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Suchbegriff: Mehring

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Datum

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Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 006 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] mir . . . woher kommt Ihr?“ „Ich bin ein Freund Ihres Hauſes,“ flüſterte der Bauer leiſe und vorſichtig; „wenn Sie ſich meiner auch nicht mehr erinnern . . .“ „O, gewiß ſeid Ihr ein Freund!“ rief der Knabe aus und wollte zu dem Manne eilen; er ſank aber auf ſeinen Stuhl zurück. „Ihr habt mich [...]
[...] erinnern, welche der Schuſter und ſeine Genoſſen ihm entlockt hatten. Auf einmal murmelte er verzweiflungsvoll vor ſich hin: „O ich Elender! ich bin der Mörder meiner Mutter! Nie mehr ſoll ein Wort über meine fluch beladenen Lippen kommen!“ Und er ſank auf ſeinen Stuhl zurück, todesmatt und blutenden Her [...]
[...] geſendet worden. Der Kleine ſaß an ſeinem gewöhnlichen Platze und baute Kartenhäuſer; ſein ehemals heiteres, geiſtreiches Geſicht hatte faſt gar keinen Ausdruck mehr; nicht einmal die drei Männer erregten ſeine Aufmerkſamkeit; gleichgiltig baute er an ſeinem Kartenhauſe weiter. Einer der Abgeordneten, Herr Harmand, näherte ſich ihm: „Mein Herr,“ ſagte [...]
[...] ordneten tief zu Herzen. Sie hatten den Zuſammenhang ſogleich gefunden. Ein Kind von nicht einmal neun Jahren, das den Entſchluß faßte und hielt, nie mehr zu ſprechen, weil eines ſeiner Worte den Mördern ſeiner Mutter als Vorwand gedient hatte – ein ſolches Kind war ebenſo be wundernswürdig als bedauernswerth! - [...]
[...] ſchien ſogar durch den Bericht der drei Abgeordneten auf den Gedanken gekommen zu ſein, denſelben vollends aufzureiben, denn von dieſer Zeit an wurde ihm noch mehr entzogen als bisher. Man wies ihm das kleine Zimmer allein an, deſſen einziges Fenſter man zur Hälfte vermauerte; man wuſch ihm ſeine Kleider nicht mehr; die Thüre ſeines Gefängniſſes [...]
[...] kommen war. Kerker, Enthauptung, Erſchießen, Ertränken – all das war man ſeit Jahren ſo gewohnt, daß man zuletzt meinte, es könne gar nicht mehr anders ſein. Wer dachte in ſolcher Zeit an ein armes Kind, das in trauriger Gefangenſchaft ſchmachtete, wenn nicht etwa die regierenden Ver brecher ſelbſt, denen daran lag, daß dasſelbe ohne offenbare Gewaltthat [...]
[...] in dem Garten herumzugehen.“ „Ich?“ entgegnete der Kleine mit matter Stimme, indem er ein wenig den Blick aufſchlug, „ich werde nirgends mehr gehen als an der Seite meiner Mutter, und ſie iſt nicht mehr auf dieſer Welt.“ „Man darf nie die Hoffnung verlieren,“ ſagte der Arzt im Tone [...]
[...] die Thatſache feſt, daß in frühern Zeiten an vielen Orten durch die Un zahl von Häringen zeitweilig die Schifffahrt gehemmt war, während dies jetzt an denſelben Orten und um dieſelbe Zeit nicht mehr der Fall iſt. Nach P. Fournier (Hydrographie, IV, Ch. XXX) war der Häringsfang im Baltiſchen Meere ein ſehr ausgedehnter, beſonders bei Riga, von wo aus [...]
[...] den Rudern durchdringen konnte. Wenn man den Fiſchern glauben darf – und ich ſchenke ihnen in Betreff der Fiſche mehr Glauben als manchem „Naturforſcher“ – ſo ent ſteht den Sommer über an den Küſten des Aermelmeeres (zwiſchen Eng land und Frankreich) eine Menge von Würmern, Surf genannt, und von [...]
[...] bei der natürlichen verſäumt hat. So war es z. B. noch vor 80–90 Jahren in der Bretagne der Brauch, daß die Dienſtboten bei ihrem Ein tritt die Bedingung ſtellten, nicht mehr als dreimal wöchentlich Salm eſſen zu müſſen; heutzutage iſt der Salm ein theuer bezahlter Luxusfiſch. Nur die eiſige Temperatur der Polarmeere ſchützt die Zugfiſche vor ähnlicher [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 042 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] welcher jedes ein Stück Brod erhielt. Der große Knabe, welcher den Weg nach dem Schöneberg eingeſchlagen, war Joſeph, unſer Meßnerpepi; nur nannte man ihn jetzt nicht mehr Pepi, ſondern Sepper, und er war nicht mehr acht bis zehn, ſondern dreizehn Jahre [...]
[...] alt, auch nicht mehr Student, wie man leicht aus ſeiner Beſchäftigung ſchließen kann, ſondern . . . . . Nun, die Aenderung iſt auf folgende Weiſe vor ſich gegangen. Pepi war [...]
