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Suchbegriff: Mehring

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Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung (Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land)Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung 08.08.1869
  • Datum
    Sonntag, 08. August 1869
  • Erschienen
    Amberg
  • Verbreitungsort(e)
    Amberg
Anzahl der Treffer: 7
[...] twas ein, und wurde in meinen Soliloquien ſogar gegen mich ſelbſt höflich. „Wir eſitzen nun einen ausgezeichneten Character, mein beſter Herr Rath, und ſtellen Einiges vor, aber wir können noch mehr werden: übermorgen, wie Ihnen vielleicht chon bekannt, iſt große Cour, und Alles vom Rathe aufwärts, den Rath nämlich ncluſive, küſſet der Fürſtin die Hand. Man weiß eben nicht, wie und wo man ſich [...]
[...] ch Moral!) Jedermann kennt die Patentſchnallen, die man nur auf den Schuh hinzudrücken iraucht, dann häckeln ſie ſich feſt an, wie Hofleute, und laſſen nicht mehr los, außer n Unglücksfällen. Hajum ſtreckte mir ſolche Schnallen von Prinzmetall vor, und chwor, der ganze Hof müſſe ſie für das feinſte Gold halten; alle übrigen Kleidungs [...]
[...] tücke hatte ich ſchon beiſammen. Nun probirte ich fleißig alle Schritte und Reverenzen mit dem Spiegel von vorne, mit dem Spiegel von hinten, es konnte gar nicht beſſer zehen. Die erſehnte Stunde ſchlug, mein Herz noch mehr! zum Letztenmale zog ich den Spiegel zu Rath, und er ſagte mir, es ſitze und gehe alles ungemein gut, ich dürfe mich ſelber gefallen. „Was wird Frau Fürſtin zu uns ſagen, Herr Rath? in [...]
[...] die dreifärbige Naſe einfärbig, nämlich ſchwarzblau wurde; ſein weitgeſchlitztes Maul beſtreifte bereits die Ohren, und die Hellebarde ſchwankte ihm in der Hand. Der betrachtende Page konnte nicht mehr an ſich halten, pfuchzte halblaut die Lachantiphone heraus, und der ganze Chorus fiel auf einmal uniſono ein. Weg war alle Spur von Gravität und Feierlichkeit, ſelbſt die lieblichen Mundwinkel der Fürſtin zogen ſich [...]
[...] auch heute noch die Opfer. Es ſcheint, ähnliche Geſinnungen ziehen ähnliche Schick ſale herbei. Die Völker gehen am Skandal zu Grund. - Mehr leſen, als man faſſen und begreifen kann, macht dumm; mehr eſſen, als man verdauen kann, macht krank; mehr verſprechen, als man leiſten kann, macht ver - ächtlich; mehr unternehmen, als man ausführen kann, macht lächerlich; mehr reden, [...]
[...] als man bedacht hat, bringt Gefahr; mehr fordern, als man Recht hat, bringt Streit; und die größte Thorheit iſt, ſich den Tod bitterer machen, als er ohnehin iſt. Die gehorſamſten Völker ſind die reifſten für die Freiheit: und die Widerſpenſtig [...]
[...] Biſt die zwei Letzten du im Rathen; Doch ſind das Ganze deine Thaten, Dann traut dir keine Seele mehr. (Eine Räthſelfrage.) Welche Aehnlichkeit hat ein Wittwer mit einer Kar toffelpflanze? [...]
Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung (Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land)Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung 25.06.1871
  • Datum
    Sonntag, 25. Juni 1871
  • Erschienen
    Amberg
  • Verbreitungsort(e)
    Amberg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Es iſt mir angſt und bange, daß du ſo wirre Rede führſt. Dein Herz lag vor mir offen wie ein Buch bis heute, und nun ſehe ich mit Zittern, daß ich keine Zeile mehr davon verſtehe. Sag' es aufrichtig heraus, dich drückt ein ſchweres Leid, ich weiß es, ich leſe es aus deinen Mienen.“ - - - - - „Sei ruhig, Mutter, und ängſtige dich nicht, es iſt nichts, ich muß nach Amerika, [...]
[...] weiß es, ich leſe es aus deinen Mienen.“ - - - - - „Sei ruhig, Mutter, und ängſtige dich nicht, es iſt nichts, ich muß nach Amerika, ich habe hier keine Ruhe mehr. Wohl habe ich Urſache dazu, aber davor ſei Gott, daß das jemals über meine Lippen käme. Es würde euch die Schamröthe ins Ge ſicht treiben. Ich müßte nicht Friedrich Klinker heißen, wenn ich kein Ehrgefühl [...]
