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Suchbegriff: Ering

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Datum

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Neues Frankfurter Museum01.06.1861
  • Datum
    Samstag, 01. Juni 1861
  • Erschienen
    Frankfurt, M.
  • Verbreitungsort(e)
    Frankfurt am Main
Anzahl der Treffer: 10
[...] die erforderliche Verlängerung ſeines Urlaubs zu verſchaffen. Die Aerzte verlangten eine Traubenkur in der Pfalz und es erfolgten von dort die eindringlichſten Einladun gen. Endlich brach er dahin auf. Schon in Mannheim empfingen ihn ſeine Pfälzer Freunde und Verehrer und übergaben ihm die von Weiß bearbeitete „Maleriſche und romantiſche Pfalz.“ Als er das Buch nachher öffnete, fand er darin außer einem [...]
[...] Geſchickes. Hätte Jemand noch an Jordan's Schuldloſigkeit einen Zweifel hegen können, in dem jetzt aufbrauſenden Sturme hätte derſelbe ſchwinden müſſen. Dieſer Sturm berührte ihn nicht. Er war noch derſelbe wie vor 18 Jahren; auch jetzt wie damals war ſeine Mahnung Geſetzlichkeit. Als er am 6. März zu Marburg in einer Volksverſammlung auftrat, griff er ſofort in die Zügel und bändigte die aufgeregten [...]
[...] damals war ſeine Mahnung Geſetzlichkeit. Als er am 6. März zu Marburg in einer Volksverſammlung auftrat, griff er ſofort in die Zügel und bändigte die aufgeregten Leidenſchaften. Sogar Wangemann, der ihm doch ſo vielfach wehe gethan, nahm er in ſeinen Schutz. Er habe vergeben und vergeſſen und daſſelbe fordere er auch von Andern. So lange er in Marburg weilte, erhielt ſein Einfluß Ordnung und Ruhe [...]
[...] da ihn die Städte des Schwalmſtroms zu ihrem Abgeordneten gewählt hatte«, erhielt er zugleich auch den erforderlichen Urlaub zum Eintritt in die Ständeverſammlung. Am 20. März langte er von Marburg in Kaſſel an, von einer zahlreichen Menge mit Jubel begrüßt. Vom Balkon des Gaſthauſes zum König von Preußen redete er [...]
[...] ausgeſchloſſen war, begrüßte ihn auch hier ein endloſer Beifallsſturm. Indeß war hier nicht der Ort ſeines Verweilens. Die Regierung hatte ihn zum Vertrauensmann bei der Bundesverſammlung beſtimmt und er eilte darum ſofort nach Frankfurt. Als er am 28. März daſelbſt eintraf, empfing ihn am ſ. g. Heiligenſtock eine unüberſeh bare Menge mit dem lauteſten Jubelruf. Er erwiderte denſelben mit Worten, aus [...]
[...] bloß den politiſchen, ſondern ebenſo auch den kirchlichen, und hielt dabei unverändert ſeinen alten jedem Ausſchreiten abholden Standpunkt bei. Nur trat er damit nicht vor die Oeffentlichkeit, der er durchweg entſagt hatte. Er hatte überhaupt alles lite rariſche Schaffen eingeſtellt, obwohl er viel las, vorzüglich engliſche Werke. Wie ſeine Anſchauung der Dinge immer von denſelben Grundlagen zeugte, welche er in ſeinem [...]
[...] Während Cuſtine verſäumte, was Zeit und Umſtände verlangten, ließ er durch ſeine Generale das rechte Rheinufer plündern. Vorerſt lag ihm daran, Geld zu er halten, denn die Kriegskaſſe ſeines Heeres war erſchöpft; er hoffte dieſelbe in Frank [...]
[...] Als Nachmittags Neuwinger, der von Oppenheim aus nach Frankfurt geſchickt worden war, vor Sachſenhauſen erſchien, fragte eine Deputation des Senats auch bei ihm an, warum er das Gebiet der Stadt betreten habe. Er antwortete, er habe ein Schreiben des Generals Cuſtine dem Senat perſönlich zu überbringen. Da die De putation deswegen Verhaltungsbefehle einholen wollte, verlangten die Franzoſen ſo [...]
[...] Sohn und Iſaak Mich. Speyer. Inzwiſchen war die Deputation, die nach Mainz abgegangen war, auf halbem Wege umgekehrt; ſie begab ſich ſofort zu Cuſtine, der ihr erklärte: er habe jetzt Geißeln und begehre nun die zwei Millionen vollſtändig. Auch am andern Morgen, an welchem er der Deputation nochmals Gehör ſchenkte, blieb er bei ſeiner Forderung; außerdem [...]
[...] ſeine Forderungen noch höher treiben werde; dann entließ er ſie mit folgendem Schrei ben an den Magiſtrat: [...]
Neues Frankfurter Museum23.05.1861
  • Datum
    Donnerstag, 23. Mai 1861
  • Erschienen
    Frankfurt, M.
  • Verbreitungsort(e)
    Frankfurt am Main
Anzahl der Treffer: 10
[...] Dorfſchule nach Axams geſchickt. Dieſelbe entſprach jedoch kaum den dürftigſten An forderungen; das Wenige, was Jordan allenfalls darin lernte, ging zu Hauſe wieder verloren, indem er hier außer der Schulzeit zu allen möglichen häuslichen Arbeiten verwendet wurde. Was er in der Schule gewann, war nur der Trieb zum Lernen. Dieſer war mit größter Lebhaftigkeit in dem Knaben erweckt und er ſelbſt ſtrebte ſeit [...]
[...] konnte. Von ſeinen Eltern, die ſelbſt weder leſen noch ſchreiben gelernt, fand er dabei. wenig Aufmunterung. [...]
[...] In dem frommgläubigen Knaben war der Eindruck dieſer Drohung ein ſo tiefer, daß alle ſeine Gedanken ſich dem Gegentheile, dem Himmel zuwendeten. Sein Auge richtete ſich auf die Heiligen, wie er dieſelben in den Legenden kennen gelernt: dieſe nahm er ſich zu Vorbildern, dieſen nachzuſtreben und ſelbſt zum Heiligen zu werden, war ſein Entſchluß. Er wurde in ſich gekehrter und ſuchte ſich durch Kaſteiungen und [...]
