Volltextsuche ändern

258 Treffer
Suchbegriff: Mehring

Über die Volltextsuche können Sie mit einem oder mehreren Begriffen den Gesamtbestand der digitalisierten Zeitungen durchsuchen.

Hier können Sie gezielt in einem oder mehreren Zeitungsunternehmen bzw. Zeitungstiteln suchen, tagesgenau nach Zeitungsausgaben recherchieren oder auf bestimmte Zeiträume eingrenzen. Auch Erscheinungs- und Verbreitungsorte der Zeitungen können in die Suche mit einbezogen werden. Detaillierte Hinweise zur Suche.

Datum

Für Der gerade Weg/Illustrierter Sonntag haben Sie die Möglichkeit, auf Ebene der Zeitungsartikel in Überschriften oder Artikeltexten zu suchen.


Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 036 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 8
[...] lich aufſtand, fragte er zuerſt nach Karl, der ihn begleiten ſollte. Man kann ſich den Zorn des ſtrengen Mannes denken, als er denſelben gar nicht zu Hauſe fand. Da half nun alles nichts mehr, kein Einwurf, keine Bitte der Mutter – fort mußte er und gleich am folgenden Tage. Die Mutter brach in Thränen aus, und als Karl hierüber zurückkam, ſah er gleich, was vorgefallen war; [...]
[...] Duft der Kräuter und Blüthen, ſein ſchöner Traum kam ihm in den Sinn und er konnte ſich nicht mehr von demſelben losmachen: „Nein!“ rief er mit ängſtlicher Beklemmung aus, „Gott hat mich nicht zum Prieſter berufen, ich muß ihm auf andere Weiſe dienen!“ [...]
[...] war. Aber eines Tages, als die ganze Schule einen Spaziergang ins Freie machte, entfernte er ſich von ſeinen Kameraden und verirrte ſich immer weiter in den blumenreichen Schluchten des Gebirges, bis er zuletzt nicht mehr weiter konnte. Aber er ſah und hörte nichts um ſich her, er ſuchte nur Pflanzen und ſtudirte dieſelben; er vergaß ſo ſehr die Außenwelt, daß er nicht einmal gewahrte, [...]
[...] ſtudirte dieſelben; er vergaß ſo ſehr die Außenwelt, daß er nicht einmal gewahrte, wie bereits die Abenddämmerung ihren Schleier über die Gegend warf; erſt als die Dunkelheit ihn nichts mehr deutlich erkennen ließ, dachte er an die Schule und an die ſtrenge Schulordnung und er erſchrack ſo heftig, daß er ſich [...]
[...] nicht mehr getraute in die Schule zurückzukehren und den Herrn Rektor um Verzeihung zu bitten. In höchſter Aufregung, zitternd und ſteinmüde ſchlief er endlich in einer Felſenhöhlung ein, die innen ganz mit Moos überwachſen war. [...]
[...] Am andern Tage wurde er durch einen ausgeſendeten Diener der Schule ent deckt und als Vagabund zurückgebracht. Der Rektor ſchrieb an den Vater und dieſer, der nunmehr gar kein Vertrauen mehr in ſeinen Sohn ſetzte, ſchrieb zu rück, er ſähe wohl, daß aus dem ungehorſamen Knaben nie ein guter Prieſter würde, weßhalb er ihn, zugleich zur Strafe für ſeinen Ungehorſam, für ein [...]
[...] Er unterwarf die ſtets unruhigen Ungarn. In Deutſchland waltete er als ein weiſer Regent, jedoch machte er ſich die deutſchen Herzoge abgeneigt, indem er ihre Vollmachten immer mehr zu beſchränken ſuchte. Weniger erfüllte Heinrich ſeinen Beruf als oberſter Schirmherr der Kirche, was um ſo nöthiger geweſen wäre, als in Rom ſelbſt ein großer Zwieſpalt ausgebrochen war, indem zwei [...]