[...] daß das jemals über meine Lippen käme. Es würde euch die Schamröthe ins Ge ſicht treiben. Ich müßte nicht Friedrich Klinker heißen, wenn ich kein Ehrgefühl mehr beſäße und meine Stirn nicht frei bewahrte vor Schimpf und Schande. Darum ſage ich's mit eins: Gebt mir mein Erbtheil heraus und laßt mich ziehen in die weite Welt, daß ich wieder frei aufathmen kann und die Kinder nicht ſpottend auf [...]
[...] „Daß wir dir dein Erbtheil geben müſſen,“ polterte Max heraus. „Du kannſt es fordern, ich weiß es, aber bedenkſt du denn auch, daß auf dieſem Gelde die Mauern unſeres Hauſes ruhen und daß ſie uns nicht mehr gehören, wenn wir dir das Deinige geben wollten? Als wir es erbauten, haſt du geſagt: was mir ge hört, gehört auch euch, wir wollen zuſammen leben und Alles gemeinſam haben. [...]
[...] Ich fehe nichts als Nacht und Nebel. Wie gern wollte ich Hunger und Noth und faure Tage ertragen, aber nur dies nicht, daß mein Kind, das ich in Sorgen groß gezogen, Geheimniffe vor mir hat und mich nicht mehr kennen will, jetzt da ich alt und fchwach geworden. " „Vah, Mutter, mach' dir nicht unnüße Angft; Grillen, weiter nichts] Laß ihn [...]
[...] mein Auge fieht tiefer als das deinige, denn es iſt ein M.utterauge, und es ahnt nichts Gutes. „Weißt du nicht mehr, wazſſ 11,11fer feliger Vater fagte, wenn du immer fo fchwarz in die Zukunft fahft? Vor und während und nach dem Unglück forgen und klagen ift zweimal zu vief.U11d darum fei getroft und denke nicht- eher an ein Unglück, [...]
[...] kund zu thun! O wie viele aus uns find in den letzten Jahren durch Trunkenheit und Spiele zu Grunde gegangen. Seit den letzten drei Jahren hat uns das gött liche Herz befchützt; aber leider nähern fich uns die Schnappsverkäufer immer mehr; wir fürchten uns, unfern Herrn wieder zu verrathen und ihm unſere Herzen wieder zu entziehen, die wirxihn für Dich geopfert haben. Darum bitten wir um Dein [...]
[...] , guten- Mütter haben. * Wir haben für fie fchon oft um Schwarzröcke ihres eigenen Gefchl'echtes gebeten, auf daß auch fie gute Mütter bekommen, aber unfere Stimme ift zu unbedeutend, um gehört zu werden, und wir find zu arm, um mehr thun zu können, als zu bitten und zu fragen: Wer wird unfern Töchtern gute Mütter geben, um fie zu belehren und zu ftärken gegen den nahenden Feind, wenn nicht Du, [...]
[...] Cents, um Dir gleichfam etwas von unferem eigenen Fleifche als ein Zeichen un ferer Aufrichtigkeit mitzutheilen; und obgleich wir fehr arm find, fo fanden wir doch zu unſerer Ueberrafchung den Ertrag von 110 Dollars, mehr als wir erwartet haben. Vater, habe die Güte, diefe kleine Gabe als einen Beweis der Aufrichtigkeit unferer vorhin ausgefprochenen Worte anzunehmen. Und nun, Pater, öffnen wir [...]
[...] unferer vorhin ausgefprochenen Worte anzunehmen. Und nun, Pater, öffnen wir ' Dir noch einmal unfere Herzen. O„ wie froh würden wir fein, wenn wir-von Dir ein Wort hören würden, durch welches Du uns belehrteft, wie wir mehr und mehr das Herz Jefu und unſere gute Mutter Maria ehren können, welches der fichere Weg zum göttlichen Herzen ift,"- auf daß wir dann fo durch Deine Lehre Alle, wir felbft, [...]
Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung (Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land)Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung 07.02.1875
  • Datum
    Sonntag, 07. Februar 1875
  • Erschienen
    Amberg
  • Verbreitungsort(e)
    Amberg
Anzahl der Treffer: 7
[...] in der Heimath herumgetrieben mit ſeinem alten Freunde Fritz Reimann. Gemein ſchaftlich mit dieſem hatte er Wismar verlaſſen. Seitdem hatte man auch von ihm nichts mehr erfahren. In der Unterſuchung wurde er gleichfalls nicht ermittelt. Die Baronin war in Folge von Ä und Schrecken jener Nacht lange an das Krankenbett gefeſſelt. Völlig genas ſie nie wieder, ihr ganzes Nervenſyſtem war zu [...]
[...] Die Baronin war in Folge von Ä und Schrecken jener Nacht lange an das Krankenbett gefeſſelt. Völlig genas ſie nie wieder, ihr ganzes Nervenſyſtem war zu ſehr angegriffen, ihrem Gatten gebar ſie kein Kind mehr. Dem Burſchen Adrian Berger hatten die Räuber die Schulter zerſchlagen, er blieb ein Krüppel. Der Schrecken hatte ihm zugleich den Geiſt gelähmt; ſein Faſſungs [...]