[...] vor dem Bilde der heiligen Jungfrau nieder, deren Schutz er ſich vorzugsweiſe ver ſchaffen wollte, und geißelte ſich bis aufs Blut. Doch noch näher wollte er zu Gott treten, er wollte ſich deſſen Dienſte ganz weihen, er wollte Prieſter werden. In der prieſterlichen Stellung ſah er nach der Auffaſſung der katholiſchen Kirche eine unmit telbare Gemeinſchaft mit Gott und demnach das höchſte Ziel menſchlichen Strebens. [...]
[...] prieſterlichen Stellung ſah er nach der Auffaſſung der katholiſchen Kirche eine unmit telbare Gemeinſchaft mit Gott und demnach das höchſte Ziel menſchlichen Strebens. Sein Vorhaben theilte er zuerſt ſeinem Pfarrer, dann dem genannten Franz Hirn mit, und von beiden wurde er darin ermuntert, von dem letzteren nachher auch thätig unter ſtützt. Nachdem er endlich auch ſeines Vaters Einwilligung erlangt, ertheilte ihm der [...]
[...] arbeitend, machte er raſche Fortſchritte und nahm unter ſeinen Mitſchülern beinahe ſtets den erſten Platz ein. Die Hemmungen, welche durch den Aufſtand im Jahre 1809 herbeigeführt wurden, waren vorübergehend. Mit beſonderem Eifer trieb er das Franzöſiſche, worin er ſpäter ſelbſt Unterricht ertheilte, das Italieniſche dagegen ſuchte er ohne fremde Beihülfe zu erlernen. Auch ſeine Andachtsübungen ſetzte er noch [...]
[...] Belehrung nicht wenig dazu bei. Seine religiöſe Gemüthsſtimmung erlitt übrigens dadurch keinen Eintrag. Ein von ihm entworfener Aufſatz: „Chriſtus und Sokrates“, worin er beide verglich, und den er bei einer feierlichen Gelegenheit vortrug, zog ihm zuerſt den Tadel der Prieſter zu, und da er den einmal betretenen Weg des ſelbſtän digen Denkens deſſenungeachtet verfolgte und keinen Anſtand nahm, ſich offen über [...]
[...] digen Denkens deſſenungeachtet verfolgte und keinen Anſtand nahm, ſich offen über ſeine Zweifel und erlangten Ueberzeugungen zu äußern, wuchs gleichen Schrittes da mit auch das prieſterliche Mißfallen, und es war nothwendig, daß er endlich ſelbſt zu der Einſicht gelangen mußte, daß er für den geiſtlichen Stand keinen Beruf habe. Er entſchloß ſich deshalb 1811, als die Univerſität in Innsbruck aufgehoben und auf eine [...]
[...] nach München in der Hoffnung, dort Mittel zu finden ſpäter die Univerſität Landshut beſuchen zu können. In München, wo er in Caj. von Weiller einen Freund fand, der auf ſeine philo ſophiſchen Studien einen großen Einfluß gewann, vollendete er ſeinen Gymnaſialkur ſus und beſuchte darauf noch das dortige Lyceum. Seine Bedürfniſſe deckte er ſich [...]
[...] Und mit Ritterſchloß gekrönet Senkt ſich hin des Gipfels Bogen, Bis er ſich dem Thal verſöhnet. *) [...]
Neues Frankfurter Museum13.06.1861
  • Datum
    Donnerstag, 13. Juni 1861
  • Erschienen
    Frankfurt, M.
  • Verbreitungsort(e)
    Frankfurt am Main
Anzahl der Treffer: 10
[...] trug, unverletzt durch die Bedrängniſſe und Stöße des wechſelvollen Lebens gelangte, Dem Trieb ſeines Inneren ſtellt ſich der elterliche Wille, dem Kunſtbeſtreben die Be rufsthätigkeit hemmend entgegen; er zagt nicht, er verzärtelt ſich nicht, er ſpielt nicht das verkannte Genie; er läßt im guten Muthe nicht nach, und wie zum Lohne gelangt er endlich dennoch durch Kraft und Reinheit des Willens zu einem höheren Ziel. [...]
[...] Stand und herrſchaftliche Abhängigkeit. Handwerk könne wohl ſinken, niemals aber ertrinken; der Handwerker ſei der wahre Bürger; das Geſetz, was ihn binde, beſchütze ihn; die Mitte, wo er ſtehe, bewahre ihn; da er überall gebraucht werde, ſei er frei; Ehre und Werth ſtehen im genaueſten Verhältniß; Schande und Erniedrigung ſeien ihm ganz fremd.“ (Ob wohl noch jetzt in Handwerkerfamilien der angeſtammte Beruf noch [...]
[...] Erſt zwei Jahre ſpäter ſetzte ihn der großmüthige Schutz der Herren Joſias und Tho mas Wedgwood – der reichen Steingutfabrikanten von Staffordſhire – in den Stand, Deutſchland zu beſuchen, um allda, wie er ſich ausdrückt, ſeine Erziehung zu vollenden. Er ließ ſeine Frau und ſeinen kleinen Sohn (jenen Hartley Coleridge, den er in dem Gedicht „Froſt um Mitternacht“ als „mein Knab' ſo ſchön“ bezeichnet) in [...]
[...] auf ihn,“ ſagt er, „mit großer Bewegung; ich betrachtete ihn als den ehrwürdigen Vater der deutſchen Dichtung, als einen guten Mann, einen Chriſten. Er war vier und ſiebzig Jahr alt, mit ungeheuer geſchwollenen Beinen, doch thätig, lebendig, heiter, [...]
[...] Ihren Landsleuten.“ Das war das Lebhafteſte was er in der ganzen Unterhaltung vorbrachte.“ Aber Coleridge rächte ihn nicht. – Kant und Schiller ſtanden, wie es ſcheint, bei Klopſtock nicht in Gunſt. Von Kant ſprach er obenhin; Schiller, fürchten wir, war ihm wenig bekannt. „Schillers Räuber nannte er ſo ertravagant, daß er ſie nicht leſen könne. Jch ſprach über die Scene, von der untergehenden Sonne; er [...]