[...] band ſich mit den Lombarden zu Feindſeligkeiten gegen den Papſt; ja er ſetzte in Rom einen Gegenpapſt ein, von dem er ſich zum Kaiſer krönen ließ. Aber beider Herrlichkeit dauerte nicht mehr lange: In Deutſchland hatte man einen Gegenkönig gewählt und Clemens III. wurde nach kurzer Zeit wieder abgeſetzt. Wenn auch Gregor VII. ſtarb (1085), ſo verbeſſerte dies an der Lage Hein [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 010 1874
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1874
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 8
[...] Dieſer Brief des geliebten Sohnes war für die ganz vereinſamte Wittwe ſeit dem Tode des Mannes wieder die erſte eigentliche Freude. Leider, daß wenige Briefe mit ſo günſtigem Inhalt von Bernhard mehr kamen! Denn gerade in den Hauptfächern, in der lateiniſchen und deutſchen Sprache brachte er es trotz des aufgewandten Fleißes nicht vorwärts. Bernhard war der [...]
[...] konnte ſein Urtheil über Bernhard kein gutes ſein. Und dieſes Urtheil ließ er ihm in harter Weiſe fühlen. Zuerſt fuhr er ihn bei jeder Gelegenheit heftig an, redete von Faulheit und Dummheit, ſchließlich kümmerte er ſich gar nicht mehr um ihn, und ließ ihm deutlich merken, daß er ihn aufgegeben habe. Auf Bernhard wirkte dieſe Behandlung entmuthigend. Er ſah, daß aller [...]
[...] „ja ſie iſt es, meine Mutter!“ Die Mutter war, ohne es ihm vorher zu ſchreiben, gekommen, um ihn ſelbſt in die Heimath abzuholen. Bernhard ſah und hörte nun nichts mehr. Er konnte es kaum erwarten, bis die Preiſe vertheilt waren und er ſein Zeugniß hatte. Da hielt er die Hand ſeiner Mutter, ſein Auge ſchaute in ihr liebes Auge, ſein Kopf ruhte an ihrem treuen Herzen! [...]
[...] andern Weg zeigen.“ Innerlich beruhigt verließ ſie mit Bernhard das Zimmer, um der Frau von Weilen zu danken für alles, was ihr Sohn im Hauſe genoſſen und ihr zugleich zu eröffnen, daß derſelbe nicht mehr wiederkehren werde. In der Küche fanden ſie Nanni, welche, als ſie den Inhalt des Zeugnißes erfuhr, hoch und theuer verſicherte, ein ſolches Zeugniß habe Bernhard nicht verdient. [...]
[...] Bernhards, die eben ihren Dank auszuſprechen begann, das Wort mit der Be merkung ab: „Bedaure, Frau Aſſeſſorin, daß ich ihren Sohn nächſtes Jahr nicht mehr in meinem Hauſe behalten kann, indem wir das von ihm bewohnte Zimmer noch für die Küche unumgänglich nothwendig haben.“ Für die Mutter lag in dieſen Worten ein Art von Troſt; ſie ſchied nicht mit ſchwerem Herzen [...]
[...] lag in dieſen Worten ein Art von Troſt; ſie ſchied nicht mit ſchwerem Herzen von Frau von Weilen; Bernhard gar athmete erleichtert auf, als er auſſer dem ihm ſo unheimlichen Salon war mit der Hoffnung, nie mehr hineinzukommen. Recht ſchmerzlich für beide Theile war aber der Abſchied von Nanni. Die Mut ter dankte ihr recht aus der Seele für alle ihrem Kinde erwieſene Liebe, Bern [...]
[...] Intereſſe hatten die Lan desfürſten, die Könige und Kaiſer. Je mehr ſich die Ritter mit einander ſolidariſch verbanden und [...]
[...] eine geſchloſſenen Macht den Landesfürſten ent gegenſtellten, deſto mehr mußten dieſe darauf be dacht ſein, die ihnen er [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 049 1874
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1874
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 7
[...] Louis hatte ſich noch nicht ſeinen Vermuthungen und Gedanken entriſſen, als ſich die Thür auf's Neue öffnete und die „mächtige Schlange“ mit ſeiner ge wöhnlichen Gravität eintrat. Augenſcheinlich aber war er mehr in Haſt, als er zeigen wollte. „Erinnerſt Du Dich Deines Eides, Weißhand?“ ſagte er, ſeine Hand auf [...]
