Schiffes hielt auf –“ - [...]
[...] Ä mit ſo lauter Stimme, daß die halbe Beſatzung des Schiffes nach der Richtung inblickte. In dem gewöhnlich ſehr unbelebten oberen See war die Erſcheinung eines Nachens unter den bewandten Umſtänden nicht zu überſehen. Der Kapitän rief denn auch den Kahn alsbald durch das Sprachrohr an. Es war jedoch nur ein alter Bauer, auf der [...]
[...] Kahn alsbald durch das Sprachrohr an. Es war jedoch nur ein alter Bauer, auf der Ueberfahrt nach St. Heinrich oder Ambach, der keinerlei Auskunft zu geben wußte oder doch nur die, daß er nichts Verdächtiges im See bemerkt habe. Und das Schiff fuhr weiter. [...]
[...] . Es läßt ſich denken, wie meine Hoffnung bei ſolchem Anlaſſe immer ſtieg, um dann wieder deſto tiefer zu fallen. Im tiefſten Schmerze ſtand ich an den Planken des Schiffes und ſah hinaus auf den vom Abend verſchönten, bewegten See, deſſen Wellen ſo unbarm [...]
Feierabend (Der Volksfreund)Feierabend 17.08.1873
  • Datum
    Sonntag, 17. August 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Der Mirenfiſcher. Eine Geſchichte vom Starnberger See. Von Auguſt Becker. [...]
[...] Mit ſolchen Grübeleien wollte ich wieder hinausfahren bei naſſem, windigen Wetter. Es regnete, regnete wie heute, nur war es kälter, unfreundlicher. In meinem Kahne ſtand ſchon das Waſſer, als ich ihn beſtieg, und der See trieb höhere Wellen, beſonders im Karpfenwinkel, aus welchem ſie ſpritzend und ſchäumend herausſtürzten, als die übrige Fläche ſich erſt zu kräuſeln begann. [...]
[...] nach ihnen umſah. Mein Schifflein ſchwankte dahin, ſank und hob ſich von Welle zu Welle. Ich befand mich wohl in dem aufgeregten Elemente. Draußen im ſtärkern Anprall der Wogen brauſte ringsum der hohle See und verhüllten ſich die Ufer hinter den Regenſchleiern. Da umſpritzte mich die aufgewühlte Fluth, durchnäßte mich der kalte Regen, daß meine langen traufenden Haare ſchwer auf [...]
[...] den Rock niederhingen. Ich achtete deſſen nicht, ruderte mit aller Anſtrengung weiter und wußte doch nicht, was ich draußen wollte. Die Waſſer rollten über den Abgrund hin, der ſchwarz unter mir gähnte, – der wüthende See langte mit feuchten Armen [...]
[...] Es war meine arme, alte Mutter, die aus der Heimat gekommen, den Sohn ſelbſt aufzuſuchen, der nicht mehr geſchrieben. Sie hatte in der Hauptſtadt traurigen Bericht erhalten und in ihrer Herzensängſt ohne Aufenthalt den Weg nach dem See genommen. Hier führte ſie der glückliche Zufall meinem Bekannten, dem Maler Schmidt zu, Ä ſogleich hierher führte, nachdem er mich vorher vom Strande aus noch immer beob [...]
[...] am See wie ein dunkler, ſchwerer Traum hinter mir. – [...]
[...] den naturwahren Ausdruck, die Stimmung und die Behandlung des Waſſers. Mir ſelbſt war klar geworden, wo meine Kraft lag. Ich entdeckte, daß jene Tage nicht ganz ver loren, mein Verweilen auf dem See und mein Umherſchweifen auf dem Waſſer nicht völlig nutzlos geweſen. Meinem Auge hatte ſich, während es ſchauend auf und in der Fluth ruhte, deren Weſen eingeprägt. Unbewußt hatte ich dem See nach einer Richtung [...]