[...] Umwandlung desſelben erklärt. Von jenem Tage an – es war in Pepi's drittem Studienjahre – war derſelbe wie umgekehrt; er ließ im Fleiß nach, brachte keine guten Zeugniſſe mehr nach Hauſe, im Herbſt erhielt er keinen Preis und im nächſten Schuljahre ging es noch lahmer. Auch das Meſſeleſen in der Dachkammer unterblieb und vom Predigen war keine Rede mehr. Der [...]
[...] Wie ein tückiſcher Froſt oder Reif oft mitten im Frühling die kaum auf geſproßten Blumen, Bohnen und ſonſtigen zarte Gewächſe verſengt, daß ſie nachher daſtehen wie abgebrüht und ſich nicht mehr, oder doch nur mit ſchwerer Mühe, erholen, ſo hatte der Baſe liebenswürdige Mittheilung auf des Knaben Herz gewirkt – wahrhaftig ein Froſt im ſchönſten Frühling des Lebens! [...]
[...] dem Gymnaſium und ſchickte ihn wieder in die deutſche Schule. Der Baſe aber, die ſich dem widerſetzen wollte, ſagte er endlich den Grund, und von da an kam ſie nich mehr in's Haus. Dem Meßner war es übrigens nicht ſehr unlieb, daß es ſo gegangen. Er hatte ſchon mehrmals in der Stadt drunten davon ſprechen hören, daß man da [...]
[...] Sohn gehabt, und zudem war es auch mütterliche Beſorgniß, was ihr die Sache ſo ſchwer machte. Pepi war nämlich das jüngſte Kind und ſie mochte es kaum mehr erleben, daß derſelbe irdiſcher Sorge entwuchs. Als Geiſtlicher wäre er eben am ſicherſten und beſten „verſorgt“ geweſen, meinte ſie, und es machte ihr in der That viel Kummer, daß ihre Pläne vereitelt worden. [...]
[...] Was doch die Menſchen für Sorgen haben! Im kommenden Winter fing die Mutter an zu kränkeln, und als die erſten Märzveilchen unter der ſchmel zenden Schneedecke hervorkamen, da fühlte ſie, daß ihres Bleibens nicht mehr länger ſein würde. Am Joſephstage ließ ſie ihr Söhnlein vor ihr Bett kommen und nahm Abſchied von ihm, ermahnte es zu allem Guten und empfahl es dem [...]
[...] anvertraute Heerde kräftig gegen die Einfälle der Normannen (850–890). Im zehnten Jahrhundert erweiterte Bruno, ein Bruder Otto des Großen, die Mauern der Stadt. Noch mehr vergrößert wurde dieſelbe anno 1186 durch Philipp von Heinsberg. Dieſer große Kirchenfürſt vereinigte mit der alten Stadt die Vorſtädte, in welchen ſich die Collegiate und Abteien zu St. Severin, [...]
[...] Wolf im Gewande des Hirten. Im Jahre 1582 fiel der Erzbiſchof Gebhard von ſeinem Glauben ab, um eine ebenfalls abgefallene Nonne, Agnes von Mansfeld, heirathen zu können. Er konnte ſich aber hernach nicht mehr halten, ſchon im folgenden Jahre wurde er aus Köln vertrieben. Der letzte Churfürſt von Köln war Maximilian Franz Xaver, ein Sohn der großen Kaiſerin Maria [...]
[...] von Köln war Maximilian Franz Xaver, ein Sohn der großen Kaiſerin Maria Thereſia, welcher im Jahr 1801 ſtarb. Heutzutage iſt Köln nicht mehr was es geweſen; es hat ſeine Souveräni tät verloren und iſt eine preußiſche Provinzialhauptſtadt geworden; Induſtrie und Handel thun zwar ihr Möglichſtes, allein eine große religiöſe Idee vermögen [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 047 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 9
[...] möglich. Im Wäldchen drunten ſahen die Beiden ein Eichhörnchen über das Moos hüpfen: „Soll ich dir's.fangen!“ ſagte Joſeph lebhaft. „Brauch jetzt keines mehr,“ entgegnete Regine lächelnd. Dann ſchaute ſie um ſich, wie wenn ſie ſich verſichern wollte, daß ſie beide allein wären; dann zog ſie den geliebten Mann [...]
[...] der Forſtwarth P. lange, ob er ſich unter die vorausſichtlich große Zahl von Bewerbern einreihen ſollte oder nicht. Wohl hatte er ſich bis jetzt recht glück lich gefühlt, allein das konnte nicht immer ſo bleiben: die Kinder reiften mehr und mehr der Schule entgegen, und auch an Zahl nahmen ſie zu, wogegen der knapp zugemeſſene Gehalt ſich immer gleich blieb; in einer zahlreichen Fa [...]
[...] und mehr der Schule entgegen, und auch an Zahl nahmen ſie zu, wogegen der knapp zugemeſſene Gehalt ſich immer gleich blieb; in einer zahlreichen Fa milie konnten mehr Krankheitsfälle vorkommen, und in dem Dorfe war weder Doktor noch Apotheker – kurz die Schale der Erwägungen neigte ſich der Stadt zu, wo bei einem um faſt 300 Gulden höheren Gehalte ſich Vortheile aller [...]
[...] deutend nachgeholfen werden, in Kleidern und ſonſtiger Ausſtattung – auch das konnte keinem Anſtand unterliegen. Nun dafür hatte er ja künftig 300 Gulden mehr Beſoldung; wenn er ein einziges ſolches Mehr aufwendete, konnte er „ſtandes gemäß“ aufziehen, und eine ſolche Summe ließ ſich ja wohl entlehnen und in ein paar Jahren wieder zurückbezahlen. Nur eines berührte ihn unangenehm: [...]