[...] „Erinnerſt Du Dich Deines Eides, Weißhand?“ ſagte er, ſeine Hand auf Louis' Schultern legend und ihm feſt in's Auge ſehend. „Dein eigenes Heil hängt davon ab, daß Du deſſen mehr als je eingedenk biſt! Die weißen Männer aus dem Fort kommen ſo eben zu einem Beſuche in's Dorf und wir werden ſie ſo ehrlich bewirthen, als ſie es geſtern mit uns gethan; Du aber halte Dich im [...]
[...] tönte ein lautes Singen und Schreien über das Dorf hin und als Chopart end lich den Aufbruch gebot, gab es Viele, welche ſeinem Befehle nicht Folge leiſten konnten, und die Uebrigen waren kaum mehr fähig, ſich ſelbſt aufrecht zu er halten. So wurden die Betrunkenen auf Anordnung der „großen Sonne“ durch indianiſche Krieger bis zum Thore des Forts getragen und der braune König [...]
[...] ſich die Häuſer der übrigen Anführer und ein kleiner Zug von hohen, finſtern Kriegern ſchritt dem Tempel zu. Sie traten ein und näherten ſich dem Platze, wo die Cypreſſen-Stöcke geſtanden – keiner derſelben war mehr da, nur die Bänder, welche ſie zuſammengehalten, lagen auf dem Boden. „Häuptlinge und Krieger der Natchez!“ begann die „große Sonne“, auf die [...]
[...] Männer ſind vorüber; der Tag der Wiedervergeltung iſt gekommen, und der große Geiſt hat ſichtlich die Feinde der rothen Männer in ihre Hände gegeben. Gedenkt des Schwures, daß kein Auge eines Weißen das Licht des Tages mehr erblicken ſoll und thut eure Pflicht. Schlaft dieſe Nacht, damit ihr ſtark ſeid für morgen, doch ſeid bereit mit den Euern, ehe die Sonne das Dorf beſcheint. Und [...]
[...] Urſprung nehmend und darum in der früheſten Zeit auch von ihm abhängig, be hauptete ungefähr von dem 18. Jahrhundert vor Chriſtus an eine unabhängige Stellung und erſtarkte mehr und mehr. Die beiden von verwandten und die gleiche Sprache redenden Völkern bewohn ten Nachbarreiche traten, wie es nicht anders ſein konnte, zu einander in vielfache, [...]
[...] verbrannte ſich mit ihr ſammt allen Schätzen. Ninive war genommen und in Schutt gelegt. „Das iſt die herrliche Stadt, die ſorgloſe, die in ihrem Herzen ſpricht: Ich bin's und außer mir keine mehr! Wie iſt ſie zur Wüſte geworden, zum Lager des Wildes!“ Sophonias II, 15. (Fortſetzung folgt.) Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 023 1874
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1874
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 8
[...] „Er iſt es, – der vermißte Schlüſſel zu der damals geſtohlenen Uhr meines armen Bruders!“ murmelte er. „Hier – ja, es iſt kein Zweifel mehr – ſtehen die Anfangsbuchſtaben ſeines Namens: O. v. W. – Otto v. Wallberg! Wenn dieſes kleine Ding mir Licht brächte – o mein Gott! Licht brächte endlich in [...]
[...] vergebens geſucht haben. Der Tod hat jetzt ſeine Schuld geſühnt – es war das Gottes Fügung – und hat ſeiner Seele den Frieden gegeben, den er hienieden nicht mehr finden konnte.“ Und dann berichtete ſie ihm die ganze traurige Ge ſchichte, die ihr Reinhard ſelbſt in jener Nacht ſeiner Rückkehr in die Heimath erzählt hatte. Als ſie geendet, führte ſie ihn vor Reinhards Leiche und deckte [...]