[...] wir, war ihm wenig bekannt. „Schillers Räuber nannte er ſo ertravagant, daß er ſie nicht leſen könne. Jch ſprach über die Scene, von der untergehenden Sonne; er kannte ſie nicht. Er meinte, Schiller könne nicht dauern. Er hielt den Don Carlos für das beſte von ſeinen Dramen, aber ſagte, der Knoten des Stücks ſei unauflösbar. Es war deutlich, daß er wenig von Schillers Werken kannte: in der That ſagte er, er [...]
[...] Schiller müſſe dagegen bald vergeſſen ſein.“ Von Hamburg und Ratzeburg (am letzteren Ort nahm er ſeinen Aufenthalt nur für kurze Zeit, um einige Geläufigkeit in der deutſchen Sprache zu erlangen, bevor er ſich weiter wagte) ging er nach Göttingen, wo er ſich auf Phyſiologie und unter Blu menbachs Leitung auf Naturgeſchichte verlegte und ſich von einem Studenten aus [...]
[...] und noch mehr die ſonderbare Anmerkung, mit welcher der Ueberſetzer die Stelle er läutert und eben damit bezeugt, daß er ſie nicht verſtanden. James Gillman ſagt in ſeinem Leben Coleridge's: „Die Handſchrift (der Ueber [...]
[...] den Gebrauch des Opiums früh angewöhnt und hierdurch ſeine Geſundheit noch mehr zerrüttet. Nun beſchloß er, ſich völlig einer ärztlichen Hausordnung zu unterwerfen und blieb ſtandhaft bei dieſem Vorſatz. Er arbeitete noch recht fleißig, doch erfriſchte er ſich hauptſächlich in perſönlichem Verkehr, in welchem er eine ungemeine Liebens würdigkeit entwickelte. Durch ihn wurde das einfache Haus des Wundarztes ein [...]
[...] was bisher in England über Shakeſpeare gedacht und geſchrieben worden iſt.“ (Vgl. Köpke „Ludwig Tieck", I. 376). - Coleridge hat nicht bloß Schiller überſetzt; er war auch der Erſte, der den Eng ländern einen Begriff von Kant, von Fichte und Schelling gab. Obwohl er ihre Sy ſteme nicht einzuführen gedachte, obwohl er ſie gegen ſein Lebensende ſogar verleugnete [...]
Neues Frankfurter Museum28.05.1861
  • Datum
    Dienstag, 28. Mai 1861
  • Erschienen
    Frankfurt, M.
  • Verbreitungsort(e)
    Frankfurt am Main
Anzahl der Treffer: 10
[...] Im Jahr 1813 ging Jordan nach Landshut, um ſich der Rechtswiſſenſchaftzuwidmen, und nach der Wiederabtretung Tyrols an Oeſterreich im Herbſte 1814 nach Wien. Es zog ihn jedoch nach Bayern zurück und ſchon im April 1815 verließ er Wien, um wieder dorthin zurückzukehren. Seinen Weg über Innsbruck einſchlagend, kam er in dem nahen Dorfe Kematen zum letztenmale mit ſeinen Eltern zuſammen, wo er dieſe [...]
[...] heim und erlangte für eine 1813 bearbeitete Preisaufgabe nicht nur den Preis, ſon dern in Folge deſſen am 15. Mai 1815 zu Landshut auch die philoſophiſche Doktor würde. Nachdem er ſich hierauf das bayeriſche Heimathsrecht geſichert, ſetzte er im Herbſt 1815 zu Landshut ſeine rechtswiſſenſchaftlichen Studien fort und erwarb ſich am 28. Auguſt 1817 die Würde eines Doktors der Rechtsgelehrſamkeit. Er trat [...]
[...] Frankfurt, um dort die Geſchäfte eines Rechtsanwalts für die Dauer deſſen Abweſen heit zu verſehen, und ſiedelte erſt im September nach Heidelberg über. Ein Jahr ſpäter erhielt er einen Ruf nach Marburg als außerordentlicher Profeſſor der Rechte. Am 27. September 1821 langte er daſelbſt an und Ende desſelben Jahres führte er ſeine Verlobte heim. Im September 1822 wurde er ordentlicher Profeſſor und bald [...]
[...] perſönlich kannte, der konnte keinen Augenblick an der Grundloſigkeit der Anklage zweifeln, denn Jordan war in der That zu jeglichem Geheimtreiben ſchlechterdings unfähig. Sein Herz lag auf ſeiner Zunge, und was er dachte und fühlte ſprach er aus, gänzlich unbekümmert darum, welchen Eindruck er dadurch hervorrief. Ja, auch nur ein Blick in ſein helles treues Auge genügte ſchon, um jeden Unbefangenen von [...]
[...] „Iſt er zu retten?“ fragte Walter athemlos. „Nein“, ſagte der Arzt ruhig, „er wird den heutigen Abend nicht erleben.“ [...]
[...] und ſtarr, ein Bild des peinlichſten Schmerzes. Walter, der ſich völlig überflüſſig ſah, entfernte ſich mit widerſtrebendem Herzen. Wie nahe fühlte er ſich plötzlich dies fremde Schickſal gerückt. Er verglich ſein eigenes Leben mit dem des ſterbenden Künſtlers. „Die Gefahr iſt gemeinſam!“ ſagte er halb bewußtlos vor ſich hin. Das Verhängniß dieſer Stunde laſtete wie eine un [...]
[...] das Erreichbare hinwegſchreitet.“ „Was ſprichſt du von Unerreichbarem !“ rief der für die Muſik der Zukunft ſchwärmende Kunſtjünger lebhaft aus. „Beethoven hat das Thor geöffnet, aber er betritt nur die Schwelle. Vielleicht ahnte er ſelbſt nicht, welche Bedeutung ſeine noch ungewiſſen Beſtrebungen für unſere Zeit gewinnen mußten, welche das, was er nur [...]
[...] ſpricht ſie. Eine ernſte hält den Dolch über ſeinem Haupte und ruft: „Wache und dulde!“ „Ich will kämpfen!“ erwidert der Genius. Er ſtampft auf den Boden, er ſchüt telt die umſchlingenden Arme von ſich, ſeine Augen ſprühen Feuerſtröme. Die Geſtalten weichen zurück, der ſinkende Nebel bedeckt ſie, es wird ſtille und er ſteht auf's Neue [...]