[...] ſouveräner Gleichgiltigkeit. Aber gerade dadurch machte er ſich dieſelben zu wahren Feinden, denn die „beſſeren Bürger“ ſind die anſpruchsvollſten von allen. Er hielt ſich um ſo mehr an die Beamten und mußte natürlich hiebei auch auf ihre Gewohnheiten eingehen; am Montag Kreuztag, Dienſtag Hirſchtag, Mitt woch Alte Poſt u. ſ. w. – jeder Abend hatte ſeine gewiße Beſtimmung, nur [...]
[...] Glocke läutet: bim, bam, bum,“ in mannigfaltigen Verſchlingungen. Und wie war es jetzt! Seit drei Jahren hatte der Förſter die Sonne nicht mehr untergehen ſehen, und wann er nach Hauſe kam, ſo lag meiſt Alles ſchon im tiefen Schlafe. Regine empfand tief die Zeriſſenheit des vordem ſo ſchönen Familienlebens; allein was konnte ſie dagegen thun? Sollte Joſeph eine Aus [...]
[...] ſich ihr Mann, um ſtandesgemäß zu leben, oder vielmehr ſo zu ſcheinen, doch wieder manchen Genuß verſagen mußte, ſo kam es ihr oft vor, als ob die Schuld an ihr läge. Sie ſah wohl ein, daß Joſeph nicht mehr verbrauche, als andere Beamte ſeines Ranges; aber dieſe ſtanden insgeſammt in beſſeren Ver hältniſſen – ſie waren von Haus aus vermöglich, oder hatten nach Vermögen [...]
[...] mit Mühe konnte er eine Thräne zurückhalten. Regine ſchien ſeine Aufregung nicht zu bemerken: „Schau,“ fuhr ſie fort, „ich habe mir ſchon ſeit langer Zeit einiges zurückgelegt, um ein Vorhaben auszuführen, das ich nicht mehr länger verſchieben kann, es drängt mich förmlich dazu. Laß mich und Marie eine Wallfahrt zur Muttergottes auf dem Schöneberg machen. Seit vielen Jahren [...]
[...] verſchieben kann, es drängt mich förmlich dazu. Laß mich und Marie eine Wallfahrt zur Muttergottes auf dem Schöneberg machen. Seit vielen Jahren bin ich nicht mehr dort geweſen, Marie noch nie; ich muß dahin . . . muß . . . du erlaubſt es gewiß; das wird unſer ſchönſtes Namenstagpräſent ſein.“ (Schluß folgt.) [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendBeilage 02.1873
  • Datum
    Samstag, 01. Februar 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Bevor man den Sauerſtoff kannte, ſchrieb man die Verbrennung der Körper einer beſondern Materie (Phlogos) zu; ein Körper war um ſo verbrennlicher, je mehr Phlogos er enthielt, wie z. B. die Kohle, er verlor dabei ſein Phlogos und. wurde deßhalb immer leichter. Ein deutſcher Phyſiker, Eck in Sulzbach, war der erſte (im 15. Jahrhundert), welcher bei einem lange fortgeſetzten Ausglühen von [...]
[...] im Kriegsweſen. Die wichtigſte Verbindung des Sauerſtoffs iſt die mit dem Waſſerſtoff zu Waſſer. Dieſes aber gehört mehr der Phyſik als der Chemie an, denn es iſt häufiger zwiſchen den Atomen der Körper gelagert als mit denſelben eigentlich ver bunden. In der Natur kommt das Waſſer nie in reinem Zuſtande vor, ſondern [...]
[...] nur noch Beſtandtheile der atmoſphäriſchen Luft, und was an leichten Körperchen in derſelben ſchwimmt, enthält. Reines Waſſer ſtellt man durch Deſtillation her, welche mehr oder minder complizirt iſt, je nach dem dazu verwendeten Waſſer und der Menge desſelben. In der gewöhnlichen Ausdrucksweiſe unterſcheidet man ſüße oder weiche und [...]
[...] ſo hat man ſie auch hauptſächlich vom phyſikaliſchen Standpunkt aus zu betrachten; die phyſiſchen Eigenſchaften der Luft: Elaſtizität, Schwere, Druck u. dgl. gehören nicht mehr in das Bereich der Chemie. [...]
[...] enthalten. Letzterer iſt (meiſt) farblos, glänzend, durchſichtig und von äußerſter Härte, denn er ritzt alle Körper und wird von keinem geritzt. Der Graphit und Anthrazit ſind feſte Maſſen, grau oder ſchwarz, mehr oder minder hart und meiſt leicht zerbröckelbar. Der Diamant iſt weder Wärme- noch Elektrizitätsleiter und ſehr ſchwer verbrennlich, wogegen Graphit und Anthrazit blos ſchlechte Leiter ſind [...]
[...] leicht zerbröckelbar. Der Diamant iſt weder Wärme- noch Elektrizitätsleiter und ſehr ſchwer verbrennlich, wogegen Graphit und Anthrazit blos ſchlechte Leiter ſind und leichter verbrennen. Die übrigen Kohlen ſind ſchwarz, nicht ſehr dicht, mehr oder weniger porös, leicht zerbrechlich und verbrennlich und im Zuſtande nach dem Ausglühen ſo gute Leiter der Elektrizität, daß man ſie ſogar zu Spitzen von Blitz [...]