[...] plauderte ſie; oder ſie ſang wohl auch ein unbekanntes trauriges Lied, ſo daß die Leute vielfach behaupteten, bei der alten Frau müſſe es nicht ganz richtig ſein. Auf dem Friedhof war heute keine Menſchenſeele mehr. Es war ſchon ſpät. – Nur auf einem friſch bekränzten Grabhügel ſaß noch eine dunkle Frauengeſtalt – ſtumm und regungslos. Sie ſchien eingeſchlafen zu ſein; denn ſie hörte weder [...]
[...] Unter den deutſchen Städten, welche im Ausgang des Mittelalters durch die Intelligenz und den Fleiß ihrer Bürger zu einer Blüthe gelangten, welche auch von den prächtigſten Städten der Gegenwart nicht mehr erreicht wird, nimmt Nürn berg eine hervorragende, wo nicht die erſte Stelle ein. Schon der äußere Anblick verkündete die innere Bedeutung dieſer Stadt. Von [...]
[...] Summe ihrer ſtändigen Einwohner zu keiner Zeit höher als auf 60,000 Menſchen veranſchlagt werden darf, eine Jahreseinnahme bezog, die ſich z. B. im Jahre 1483 auf 421,926 Pfund belief, was, das Pfund zu 12 fl. rheiniſch genommmen, mehr als 5 Millionen Gulden beträgt, ein Einkommen, größer als das manches König reiches zu jener Zeit. Das machte es Nürnberg möglich, wie im bayeriſchen Erb [...]
[...] Bühne vor dem Rieteriſchen Hauſe mit großem Gepränge den Kurfürſten von Sach ſen und Brandenburg ihre Lehen ertheilte, oder im feſtlichen Geleite von Biſchöfen und Fürſten und mehr denn 400 Rittern von der Burg herab zur Kirche ſchritt, oder auf offenem Markte mit eigener Hand dem Dichter Konrad Celtes den fri ſchen Lorbeerkranz aufs Haupt ſetzte. Kaum minder feſtlich ging es 1496 zu, als [...]
[...] Loki mit beiden Händen eine Eiſenſtange und ſtieß ſie dem Adler in den Bauch hinein, der aber flog mit der Stange im Leib ſo ſchnell empor, daß Loki gar nicht mehr Zeit hatte, die Stange loszulaſſen und nun hoch in der Luft ſchwebte. Dem armen Loki war es, als rißen ihm beide Arme aus den Achſeln und er bat den Adler auf das Kläglichſte, ihn doch wieder auf die Erde niederzulaſſen. Der [...]
[...] lingen hat Deutſchland während des 17. Jahrhunderts unſicher gemacht. Die im-3: – heurigen-Jahrgangs- einige Proben-dieſer Art von Dichtung gebracht. Seien wir froh, daß die „Nürnberger Trichter“ nicht mehr in Anwendung ſind. Was auf mechaniſchem Wege bloßen äußeren Einlernens in den Kopf kommt, wird nicht wahres geiſtiges Eigenthum und vermag auch den [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 012 1875
  • Datum
    Freitag, 01. Januar 1875
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 7
[...] Lenkung. und wie's vorbei fanfte. fah ich, daß Jemand quer iiber’m Sitz lag. Da ftelle ich meine Kraxe in den naffen Straßenboden und lauf' 1an ich laufen kann hintenncch. Ich hätt' aber die Pferde nicht mehr eingeholt _ aber juſt bei der Kreuzftraße. wo's nach Pleinting hinanf geht. da rennen die Pferde anden Zaun. der die Obernbrunner Gemeindeweid' einfchliefzt. und ſtehen ſtill. Ich tench’ [...]
[...] geftiegen. und da fah ich. wie der Bauer mit dem Gefichte auf dem Chaifenbodcn lag. Ich heb’ ihn auf. da bringt er keine deutlichen Laut’ bor, reißt die Augen auf und fchließt fie wieder und weiß nicht-?» mehr von fich. Wie ich ihn unter [...]
[...] ſuch’, find’ ich die tiefe Wunde am Kopfe. Ich hab' gleich im Sihtriiherl nach dem Gelde gefchaut. denn das wußte ich ja. daß er deßwegen in's Bilsthal ge fahren war. Aber da war kein Geld mehr zu finden. nur von einem Sacke lag ein abgeriffener Zettel auf dem Boden vom Sitztrüherl. Und fo erkannt' ich. daß ein Ronbmdrder über den Medard gekommen! Ießt legte ich den Bauer [...]