[...] blieb ein Krüppel. Der Schrecken hatte ihm zugleich den Geiſt gelähmt; ſein Faſſungs vermögen war ſeitdem das eines Kindes von ſieben Jahren. - Der Baron Mehring konnte den Verluſt von zwanzigtauſend Thalern verſchmerzen. Schwer drückte es ihn aber, daß ſein alter Name Mehring auf den Ausſterbeetat ge bracht war. Theobald von Boslar-Mehring mußte ſo nach dem Willen ſeines Adoptiv [...]
[...] bracht war. Theobald von Boslar-Mehring mußte ſo nach dem Willen ſeines Adoptiv vaters ſich nennen; Theobald von Boslar wurde er genannt. An ſeine Enkel dachte der Baron Viktor von Mehring wohl, aber als er zuerſt daran dachte, mußte er in eine ferne Zeit blicken, die er vielleicht nicht mehr erleben werde, und ſpäter – – Später war etwas Anderes gekommen. [...]
[...] eine ferne Zeit blicken, die er vielleicht nicht mehr erleben werde, und ſpäter – – Später war etwas Anderes gekommen. Der junge Freiherr von Boslar-Mehring war als Freiherr von Boslar nach Vollendung ſeiner Studien auf Reiſen gegangen, hatte auch Amerika beſucht, war dort mit einer gleichfalls reiſenden deutſch-amerikaniſchen Familie bekannt geworden, Vater, [...]
[...] der Vater; er erfuhr nur, daß der Vater, Mr. John Wilſon, ein reicher Kaufmann aus Baltimore war. Die ſchöne, liebenswürdige, ſanfte Miß Julia hatte dagegen deſto mehr das Intereſſe des jungen Freiherrn geweckt und zuletzt ſein Herz gefangen genommen. Aber er kannte den Adelsſtolz ſeines Vaters, er trennte ſich von de [...]
[...] Auf Schloß Mehringen wurde wiederum ein Diebſtahl verübt; ein unbedeutender zwar, wie ſeinem Betrage nach, ſo auch in Rückſicht auf die Umſtände, die ihn be gleiteten. Aus dem Schreibſekretär des Barons Mehring war eine Banknote von zehn Thalern entwendet. Der Sekretär ſtand in dem Arbeitszimmer des Barons, war unverſchloſſen geweſen, wie das Zimmer. Die Leute im Schloſſe waren ehrlich [...]
Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung (Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land)Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung 25.07.1875
  • Datum
    Sonntag, 25. Juli 1875
  • Erschienen
    Amberg
  • Verbreitungsort(e)
    Amberg
Anzahl der Treffer: 7
[...] Arbeit ſinken, mit der ſie am Fenſter ſaß. Sie ſah voll Staunen und fragend zu dem Gatten auf, der einige Sekunden vor ſich hinſtarrte und endlich, die Hand wie zum Schwure ausſtreckend, in die Worte ausbrach: „Nie mehr ſoll dieſe Hand ein frommes Werk ſtiften, und wenn es auch nur einen Pfennig koſtete! Nie mehr! Was glaubſt Du, Adelheid ? . . . . Abermals iſt mein ſchöner, herrlicher Kreuzweg [...]
[...] den Segen, welchen dieſe Stationen ſtiften, ergrimmt wäre und ſie zu vernichten - trachtet. Wie oft ſchon ſah ich ſelbſt leichte, luftige Weltkinder, die ich kenne, und die vielleicht ſeit Monaten, ja ſeit Jahren kein Vaterunſer mehr gebetet, gerade vor dieſer Kreuzigung ſtehen bleiben, und nicht allein bewundernd, ſondern auch ergriffen, mit ſichtlicher Andacht hinaufblicken! Sie ſtanden und ſtanden, in tiefes Schauen [...]
[...] „Mir ſteht der Verſtand ſtill,“ verſicherte Herr v. Blankenfels und ging nach. denkend durch das Zimmer. „Ich focht manchen blutigen Strauß, ich hielt ruhig aus im Pulverdampf und Kugelregen, mein Leben ſchwebte mehr als einmal in größter Ge fahr und nie verlor ich die Beſinnung. Jetzt aber, in meinen alten Tagen, wo die geſammelte Erfahrung eines ganzen Menſchenlebens für mich ſprechen ſollte, jetzt bin [...]
[...] trotz ihres kurzen Beſtandes erbaut, und wenn in tauſend Jahren nur ein einziger verkommener Menſch durch ihren Anblick auf den Weg der Beſſerung geleitet wird, ſo hat ſie mehr erreicht, als alle die geldmachenden Etabliſſements und induſtriellen Inſtitute der Neuzeit. Komm', Guido, laſſen wir uns von dem modernen Taumel, deſſen Anbeter das Goldfieber ſchüttelt und um jeden hochherzigen Gedanken betrügt, [...]