[...] der Chemie Kohlenſäure aus Diamanten darſtellte, d. h. bewies, daß der Diamant, einer ungeheuren Hitze ausgeſetzt, ſich in Kohlenſäure auflöst – von den Diamanten, die in den Schmelztiegel gethan worden, war keine Spur mehr vorhanden, aber mit der daraus entſtandenen Kohlenſäure wußte der berühmte Chemiker auch nichts mehr anzufangen . . . alles futſch! [...]
[...] Der Kohlenſtoff zeigt, mehr als faſt jeder andere Körper, wie ein und derſelbe Körper in ganz verſchiedenen Geſtalten mit ganz verſchiedenen Eigenſchaften auf treten kann. In der Holz- und Steinköhle, im Ruß und in der Thierkohle (welche [...]
[...] lich verbrannt waren, d. h. mit dem Sauerſtoff der Luft ſich zu Kohlenſäure ver bunden hatten, wie dies beim fortgeſetzten Glühen der gewöhnlichen Kohle der Fall iſt. Die Holzkohlen ſind leicht, porös, von mittelmäßiger Härte, mehr oder weniger Wärme- und Elektrizitätsleiter, für Flüßigkeiten und Gaſe durchdringlich. Leichte, weiche Holzkohlen werden beſonders zur Pulverfabrikation verwendet, die vom [...]
[...] zur Fabrikation des Stahls. Die Steinkohle dient zunächſt zur Darſtellung des Leuchtgaſes, welches man durch Deſtillation derſelben erhält; der Rückſtand, Coaks genannt, iſt ein immer mehr geſuchtes Brennmaterial, das für größern Verbrauch – in Schmelzwerken, Fabriken u. ſ. w. – geradezu unentbehrlich geworden. Hundert Gewichttheile Steinkohlen hinterlaſſen nach dem Ausglühen 50–60 [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendBeilage 01.1874
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1874
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Seele Schaden leidet.“ Auch von wiſſenſchaftlicher Seite her iſt namentlich in neuerer Zeit die hohe Bedeutung der Kenntniß der menſchlichen Seele gewürdigt worden, ſo daß die Pſychologie mehr und mehr unter den philoſophiſchen Lehr gegenſtänden auf die erſte Stelle ſich emporſchwingt. Es geſchieht darum, mein lieber Leſer, mit gutem Grunde, wenn ich für dieſe „pſychologiſchen Briefe“ mir [...]
[...] Meine Frage. Der Seele Antwort. Was biſt du, meine Seele? Ich bin ein Himmels-Echo, Je mehr ich mich bemühe, Ein Wiederſchein der Gottheit. Dein Weſen zu ergründen, Was Engel bei dem Anblick Je dunkler werden meine Der Werke Gottes ſprachen [...]
[...] hat man hie und da vielleicht von der Großmutter bei Gelegenheit eines Spazier ganges gehört, dieſes Kraut iſt gut gegen Dies und Jenes; ſpäter aber in den Schulen iſt von den Heilkräften der Pflanzen faſt gar nicht mehr die Rede. Kennt niß der Giftpflanzen ſoll und muß der Schüler haben, warum aber nicht auch Kenntniß der Heilkräuter ? [...]
[...] Da ich als Knabe einmal an den heftigſten Zahn- und Ohrenſchmerzen litt und alle Mittel des Arztes vergeblich angewendet waren, konnte die ſorgſame Groß mutter die Qualen des wimmernden Enkels nicht länger mehr mit anſehen. Sie ging hinaus auf die nächſte Wieſe, zog einen kräftigen Stock vom großen We gerich oder Wegetritt (Plantago major) im Fränkiſchen auch „Sau ohren“ [...]
[...] Ich litt ſpäter wieder vielfach an gleichen Schmerzen und brauchte die hef tigſten ärztlichen Mittel vom Catechu an bis zur concetrirten Schwefelſäure, vom Schwefeläther- bis zum Cajeputé-und es gab nichts mehr in der Apotheke, das ich nicht verſucht hatte. Ähätte Jahr äng als Arzt mit den Zahnſchmerzen Anderer-aber-viel-mehr-Glück;-ſie-wichen - meinen Mitteln, nur meine Schmer [...]
[...] nach kürzeſter Zeit beſeitigt. Möchte Jemand dies bezweifeln und etwa glauben, ein vielgeprieſenes Mund waſſer eines pariſer Dentiſten ſei mehr als der Wegerich, weil das franzöſiſche Gemiſch etwa theurer iſt, obgleich es oft nichts enthält, wie Weingeiſt, Opium und Honig, ſo wird er auch nicht glauben, was der berühmte Botaniker Will [...]
[...] nichts, ſo ſchadet es doch auch nicht.“ Mit den Hausmitteln iſt es eben ſo ein eigen Ding. Wie die ſogenann ten Bauernregeln auf eine meiſt mehr als hundertjährige Erfahrung und Beob achtung der Natur beruhend, gewöhnlich auch zutreffen, ohne daß das Volk den [...]
