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Suchbegriff: Mehring

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Datum

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Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 005 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 6
[...] die derſelbe noch beſaß, zu zerreißen; dafür übergab er ihm eine grobge druckte Schrift, betitelt: Die Menſchenrechte. Vom Spazierengehen in dem Garten des Hofes war keine Rede mehr. Louis beſaß auch zwei Kanarien vögel in einem Käfige, die ſeine Tante für ihn aufgezogen hatte – die ſelben wurden von dem rohen Schuſter alsbald in Freiheit geſetzt, als er [...]
[...] ſelben wurden von dem rohen Schuſter alsbald in Freiheit geſetzt, als er ſah, daß ſie dem Knaben einige Unterhaltung gewährten. Sinton war ein abgeſagter Feind der Religion, daher durfte das Kind kein Gebet mehr ver richten, und als er es eines Abends mit aufgehobenen Händen auf ſeinem Bettchen knieend antraf, mißhandelte er es auf abſcheuliche Weiſe. [...]
[...] hielt ſich mit dem einzigen Spiele, das ihm noch vergönnt war – mit alten Karten, aus denen er ein flüchtiges Häuschen zu bauen ſuchte. Sein ſonſt ſo lebhaftes Auge hatte keinen Ausdruck mehr, ſein hageres Geſicht zeigte eine einzige Abwechslung: zwiſchen Kummer und Furcht. Ach, kein Menſch hätte in dieſer armen Kreatur das ehemals ſo heitere, fröhliche Kind [...]
[...] nach Hauſe ziehen in unſere friedliche, wenn auch kalte und dunkle Hei math – aber auf einem Umweg; die rohen, unbarmherzigen Inſulaner ſollen uns nicht mehr zu Geſichte bekommen; es gibt ja noch andre Wege! Und ſo lenken ſie alſo in den Kanal ein, einerſeits an Cherburg, Havre, Dieppe, Boulogne und Calais, andrerſeits an Falmouth, Plymouth, Dar [...]
[...] Alten, und da iſt nicht mehr herauszukommen; die letzte Flüſſigkeit, die ſie kennen lernen, iſt ranzige Butter und Fiſchthran, und dann gehen ſie zu Grunde unter den Zähnen der Preußen, der Dänen, der Schweden, der [...]
[...] denen oft nur Wenige mit heiler Haut ſich retten, deren Mahnungen nachher wieder im Winde verhallen? Laſſen wir uns nicht auch durch große Worte zu Unternehmungen verleiten, welche uns mehr und mehr dem Abgrunde und Verderben zuführen? Verfolgen wir nicht mit Leiden ſchaft die dunkeln Pfade zu eingebildeten Glücksgütern und ſind dann am [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 021 1873
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] der Volksluſt, welche ſchnell ſich einfindende wandernde Spielleute durch fröhliches Geigenſpiel zu erhöhen – und für ſich fruchtbar zu uachen bemüht waren. Dieſen letzten Zweck mochten ſie ſicher mehr erreichen, als der alte gebeugte Mann, welcher auf einem Steine am Burgplatze ſaß und durch ſein, freilich ärm liches, Geigenſpiel die Aufmerkſamkeit und das Mitleiden des Volkes zu erregen [...]
[...] es war nur ein plötzlich aufflackerndes, lockendes Irrbild geweſen, und mit einem traurigen Lächeln mußte ſich der unglückliche Träumer in's Gedächtniß rufen, daß derjenige, dem dieſe Stimme gehörte, nicht mehr unter den Lebenden, für ſie wenig ſtens ſo gut als todt ſei. Der junge Mann mit den ſchwarzen Haaren und den geiſtreich blitzenden [...]
[...] Hochrufe auf den Kaiſer, der eben mit ſeinem hohen Gaſte und zahlreicher Beglei tung unter das Schloßportal getreten war, um den bereitſtehenden Galawagen zu beſteigen. Der Lärm wuchs mehr und mehr und kam näher. „Sie kommen! ſie kommen!“ rief eilends heranſpringend der Führer des Blinden, der ſich neugirig etwas nach der Burg hin entfernt hatte, und drückte in [...]