[...] Wort an mein Ohr gelangte, das in ruhigem Tone und im Verlaufe eines Geſpräches gefallen ſein mochte, mich aber doch traf, als gelte es mir. folgt „Am Starnberger See!“ hatte Jemand hinter mir geſagt, worauf wieder Stille O'E. - [...]
[...] mich über mein thörichtes Benehmen ſelbſt zu wundern anfing. Warum ſollte unter der Menge nicht Jemand ſein, der zufällig vom Starnberger See zu ſprechen Anlaß hatte! „Nun, Fiſcher“, ſagte ein mir bekannter Künſtler, indem er mir die Hand reichte, „endlich habe ich das Original Ihrer zauberiſchen Meerfeyen geſehen. Allerdings ein [...]
[...] Als ich nun dabei zufällig aufblickte, mußte meine Einbildungskraft durch die auf gerüttelten Erinnerungen ſo lebhaft angeregt ſein, da ich wieder einmal in das Antlitz derjenigen zu ſchauen wähnte, die ich im Grunde jenes Sees wußte. Wie erſtarrt ſaß ich einen Augenblick da. - Unter der vorüberwogenden Menge bewegte ſich eine Dame am Arme eines Herrn gegen den Ausgang hin. Als ſie dabei meinem unverwandten Blicke [...]
Feierabend (Der Volksfreund)Feierabend 21.09.1873
  • Datum
    Sonntag, 21. September 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Der Nixenfiſcher, Eine Geſchichte vom Starnberger See. Von Auguſt Becker. - (Schluß) [...]
[...] "des See's gelangt waren und uns wieder,... ohne Verabredung, zurück wandten. Die Mitteilung flößte mir immer neue Bewunderung für die Klugheit, Beharrlichkeit und je Ä ein, mit welcher Bertha die Flucht ausgeführt hatte. Ihrer [...]
[...] in den Fluthen des Sees zweifeln konnte. Hatten doch Meinungsverſchiedenheiten nur noch Ä Ä* ſie den Tod ſelbſt geſucht, oder durch fremde, verbrecheriſche Hand gefunden habe. . . . - - - - - [...]
[...] e auf ihrer Flucht begegnete, in den Schalter des Starnberger Bahnhofs werfen.“ „Aber überzeugte dieſes Schreiben nicht auch Müller zuletzt noch, daß Berta ihr Ende im See gefunden habe?“ - - -- - - - ,T !! „Ein arges und heute rein unbegreifliches Mißverſtändniß“, entgegnete Minna leb hafter. „Wie hätte Bertha die Abſicht haben können, damit ihre Eltern in einen Jaminer [...]
[...] Erſt nach einer Weile theilte ſie mir weiter mit, daß Bertha und Adolf daraufhin einen baldigen Beſuch der Eltern in der alten Heimat beſchloſſen, und zwar wurde ein gemein ſchaftlicher Sommeraufenthalt an dem ſchönen See verabredet, wo einſt die erſchütternde Trennung ſtattgefunden hatte. Auf der Herreiſe hatten Bertha und ihr Mann in Düſſel dorf die Kunſtausſtellung und den Feſtplatz beſucht, waren aber noch in derſelben Nacht [...]
[...] „O, ich verſpreche es –“ - „Nun, Minna war ſehr glücklich, als ich ihr erzählte, daß ich Sie in Düſſeldorf wieder geſehen, und ſie war es noch mehr, als wir eines Tages auf dem See auf einen Kahn ſtießen, in welchem langausgeſtreckt der Nixenſiſcher lag. Schilfkranz und Seelilien zurücklaſſend, ruderten wir raſch davon. Aber das glückliche Abenteuer verrückte ihr doch [...]
[...] mein ganzes Herz erfüllte. Eine Wonne lag mir im Gemüthte, wie ich ſie bis dahin nicht gekannt hatte. Man möge ſich denken, mit welchen Regungen ich jetzt von ihr nach dem See hinausſah, der mich nicht mehr von meinem Glücke trennen konnte. Es war ein herrlicher Sommerabend. Es waren ſchöne Stunden im Kreiſe vor trefflicher, durch Leiden geläuterter Menſchen, in der Gegenwart holder Frauen! Wie [...]