[...] „Du haſt Recht, Adelheid!“ ſtimmte der Baron offenherzig bei und ſah der edlen Frau gerührt in die guten, treuen Augen. „Der Unmuth hat mich fortgeriſſen . . . . ich darf nicht mehr daran denken . . . . Die Station aber,“ fuhr er nach kurzem Bedenken fort, „ſoll bleiben, wie ſie iſt, entſtellt, herabgewürdigt – zur öffentlichen Schande. Ich laſſe ſie nicht mehr renoviren, ſo lange die Quelle des Unfuges nicht [...]
[...] Rothhaut, die Bromberg je geſehen. Da plötzlich hörte man eines Tages hinter dem Vorhange, hinter den ſich nach beendigter Vorſtellung der Sohn der Wildniß zurück zuziehen pflegte, ein ſehr erregtes Zwiegeſpräch und – der Indianer trat nicht mehr auf. Durch ſein Verſchwinden wurde jedpch der derzeitige Perſonenbeſtand Brombergs nur qualitativ, nicht quantitativ geändert, denn ſtatt eines abhanden gekommenen [...]
[...] auf. Durch ſein Verſchwinden wurde jedpch der derzeitige Perſonenbeſtand Brombergs nur qualitativ, nicht quantitativ geändert, denn ſtatt eines abhanden gekommenen „Wilden“, zählte es einen „richtigen Berliner“ mehr in ſeinen Mauern. Als ſolcher nämlich entpuppte ſich ſchließlich Cheguputaura, der in Folge von Differenzen mit [...]
Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung (Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land)Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung 23.08.1874
  • Datum
    Sonntag, 23. August 1874
  • Erschienen
    Amberg
  • Verbreitungsort(e)
    Amberg
Anzahl der Treffer: 9
[...] (Fortſetzung.) - „Deine Worte beweiſen nichts als eine kalte Herzloſigkeit,“ rief Mr. John, der, einmal in Zorn gerathen, ſich nicht leicht mehr beſänftigen ließ. „Für all die Liebe, die Dupon Kindesbeinen an bei uns gefunden, iſt dieß der Dank, daß Du mit nüchternem Verſtande über die Wahrſcheinlichkeit meines baldigen Endes nachdenkſt [...]
[...] und findeſt ſogar unſeren gerechten Zorn lächerlich – damit brichſt Du Dir ſelbſt den Stab. Geh – geh!“ rief er, „wir ſind geſchiedene Leute. Ich will nichts mehr von Dir wiſſen, will Dich nicht mehr ſehen! Verlaſſe mein Haus . . . zu ſpät erkenne ich jetzt, an welchen Unwürdigen ich meine Liebe verſchwendete. Verlaſſe mein Haus, ſage ich, und betrete es nie wieder“ [...]
[...] zorn ſich nicht gelegt, bevor ſich ihre Wuth nicht ausgetobt hat. Auch bei Mr. John war dieß der Fall; jeder Verſuch ihn zu begütigen, wäre fruchtlos geweſen und ſo gab ſich denn auch Ralph keine weitere Mühe mehr, ſich Gehör zu verſchaffen, wäh rend ſein Onkel ſich immer mehr und mehr in ſeinen Zorn hineinarbeitete. „Wenn Du glaubſt,“ rief er, „mich zu beerben, ſo haſt Du Deine Rechnung [...]
[...] meinen Tod anbelangt, ſo will ich Dir zum Trotze noch lange nicht ſterben, nein, es ſoll der Schlag mich nicht treffen, wenn Du ihn auch durch ſolche Szenen herbeiführen willſt. Damit Du dieß aber nicht mehr kannſt, damit ich nicht wieder durch Dich in eine ſolche Wuth, die allerdings meiner Geſundheit ſchaden könnte, verſetzt werde, jage ich Dich aus dem Hauſe, ja, fort mit Dir! Fort! . . . mir aus den Augen und [...]
[...] Miß. „Er kann doch nicht mit leerem Magen in die weite Welt hinaus.“ „Beruhigen Sie ſich, gute Tante,“ ſcherzte Ralph, den die Beſorgniß ſeiner Tante um ſeinen Magen ſo heiter ſtimmte, daß ihm die Szene plötzlich mehr komiſch [...]
[...] „Frühſtücken, Mittageſſen?“ rief der Onkel, „das kannſt Du, wo Du willſt; bei mir, in meinem Hauſe, unter meinem Dache aber wirſt Du es nicht mehr ! An weinem Tiſche ſoll kein Biſſen mehr über Deine Lippen kommen, hörſt Du, und wenn Du verhungern müßteſt.“ - [...]