[...] Derſelbe war ſehr korpulent, hatte ein ſehr geiſtreiches Geſicht und trug eine gol dene Brille. Boleslav ſtutzte; der andere lächelte. Dann breitete er ſeine Arme aus – es konnte ja keine Täuſchung mehr ſein – und umarmte – ſeinen Freund und Gönner, den Profeſſor vom Schwarzwald! (Fortſeßung folgt.) [...]
[...] Gefräßigkeit anrichten, oft ein ungeheurer; alles Eßbare: Reps, Kartoffeln, Erbſen, Bohnen, Gräſer, Getreide wird angegriffen und verzehrt, in den Gärten namentlich auch Salat. Mehr als einmal haben die Engerlinge ganze Wieſen verheert, indem ſie die Graswurzeln abfraßen und nur die Halmbüſchel ſtehen ließen, die aus Man gel an Feſtigkeit und Nahrung ſich bald in röthliche Perücken verwandelten. Auch [...]
[...] res beginnt die Wiederholung der Thätigkeit des zweiten Jahres, doch nicht mehr in ſo großartigem Maß ſtabe; viele Engerlinge ſind im Winter zu Grunde gegangen, auch [...]
[...] ein naſſes Frühlingswetter dezimirt dieſelben; auch ſind ſie in dem dritten Jahre, je mehr ſie ſich ihrer vollkommenen Entwicklung nähern, nicht mehr ſo gefräßig; die eigent [...]
[...] lung, in die Puppe, geht raſch vor ſich und als ſolche nimmt das Thier keine Nahrung mehr zu ſich; es „zehrt vom eigenen Fett“ und - Ägräbt ſich noch einmal tief in die [...]
[...] aber dann auch ohne Gnad und Pardon getödtet werden, am beſten durch Zerſtoßen; hernach kann man ſie unter den Dünger miſchen, oder Enten, Hühnern und Schwei nen füttern. Sodann ſollte man auch die Vögel mehr ſchonen, welche Engerlinge und Maikäfer freſſen, namentlich Raben und Dohlen. [...]
[...] Herr P. lachend, da haſt du wenigſtens etwas für deine Aufrichtigkeit“ – und gab ihm einen Groſchen. (Auch eine Sünde.) Fräulein F., welche mehr Eitelkeit als Schönheit und mehr Schönheit als Geiſt beſaß, fragte einmal einen Geiſtlichen: Iſt es eine Sünde, daß ich eine Freude daran habe, wenn man mich ſchön nennt?“ – „O freilich, [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 042 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] welcher jedes ein Stück Brod erhielt. Der große Knabe, welcher den Weg nach dem Schöneberg eingeſchlagen, war Joſeph, unſer Meßnerpepi; nur nannte man ihn jetzt nicht mehr Pepi, ſondern Sepper, und er war nicht mehr acht bis zehn, ſondern dreizehn Jahre [...]
[...] alt, auch nicht mehr Student, wie man leicht aus ſeiner Beſchäftigung ſchließen kann, ſondern . . . . . Nun, die Aenderung iſt auf folgende Weiſe vor ſich gegangen. Pepi war [...]
[...] Umwandlung desſelben erklärt. Von jenem Tage an – es war in Pepi's drittem Studienjahre – war derſelbe wie umgekehrt; er ließ im Fleiß nach, brachte keine guten Zeugniſſe mehr nach Hauſe, im Herbſt erhielt er keinen Preis und im nächſten Schuljahre ging es noch lahmer. Auch das Meſſeleſen in der Dachkammer unterblieb und vom Predigen war keine Rede mehr. Der [...]
[...] Wie ein tückiſcher Froſt oder Reif oft mitten im Frühling die kaum auf geſproßten Blumen, Bohnen und ſonſtigen zarte Gewächſe verſengt, daß ſie nachher daſtehen wie abgebrüht und ſich nicht mehr, oder doch nur mit ſchwerer Mühe, erholen, ſo hatte der Baſe liebenswürdige Mittheilung auf des Knaben Herz gewirkt – wahrhaftig ein Froſt im ſchönſten Frühling des Lebens! [...]
[...] dem Gymnaſium und ſchickte ihn wieder in die deutſche Schule. Der Baſe aber, die ſich dem widerſetzen wollte, ſagte er endlich den Grund, und von da an kam ſie nich mehr in's Haus. Dem Meßner war es übrigens nicht ſehr unlieb, daß es ſo gegangen. Er hatte ſchon mehrmals in der Stadt drunten davon ſprechen hören, daß man da [...]