[...] jetzt gar nicht mehr; fie ftand ihm gut in dem Wiigelchen, das der Großknecht fchon untergebracht hatte. Cr geht dem offenen Hofthore zu. Wie er aus dem felben tritt. fieht er im Zwielicht. das der unter Wolken verborgene Mond ver= [...]
[...] ,,Hm,“ meinte der Knecht. ..ich für mich ſag’ gar nichts über dich. Aber weil du halt einmal da bift. fo laß' ich dich auch nicht mehr fortl Waxeupeter. hol' die Gerichtsherrn! Der Xaver kommt uns hier nicht mehr aus!" „Macht was ihr wollt. ich bin unſchuldig!” fpraeh Xaver. [...]
[...] 11m das Gelingen feines Planes. Da glaubte er Chriftum zu fehen, der ihm zurief: „Auf, Petrus, eile und thue, was du übernommen haft. Ich bin mit dir!" Bon nnn an zögerte er keinen Augenblick mehr. Er eilte nach Rom zum heiligen Vater, Urban 11., erzählte die wunderbare Erfcheinnng und bat ihn um Beiftand. Der Papft fegnete ihn und gab ihm Empfehlungsbriefe an die Könige und Fürften von [...]
[...] er ungefähr 162 Var-as. Das will etwas fagen, lieber Lefer! denn eine Vara ift ungefähr eine bahrifche Elle und 70 Buren find faft 200 Fuß oder 80 Schritte, das ift z. B. um ein Beträchtliches mehr als die Breite unferes lieben Franendomes hier zu München, welcher 128 Fuß breit ift und doch wahrlich auch nicht zu den kleinen Kirchen gehört. Die Länge des Domes betriigt über 400 Fuß; der Plan ift [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 034 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 6
[...] „Du würdeſt alſo auch keine Frau mehr nehmen?“ – „Gewiß nicht, hätte ich ja [...]
[...] annehmen.“ Und indem der Baron ein zuſammengefaltetes Papier aus der Taſche zog, ſagte er: „Das ſchickt Ihnen die Königin zum Andenken. Die große Königin, ſprach ſie zu mir, kann für die kleine nichts mehr thun; aber die Gefangene des Tempels überſchickt ihr eine Locke ihrer Haare – – ſie gleichen nicht mehr denen der Königin, denn in einer einzigen Nacht hat der Seelenſchmerz ſie gebleicht; aber [...]
[...] Geklapper der Mühle miſchte. Sie wußte, daß die Königin von dem Tempel in das Staatsgefängniß abgeführt worden war, aber ſeitdem hatte ſie nichts weiteres mehr erfahren. Der Baron von Batz, dem die Polizei auf die Spur gekommen war, kam nicht mehr in die Mühle, und Bernhardine getraute ſich nicht nach Paris - hinein. Auf einmal erhob ſie das Haupt, ſie hatte in der Ferne die Stimme eines [...]
[...] hielt der Ausrufer gerade vor ihrem Hauſe, ſie öffnete das Fenſter und vernahm die Worte: „Todesurtheil und Hinrichtung der Marie Antoinette von Oeſtreich –“ - Weiter hörte ſie nicht mehr – wie vom Blitze getroffen war ſie auf den Boden geſtürzt. Auf das Geräuſch von dem Falle kam der Müller herbei und blieb wie verſteinert ſtehen bei dem gräßlichen Anblick. Der Knecht mußte augen [...]
[...] ſammengetragen. Von Thomas Kielmayer.“ - Ein Rezenſent damaliger Zeit ſagt von dem Buche, wenn man ein ſolches Werk leſen könne, brauche man gar keine Reiſen mehr zu machen. Da iſt es doch gewiß Pflicht und Schuldigkeit der Sonntagsfreude, ihre Leſer mit einem ſolch aus gezeichneten Werk etwas bekannt zu machen, freilich nur nach und nach, denn: man [...]