[...] trefflicher, durch Leiden geläuterter Menſchen, in der Gegenwart holder Frauen! Wie glücklich beging ich nun º Strand, an dem ich einſt troſtlos und dem Wahnſinn nahe umhergeſtreift war! Ein ſchöner Abend, wie man ihn ſo oft an dieſem See genießt und wie ſelbſt der heutige noch zuletzt zu werden verſpricht. Denn der Regen hat endlich aufgehört, der Himmel lacht blau, die ſinkende Sonne golden in den See und wie von [...]
[...] „Du wirſt ſchweigen, Benno!“ ſagte ſie mit hochgefärbten Wangen. Jetzt half der Nixenfiſcher ſeinem Weibchen in den Kahn, in welchem die Amme mit dem Kinde ſchon ſaß, und dann ging es unter Händewinken in den See, der ſchon in goldener Abendgluth aufblühte, als nur noch Lüttke, Frau von Morgenſchein und Maler Werner am Strande ſtanden, um dem verſchwindenden Kahne nachzuſchauen. ... [...]
[...] Glanz eine beglückende und ermuthigende Wirkung auf den Maler üben mußte; denn er bo den Arm und ging langſam und in leiſem Geſpräch mit ihr am Strand entlang. Herr Little ſtand noch allein dorten und ſah hinaus auf den lichten See. „Teufel auch!“ ſagte er zn ſich ſelbſt. „Der Nixenfiſcher hat unverdientes Glück. Solch ein Weibchen, ſolche Schwägerin! Wenn dergleichen wirklich aus dem See zu [...]
Feierabend (Der Volksfreund)Feierabend 18.05.1873
  • Datum
    Sonntag, 18. Mai 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Mittags, während draußen in der blauen Fluth, wo der Sonnenſtrahl tauſendfach flimmerte und blitzte, die Segelboote gleich den Fiſchermachen feſtgezaubert ſchienen und ſelbſt der Kahn der Luſtfahrenden für das Auge kaum weiter rückte, als ſei der See ſpiegelhart geronnen oder der Ruderer eingeſchlummert. Nur die jagenden Möven und die Schwalben, welche zuweilen, ihre Flügel netzend, über das Waſſer hinſchoſſen, brachten [...]
[...] einige Bewegung in das Bild der prächtigen Landſchaft, deren Hintergrund – eine lange Kette beeister Alpen – heute um mehrere Meilen näher gerückt ſchien. Für die Sommergäſte an der Oſtſeite des Sees hatte die Sieſta in den kühlen Gemächern der Villen zu dieſer Stunde noch größeren Reiz, als das Schlendern am Geſtade oder der Blick auf den glänzenden Waſſerſpiegel. Doch weilten einige Wenige [...]
[...] Thränentücher ſtickend, um nicht ganz müßig zu ſitzen. So war wieder eine Pauſe eingetreten, bis die ältere der Frauen ihre Augen aufſchlug und ihre Blicke über den See nach der ſüdweſtlichen Ecke hinſchweifen ließ. „Das Wetter ändert ſich“, ſagte ſie. „Es wird bald regnen.“ „Woraus ſchließen Sie das, gnädige Frau?“ fragte ein Herr mit ausgeprägt [...]
[...] gezackte Mauer der Hochalpen, welche der Landſchaft den erhabenen Abſchluß gibt. Es dauerte nicht lange und das Gewölk ergoß ſich in breiten, wehenden Regenbändern in den oberen See, indeß auf der nördlichen Hälfte der langgezogenen Waſſerfläche ſich noch die Sonne ſpiegelte. Aber ſchon zogen ſich auch die Boote und Nachen zurück, um das Ufer zu gewinnen, da ſich zugleich ein merkbarer Wind erhoben hatte, welcher die Segel [...]