[...] Sohn gehabt, und zudem war es auch mütterliche Beſorgniß, was ihr die Sache ſo ſchwer machte. Pepi war nämlich das jüngſte Kind und ſie mochte es kaum mehr erleben, daß derſelbe irdiſcher Sorge entwuchs. Als Geiſtlicher wäre er eben am ſicherſten und beſten „verſorgt“ geweſen, meinte ſie, und es machte ihr in der That viel Kummer, daß ihre Pläne vereitelt worden. [...]
[...] Was doch die Menſchen für Sorgen haben! Im kommenden Winter fing die Mutter an zu kränkeln, und als die erſten Märzveilchen unter der ſchmel zenden Schneedecke hervorkamen, da fühlte ſie, daß ihres Bleibens nicht mehr länger ſein würde. Am Joſephstage ließ ſie ihr Söhnlein vor ihr Bett kommen und nahm Abſchied von ihm, ermahnte es zu allem Guten und empfahl es dem [...]
[...] anvertraute Heerde kräftig gegen die Einfälle der Normannen (850–890). Im zehnten Jahrhundert erweiterte Bruno, ein Bruder Otto des Großen, die Mauern der Stadt. Noch mehr vergrößert wurde dieſelbe anno 1186 durch Philipp von Heinsberg. Dieſer große Kirchenfürſt vereinigte mit der alten Stadt die Vorſtädte, in welchen ſich die Collegiate und Abteien zu St. Severin, [...]
[...] Wolf im Gewande des Hirten. Im Jahre 1582 fiel der Erzbiſchof Gebhard von ſeinem Glauben ab, um eine ebenfalls abgefallene Nonne, Agnes von Mansfeld, heirathen zu können. Er konnte ſich aber hernach nicht mehr halten, ſchon im folgenden Jahre wurde er aus Köln vertrieben. Der letzte Churfürſt von Köln war Maximilian Franz Xaver, ein Sohn der großen Kaiſerin Maria [...]
[...] von Köln war Maximilian Franz Xaver, ein Sohn der großen Kaiſerin Maria Thereſia, welcher im Jahr 1801 ſtarb. Heutzutage iſt Köln nicht mehr was es geweſen; es hat ſeine Souveräni tät verloren und iſt eine preußiſche Provinzialhauptſtadt geworden; Induſtrie und Handel thun zwar ihr Möglichſtes, allein eine große religiöſe Idee vermögen [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 021 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 6
[...] ein erfahrener Führer hat viel Arbeit und Beſchwerlichkeit damit. Für dich ſind 40 Kameele jedenfalls zu viel; ich verſichere dich, du wirſt mit 30 genug zu thun haben, ja dieſe werden dir noch mehr zu ſchaffen machen als du glaubſt; ich will dir zehn abnehmen, du wirſt es nicht bereuen, glaube mir! – Du kannſt Recht haben erwiederte der Derwiſch, der wohl denken mochte, er ſei ohnehin zu ſchwach, [...]
[...] alsbald mit zehn Thieren Kehrt und trieb ſie eiligſt den meinigen zu, hocherfreut, daß der Derwiſch ſich ſo nachgibig gezeigt hatte; ja es kam mir vor, als hätte ich noch mehr verlangen können, ohne auf Widerſpruch zu ſtoßen. Dieſer Gedanke zerſtörte nach und nach meine Freude gänzlich und rief zu gleicher Zeit meine Haupt leidenſchaft wach: ich kann es nochmal mit zehn verſuchen, ſagte ich zu mir ſelbſt [...]
[...] blieben. Meine Freude darüber dauerte aber kaum einen Augenblick, denn ſchon rührte ſich der Goldteufel wieder und wie ein Waſſerſüchtiger immer durſtiger wird, je mehr er trinkt, ſo reizten mich jetzt die bereits geſchenkt erhaltenen Kameele zu weiteren Gelüſten und ich ließ nicht nach mit Bitten und Vorſtellungen, bis er mir nochmal zehn abtrat. Zuletzt, als er nur noch zehn beſaß, ſuchte ich ihm auch dieſe [...]