[...] So bald ein Regen auf denſelben fällt, giebt er überaus harte und knallende Don nerſchläge von ſich. Spätere Reiſende haben den Berg nicht mehr gefunden, ſelbſt bei Regenzeit – iſt das nicht auch merkwürdig? - - [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 008 1873
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1873
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 9
[...] eſſen bereit, zu welchem Moſer ſeinen Gaſt einlud. Nur Platz genommen, Herr! ſagte er, wenn es Ihnen ums Herz iſt wie mir, ſo wird in ein paar Vaterunſer lang nichts mehr in der Schüſſel ſein; ich habe heute außer einem Stück Brod und ein paar Schluck Kirſchwaſſer nichts über den Mund gebracht, ich könnte ein ganzes Kalb verſchlingen, ohne es zu beißen. [...]
[...] über und tranſchirte mit einer Gewandtheit, die einem Oberkellner Ehre gemacht hätte; nun Speck und Bratwürſte ſind auch am leichteſten zu tranſchiren. Bald hörte man nichts mehr als das Klappern der Gabeln und Meſſer; Al fred ſelbſt, der ebenfalls lange genug gefaſtet hatte, griff lebhaft zu und fand den geräucherten Speck delikat und die Suppe ausgezeichnet. [...]
[...] der Hund? was iſt paſſirt? Wollt ihr mir antworten? Sei nicht böſe, Vater ſagte der kleine Gottlieb; man hat es dir nicht ſagen wollen – Kartuſch iſt fort und ſeither nicht mehr gekommen. Potz Heidenſchwernoth! rief der Bauer aus, mit der Hand auf den Tiſch ſchlagend – warum habt ihr mir dies nicht ſogleich geſagt? Welchen Weg hat er [...]
[...] ihn den Fußweg hinauflaufen ſehen, aber zurückgekehrt iſt er nicht mehr. Dann muß ihm etwas geſchehen ſein, ſagte Moſer raſch aufſtehend. Das arme Thier ſieht faſt nichts mehr, und da hinaus hat es nichts als Sand- und [...]
[...] Kartuſch zu dir und halte ihn wie ein Kind, er hat es um mich verdient. Ja, das hat er zu mir geſagt und ich habe es ihm verſprochen; und den Sterbenden muß man Wort halten, mehr noch als den Lebenden . . . He, Franz, gib mir meinen Weißdorn . . . ich möchte nicht um viel Geld und Gut, daß Kartuſchet was zuſtieße . . . es iſt ein Thier, das ſchon zwanzig Jahre lang in unſere Fa [...]
[...] meinen Weißdorn . . . ich möchte nicht um viel Geld und Gut, daß Kartuſchet was zuſtieße . . . es iſt ein Thier, das ſchon zwanzig Jahre lang in unſere Fa milie gehört . . . er kennt uns alle an der Stimme, wenn er auch keines mehr ſieht . . . Auf Wiederſehen, Herr, und gute Nacht! Moſer wickelte ſich in ſeinen Pelz und verließ das Haus. Nach einer län [...]
[...] Und hier findet man ſtets eine, entgegnete der Bettler lächelnd. Es gibt nicht viele Häuſer in der Pfarrei wie das eurige; wohl erhalte ich in manchen etwas mehr, aber in keinem kommt es ſo vom Herzen. Abah, wer wird denn von ſo etwas reden! Trink und nimm das Stück Brod da. Geb' ein jeder, wie er kann, unſer Herrgott wird das am beſten zu [...]
[...] Ja wohl, fiel Dorethea ein, es wird uns freuen, wie wenn eines aus der Verwandtſchaft käme. Die ſtellen ſich ohnedies ſo ſelten ein, weil wir etwas ab ſeits wohnen; um ſo mehr freut es uns dann, wenn ſich eines blicken läßt. [...]