[...] lichen Gründen entwickelt. Hierin liegt auch der Grund, warum manche Volksmittel aus den Händen eines Schäfers oft mehr wirken, wie aus der Apotheke bezogen. Die Aerzte wiſſen, daß manche Pflanzen und Kräuter friſch oder zur gehörigen Zeit geſammelt ſein ſollen und müſſen, um ſicher zu wirken. Hat man das ganz friſche Kraut [...]
[...] Gemüthsruhe, die ein kräftiger Thee mit ſich bringt, iſt bei vielen Kranken ſehr viel werth. Wer in den Pflanzen mehr ſieht, als nur zufällig daſtehende, werthloſe, wenn auch bunte Zierden der Flur, nur zum Zertreten geſchaffene Kräuter; wer der Kräuter geheime Kräfte kennt, dem geht es, wie dem Sternkundigen, der in [...]
[...] wenn auch bunte Zierden der Flur, nur zum Zertreten geſchaffene Kräuter; wer der Kräuter geheime Kräfte kennt, dem geht es, wie dem Sternkundigen, der in dem Heere der Himmelskörper auch viel mehr ſchaut, als ein Chaos flimmernder Lichter; denn voll von Begeiſterung und Bewunderung werden Beide das Schaffen der Allmacht und die Werke der Vorſehung preiſen, Werke, die heute noch eben ſo [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendBeilage 06.1875
  • Datum
    Dienstag, 01. Juni 1875
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] drang nicht wie die früheren von Weften her. fondern nördlich in Afrika ein. Sie landete in Tripolis am mittelländifchen Meere und zog unter großen Strapazen durch das Oafen land Fezzan und dieGebiete der Tebuftämme einen Weg von mehr als fechshundert Stunden immer füdlich. bis fie das große Bornureich (etwa 12° nördlicher Breite und 20U öftlicher Länge von Ferro) erreichte. welches bereits zu jenem großen [...]
[...] Niger ziemlich nahe und nicht mehr weit entfernt von jenen Gebieten, bis zu welchen Mungo Park auf feiner zweiten Nigerfflhrt vorgedrungen-war. Allem hier ſah er fich durch unüberfieigliche Hinderniffe, die 1hm d1e wilden-Stamme [...]
[...] Bucht von Benin aus, in das Erforfchungsgebiet eindringen. Allein die Expedition nahm ein trauriges Ende. Elapperton's Begleiter erlagen bald ungewohnten Klima; er hatte nur mehr feinen treuen Diener Richard Lander 1 der Seite, als er nach Durchwanderung des Joribareiches und Ueberfchreitunz des Niger die von früherher bekannten Gebiete des Sokotolaudes betrat." Von [...]
[...] Mit der Nachricht von dem Tode feines Herrn brachte Lander auch deffen Reifetagebücher nach London. Nach Landers Angaben und Elappertons Aufzeich nungen konnte man kaum mehr zweifeln, daß die Niger-Mündung in der Bai von Benin zu fachen, fei ; um indeß völlige Gewißheit darüber zu erhalten, wurde nun Lander von der Regierung beauftragt, abermals fich nach Afrika zu begeben [...]
[...] Erlaubniß. ' \ Die beiden Lander ſchiſſten ſich alſo auf dem Strome ein. Sie waren kaum ein paar Tage gefahren, als fie fich nicht mehr fertt von den Mündungen des Nigers, nicht mehr fern vom Meere befanden. Doch war es ihnen nicht gegönnt, ihre Fahrt zu vollenden; eine Bande räuberifcher Ziskaneger hielt ihr Boot an [...]
[...] auszurichten vermag. _ Der Wolf. welcher früher in allen Wäldern Europas haufte. findet fich gegenwärtig faft nur mehr im Nordoſten, in Rußland. wogegen er in der übrigen alten Welt ebenfo wie in der neuen überall zahlreich vorkommt. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts hatte auch Frankreich noch feine Wölfe. So richtete [...]
[...] Mehr Courage hatte jener Wolf, mit welchem'der amerikanifche General Putnam einen Strauß beftand. [...]
[...] Die Beftie wurde endlich zu einer fo unerträglichen Plage, daß Putnam und fünf feiner Nachbarn fich entfchloffen, nicht mehr zu ruhen, bis fie die Wölfin er legt hätten. Abwechslungsweife follten beftändig zwei Mann fie verfolgen. Sie hatte einmal in einer eifernen Falle die Zehen eines Fuffes eingebüßt, und man [...]
[...] gang hinweg lief zuerft der Höhlengang ettva 15 Fuß fchief abwärts, zog fich dann 10 Fuß wagrecht fort, um zulegt wieder in einer Länge von 16 Fuß auf wärts zu“ fieigen; nirgends war er mehr als 3 Fuß breit, feine Höhe geftattete nicht, aufrecht zu gehen. Miſter Putnam hatte die Mitte der Höhle, den horizontalen Theil derfelben, [...]