[...] ermahnen, denn nur Gott kann Unheil von uns abwenden, das unſre menſchliche Kraft nicht zu beſeitigen vermag. Später begnügte man ſich nicht mehr mit dem einfachen Glockengeläute; wo die Mittel dazu vorhanden waren, wurde ein „Glockenſpiel“ hergeſtellt, deſſen har moniſches Geplauder mit dem Echo der Lüfte wetteiferte. Es gab viele berühmte [...]
[...] *) Moskau hatte vor dem Brande von 1812 nicht weniger als 1706 Glocken, darunter die 1400 Ctr. ſchwere des Glockenthurms Iwan Weliki. Die noch größere, weltberühmte Glocke, die unter der Kaiſerin Anna i. I. 1734 gegoſſen wurde u. 4000 Ctr. wiegt, iſt nicht mehr im Gebrauch. [...]
[...] eine traurige Leere entſtehen, wie ſich dies auch in der großen franzöſiſchen Revo lution gezeigt hat, als im Jahre 1793 die Kirchenglocken eingeſchmolzen wurden – von dieſer Zeit an ward das Volk der Revolution mehr und mehr abgeneigt, man hatte ihm damit ſeine liebſten Erinnerungen geraubt, ſeine lieblichſten Klänge ent zogen nnd an deren Stelle eine traurige freudloſe Oede gelaſſen, denn nichts ver [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 043 1875
  • Datum
    Freitag, 01. Januar 1875
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 7
[...] Weg kommen?" „O macht euch darum keine Sorge“, ſagte Barni), ,,ihr werdet es fehen. wenn wir dort find. Doch wartet. daß ich euch mehr von dem Kapitän und dem *großen Schiff erzähle. Er fagte mir. er fiihre Kanonen bei fich aus Furcht vor den Regern ; und in der That, er hat ein befonderes Augenmerk auf feine [...]
[...] unglücklichen Mann wie mich zu Grunde richten. Bomben und Granaten! Auf der Stelle mit aus dem Weg. oder ich will auf euch losrennen. und menu wir zu Grunde gehen. fo ſoll euch mein Geift keine Ruhe mehr laffen. Weg da! ſag’ ich euch. ihr Tölpel vonLandftreichern. die ihr einem ehrlichen Menfchen feine nordöftliche Richtung nicht gönnt!“ Von den Verwünfchungen ging Barny zu Bitten [...]
[...] fehr blaffes und abgemagertes Geficht erfchien oben und wandte fich mit der Frage an Barny: „Was führt Euch hieher?" „Meiner Treu’, ich dächte. ich könnte Euch mit mehr Recht fragen. was bringt Euch hieher. gerade mitten in den Weg meiner nordöftlichen Richtung?" „Woher kommt Ihr ?“ [...]
[...] fahrt befolgt hatte; da er aber nun einmal nicht bei ihr bleiben konnte. fo begab er fich nochmal in feine nordöftliche Richtung und fuhr heiinwc‘irts. Diefe Verfügung über feine Ladung war für Varny in mehr als einer Beziehung eine wahre Gnade Gottes. Erſtens fand er auf diefe Weife den vor theilhaftefien Markt. den er je hätte finden können. und zweiten-Z konnte er nun [...]
[...] feln, ja felbft vom griechifchen Feftlande herbeigekommen waren, um die Vorle fungen des gelehrten Profeffors zu hören. Gegenivärtig hat die Schule von ihrem früheren Glanze viel verloren, und es lernen dort nur mehr kaum ein halbes Hun dert Schiiler die altgriechifche Sprache, etwas Gefchichte und Geographie. Eine fteinerne Treppe führt von der Plattform, auf der die Schule erbaut iſt, [...]
[...] fcheiden fie in drei Abtheilungen; in der erften, vergleichbar der Vorhalle (Narthex) der griechifchen Kirche, ift das Grottengewölbe beinahe gleichmäßig rund, wäh rend es fich in der zweiten, längeren Abtheilung mehr nach der Seite der Annenkapelle zu, alfo von Weft nach Oft, hinabfenkt; an der höchften Stelle mißt die Grotte 4 Meter, 21/3 Meter an der niedrigften. Auf dem Boden find zwei [...]