[...] geſehen, ich ſelbſt habe es noch nicht geſehen und auch keiner von euch hat es geſehen. Aber ihr Alle ſollt es ganz genau zu ſehen bekommen, ſowie ich ſelbſt. Jedoch müßt ihr alsbald darauf blicken, denn ein paar Sekunden nachher ſeht ihr es nicht mehr und kein Menſch wird es je wieder zu ſehen bekommeu. Fritz hielt in der That Wort. Was hat er ſeinen Freunden gezeigt? [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 036 1875
  • Datum
    Freitag, 01. Januar 1875
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 5
[...] guten Späffen und guten Schliickchen. fo fahen feine Genoffen. die Nachbarfifcher. auch noch zu ihm. wie zu einem wahren Orakel hinan. und wenige Boote brachten mehr Fifche zu Markte. als Burnt). Seine Meinung über gelviffe Vunkte des Handwerks wurde daher wie ein'Gefeß betrachtet, Kurzum. Barni) war in feiner kleinen Gemeinde. was man fo gemeinhin den Haupthahn nennt. [...]
[...] ſo gut wie der Eure. Meifter O'Reirdon. in Ermangelung eines beffern. und der heißt: O'Sullivan!“ ..Wahrhaftig. der ift mehr als zu gut fiir Euch”, ſagte Barnh. „Gut oder fchlecht. ich bin Euer Vetter im zweiten Grad von der Mutter Seite her." ' ' [...]
[...] uns Allen zum Muſter hieher verſchrieben ward; gut, Peter Kelli) traf eines Tage—3 mii ihm zuſammen, und ſapperlott! er discurirte ihn dergeſtalt auf den Sand, dak das fchottiſche Maul kein Wort in feiner Kehle mehr iibrig hatte." ,,Nun, und war er darum beffer, weil er mehr Geſchwiitſſj machte als der Schotte?" fragte der Andere. [...]
[...] Schotte?" fragte der Andere. „Wie", antwortete Kellh’s Freund, „ich ſollte doch denken, der Mann, der den fchottifchen Renimeifter ausſtach, miikte doch etwas mehr verftehen von der Landwirthfchaft als Michel Coghlan." ,,Pah! ſchwiiht mir nicht von Wiſſenſchaſt", ſagie der Audere ſehr verächtlich. [...]
[...] fort. Vatino nennt der Bewohner der Johannestnfel fein enges Vaterland. wogegen der von den Handel treibenden Jtalienern im Mittelalter der Jnfel beigelegte Name der ..Valmenreichen" (Valmo oder Valmoſa) mehr und mehr erftirbt. wie fchon vor längft die fchattigen Balmenhaine aufgehört haben. der Sonne Glutftrahlen mit ihren Schatten fpendenden Wipfeln aufzufangen. [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 020 1874
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1874
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 6
[...] Man ſprach wohl von manchem verdächtig; allein meinen Namen hörte ich niemals nennen, denn ich habe nach zurückgegebener Freiheit unter fremdem Namen gelebt. Doch von da an hielt ich es nicht länger mehr aus an dem Ort meiner dunkeln That, deren Fluch ſich mir an die Ferſen heftete, daß mir der Boden brannte unter meinen Füſſen. Ich kam hieher zu dir, getrieben von Angſt, Qual und [...]
[...] ſich zärtlich über die gebrochene Geſtalt Reinhards, ergriff ſeine Hände und hauchte in tiefer Bewegung einen Kuß auf ſeine Stirne. Dann brachte ſie ihn mit Hilfe einer alten Magd zu Bette, das ſie faſt nicht mehr verließ, um den in eine ſchwere Krankheit gefallenen Sohn zu pflegen und ſein Geheimniß zu hüten, das er in faſt beſtändigen wilden Fieberphantaſieen verrieth. Und als die Kriſis in [...]
[...] ſehenen bunten Hofſtaat ins Land gezogen. Blauer Himmel, Lerchenſang, Blüthen ſtaub und friſches Grün und goldener, warmer Sonnenſchein – was könnte das Herz des Menſchen mehr erfreuen? Das fühlt am meiſten der, welcher mit dem Tode gerungen hat und nun dem Leben wiedergeſchenkt iſt – der Geneſende. Das fühlte auch Reinhard, der alle Tage im Garten ſich erging und ſich auch [...]