[...] Walter hatte das Ende des Geſprächs nicht abgewartet. Er war weggegangen und man ſah ihn in der Dämmerung mit eiligen, leidenſchaftlichen Schritten den Weg einſchlagen, welchen er vor drei Tagen von den Bergen herabgekommen war. [...]
[...] Schriftſteller ſah mit lüſternen Augen die Vollblutpferde, die Wagen, den Winter garten, die Appartements mit den Kunſtgegenſtänden und aß und trank nach Herzens luſt, indem er nur im Stillen beklagte, daß er es nicht alle Tage ſo haben könne. So wohlerzogen Franzoſen in der Regel zu ſein pflegen, der Mann konnte ſich nicht enthalten, bevor er ſich von ſeinem freundlichen Wirthe verabſchiedete, auszurufen: [...]
Neues Frankfurter Museum18.06.1861
  • Datum
    Dienstag, 18. Juni 1861
  • Erschienen
    Frankfurt, M.
  • Verbreitungsort(e)
    Frankfurt am Main
Anzahl der Treffer: 10
[...] Hand des Herzogs von Oſtergothland, Bruder König Guſtavs, trotz des letzteren Ver wendung ausſchlug und ſpäter den Baron Taube, dann Reichsrath Piper heirathete. Axel, ein ſchöner Knabe von vielen geiſtigen Anlagen, erhielt die ſorgfältigſte Er ziehung, zuerſt auf dem Stammſitze ſeiner Familie, dem Gute Mälſäker, dann wurde er, zum Jünglinge herangewachſen, zu ſeiner Weiterbildung nach Turin auf die Aka [...]
[...] er nur den Wunſch zu erkennen gab, ihm anzugehören. Von den Herren geachtet und mit ihnen befreundet, von den Damen bewundert, fühlte er ſich bald in dieſem Cirkel zu Hauſe und ſpielte eine bedeutende Rolle in ihm; aber er fühlte ſich auch unwider [...]
[...] glückliche Königin wurde eine unbegrenzte, und dieſen Empfindungen entrang ſich bald ein noch viel innigeres und leidenſchaftlicheres Gefühl, die Liebe. Axel Ferſen liebte Marie Antoinette mit einer Gluth, die er bis dahin noch nie empfunden hatte, aber er ſagte ſich auch mit ſeinem klaren Verſtande, den die Leidenſchaft nie ganz zu unter drücken vermochte, daß ſie unerreichbar hoch über ſeinen Wünſchen ſtehe, und er würde [...]
[...] auch entſchuldigt haben. Ferſen glaubte nicht an die Gerüchte, die von den Feinden der Königin über deren Charakter verbreitet wurden und verkannte ſie deshalb auch nicht; er wußte in wie hohem Grade er ſich ihrer Gunſt erfreue, aber er baute darauf auch nicht Hoffnungen, die ſich nie verwirklichen durften. Dieſer Zuſtand mußte ihm auf die Dauer unerträg [...]
[...] wollen Sie componiren, und nebenher Häuſer bauen?“ Als Zelter einmal vor Kirn bergers Schülerin, der Prinzeſſin Amalia (Schweſter Friedrichs des Großen) ſpielte, rief dieſe lange bevor er fertig war: „Hör Er mal! Hör Er man uf! Er kann ja niſcht! da reden die Menſchen von Genie! das iſt ja niſcht! Geh' Er man zu Kirnbergern, der wird Ihm ſchon ſagen, wo's Ihm ſitzt! denn was Er da macht, is alles niſcht [...]
[...] nutze.“ – Im Frühjahr 1782 kündigte Zelters Vater ihm eines Sonntags nach Tiſch unter feierlicher Ueberreichung eines Zollſtocks an, daß er am nächſten Tag vor das Gewerk treten und ſich für die Meiſterprüfung melden ſolle; er ſetzte die gute Lehre hinzu, mit der Meiſterſchaft fingen die eigentlichen Lehrjahre an, die Verlegenheit, die Noth ſeien [...]
[...] der Banquier Itzig gerade damals auf ſeiner Meierei am Schleſiſchen Thor aufführen ließ, einen Eckpfeiler, einen Rauchfang und ein Kreuzgewölbe mit eigenen Händen bauen. Er übernimmt aus kindlicher Pflicht auch dieſe Arbeit; jeden Abend beſucht er Janny, deren Eltern am entgegengeſetzten Ende der Stadt wohnen, und jeden Freitag geht er zu ſeinem Contrapunkt-Lehrer Faſch nach Potsdam zu Fuße hin und zurück, [...]
[...] wobei er Morgens um drei Uhr aufbricht. Auf dieſen einſamen Wanderungen kamen ihm Ideen, die ſich zu Melodien, dann zu neuen analogen Idee entwickelten; er merkte, daß der Contrapunkt für ein gutes Naturell ein zuverläſſiges Medium des Intereſſanten, [...]
[...] ihm Ideen, die ſich zu Melodien, dann zu neuen analogen Idee entwickelten; er merkte, daß der Contrapunkt für ein gutes Naturell ein zuverläſſiges Medium des Intereſſanten, Schönen und Tiefen, beſonders aber eines reinen Styles ſei. In Potsdam hörte er auch zum erſtenmal Händels Meſſias und äußerte ſeine Freude und ſchmerzliche Rüh rung ſo laut, daß er Aufmerkſamkeit erregte und vom Kronprinzen die Erlaubniß er [...]
[...] herrlicht, aber „der Schmerz der Seele lag in der Tiefe auf einem Punkt und was er niederſchrieb, ſchien dagegen nach Außen kalt, ja unmelodiſch.“ Bald beginnen die lebhaften Ermahnungen der Mutter, er möge ſich verheirathen. Er ſelbſt iſt um ſo we niger dazu geneigt, als erſt neuerdings erſchütternde Erfahrungen ihn zur Vorſicht ge ſtimmt haben. Um dieſe Zeit hat er für die Kaufmannswittwe Flöricke ein Hgus zu [...]
Neues Frankfurter Museum15.11.1861
  • Datum
    Freitag, 15. November 1861
  • Erschienen
    Frankfurt, M.