[...] dem Schuffe ward Putnam aus der Höhle gezogen. Als der Rauch in der Höhle fich verzogen hatte, drang er ein drittes Mal ein; die Beftie lag am Boden; er hielt ihr die Kienfackel unter die Rafe, fie regte fich nicht mehr. Er fchlang das Seil um den Hals der Wölfin und fchleifte fie aus der Höhle, vor toelcher die Mettge mit Beifall und Bewunderung den kühnen Iäger empfing. [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 021 1873
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] der Volksluſt, welche ſchnell ſich einfindende wandernde Spielleute durch fröhliches Geigenſpiel zu erhöhen – und für ſich fruchtbar zu uachen bemüht waren. Dieſen letzten Zweck mochten ſie ſicher mehr erreichen, als der alte gebeugte Mann, welcher auf einem Steine am Burgplatze ſaß und durch ſein, freilich ärm liches, Geigenſpiel die Aufmerkſamkeit und das Mitleiden des Volkes zu erregen [...]
[...] es war nur ein plötzlich aufflackerndes, lockendes Irrbild geweſen, und mit einem traurigen Lächeln mußte ſich der unglückliche Träumer in's Gedächtniß rufen, daß derjenige, dem dieſe Stimme gehörte, nicht mehr unter den Lebenden, für ſie wenig ſtens ſo gut als todt ſei. Der junge Mann mit den ſchwarzen Haaren und den geiſtreich blitzenden [...]
[...] Hochrufe auf den Kaiſer, der eben mit ſeinem hohen Gaſte und zahlreicher Beglei tung unter das Schloßportal getreten war, um den bereitſtehenden Galawagen zu beſteigen. Der Lärm wuchs mehr und mehr und kam näher. „Sie kommen! ſie kommen!“ rief eilends heranſpringend der Führer des Blinden, der ſich neugirig etwas nach der Burg hin entfernt hatte, und drückte in [...]
[...] Derſelbe war ſehr korpulent, hatte ein ſehr geiſtreiches Geſicht und trug eine gol dene Brille. Boleslav ſtutzte; der andere lächelte. Dann breitete er ſeine Arme aus – es konnte ja keine Täuſchung mehr ſein – und umarmte – ſeinen Freund und Gönner, den Profeſſor vom Schwarzwald! (Fortſeßung folgt.) [...]
[...] Gefräßigkeit anrichten, oft ein ungeheurer; alles Eßbare: Reps, Kartoffeln, Erbſen, Bohnen, Gräſer, Getreide wird angegriffen und verzehrt, in den Gärten namentlich auch Salat. Mehr als einmal haben die Engerlinge ganze Wieſen verheert, indem ſie die Graswurzeln abfraßen und nur die Halmbüſchel ſtehen ließen, die aus Man gel an Feſtigkeit und Nahrung ſich bald in röthliche Perücken verwandelten. Auch [...]
[...] res beginnt die Wiederholung der Thätigkeit des zweiten Jahres, doch nicht mehr in ſo großartigem Maß ſtabe; viele Engerlinge ſind im Winter zu Grunde gegangen, auch [...]
[...] ein naſſes Frühlingswetter dezimirt dieſelben; auch ſind ſie in dem dritten Jahre, je mehr ſie ſich ihrer vollkommenen Entwicklung nähern, nicht mehr ſo gefräßig; die eigent [...]
[...] lung, in die Puppe, geht raſch vor ſich und als ſolche nimmt das Thier keine Nahrung mehr zu ſich; es „zehrt vom eigenen Fett“ und - Ägräbt ſich noch einmal tief in die [...]
[...] aber dann auch ohne Gnad und Pardon getödtet werden, am beſten durch Zerſtoßen; hernach kann man ſie unter den Dünger miſchen, oder Enten, Hühnern und Schwei nen füttern. Sodann ſollte man auch die Vögel mehr ſchonen, welche Engerlinge und Maikäfer freſſen, namentlich Raben und Dohlen. [...]
[...] Herr P. lachend, da haſt du wenigſtens etwas für deine Aufrichtigkeit“ – und gab ihm einen Groſchen. (Auch eine Sünde.) Fräulein F., welche mehr Eitelkeit als Schönheit und mehr Schönheit als Geiſt beſaß, fragte einmal einen Geiſtlichen: Iſt es eine Sünde, daß ich eine Freude daran habe, wenn man mich ſchön nennt?“ – „O freilich, [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendBeilage 09.1875
  • Datum
    Mittwoch, 01. September 1875
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 7
[...] längerer Zeit eine Miffionsftation, die uördlichfte der Kap-Colonie, errichtet hatte. Hier wurde ihm feinWirkungskreis bald zu enge; deßhalb zog er nach kurzer Zeit in mehr unbekannte Gegenden. Sechs Monate lang wußte man ihn nicht zu finden. In dieſer Zeit hatte er mit aller Miihe und Ausdauer die Sprache der weitverbreiteten Betichuanenftämme fich angeeignet. Nicht lange nachher heirathete [...]
[...] zu finden. In dieſer Zeit hatte er mit aller Miihe und Ausdauer die Sprache der weitverbreiteten Betichuanenftämme fich angeeignet. Nicht lange nachher heirathete er Moffat's Tochter und gründete mehr im Inuern des Landes die Miffionsftation Kolobeng, in der Nähe des Wendekreifes, weftlich von der Transvaal=Republik gelegen. Mit Leib und Leben gehörte nun Livingftone feinen armen Wilden, [...]
[...] derblicher Eingewanderter wolle er die Wilden dori aufſuchen, wo fie von den fo genannten civilifirten Eingewanderten weder unterdrückt noch corrumpirt werden konnten; er entfchloß fich, mehr in das Innere Afrika's einzudringen. Mit zwei Begleitern durchzog er die große Kalahari-Wüfte (weftlich von den Betfchuanen) und entdeckte am obern Ende derfelben (1. Auguſt 1849) den zwifchen 20. und [...]