[...] die Sonne ſpiegelte. Aber ſchon zogen ſich auch die Boote und Nachen zurück, um das Ufer zu gewinnen, da ſich zugleich ein merkbarer Wind erhoben hatte, welcher die Segel blähte und den See zu leichtem Wellenkräuſeln anfachte. In der Nähe des Kaffeehauſes ſelbſt liefen bereits einzelne Kähne knirſchend an das kieſige Geſtade und brachten neue Naturfreunde an den gaſtlichen Strand oder auch nur Luſtfahrende vom Waſſer zurück. [...]
[...] nur affectirt ſein, ſo ſchien er doch eben ſo ſehr dem Bilde ſelbſt, als deſſen Bewunderern zu gelten, was den Umſitzenden nicht entging. Indem der widerſpruchsvolle Herr dann ſeinen Cigarrenſtumpf hinweg und in den See ſchleuderte, warf er mit kritiſcher Miene hin: „Aber wofür das Alles? Ich begreife Fiſchern nicht. Wozu ſo viel Fleiß und Geſchick, ſo viel Aufwand von Talent und Kunſt an ein altfränkiſch abgedroſchen abge [...]
[...] Da Herr v. Lüttke eben nach ſeinem Plaid langte, um ſich denſelben über die Schulter zu ziehen, überhörte er eine Aeußerung, die ganz dº geeignet war, allgemeine Aufmerkſamkeit zu erregen, jetzt aber völlig verloren ging. Denn vom See her, über welchen der Regenflor langſam und das jenſeitige Ufer verhüllend vorgerückt war, wehte nunmehr eine ſo feuchtkühle Luft, daß ſie ſich auch den Damen fühlbar machte. Eine [...]
[...] Tiſch, auf welchem ſich Feuerzeug befand, eine friſche Cigarre anzubrennen. Unterdeß nahm das Geſpräch unverweilt ſeinen Fortgang, obgleich das Gewölk mit ſeinen Regen ſchleiern immer erohender näher rückte und bereits den letzten Sonnenſtrahl vom See verdrängt hatte. Maler Werner ſprach auch ferner von der jungen Gattin ſeines Collegen mit Enthuſiasmus. Als die Bemerkung dazwiſchen fiel, daß ſie wohl das Urbild der [...]
[...] Unbefangen nahm ſie an der fortgeſetzten Unterhaltung Theil, als man unter Anderm auch die Erwartung ausſprach, daß der Nixenfiſcher mit ſeinem Weibchen Sommeraufenthalt am See nehmen und dasſelbe in die Geſellſchaft einführen werde. Dabei ließ irgend Jemand am Tiſche die Bemerkung einfließen: des Nirenfiſchers Liebes geſchichte ſolle höchſt romantiſch ſein. [...]
[...] Tiſchgenoſſen, als wolle ſie eine kleine Rache für die frühere Unaufmerkſamkeit üben und durch Zurückhaltung den Werth ihrer Mittheilung ſteigern. „Er ſoll ſie ja“, fuhr ſie hierauf in höchſt wichtigem Tone fort, „im See gefunden haben.“ „Wo? Im See? Ah, wie denn! Nicht möglich!“ beſtürnte man ſie jetzt allſeitig, wobei die Matrone nur bedeutungsvoll nickte. [...]
Feierabend (Der Volksfreund)Feierabend 25.05.1873
  • Datum
    Sonntag, 25. Mai 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
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[...] Eine Geſchichte vom Starnberger See. Von Auguſt Becker. (Fortſetzung) [...]
[...] nügend und wußten nicht, was damit anfangen. Dagegen fühlte ſich Frau v. Morgen ſchein geradezu unheimlich berührt. „Das iſt ja höchſt ſeltſam“, ſprach ſie. „Doch der See deckt überhaupt ſo manches Geheimniß: die Eine wird gefunden, die Andere geht darinnen verloren.“ Und wie mit innerm Schauer fuhr dann nach einer kleinen Pauſe fort: „Erinnern Sie ſich noch [...]