  • Verbreitungsort(e)
    Frankfurt am Main
Anzahl der Treffer: 10
[...] Amſchel Rothſchild an den Prinzen: „Eſſe Sie bei mir, ich hab' alle vornehme Leut und große Herrn zu Tiſch, und das iſt einmal ſo mein Sach, ſie müſſe alle bei mir eſſe.“ Varnhagen antwortete: „Da ſieht man recht, daß er den nicht kennt! Er weiß nur, daß der auch ein großer Herr iſt, aber welcher Art, das weiß er nicht! Der kehrte beim ärmſten Juden ein, aber nicht bei Rothſchild!“ [...]
[...] 4. Auguſt: „Der vorletzte Großherzog Friedrich Franz hat während ſeines Lebens, berechnet man, an der Spielbank von Dobberan wohl ſechs Millionen Thaler verloren, die das Land aufgebracht hat. Einſt hatte er alles verloren, und ein Töpfermeiſter, der zugleich ſpielte, ebenfalls; da ſagte der Herzog – er war noch nicht Großherzog – zu dem Töpfer: „Ja, lieber Meiſter, was fangen wir [...]
[...] 30. December: „Den Hofprediger Strauß ging auf Helgoland ein Prediger mit großen Lobſprüchen an, wegen des „Leben Jeſu“, das er von ihm geſchrie ben glaubte, und betheuerte, er denke ganz wie der Verfaſſer dieſes Buches, dürfe es aber nicht laut ſagen ?c. Der Mann wußte nur von Einem Strauß!“ [...]
[...] Ueberſtürzungen in religiöſen und politiſchen Dingen, welche heute namentlich unter den arbeitenden Klaſſen ſo viele Betrogene und Opfer hervorruft, unzugänglich. Während ſeiner Pilgerfahrten wußte er ſich ſtets von der Geſellſchaft der Gott loſen fern zu halten und ſich den Gerechten zu nähern. Ueberall wo er ſich einige Zeit aufhielt, würdigte man ſein verſtändiges und ordentliches Leben, ſeine [...]
[...] Würde fühlte und der in ſich ſelbſt den Sohn Gottes und den Bruder Jeſu Chriſti, den Bürger und das Glied der heiligen Kirche auf Erden, den dereinſtigen Erben des himmliſchen Reiches ehrtc. Er war ſtolzer auf alle dieſe Titel, als es nur ein Edelmann auf die Berühmtheit ſeines Stammes ſein konnte; er hatte Recht. So ehrenwerth der menſchliche Adel auch ſein mag, ſo iſt er nur ein [...]
[...] welchen man durch die göttliche Wiedergeburt an dem Taufſteine empfängt.“ Dieſem lebhaften und zarten Gefühle für Ehre und chriſtliche Pflicht dankt es Louis Gicquel, daß er heute in der Verſammlung der Frommen öffentliches Lob empfängt. Er war nur ein ungekannter junger Mann, ein armer niederer Arbeiter, nicht in der Lage eine Rolle in dieſer Welt zu ſpielen: Adolescentulus [...]
[...] dahin gelangen. Seht, fügte er hinzu, wie der Wille Gottes alles gelenkt. Hätte er mir meine gute Mutter erhalten, hätte ich noch meinen armen kranken Vater zu pflegen, ſo wäre es meine Pflicht mich ihnen zu widmen; aber nun bin ich [...]
[...] wer könnte es ſonſt thun ? Dies waren ſeine Gefühle, als ich den Troſt hatte ihn zu ſehen und zu ſegnen. Ich werde nie den freudigen Ausdruck ſeines Antlitzes vergeſſen, als er ſich erhob, nachdem er das Zeichen des Kreuzes in religiöſeſter und gefaßter Weiſe gemacht hatte. Nach acht Tagen war er in Rom und zehn Tage ſpäter ſtand er [...]
[...] ſich erhob, nachdem er das Zeichen des Kreuzes in religiöſeſter und gefaßter Weiſe gemacht hatte. Nach acht Tagen war er in Rom und zehn Tage ſpäter ſtand er im Angeſichte der Feinde, wo er mit einem erſten Erfolge ſeine Laufbahn eröffnete. Ponte-Corvo, im Beſitze der Freiſchärler, wurde muthig durch jene Handvoll Leute genommen, in deren Reihen er war. Aber er gab ſich keinen Täuſchungen hin, [...]
[...] Ponte-Corvo, im Beſitze der Freiſchärler, wurde muthig durch jene Handvoll Leute genommen, in deren Reihen er war. Aber er gab ſich keinen Täuſchungen hin, er wußte, daß die kleine katholiſche Schaar nicht lange über einen ſo zahlreichen und furchtbaren Feind ſiegen konnte. Von dieſem Augenblicke an weihte er ſein Leben Gott, und Gott nahm das Opfer, das er würdig fand *). [...]
Neues Frankfurter Museum06.06.1861
  • Datum
    Donnerstag, 06. Juni 1861
  • Erschienen
    Frankfurt, M.
  • Verbreitungsort(e)
    Frankfurt am Main
Anzahl der Treffer: 10
[...] In dieſer Zeit begann er bereits Unterricht zu ertheilen, namentlich in Geſchichte und alten Sprachen, eine Thätigkeit, die nicht bloß von äußerem Erfolge begleitet war, ſondern ihn auch innerlich förderte, ſo daß er in ſeinen Lebensnotizen ſagen konnte: [...]
[...] ſondern ihn auch innerlich förderte, ſo daß er in ſeinen Lebensnotizen ſagen konnte: „ab anno quinto ad duodevicesimum docendo plurimum didici.“ Auch Mu ſik trieb er eifrig, Generalbaß bei dem Erfinder des Pianofortes, Chriſtian Gottlieb Schröter, einem tüchtigen Kontrapunktiſten. Wenig oder nichts leiſtete er dagegen in der Mathematik, in Bezug auf welche Wiſſenſchaft ihm das Vorurtheil eigen blieb, daß [...]
[...] hauſen gearbeitet hatte, gab er in Göttingen nicht auf. Die reiche Univerſitätsbiblio thek, ſowie die anſehnlichen Sammlungen des Profeſſors Kulenkamp zogen ihn mehr an als die Vorleſungen. In der Regel beſuchte er die Collegien, welche er angenommen, nur ſo lange, bis er ſich über die Quellen und Hilfsmittel orientirt, und betrieb dann die Disciplin ſelbſtändig; nur bei einzelnen ihn beſonders anziehenden Kapiteln er [...]