[...] fchloß fich Livingftone, feine Familie vorerft in die Kapftadt zu bringen und dann jenfeits des Ngamifees eine gefundere Gegend für eine Miffions=Niederlaffung aus findig zu machen. Judeß je mehr er vorwärts drang, defto mehr verlor er die Neigung, fich mit feiner Thätigkeit an einen beftimmten Ort zu binden. Wie er einft, je mehr er las, defto mehr zu leſen wiinfchte, fo weckten die bisher gemachten [...]
[...] forfchung des Sambefi ein wichtiges Problem gelöft, Im Jahre 1857 kehrte Dr. Livingſtone nach England zuriick. das er faft 17 Jahre nicht mehr gefehen. Vor Allem beabfichtigte er. eine Befchreibung feiner merkwürdigen Reifen im Druck herauszugeben und fo die Ergebniffe feiner Forfchungen den Zeitgenoffen mitzutheilen. Auf dem Dampffchiffe. das ihn in das [...]
[...] Dem Laufe des Letzteren folgte er noch 180 Meilen aufwärts, bis auch hier ihn wieder der Unwille feines Gefolges hinderte, weiter vorzudringen. Als er weder Begleiter noch Borrath mehr hatte, ſah er ſich gezwungen nach Udfchidfchi zuriick zukehren, von wo er vor zwei Jahren ausgezogen. Müde und verlaffen von Allen kam er am 16. Oktober 1871 in der Seeftadt an. [...]
[...] mündenden, riefigen Eongoftrom zufammenhängen und deffen obern Lauf darftellen. Anfangs des Jahres 1874 traf in Europa die Nachricht vom Tode des großen Rei fenden ein. Dießmal follte diefelbe leider kein bloßes Gerücht mehr, fondern traurige Wahrheit fein. Sein mehr als dreißig Iahre der Wìſſenſchafi geweihtes Forfeherleben war abgelaufen. Die Anfangs nicht geglaubte Nachricht erhielt bald ihre Beftätigung [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 033 1873
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 8
[...] fragte, was da los ſei, erhielt von dieſem die Antwort: „Ach, da drinnen im Gerichtshauſe werden heute unſere Brüder verurtheilt; ſie ſind zwar ſchuldig; aber die ſie verurtheilen, ſind noch viel – viel mehr ſchuldig!“ Und der alte Mann hatte dieſe Worte ſo tief aus dem Herzen herausgeſagt, und ſie mit einem ſolchen Seufzer und mit ſo aufrichtigen Thränen begleitet, daß der Fremde ſelbſt dem [...]
[...] waren an eine ſolch ungleiche Behandlung zu ſehr gewohnt, als daß es ihnen hätte auffallen können. Nur zu bald verkündeten die Soldaten, daß Niemand mehr Zutritt finden könne, da die Räume bereits überfüllt ſeien; die Untenſtehen den hörten es mit ruhiger Miene an; aber Niemand entfernte ſich; Alle waren entſchloſſen, auf der Straße auszuharren, bis ihnen von dem Gange der Ver [...]
[...] blos deßhalb mit den Angeklagten freundlich ſprach, weil er heute ihre Partei ver trat, ſondern der ihnen wirklich von ganzem Herzen zugethan war, und der ſich heute einen kühnen Erfolg verſprach. Viele Nächte hindurch hatte er nicht mehr ruhig geſchlafen; oft war er mitten in der Nacht aufgeſtanden, und hatte, in ſeinem Zimmer auf und abgehend, mit lauter Stimme die Gründe aufgezählt [...]
[...] Fürſprecher ſein; er haßte alles Unrecht; darum haßte er aber auch vor Allem das Unrecht, wodurch man ſein Volk zur Verzweiflung getrieben, ſo daß es manch mal nicht mehr zwiſchen erlaubten und unerlaubten Mitteln unterſchied, und es ſchien ihm eine reizende Lebensaufgabe zu ſein, gerade aus der Schuld eines ver zweifelten Volkes den Beweis für ſeine Unſchuld zu führen. [...]
[...] Wir müſſen indeſſen dieſer Anklage in etwas vorgreifen, um unſere Leſer in das Verſtändniß derſelben einzuführen. Wo es kein Recht mehr gibt, da iſt der Menſch nur zu ſehr geneigt, an die Gewalt zu appelliren, um mit Hilfe der Gewalt das zu erreichen, was ihm auf rechtlichem Wege unerreichbar iſt. So war es auch in Irland. Es wird gewiß [...]
[...] Tode gedroht; hatte Jemand gegen die Whiteboys beim Richter Zeugniß abgelegt, ſo erlebte er gewöhnlich den eigentlichen Gerichtstag, wo er ſein Zeugniß öffentlich bekräftigen ſollte, nicht mehr. Daher wurde es üblich, daß der Richter diejenigen, welche Zeugniß ablegen ſollten in Gewahrſam nahm, und ſo fing die Zeugenſchaft mit Gefängniß an. Wenn es dann auf ſolche Weiſe gelungen war, endlich ein [...]