[...] von ihnen fah vor feinen Augen nur ein Schattenbild der Ereigniffe der Zukunft fich entrollen, und kaum ein wenig lüftete er den Schleier des Schickfales oder viel mehr der ewigen Vorfehung. Aber vor den Augen eines Johannes zerreißt diefer Schleier beinahe völlig, und der Geift Gottes ergreift ihn und führt ihn von einem Ende der Welt zum andern, mitten hindurch durch die Völker, die Jahrhunderte, [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 052 1874
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1874
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 6
[...] Drei Männer waren dort, aufgeſchreckt durch das Geſchrei des Schwarzen, von ihren Sitzen aufgeſprungen. Voran ſtand der Marquis – aber das war nicht mehr die ſtolze, aufrechte Geſtalt von ehedem; wenige Wochen tiefen Grams hatten genügt, ihn zu beugen, ſein Haar ſilberweis zu färben und aus ſeinem Geſichte den ihm ſo wohl ſtehenden Ausdruck von Energie und feſten Willen zu [...]
[...] entfernen. Der Marquis war ein ſchwacher Greis geworden. An der andern Seite des Zimmers ſtand Goupart St. Denis, das jugend liche Geſicht in tiefe Falten gelegt; aber faſt ſchien in dieſem Augenblicke mehr der Ingrimm als der Kummer darin zu herrſchen. In der Mitte zwiſchen Beiden befand ſich Simon Labois. Noch ſtand ein [...]
[...] Louis hatte die Unterſchrift mit beſonderm Nachdruck geleſen; als er aber jetzt aufſah, traf ſein Auge Simons Geſicht nicht mehr. Des Marquis und Gou parts geſpannte Aufmerkſamkeit war dem Zettel zugewandt geweſen; Tony aber mochte ebenfalls mehr auf den Inhalt, als auf die ihm angewieſene Perſon ge [...]
[...] ſen der Befriedigung ſetzte der Schwarze das Gewehr ab. In dem Hauptgange des Gartens lag Labois zu Boden geſtreckt und als die Hausbewohner hinaus eilten, athmete er ſchon nicht mehr – die Kugel war ihm durch den Rücken in's Herz gegangen. – [...]
[...] herzzerſchneidenden Klagelieder über den Fall und die Verödung der Stadt und des Tempels; das Volk aber ſaß an den Strömen Babylons und weinte Sions ge denkend; an die Weiden hingen ſie ihre Harfen und wollten nicht mehr ſingen auf fremdem Boden (136. Pſalm) In dieſe Zeit und unter die Regierung dieſes Na buchodonoſor fällt denn auch, was die Bibel von Daniel und den drei Jünglingen [...]
[...] lypſe zeigen, in dieſer Beziehung im Alterthum ſprichwörtlich geworden. . Nach der Eroberung durch Cyrus und unter perſiſcher Herrſchaft ſank es immer mehr, verödete und verarmte. Alerander der Große faßte zwar den Plan, Babylon aus ſeinen Trümmern zu erheben, ſtarb aber vor Verwirklichung deſſelben. Zur Zeit des Hieronymus waren die Ruinen von Babylon bereits zum Jagd [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 003 1874
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1874
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 9
[...] Das ging ihm wohl ein, er fing wieder an mit ſeinem Leichtſinn, ward ſtets kecker gegen ſeine ehrwürdige Mutter und drohte ihr mit allem Böſen. Und als ſie ihn mit noch mehr Ernſt zur Pflicht mahnte, an Gottes Gericht erinnerte, und, da Alles nichts fruchtete, ſich einmal vor ihm auf die Kniee warf und ihn um Beſſerung anflehte, ſtieß er ſie von ſich, riß mit Gewalt einen Schrein auf, [...]
[...] Auf dieß dehnte die Wittwe ihre Arme gen Himmel und ſagte: „Herr Gott gieb, daß er ſelig ſterbe und nicht mit deinem Fluch beladen werde ! So viel er ſchwelgt, ſo viel mehr will ich mich an Seiner Statt kaſteien und will entbehren!“ Da lachte er und rief: „Kaſtei' du dich, ſo viel du willſt! So viel mehr du mir erſparſt, deſto lieber iſt es mir!“ [...]
[...] Sohn mittlerweile all das Seine verthan, war vom Leichtſinn bis in's Verbrechen gerathen, ſchließlich zu Handen des Gerichts gekommen, und das hatte ihn auf ſieben Jahre zum Kerker verurtheilt. In dem erfuhr er nichts mehr von der Welt draußen, machte ſich aber die größten Vorwürfe, daß er ſeiner guten Mutter Rathſchlägen nicht gefolgt ſei und ſie überdieß ſo ſchmählich gekränkt habe, und [...]