[...] ſo ſehr zurückgezogen, daß er nicht einmal um Aufnahme in das philologiſche Seminar nachſuchte. Dagegen ſehen wir ihn für Vorleſungen Intereſſe zeigen, die außerhalb der philologiſchen Studien liegen: er hört – freilich nach ſeiner Weiſe – Philoſodhie, [...]
[...] Kirchengeſchichte, altteſtamentliche Exegeſen, Naturgeſchichte, ja ſogar Literaturge ſchichte der Medicin. Auch als Student ſetzte er ſeine lehrende Thätigkeit fort, indem er zunächſt im La teiniſchen und Engliſchen Privatunterricht ertheilte, dann auch in der griechiſchen Sprache unterrichtete. Bald erlangte er darin einen ſolchen Ruf, daß ſich ein zahlrei [...]
[...] den Augen verloren hatte, ihm am 4. Januar 1783 durch Bieſter eine ordentliche Profeſſur in Halle antragen, und Wolf ging, obwohl mit dieſer Stelle zunächſt nur ein Gehalt von 300 Thalern verbunden war, er ſich alſo um mehr als das Doppelte (er hatte in Oſterode an 800 Thlr. gehabt) verſchlechterte, auf dieſen Ruf ein. Im Auguſt 1783 ſiedelte er nach Halle über, um als Profeſſor der Philologie und „in [...]
[...] Seminar kümmerte er ſich nicht, ſondern begann im Herbſte 1783 ſeine Vorleſungen, in denen er ſich auf die Philologie beſchränkte, was er um ſo mehr konnte, als er bald ſeiner pädagogiſchen Profeſſur enthoben wurde. Mit der Philologie ſtand es aber in [...]
[...] Höhen der umbrauſten Felſen geſtiegen und hatte dort, wie aus dem Meerwaſſer ſelbſt, viel bedeutſames für ſeine – eine neue Welt umfaſſende – Sammlungen gewonnen. Er hatte mit vielen anderen Forſchern und Sammlern Verbindungen für Einſendung neuer Funde angeknüpft und von einigen großen Muſeen reiche und ſeltene Stoffe zu Präparationen erhalten. Er lebte und webte mit rührender Liebe und Freude, mit [...]
[...] ſchrieben habe, allerdings ſo mangelhaft, daß ſie kaum zu erkennen ſeien, wie Ogilby's Antilope (A. curyceros Ogilby). Eigenthümliche Irrthümer begeht Du Chailly aber, wenn er ſich zu ein und derſelben Zeit an zwei verſchiedenen und entfernten Orten aufhält, wenn er vom Januar 1856 bis Januar 1857 vier Monate Juli auf zählt, wenn er die Quellen des Fluſſes Mouni im Jahre 1855 und im Jahre 1857 [...]
[...] dem alle Mitglieder des Reichstages und der Regierung aus Polen geflohen waren, eben falls zu Fuß durch Deutſchland, Belgien nach Frankreich den Weg ins Exil antrat. In Paris blieb er an der Spitze der polniſchen Emigranten, bis man ihn aus der Stadt und im Jahre 1833 ſogar aus dem Lande verwies. Seit dieſer Zeit hatte er ſich in Brüſſel aufgehalten, wo er an der Univerſität Vorträge hielt und ſich vielfach mit literariſchen Ar [...]
Neues Frankfurter Museum16.05.1861
  • Datum
    Donnerstag, 16. Mai 1861
  • Erschienen
    Frankfurt, M.
  • Verbreitungsort(e)
    Frankfurt am Main
Anzahl der Treffer: 10
[...] Jahre alt, und es hätte ihn wohl nichts gehindert, mit dem Stutzen auszuziehen und die Schlachten am Berg Iſel mitzukämpfen. Daß es ihm auch an Muth nicht fehlte, hat er etwas ſpäter als Lieutenant bei dem Fußvolk gezeigt, aber er blieb ruhig an ſeinem Dom und lernte. Den Tyroler-Bauern gegenüber, die für ihre alten, ſteifen Zuſtände ſtritten, ſehnte er ſich nach neuer Bildung und nach friſcher Wiſſenſchaft. [...]
[...] Bewegung trat hinzu und ſo verließ er im Spätherbſt des genannten Jahres heimlich die Prieſterſchule und floh mitten durch den grauſen Wirrwar des Tyroleraufſtandes und die feindlichen Heerſchaaren über Berg und Thal nach Salzburg, wo er zuträg [...]
[...] Tyrol, mit einem Curaten oder Dorfpfarrer zuſammentraf, dieſe ſeine Gelehrſamkeit mit beſonderm Lüſtre leuchten zu laſſen. Nach der ironiſchen Weiſe ſeines Geiſtes hing er freilich mit der größten Anhänglichkeit an jenen Legenden, welche die abſur deſten waren. Er wußte gerade dieſe mit ſchalkhaftem Ernſte ſo ſalbungsvoll zu er zählen, daß mancher Hörer irre wurde und ſtaunend fragte, ob er denn ſolche Mähren [...]
[...] quia absurdum est. A In der damals bayeriſchen Kreishauptſtadt zu Salzburg fand der nunmehr zwan zigjährige Studioſus zwar, wie er gehofft, zuträglicheren Unterricht und größere Frei heit, aber ſeine Armuth hatte ihn von Brixen heraus mit trauriger Anhänglichkeit be gleitet und ſo mußte er ſich durch Privatſtunden, die er gab, den kärglichen Lebensbe [...]
[...] zu freieſter Benützung eröffnet hatten. Seine Profeſſion war damals noch die Gottesgelahrtheit, wohl weniger weil ihn ein innerer Beruf zu dieſem Studium führte, als weil er unter dem Titel eines Theo logen mancherlei Hilfe und Unterſtützung finden konnte, die ihm ſonſt entgangen wäre. Wohl auch um allen Nahrungsſorgen zu entrinnen, faßte er um dieſe Zeit den ſelt [...]
[...] worden und wahrſcheinlich als ein fleißiges dem Bücherleſen ergebenes Mönchlein in jenem Benedictinerſtift geſtorben. Zwei Jahre hatte er in Salzburg auf ſolche Weiſe gelebt und gelernt, als ſich plötzlich ſeine Lage erfreulicher geſtaltete. Er erhielt ein königliches Stipendium und [...]