[...] mit Gefängniß an. Wenn es dann auf ſolche Weiſe gelungen war, endlich ein mal ein Zeugniß zu erlangen, ſo war derjenige, welcher es abgegeben hatte, fortan keinen Augenblick mehr ſeines Lebens ſicher, ſondern es blieb ihm nichts anders mehr übrig, als aus der Grafſchaft auszuwandern. So hatten die Zeugen zwiſchen Tod und Verbannung zu wählen, und es mußte ſich von ſelbſt verſtehen, daß [...]
[...] Der große Geiſer auf Island. verengt ſie ſich in geringer Entfernung bedeutend und ſcheint dann nicht mehr als 10 oder 12 Fuß im Durchmeſſer zu haben. Sie iſt etwa 70 Fuß tief; daß ſich aber von hier ab die verborgenen Kanäle weiter verzweigen, iſt mehr als wahrſchein [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 009 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
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[...] ſº lſo der Doktor ſchmollt mit dir, Cöleſtine?“ „Ja, liebe Tante. Seit meine Verlobung mit Herrn von G. bekannt iſt, betritt er unſer Haus nicht mehr, obwohl er mehrmals von uns eingeladen wurde.“ [...]
[...] „Höre, meine liebe Nichte – dieſer Doktor iſt im Grunde genommen ein mehr als eigenthümlicher Menſch; ich habe ihn ſtets ein wenig gefürchtet. Vor der Welt trägt er eine vollkommene Sorgloſigkeit zur Schau, eine Gleichgiltigkeit ſonder gleichen; und doch behaupte ich, daß er innerlich nichts weniger als ruhig [...]
[...] chen kann, wohl nur aus dem Grunde, weil er vermuthet, ich wiſſe um eure Ver hältniſſe; das allein ſchon beweist, daß es ihm an wirklicher Bildung fehlt. Ich glaube mich aber nicht zu täuſchen, wenn ich annehme, daß es mehr der Aerger, die Wuth über das Fehlſchlagen ſeines Planes iſt, an was er leidet, als ein wirk licher Seelenſchmerz.“ [...]
[...] wähleriſch iſt, ihn ſo gerne um ſich geſehen haben. Auch iſt er ſehr gelehrt . . .“ „O, er iſt ein ausgezeichneter Arzt. Die früheren Aerzte haben mir ja faſt das Leben abgeſprochen; nach ihrem Dafürhalten ſollte ich keine zwei Jahre mehr leben. Seit Theodor mich behandelt, fühle ich mich in der That kräftiger; ich lege ordentlich zu, nicht wahr, liebe Tante?“ [...]
[...] ben müßeſt?“ „Ich weiß es nicht,“ ſagte Cöleſtine gelaſſen, „aber es iſt dies eben meine ſchwache Seite, und ſeit Theodor mich aufgegeben, habe ich noch mehr Angſt, ob wohl er nie ſich über meine Krankheit ausgeſprochen hat. Sie können über meine Verzagtheit lächeln, liebe Tante, aber ich kann Ihnen nur ſagen, daß ich gar [...]
[...] „Er hat mich ausgelacht, hat mich eine Träumerin, eine Hellſeherin genannt.“ „Deſto beſſer; ich hätte was Anderes vermuthet. Indeß bedaure ich jetzt doch auch, daß der Doktor unſer Haus nicht mehr betritt. Er verſteht ſich aus gezeichnet auf Bruſtkrankheiten; dafür iſt er bekannt und berühmt. Ich ſelbſt würde ihn zu einer Aeußerung über deine Geſundheitsumſtände veranlaſſen, denn [...]
[...] blieb zurück und nahm das Briefchen wieder, das ſie bei Seite gelegt hatte; ſie öffnete es und erbleichte, ſobald ſie die Schriftzüge erkannte; ſie las und zitterte; das Papier entfiel ihren Händen, ſie vermochte ſich nicht mehr aufrecht zu erhalten: „O, das iſt ſchrecklich, das iſt grauſam!“ rief ſie mit durchdringender Stimme aus und ſank bewußtlos in ihren Lehnſtuhl zurück. [...]
[...] – in Zügen von 3–5 Meter tief, 12 und oft mehr Stunden breit und 60–80 Stunden lang, umgeben von Feinden aller Art und dennoch in ungeſtörter Ord nung. Sturmvögel, Möven, Seeraben, und alles fliegende Gethier der Meere [...]
[...] deſſen Netz von ungeſähr der König gerathen, denſelben ſogleich wieder ins Meer zu werfen; wer das nicht thut, wird für immer vom Häringsfang ausgeſchloſſen – er hat ein Majeſtätsverbrechen begangen, das zu ſühnen er nie mehr im Stande iſt. Die St. Johannisfeuer ſind für Fiſcher der nördlichen Meere das Signal zum Häringsfang. Vor Johanni wird nie gefiſcht. Wenn um Mitternacht die [...]
[...] In der Zubereitung der Häringe haben es die Holländer am weiteſten ge bracht, was ſie zuvörderſt ihrem bereits erwähnten Landsmann verdanken. Indeſ iſt geſchichtlich erwieſen, daß mehr als 700 Jahre vor Beukel die Fiſcher von Dieppe im nördlichen Frankreich eingeſalzene Häringe ausgeführt haben. Die Bewohner von Dieppe waren überhaupt berühmte Seefahrer; es wird ſogar be [...]