[...] Und ſo ging er Wochen und Monde dahin und kam immer bleicher und elendiger, denn er aß und trank ſchier nichts mehr, ſo daß die Menſchen zuletzt Erbarmen empfanden, weil Jeder ſeine ſchreckliche Reue erkannte. Darum redete wieder Der und Jener mit ihm und wollte ihn überreden, ſeine Mutter im Him [...]
[...] Er aber ſchüttelte jedesmal ſein Haupt und kam immer mehr herab, daß er ſchier nicht mehr gehen konnte – aber von ſeinem Pfad zum Grabe ließ er nicht ab. [...]
[...] Traum: O du, meine Mutter, deine Augen ſind naß vor lauter Leid und Jam mer – die laſſen ſelbſt im Himmel nicht ab?! Auf das ſah ſie mich zutiefſt an und ſagte: O Sohn! Wie ich weine, hab' ich gar oft geweint und noch viel mehr. Aber jetzt iſt Alles vorbei, und was mir noch weh gethan hat, das hab' ich ganz vergeſſen! Da brach ich im Traum in Schluchzen aus und klammerte mich an [...]
[...] ſtellt ſich ihr an die Seite die Korbinians linde auf dem Weihenſtephanerberg bei Freiſing, die einen ſolchen Umfang beſitzt, daß ſie von 9 Männern kaum um ſpannt werden kann. Bayerns Apoſtel, der heilige Korbinian, ſoll ſie vor mehr als 1 100 Jahren gepflanzt haben; und obwohl im Jahre 1865 durch einen Buben ſtreich ihre Höhlung ausgebrannt wurde – machte ſie es doch noch in den letzten [...]
[...] Dem Leſer hat ſich gewiß beim Leſen der hohen Ziffern der Jahre der Gedanke aufgedrängt, wie denn die Bäume zu dieſem hohen Alter kommen und vielleicht ſich auch in ihm ein heimlicher Neid geregt, daß ſie ſo viele Jahre mehr zugelegt be kommen als der Menſch, die Krone der Schöpfung. Dieſer Neid beruht aber – wie der Neid immer –- auf einem Mißverſtändniß. Zwiſchen dem Leben und Ster [...]
[...] darſtellen. Die jungen Triebe der Wellingtonia gigantea, welche zur Zeit, als Paris die Helena entführte, lebten, leben in den jetzt 3000 Jahre alten Stämmen nicht mehr, ſondern ſie ſind nur als natürliche 3000jährige Mumien da, welche ſich gegenſeitig eingeſargt haben, und das von Natur darſtellen, was die Pharaonen durch Einbalſamiren der Leichen ihrer Väter mit Hilfe der Kunſt bewirkten.“ [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendBeilage 01.1874
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1874
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Seele Schaden leidet.“ Auch von wiſſenſchaftlicher Seite her iſt namentlich in neuerer Zeit die hohe Bedeutung der Kenntniß der menſchlichen Seele gewürdigt worden, ſo daß die Pſychologie mehr und mehr unter den philoſophiſchen Lehr gegenſtänden auf die erſte Stelle ſich emporſchwingt. Es geſchieht darum, mein lieber Leſer, mit gutem Grunde, wenn ich für dieſe „pſychologiſchen Briefe“ mir [...]
[...] Meine Frage. Der Seele Antwort. Was biſt du, meine Seele? Ich bin ein Himmels-Echo, Je mehr ich mich bemühe, Ein Wiederſchein der Gottheit. Dein Weſen zu ergründen, Was Engel bei dem Anblick Je dunkler werden meine Der Werke Gottes ſprachen [...]
[...] hat man hie und da vielleicht von der Großmutter bei Gelegenheit eines Spazier ganges gehört, dieſes Kraut iſt gut gegen Dies und Jenes; ſpäter aber in den Schulen iſt von den Heilkräften der Pflanzen faſt gar nicht mehr die Rede. Kennt niß der Giftpflanzen ſoll und muß der Schüler haben, warum aber nicht auch Kenntniß der Heilkräuter ? [...]