[...] Probe zu beſtehen hatte. Als Vorpoſten auf lebensgefährliche Stellen hinausgerückt, bewährte er die Todesverachtung, welche ihm Cäſar und Tacitus eingeprägt: darum wurde er auch am Schlachttage öffentlich vor dem aufgeſtellten Bataillon belobt. Von andern Kriegsgenoſſen aus damaliger Zeit hat man oft gehört, wie er einer der wenigen Philologen war, welche ihre Kenntniſſe des Alterthums auch für den täglichen Gebrauch [...]
[...] neuer Kraft. – Volle Muße nach ſturmbewegter Zeit, die ſchönen Landſchaften am Bodenſee und die reiche Bücherſammlung der alten Reichsſtadt gaben dieſem Aufent halt den angenehmſten Inhalt. In Lindau war es, wo er neugriechiſch, perſiſch und türkiſch lernte. Indeſſen hatte der Frieden ſeine militäriſche Würde ihres Reizes ent kleidet und er nahm 1818 ſeinen Abſchied, um ins Lehrfach überzutreten. Augsburg [...]
[...] ment nach Frankfurt und nahm ſeinen Sitz auf der äußerſten Rechten. Seine leben dige, durch gewählte Anſpielungen gewürzte Redeweiſe iſt Vielen noch im Gedächtniß. Aus dieſer Zeit lebt er als Ultramontaner in der Vorſtellung unſeres Publikums. Gleichwohl haben die Anſichten, die er in ſeinen kulturgeſchichtlichen Arbeiten kundgab, ihn nicht immer den Führern dieſer Partei in günſtigem Licht erſcheinen laſſen. Seine [...]
[...] Tages auch die gebildetere, äſthetiſch höhere war. Sein belebter Geiſt, ſeine vielſeitige Empfänglichkeit hätte ihn auf keiner politiſchen Seite zum ſtricten Parteigänger, in keiner Kirche zum knöchernen Orthodoxen werden laſſen. Dagegen war er durchweg ein edler, wahrheitliebender, achtungswerther Mann, bei aller Schärfe, die er gelegent lich übte, mild und menſchenfreundlich; und ſo wird er nicht blos denen, auf die er [...]
Neues Frankfurter Museum08.05.1861
  • Datum
    Mittwoch, 08. Mai 1861
  • Erschienen
    Frankfurt, M.
  • Verbreitungsort(e)
    Frankfurt am Main
Anzahl der Treffer: 10
[...] an ſeinem Bette befand, hielt ich es für meine Pflicht, ihn von den Befürchtungen, die mir dieſe Reiſe einflößte, in Kenntniß zu ſetzen: „Und wenn Sie unte..wegs der An ſtrengung unterliegen ſollten? Sterben in einer Herberge!“ Er lächelte, und indem er mich einlud, mich ganz nahe zu ihm zu ſetzen, ergriff er meine Hand und ſagte: „Hören Sie mich, mein Freund. Sie wiſſen, daß ich einige Herrſchaft ſtbrr mich ſelbſt beſitze, [...]
[...] regten Herzen ausgehen. Wenn man ſo viel wie Parker für die Freiheit gethan hat, findet man ſie gern auf ſeinem Wege wieder. In der That, hier begann das König reich Italien; und er wußte, daß, wenn er ſterben müſſe, ſeine Gebeine doch in einem künftighin freien Lande ruhen würden. Nachdem wir in Florenz angekommen waren, ging es wie er vorausgeſehen und [...]
[...] Zwei Tage nachher ſetzten wir ſeine ſterblichen Reſte im Schatten einer Cypreſſe auf dem ſchönen proteſtantiſchen Kirchhofe von Florenz bei. Das Begängniß fand in der von ihm vorgeſchriebenen Weiſe ſtatt. Er hatte mir, wie vordem ſeiner Gattin, beſonders anempfohlen, jede Art von religiöſer Feierlichkeit zu vermeiden. Sechs Freunde hatte er ſelbſt beſtimmt, die ihn zu ſeiner letzten Wohnung geleiten ſollten; [...]
[...] Zwiſchen koſtbaren Kupferſtichen noch Le Bruns „Alexanderſchlacht.“ „Die Kunſt iſt Eins“, erklärte der Herr des Hauſes, „und unverſtändlich bleibt mir ein Künſtler, der nicht zugleich die übrigen Künſte liebt.“ Dabei ſah er viel ſchwächer, abgeſtorbener aus, als er in Wirklichkeit iſt. Eine beneidenswerthe Spannkraft ſtreckt noch dieſen ſcheinbar verfallenen Leib. An den kalten Tagen des vorjährigen Herbſtes konnte [...]
[...] ſcheinbar verfallenen Leib. An den kalten Tagen des vorjährigen Herbſtes konnte man den alten Herrn in leichtem einfachem Rock über die Bouvelards eilen ſehen. Frühmorgens, während Paris noch in den Betten liegt, reitet er ſpazieren. Auber, der bekanntlich ſeine friſcheſten Melodien zu Pferde erdacht, iſt dieſem jugendlichen Vergnügen noch nicht untreu geworden. Ja, als echter Franzoſe ſoll er auch ſein Herz [...]
[...] Hauptſtütze, und ziert wöchentlich ein bis zwei Mal das Repertoire. Mit den beſten ſeiner Werke hat ſich Auber längſt neben Iſouard und Boieldieu geſtellt; mit ſeinen ſchwächſten überragt er wenigſten noch immer die meiſtens ſeiner zahlloſen Nachahmer In Auber's Erinnerung der Opéra comique lebt eine viel vollkommenere Blüthe dieſes Inſtituts. Sowohl die Geſangskunſt als die Darſtellung findet er geſunken ſeit [...]
[...] In Auber's Erinnerung der Opéra comique lebt eine viel vollkommenere Blüthe dieſes Inſtituts. Sowohl die Geſangskunſt als die Darſtellung findet er geſunken ſeit der Zeit, wo er den „Schwarzen Domino“ für die Cinti-Damoreau ſchrieb. „C'était une artiste!“ wiederholte er, um den Gegenſatz zu der gefeierten Ugalde und ihren Colleginnen zu bezeichnen, welche ihm bloß als „geſchickte Sängerinnen“ gelten. Hin [...]