[...] 96,000 Eimer Bier, und zahlte dafür 2,101,006 fl. Steuer.“ Das iſt eine Summe, die mehr beträgt, als das Budget eines ſouveränen deutſchen Fürſtenthumes. Dreher iſt aber auch der größte Steuerzahler Oeſterreichs. Er beſitzt vier Brauereien, zu Schwechat und Steinbuch in Oeſterreich, Micholoup in Böhmen und in Trieſt, und [...]
[...] ihm kommt kein Brauer der ganzen Welt gleich. Um einen Maßſtab für das Koloſſale der Dreher'ſchen Leiſtung zu gewinnen, führen wir an, daß die Bierſteuer für ganz Preußen im verfloſſenen Jahre 3,284,766 Thlr. betrug, alſo etwas mehr als das Doppelte, was Dreher zahlte, und das ganze Bayern 1871 nur 1,349,000 Eimer Bier erzeugte, nur 250,000 mehr als der eine Dreher. [...]
[...] – Im Kanton Bern verſchluckte ein Schneider beim Anpaſſen eines Paletots eine Nähnadel mit einem Reſt Faden. Mit gewöhnlichen Hilfsmitteln konnte die Nadel nicht mehr entdeckt werden. Man brachte den in großer Angſt ſchwebenden Mann in das Inſel-Spital nach Bern. Hier bediente man ſich des ſogen. Kehlkopfſpiegels, und es gelang, den Faden noch zu erſpähen und auch zu faſſen, ſo daß die Nadel [...]
Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung (Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land)Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung 22.04.1877
  • Datum
    Sonntag, 22. April 1877
  • Erschienen
    Amberg
  • Verbreitungsort(e)
    Amberg
Anzahl der Treffer: 10
[...] wirken hat.“ „Das iſt der überſpannteſte Unſinn, den ich je gehört habe,“ ſagte der Graf. „Es gibt heutzutage keine ſolchen Wunder mehr. Sie ſind ein thörichter, junger Enthuſiaſt, Desmond, gerade der Menſch dazu, ſich in einem Augenblicke wahnſinniger Verblendung [...]
[...] „Ich weiß es, Herr Graf.“ „Und Sie können ermeſſen, daß von dieſer Ihrer jetzigen Entſcheidung mehr abhängt, als ſich ſo obenhin beurtheilen läßt.“ - „Ja, Mylord, aber ſelbſt um mir Ihre Gunſt zu erhalten, kann ich nicht gegen meine Grundſätze handeln,“ ſagte Desmond [...]
[...] „Sehr wohl,“ ſagte er ſteif. „Sie ſollen alſo ausgeſchieden werden, Mr. Desmond. Es gibt von nun an keine Möglichkeit mehr, daß Sie mein Erbe werden. Ich will Sie auch nicht länger in Hawkshurſt zurückhalten, mein Herr, da Ihr Unabhängkeits ſinn und Ihr Feſthalten an Ihren Grundſätzen Ihnen un [...]
[...] Wagenfenſter und ſchaute auf das ungaſtliche Haus zurück, welches einſt das Heim ihrer Mutter geweſen war. Wie ſtattlich, faſt mehr einem Schloſſe als einem Farmhauſe gleich, ſich das Ge bäude ausnahm! Welch' ein ſicherer Zufluchtsort es für ſie geweſen wäre! [...]
[...] Dieſe ſchmale Steintreppe iſt das einzige Bauwerk im Thurme: unter ihr und neben ihr iſt Alles hohl und leer – da lebt nichts mehr als die Wanderratte und die lichtſcheue Fledermaus. Der Eingang zum Gefängniſſe hat ebenfalls wieder nur die Schulter breite eines Mannes; die Vertheidigung mußte ja erleichtert und [...]
[...] aus ihr Pfeile abſchießen zu können; die beiden anderen haben die Größe eines gewöhnlichen Fenſters, und ſcheinen eben deßhalb umgeſtaltet und zum Charakter des ganzen Baues nicht mehr zu paſſen. Das Gewölbe bildet über jedem Fenſter eine ſpitz bogenförmige Niſche, aus deren Scheitel eiſerne Ketten herab [...]
[...] Fürſten auf die Ketten geweint, welche, hoch im Gewölbe befeſtigt, mit ihren vielgliederigen Ringen den Boden berühren! Friedrich hieß, doch war er nicht mehr der Schöne; er ließ ſich Bart und [...]
[...] aus dem Gefängniſſe mitgebracht, alſobald entledigen, wenn du nach dem „Trausnitz-Album“ greifſt und in demſelben blätterſt. Da biſt du nicht mehr in der Fremde, ſondern zu Hauſe; du biſt in einem großen Kreiſe von Verwandten und Bekannten, von alten und jungen Freunden, die vor dir Trausnitz beſucht, ihre Namen [...]
[...] mir aus fünf Kehlen der Ruf entgegen: „Sie ſuchen einen Schreiber?“ In der That, jetzt fiel mir ein, daß ich zum Abſchreiben einiger Manuſkripte auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege der Zeitungs Annonce einen Schreiber geſucht hatte. Ich erwartete kaum, daß ſich Einer zu dem wenig verlockenden Geſchäfte melden würde, und [...]