[...] innerm Schauer fuhr dann nach einer kleinen Pauſe fort: „Erinnern Sie ſich noch an die mehr als räthſelhafte Geſchichte von der jungen Fremden, welche vor mehreren Jahren auf unerklärliche Weiſe und völlig ſpurlos von dem Dampfſchiffe des Sees ver ſchwunden und trotz aller Nachforſchungen nicht wieder zum Vorſchein gekommen iſt?“ „O, die Geſchichte machte Aufſehen genug“, antwortete man. „Aber wie kommen [...]
[...] „Aus dem Elfenland“, antwortete Maler Werner trocken, und als die gute Dame mit aller Naivetät fragte, wo das ſei, deutete er auf den See und ſagte leichthin: „dort unten.“ „Machen Sie keine Geſchichten, Werner“, wandte ſich jetzt Frau v. Morgenſchein verweiſend an ihn. „Der Heimathſchein dieſes Weſens, das Sie uns ſo intereſſant machen [...]
[...] verweiſend an ihn. „Der Heimathſchein dieſes Weſens, das Sie uns ſo intereſſant machen wollen, wird ſchon einen weniger unheimlichen Ort nennen. Oder wollen Sie uns überzeugen, daß ſie wirklich eine Elfe, eine Art Waſſerfee ſet? Unſer See birgt jedoch bekanntlich dergleichen Geſchöpfe nicht. Oder doch?“ fragte die junge Wittwe, den Maler anblickend, in deſſen Augen ſie durch ihr lebhaftes Mienenſpiel eben nichts zu verlieren [...]
[...] der immer ſtärkere Regen die kleine Schaar zuletzt auch noch an den Hauseingang unter die Fittiche der ängſtlichen Mütter. Auf Laub und Raſen, auf Dach und Weg, auf Land und See rauſchte es jetzt mit einer Heftigkeit nieder, die unmöglich lange anhalten konnte. Da man bei dieſem Regen trotz der Nähe der Sommerwohnungen den Heimgang nicht wagen konnte, wollten [...]
[...] Leute umher oder gingen auf und nieder; Andere traten unter die Thüre und ſahen zwiſchen den Balkonſäulen hindurch troſtlos hinaus in den Regenflor, der nur wenig mehr vom See ſehen ließ. Unterdeß war noch Jemand vor dem Hauſe angekommen, naß, wie aus dem See gezogen. Es war ein ſchlanker Mann von etwa dreißig Jahren, mit einem dunkelfarbigen [...]
[...] ſtattzufinden pflegt. „Sehen Sie, Braun“, ſprach dann der Fremde mit ſeiner wohlklingenden Stimme, indem er dem Andern die Hand auf den Arm legte, „der See iſt doch immer ſchön, auch bei Regen und Nebel. Dieſes Wallen, dieſes Zuſammenſchlagen und Rauſchen des Waſſers von oben nach unten, dieſes geheimnißvolle Verhülltſein mit der Ahnung einer [...]
[...] „Ihre alte Luſt am feuchten Elemente, die Sie mit Ihren Meerfrauen theilen“, ſagte Braun lächelnd. „Wahr, und ich bin glücklich wieder hier am See“, nahm der Fremde das Wort auf. „Der iſt ja meine wahre Heimath. Ach, denken Sie, Braun, ich war vor Kurzem wieder einmal in meinem Geburtslande und habe wochenlang kein Wort gehört, das [...]
[...] daran“, fuhr der aufgeklärte Herr Lüttke fort, während ſich nun mit jedem ſeiner fol genden Worte die peinliche Stimmung im Kreiſe ſteigerte, „was iſt Gutes an der aben teuerlichen Art, wie hier ein junges Mädchen im See verſchwunden ſein ſoll, weil romantiſche Grillen den kleinen Schwindelkopf verrückt hatten? Oder iſt es ein Beweis für Intelligenz, wenn ſelbſt unter Gebildeten hierlands von Geſchöpfen mit grünem Haar [...]
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