[...] aller Fra Diavolos, mit großer Achtung. Auber bleibt im Sprechen karg und gemeſſen, dabei in Miene und Haltung unbe weglich. Hingegen ſchien er mit Intereſſe zu hören, was ich ihm von deutſchen Thea terzuſtänden, namentlich in Bezug auf ſeine Opern, mitzutheilen wußte; er ſelbſt war, ſonderbar genug, nie in Deutſchland, nie in Italien geweſen. Von der neuen muſika [...]
[...] terzuſtänden, namentlich in Bezug auf ſeine Opern, mitzutheilen wußte; er ſelbſt war, ſonderbar genug, nie in Deutſchland, nie in Italien geweſen. Von der neuen muſika liſchen Bewegung wußte er nur vom Hörenſagen. Als ich Wagner erwähnte, begann Auber von den Conſervatoire-Concerten zu ſprechen. Die Direction des Conſervato riums (die er bekanntlich nach Cherubinis Tod antrat) macht ihm, nach ſeinem eigenen [...]
[...] Auber von den Conſervatoire-Concerten zu ſprechen. Die Direction des Conſervato riums (die er bekanntlich nach Cherubinis Tod antrat) macht ihm, nach ſeinem eigenen Geſtändniß, wenig Mühe, „weil er glücklicherweiſe erſt dazu kam, nachdem er ſeine Carrière gemacht“; in früheren Jahren hätte ihn dieſe Beſchäftigung nie dazu kommen laſſen, „Carrière zu machen“. Mir fiel das allgemein verbreitete Gerücht ein, daß [...]
Neues Frankfurter Museum03.12.1861
  • Datum
    Dienstag, 03. Dezember 1861
  • Erschienen
    Frankfurt, M.
  • Verbreitungsort(e)
    Frankfurt am Main
Anzahl der Treffer: 10
[...] tragen, den Puls ſeiner Patientin auf's Zierlichſte zu fühlen, ſchlief vierzehn Stunden von vier und zwanzig, ſeufzte den Reſt der Zeit über, und bereitete un aufhörlich Tropfen von Orangeblüthen für die Barynja. Er kam ſogleich, begann damit, Federn zu verbrennen, um die Wittwe aus ihrer Betäubung zu reißen, dann, als er ſie die Augen öffnen ſah, reichte er ihr auf einer ſilbernen Schüſſel das Mittel, [...]
[...] gab er ſich zur erſten Kammerfrau der Barynja, zu Liubov Liubimovma, mit der er heimlich Thee, Zucker, Früchte und die Gewürze des Hauſes ſtahl, und bat ſie, ihrer Herrin zu ſagen, daß der abſcheuliche Hund wirklich zurückgekommen ſei, aber [...]
[...] Treppe war von Neuangekommenen angefüllt. Gabriel klopfte an die Thüre und rief: „Oeffne!“ Ein halberſticktes Bellen ließ ſich vernehmen. „Oeffne, öffne!“ wiederholte der Haushofmeiſter. „Aber“, ſagte Stephan, „er kann Euch nicht hören, weil er taub iſt.“ Alle fingen an zu lachen. „Was iſt zu thun?“ fragte Gabriel. [...]
[...] inein.“ Gabriel bückte ſich, um das Loch zu ſuchen. „Er hat es mit einem alten Schafpelze verſtopft“, ſagte er. „Nun, ſo ſtoßt den Schafpelz hinein!“ Man hörte ein zweites Bellen. 4 [...]
[...] phan umwendend. „Das kann geſchehen“, erwiderte dieſer. Alſobald ſtieg er die Treppe hinauf und bohrte ſeinen Stock in das Loch, welches Garaſſim verſtopft hatte, immer wiederholend: „Heraus, heraus.“ Er fuhr mit dieſer Bewegung fort, als ſich plötzlich die Thüre öffnete und die ganze [...]
[...] Zwerge. Gabriel that einen Schritt vorwärts. „Gib Acht!“ ſagte er, „nur nicht ſo unverſchämt.“ Alsdann fing er ſo gut als möglich an, durch Zeichen Garaſſim begreiflich zu machen, daß er, um dem entſchiedenen Willen ſeiner Herrin nachzukommen, ſeinen [...]
[...] Alsdann fing er ſo gut als möglich an, durch Zeichen Garaſſim begreiflich zu machen, daß er, um dem entſchiedenen Willen ſeiner Herrin nachzukommen, ſeinen Hund opfern müſſe, und daß ihm, wenn er ſich weigere, ein Unglück bevorſtände. Garaſſim ſah ihn an, dann zeigte er auf Mumu, fuhr mit der Hand um ſei nen Hals, als ſchlänge er ein Seil mit einem Knoten darum, und ſah dann wieder [...]
[...] ſeinem Verſprechen zu trauen. Garaſſim ſah ihm mit einem Ausdruck von Verachtung ſcharf in's Geſicht und wieder an die Bruſt ſchlagend ging er zurück in ſein Zimmer und ſchloß ſich ein. Alle Leute um ihn herum blieben unbeweglich ſtehen. „Was bedeutet das“, rief Gabriel, „daß er ſich einſchließt?“ [...]
[...] Alle Leute um ihn herum blieben unbeweglich ſtehen. „Was bedeutet das“, rief Gabriel, „daß er ſich einſchließt?“ „Laßt ihn in Ruh!“ erwiderte Stephan, „wenn er euch etwas verſprochen, ſo wird er es halten. Das iſt ſo. Hat er etwas zu thun übernommen, ſo kann man ſich auf ihn verlaſſen; darin iſt er nicht, wie wir andern Dienſtboten. Man [...]
[...] von Tripolis in London, der ſich als Genie auf dem Schachbrett erwies und die berühmteſten Kämpen der Themſeſtadt in Verzweiflung ſtürzte. Philidor, welcher damals noch in Paris lebte, wurde um ſchwere Koſten verſchrieben; er kam, ſah und – ſiegte?! Gott bewahre, er ſpielte ſchön, er ſpielte meiſterhaft, aber er unterlag wie ein Kind, das unter einer Grenadiermütze erſtickt, und der Afrikaner [...]
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