[...] Das Beſtehen vieler Burgen geht in ſehr frühe Zeit zurück. Mancher be mooste Thurm hat ein Alter von Tauſend und mehr Jahren. Denn die erſten Burgbauten, die aber meiſtentheils nur aus einem Thurm mit einem ummauerten Hofraume beſtanden, ſtammen aus dem 9. Jahrhundert; ja oftmals wurde ein alter [...]
[...] Bilderſchmuck die Säle mancher Ritterburg zierte, werden wir aus der Beſchreibung der Schloßruine Runkelſtein bei Bozen, welche die nächſte Nummer enthalten wird, erſehen. Je mehr das ſtille Familienleben dem rauſchenden Leben in Feſten und Gelagen Platz machen mußte, deſto mehr verloren die Wohnzimmer ihre Bedeutung an die Prunk- und Geſellſchaftsſäle. Der Herr Ritter hatte ein Wohnzimmer nicht [...]
[...] Gelagen Platz machen mußte, deſto mehr verloren die Wohnzimmer ihre Bedeutung an die Prunk- und Geſellſchaftsſäle. Der Herr Ritter hatte ein Wohnzimmer nicht mehr nöthig, denn, wenn er nicht auf der Jagd war oder ſchlief, ſo fand man ihn bei Würfel und Humpen im Speiſeſaal. Da die meiſten Burgen nicht nach einem beſtimmten eigentlichen Plan gebaut [...]
Sonntagsfreude für die deutsche JugendNo. 005 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 6
[...] die derſelbe noch beſaß, zu zerreißen; dafür übergab er ihm eine grobge druckte Schrift, betitelt: Die Menſchenrechte. Vom Spazierengehen in dem Garten des Hofes war keine Rede mehr. Louis beſaß auch zwei Kanarien vögel in einem Käfige, die ſeine Tante für ihn aufgezogen hatte – die ſelben wurden von dem rohen Schuſter alsbald in Freiheit geſetzt, als er [...]
[...] ſelben wurden von dem rohen Schuſter alsbald in Freiheit geſetzt, als er ſah, daß ſie dem Knaben einige Unterhaltung gewährten. Sinton war ein abgeſagter Feind der Religion, daher durfte das Kind kein Gebet mehr ver richten, und als er es eines Abends mit aufgehobenen Händen auf ſeinem Bettchen knieend antraf, mißhandelte er es auf abſcheuliche Weiſe. [...]
[...] hielt ſich mit dem einzigen Spiele, das ihm noch vergönnt war – mit alten Karten, aus denen er ein flüchtiges Häuschen zu bauen ſuchte. Sein ſonſt ſo lebhaftes Auge hatte keinen Ausdruck mehr, ſein hageres Geſicht zeigte eine einzige Abwechslung: zwiſchen Kummer und Furcht. Ach, kein Menſch hätte in dieſer armen Kreatur das ehemals ſo heitere, fröhliche Kind [...]
[...] nach Hauſe ziehen in unſere friedliche, wenn auch kalte und dunkle Hei math – aber auf einem Umweg; die rohen, unbarmherzigen Inſulaner ſollen uns nicht mehr zu Geſichte bekommen; es gibt ja noch andre Wege! Und ſo lenken ſie alſo in den Kanal ein, einerſeits an Cherburg, Havre, Dieppe, Boulogne und Calais, andrerſeits an Falmouth, Plymouth, Dar [...]
[...] Alten, und da iſt nicht mehr herauszukommen; die letzte Flüſſigkeit, die ſie kennen lernen, iſt ranzige Butter und Fiſchthran, und dann gehen ſie zu Grunde unter den Zähnen der Preußen, der Dänen, der Schweden, der [...]
[...] denen oft nur Wenige mit heiler Haut ſich retten, deren Mahnungen nachher wieder im Winde verhallen? Laſſen wir uns nicht auch durch große Worte zu Unternehmungen verleiten, welche uns mehr und mehr dem Abgrunde und Verderben zuführen? Verfolgen wir nicht mit Leiden ſchaft die dunkeln Pfade zu eingebildeten Glücksgütern und ſind dann am [...]