[...] Da ich als Knabe einmal an den heftigſten Zahn- und Ohrenſchmerzen litt und alle Mittel des Arztes vergeblich angewendet waren, konnte die ſorgſame Groß mutter die Qualen des wimmernden Enkels nicht länger mehr mit anſehen. Sie ging hinaus auf die nächſte Wieſe, zog einen kräftigen Stock vom großen We gerich oder Wegetritt (Plantago major) im Fränkiſchen auch „Sau ohren“ [...]
[...] Ich litt ſpäter wieder vielfach an gleichen Schmerzen und brauchte die hef tigſten ärztlichen Mittel vom Catechu an bis zur concetrirten Schwefelſäure, vom Schwefeläther- bis zum Cajeputé-und es gab nichts mehr in der Apotheke, das ich nicht verſucht hatte. Ähätte Jahr äng als Arzt mit den Zahnſchmerzen Anderer-aber-viel-mehr-Glück;-ſie-wichen - meinen Mitteln, nur meine Schmer [...]
[...] nach kürzeſter Zeit beſeitigt. Möchte Jemand dies bezweifeln und etwa glauben, ein vielgeprieſenes Mund waſſer eines pariſer Dentiſten ſei mehr als der Wegerich, weil das franzöſiſche Gemiſch etwa theurer iſt, obgleich es oft nichts enthält, wie Weingeiſt, Opium und Honig, ſo wird er auch nicht glauben, was der berühmte Botaniker Will [...]
[...] nichts, ſo ſchadet es doch auch nicht.“ Mit den Hausmitteln iſt es eben ſo ein eigen Ding. Wie die ſogenann ten Bauernregeln auf eine meiſt mehr als hundertjährige Erfahrung und Beob achtung der Natur beruhend, gewöhnlich auch zutreffen, ohne daß das Volk den [...]
[...] lichen Gründen entwickelt. Hierin liegt auch der Grund, warum manche Volksmittel aus den Händen eines Schäfers oft mehr wirken, wie aus der Apotheke bezogen. Die Aerzte wiſſen, daß manche Pflanzen und Kräuter friſch oder zur gehörigen Zeit geſammelt ſein ſollen und müſſen, um ſicher zu wirken. Hat man das ganz friſche Kraut [...]
[...] Gemüthsruhe, die ein kräftiger Thee mit ſich bringt, iſt bei vielen Kranken ſehr viel werth. Wer in den Pflanzen mehr ſieht, als nur zufällig daſtehende, werthloſe, wenn auch bunte Zierden der Flur, nur zum Zertreten geſchaffene Kräuter; wer der Kräuter geheime Kräfte kennt, dem geht es, wie dem Sternkundigen, der in [...]
[...] wenn auch bunte Zierden der Flur, nur zum Zertreten geſchaffene Kräuter; wer der Kräuter geheime Kräfte kennt, dem geht es, wie dem Sternkundigen, der in dem Heere der Himmelskörper auch viel mehr ſchaut, als ein Chaos flimmernder Lichter; denn voll von Begeiſterung und Bewunderung werden Beide das Schaffen der Allmacht und die Werke der Vorſehung preiſen, Werke, die heute noch eben ſo [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 004 1874
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1874
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 5
[...] lauſcht er zuweilen mit einem Ausdruck voll Spannung, wie ſie den Ortswechſel aufnehme. – Ach, ſie iſt nicht erbaut! Ihre Stirne umwölkt ſich immer mehr. Und ſie läßt ihren Mißmuth auch laut werden. „Höre Paul,“ ſpricht ſie, „wir hören ja keine Lerchen mehr. Was iſt das?“ Der Mann antwortet einſilbig: [...]
[...] dahin müſſen wir.“ Die Magd meinte gutmüthig: „Wir haben doch unſern Kanarienvogel, wenn wir keine Lerchen mehr haben. Nicht wahr, Madame, es war recht, daß wir ihn mitnahmen?“ „Aber du mußt Acht geben, daß ihn die Katze nicht frißt,“ ermahnte der [...]
[...] Aber es kam noch ſchlechter. Die Hochfläche, welche wenigſtens mit einer magern Winterfrucht beſtellt war, endigte nach und nach in einen Sandgrund, worin gar nichts mehr wuchs. Der Wind hatte den Sand ſtellenweiſe zu Dünen zuſammengefegt, über welche die tief einſchneidenden Wagenräder kaum von der Stelle kamen. Der Sandſtrich wurde dadurch noch länger, als er wirklich war, [...]