[...] Unternehmen verkauft hatte, das ihn hilflos am Wege ſtehen ließ, da ſeine Tage ſich dem Grabe zuneigten? Und dabei dachte der gute Alte mehr an die Noth ſeiner Kameraden, als an ſich ſelber. „Wir verarmen Alle, wir da draußen vor dem Oranienburger Thore,“ ſagte er ſeufzend: „ich kenne hundert und mehr brave [...]
Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung (Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land)Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung 15.02.1874
  • Datum
    Sonntag, 15. Februar 1874
  • Erschienen
    Amberg
  • Verbreitungsort(e)
    Amberg
Anzahl der Treffer: 7
[...] nehmen, daß ſie keinen Mangel hat.“ „Den hat ſie nicht, ſo lange ich es verhüten kann, Herr Simmons,“ ſagte ich entſchloſſen und er blickte mich dabei forſchend an, doch erwiderte ich nichts mehr. „Nun, Doktor, ich kann nur wiederholen, daß ich Ihnen für Ihre Aufmerkſam keit, die Sie meinen Wünſchen ſchenken, ſehr verbunden bin. Ich hoffe, Sie bald [...]
[...] Ich ſetzte meine Beſuche bei Madame Merton fort und ward von ihr immer mit der Offenherzigkeit einer Freundin aufgenommen, während ich, je öfter ich ſie ſah, deſto mehr von dem kränkenden Unrechte, das man ihr angethan, überzeugt wurde. Ich ging nicht mehr zu Herrn Simmons, denn es war mein Plan, ihn zu nöthigen, mich rufen zu laſſen, und dieß gelang mir ſo weit, daß ich eines Nachmittags von [...]
[...] „Ich muß geſtehen, daß ich mich ſehr in ihr getäuſcht habe.“ „Ich wußte, es konnte nicht anders ſein,“ ſprach ſie etwas eifrig, „als Sie kamen mehr von ihr zu erfahren. Sie iſt eine ränkeſüchtige Frau, und es freut mich, daß ich es in meiner Macht hatte, Ihnen die Augen zu öffnen und Sie vor Betrug zu bewahren.“ - [...]
[...] Aus allen Theilen des Landes laufen haarſträubende Berichte ein über das Steigen des Nothſtandes und Hungers. Auf der Inſel Arbe lebt der größere Theil des Landvolkes faſt nur mehr von Eicheln. Nach Vagoraz kommen fortwährend zahlreiche Familien aus der Nachbarſchaft, welche jetzt aller Nahrungsmittel entblößt ſind. Bis jetzt friſteten ſie noch ihr Daſein mit Ahorn- und Eſchenrinden, Wachholderbeeren 2c. [...]
[...] jetzt friſteten ſie noch ihr Daſein mit Ahorn- und Eſchenrinden, Wachholderbeeren 2c. Allein der ſtarke Schneefall hat jetzt die Gebirge unwegſam gemacht, und die Aermſten können ſich nicht einmal mehr dieſe elenden Surrogate menſchlicher Nahrungsmittel ver ſchaffen. Todesfälle buchſtäblich aus Hunger ſind ſchon vorgekommen, und wenn nicht bald reichliche Hilfe kommt, werden ſie ſich mehren; Schaaren von hohläugigen, halb [...]
[...] wohnhaft in der*Kaſernenſtraße in Stuttgart, kam geſtern Abend dadurch in einen großen Schrecken, daß dem achtjährigen Töchterchen, während dasſelbe ſchlief, eine Maus in den Hals kroch und nicht mehr herausgebracht werden konnte. Der Vater, als Telegraphendiener das Schnelllaufen gewöhnt, eilte zu einem benachbarten Arzte, welcher gerade noch rechtzeitig ankam, denn das arme Kind war ſchon halb erſtickt. [...]
[...] welcher gerade noch rechtzeitig ankam, denn das arme Kind war ſchon halb erſtickt. Mit ſeinem Inſtrumente gelang es ihm, die Maus durch die Speiſeröhre hinunterzuſtoßen. Durch dieſe Operation wurde das Mädchen gerettet und fühlte keine Beſchwerden mehr. – (Wortſpiel.) „Aber Du, Deine Naſe glänzt ja, als ob ſie mit Kopal Lack angeſtrichen wäre!“ „Lieber Freund, Du haſt Dich verſprochen, das iſt nicht [...]
Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung (Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land)Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung 29.11.1868
  • Datum
    Sonntag, 29. November 1868
  • Erschienen
    Amberg
  • Verbreitungsort(e)
    Amberg
Anzahl der Treffer: 7
[...] anderthalb Kreuzer von ſeiner täglichen Löhnung ab, die doch gar ſo gering war, und ſchickte das Erſparte von Zeit zu Zeit den Eltern. Da aber dieſe Alters halber den Acker nicht mehr bebauen und es doch nicht mehr übers Herz bringen konnten, von ihrem Sohne den letzten Kreuzer anzunehmen, ſo gingen ſie nach Karlsruhe, ohne daß es der Soldat wußte, und baten den Großherzog um eine Unterſtützung, [...]
[...] und wieder darüber ein Waſſergott mit einem Horn, woraus ein dicker Waſſerbündel noch 8“ hoch aufbrodelt; und all dieſes Waſſer unter lebhaftem Geplätſcher in's Baſſin zurückſtürzend in einer Höhe von mehr denn 50“ – das iſt gewiß ſchön zum Anſchauen, und beſonders für Kinder. Auch Urians kindlicher Sinn findet daran groß Gefallen, und ſeiner einfachen Denkſchublade entſchlüpft hiebei die gewiß kind [...]
[...] Orgelbau, und ſoll dieſes Werk 80 Regiſter enthalten. Urian iſt es leider nicht gegönnt, die Sprache dieſes Rieſen zu hören. Indeß bedauert er dieß nicht, um ſo mehr, als ihm ſein Führer erzählt, daß ſo oft dieſe Orgel „voll“ geſpielt wird, regelmäßig etliche Dutzend Damen ohnmächtig aus der Kirche getragen werden müſſen, und mitunter auch „feine“ Herren. Und Urian iſt doch ein feiner Herr ?! [...]
[...] V er ſchied e n es. (Lob des Schuhmacher s.) Vor einigen Tagen las ich zufällig in einem belletriſtiſch-literariſchen, jetzt nicht mehr erſcheinenden Blatte (Beilage Nr. 85 zu „Deutſchland“ pro 1858), folgende Nachricht: - - „Ein neuer Hans Sachs, ein dichtender Schuhmacher, lebt in Kaſſel.“ [...]
[...] Soll lernen geh'n die rauhe Bahn; Er bringt dir Brod und bringt dir Ehr'; Damit die Füßchep es nicht ſtoße, Schön iſt ein jeder Stand und heilig, Komm, Schuſter, miß' ihm Schühlein an. Vor Gott gilt ja doch Keiner mehr.“ [...]
[...] Onkel: „Zeig' her, die Münzen ſind falſch!“ – Neffe: „Das ſchadet nichts, ich halte ſie für gut!“ – Onkel: „Was frage ich darnach, ob Du ſie für gut hältſt, wenn ſie es nicht ſind? ich ſage Dir, ſie gelten nicht.“ – Neffe: „Biſt Du mehr [...]
[...] als Gott, dem man zahlen kann, in welcher Münze man will!“ – Onkel: „Hm, hm!“ – Neffe: „Siehſt Du, Onkel! Wenn Gott ſo verſtändig und einſichtsvoll sº iſt, wie Du, – und Du weißt doch, er iſt es noch viel mehr! – ſo kann er nur [...]
Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung (Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land)Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung 26.02.1871
  • Datum
    Sonntag, 26. Februar 1871
  • Erschienen
    Amberg
  • Verbreitungsort(e)
    Amberg
Anzahl der Treffer: 8
[...] ' was in diefer Kleidung nicht möglich wäre. Auch kann ich jeßt nicht mehr allein» [...]
[...] Man hat fehr richtigxbemerkt, wie ein Licht um fo heller leuchtet, je dichter die Finfterniß ift, die es umgibt, ebenfo verbreitet auch die Tugend um fo mehr Glanz, [...]
[...] je, mehr Widerfprüche fie zu überwinden hat. Wenden wir diefes auf unfern Gegen- - [...]
[...] Lohe nicht zeigten, bis die Krüge, die fie verhüllten, zerfchlagen waren — ſo traten auch die Tugenden der Gattin und Tochter unſeres Viedro um fo leuchtender her aus, je mehr fie menfchlich erniedrigt, körperlich gefchwächt und in der Seele gebeugt waren. Auf das Mädchen fchien beſonders ein neuer Kummer zu drücken, Er hing hie und da wie eine dunkle Wolke um ihre Stirne; fobald aber daß Kind bemerkte, [...]
[...] „Nicht als wenn ich die Arbeitf fcheute, oder mich fchämte, als armes Bauern kind zu erfcheinen, wag ich ja in der That bin; mir bangt nur, wenn ich diefes heilige Kleid ablege, werde ich mich weit mehr den Gefahren und Lockungenſſder [...]
[...] diefelben einzu fchmelzen, um jede Nachfuchung erfolglos zu machen. _ Wäre der Blitz auf das Haupt des _unglücklichen Viedro gefallen, er wäre kaum mehr erfchrocken, als bei diefen Enthüllungen. Kaum hatte er fich vom erften Schrecken erholt, da begann er zu wüthen und betheuerte, daß nichts in der Welt ihn zu einem fo _ſchauderhaſten Verbrechen und ruchlofen Gotteßraub bewegen könne. Allein feine [...]