[...] blick wird mein Schmerz nicht vermindert, ſondern vermehrt. Ziehe jetzt hin im Frieden Chriſti! Du wirſt wohl mein Antlitz in dieſem ſterblichen Leibe nicht mehr ſehen. Ich habe alles, was mir am Herzen lag, deiner Liebe empfohlen. Laſſe mir nur den Troſt zurück, daß du dieſe Stätte beſtändig im Andenken behältſt.“ [...]
[...] Erregbarkeit. Sie ſteht, wie im phyſiſchen, ſo im geiſtigen Kinde, an dem leib lichen, wie an dem geiſtigen Morgen, am höchſten, und nimmt mit dem Leben ab, bis endlich den aufgeriebenen Menſchen nichts mehr auf der leeren Welt erregt, als die künftige. 7. [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 010 1873
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 9
[...] Im Angenblick mit wildem Stolz des Tages, An dem ſie ſeine Beute ward; nun lenkt Sie ſeinen Blick auf ſich, nicht mehr ein zages Und weinend Kind, das bang die Blicke ſenkt; Mit kühnen Augen, unter hellen Locken [...]
[...] Das fremde Saitenſpiel, und wie umher Im Kreiſe ſich um ſie die Römer ſchloßen, Beginnt ſie: „Mörder! Flüche weckt ihr, mehr Als Tropfen Blut aus dieſer Leiche floßen. Sie kämpfen gegen euch, ein Geiſterheer; [...]
[...] Zum Thor, als ihm mit ehrfurchtsvollem Fleh'n Auſonius entgegentritt: „Verletze „Nicht mehr noch,“ ruft er, „göttliche Geſetze!“ [...]
[...] Es laſtet Schuld auf jedem Glücksbeginne, Und nur dem Glück gelingt die höchſte Macht. Ich eile, daß es mir nicht mehr entrinne, Nachdem es mir einmal ſo hold gelacht.“ Er ſprach's, ſchwang ſich aufs Pferd mit ſeiner Beute, [...]
[...] weit erhaben über ihre Lage und dadurch werden viele ihrer Leiden gemindert oder gehoben. Selbſt die wohlthätigen Wirkungen der Civiliſation zeigen ſich. Die Frauen ſind nicht mehr verachtet, Kinder und Greiſe werden nicht mehr verſtoßen, ſondern unterſtützt und ein chriſtliches Familienleben wird begründet. [...]
[...] Der blinde Schütze. Von der Burg Sooneck ſtehen nur mehr Trümmer, an welchen aber manche alte Sage haftet. Ein Ritter von Sooneck trug in ſeinem Herzen einen tiefen Haß gegen den Ritter von Fürſteneck, welcher als der treff [...]
[...] „Aber ein Schütze ohne Gleichen iſt er doch!“ „War er – war er!“ lallte der Burgherr; „ſeitdem er den Gucker verloren hat, wird er wohl nichts mehr treffen.“ Der junge Ritter erbleichte, er konnte den Zuſammenhang errathen. Indeß faßte er ſich bald wieder: „Ich wette darauf, rief er aus, daß er jetzt noch das [...]
[...] faßte er ſich bald wieder: „Ich wette darauf, rief er aus, daß er jetzt noch das Ziel trifft, wenn es ihm gezeigt wird! „Und ich wette, das er nichts mehr trifft!“ Die Wette mußte auf Verlangen von den Gäſten entſchieden werden. Der Gefangene wurde heraufgeholt und trat taſtend in den Saal. Der Sänger rief ihm [...]
[...] bei Ehrenfels einen Thurm erbauen, welcher den Schiffern als Warner dienen ſollte, denn hier waren die gefährlichſten Stellen. Dieſer Thurm iſt der nachmalige „Mäuſe thurm“, von der Inſel iſt nichts mehr geblieben als der Felſen, auf welchem der Thurm ſteht; alles übrige iſt weggeſchwemmt. Ob der Thurm ſpäter als Mauth Thurm gedient habe, iſt geſchichtlich nicht erwieſen, aber wahrſcheinlich. [...]