[...] Häuferreihen in zierlichem Style, niedliche Altanen, von Epheufchlingen oder Wein ranken durchzogen. Freilich fehen wir nur noch die Spuren der früheren Schönheit, da Alles mehr oder minder befchädigt iſt. Clamart war während der Belagerungs ‘zeit zum größten Theile von den Franzofen befeßt und die ärmere Variſer Bevölke rung hat hier häufig Requifitionen angeftellt. Große Vlakate, theils Vroklamationen [...]
[...] fächlich ein Sommeraufenthalt für die mittlere Varifer Bourgoifie. Jetzt find die Einrichtungsgegenftände von überall her zufammengetragen, fo daß der betreffende Eigenthümer fie fchwerlich mehr zufammenfinden dürfte. Allenthalben begegnen wir bayerifchen Soldaten. Ein aus Paris herausgekommener Franzofe läßt fich darüber in dem kleinen „Moniteur officiel“ vom 4. Febr., den mir ein Kind aus Vari? [...]
Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung (Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land)Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung 08.09.1875
  • Datum
    Mittwoch, 08. September 1875
  • Erschienen
    Amberg
  • Verbreitungsort(e)
    Amberg
Anzahl der Treffer: 7
[...] Von Gas das ſchöne Sternenheer Er hofft bis auf das nächſte Jahr Sank von den Häuſerfronten nieder, – Den ſchwerſten Reim zu überwinden Wir wenden uns jetzt mehr und mehr Und auf Fürſt Bismarck's Formular Zu der Petroleumsſteuer wieder. Das ſchönſte rechte Wort zu finden. r Das Feſt iſt um. – Wie lange noch? [...]
[...] ihre herzlieben Eltern.“ Die Braut ſtellt ſich gegen Vater und Mutter und nimmt Abſchied von ihnen, hierbei führt ihr der Hochzeitl der feierlich das Wort, weil ſie ſelbſt ja vor Thränen ihre Sprache nicht mehr findet. - - Theuerſte Eltern! - Der wie für mich ein ſo wichtiger Augenblick iſt, iſt nun wirklich da; wo ich [...]
[...] am beſten unter die Arme greifen ſollt und Ihr meiner am beſten bedürftig geweſen wäret. Aber Ihr liebt Euere Tochter mehr als Euch ſelbſt, und ſie glücklich und ver ſorgt zu ſehen, iſt Euch lieber als Euer eigenes Wohl. Ja, ſchon von meiner Jugend an, wo ich's noch nicht recht verſtehen konnte, da lag Euch mein zeitliches und künftiges [...]
[...] ſorgt zu ſehen, iſt Euch lieber als Euer eigenes Wohl. Ja, ſchon von meiner Jugend an, wo ich's noch nicht recht verſtehen konnte, da lag Euch mein zeitliches und künftiges Wohl ſchon mehr am Herzen als alles Andere. Ihr habt keine Mühen und keine Koſten geſpart, mich in allen Dingen fleißig zu unterrichten und unterrichten zu laſſen, im Chriſtenthume fleißig zu unterweiſen, in allen Arbeiten zu unterrichten. Alles [...]
[...] Mutter, für die chriſtliche Erziehung, für die reichliche Ausſteuer und Heirathsgut, welches Ihr mir gegeben habt. Aber ach, wie werd ich Euch vergeſſen können, was Ihr an mir gethan! Und wann ich ſchon dem Leib nach nicht mehr unter Euch ſein kann, ſo werde ich doch ſtets dem Geiſte nach immer noch bei Euch ſein und an Eueren Leiden und Freuden herzlichen Antheil nehmen. Jetzt verzeiht mir, viel [...]
[...] geehrteſter Vater, verzeiht mir, vielgeehrteſte Mutter, wann ich Euch vielmals be leidigt habe, wie mir's Gott verzeihen wird, ſo wird Euch's Gott vergelten, was ich nicht mehr vergelten kann, hier und dort. So will ich nun auch in meiner Ent fernung Euch Freude machen. Ich will erfüllen meine Pflichten als Hausmutter und mich insbeſondere meiner neuen alten Schwiegereltern annehmen, die ich jetzt an [...]
[...] habe gebetet: „Heiliger Antonius, ſchick mir dennet a an Mo!“ Der Mcßner, ein Erzſchalk und Spaßvogel, hörte das hinter dem Pfeiler, ſpielte ſofort den Heiligen und ſprach feierlich in die Kirche hinein: „Js koan Andera mehr da als a roth haariga.“ Nun habe ſie zußhände hinauf geworfen zum Bildniſſe und voll Inbrunnſt gedankt: „Geltsgott drum! Geltsgott drum!“ Das iſt die geheime Stimmung, [...]