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[...] (Schluß.) P. Abraham beſaß das unbedingte Vertrauen des Kaiſers Leopold I. Als aber am 5. Mai 1705 Kaiſer Joſeph I. zur Regierung kam, minderte ſich ſein Einfluß bei Hof in merklicher [...]
[...] Cabinet oder gar in das Schlafgemach laufen, das laſſe ich dahin eſtellt.“ geſt Nachdem P. Abraham im Frühjahre 1709 noch bei Abhaltung der italieniſchen Geheimniß-Predigten mitgewirkt hatte, machte bei ihm eine Abnahme der körperlichen Kräfte ſich fühlbar. Namentlich [...]
[...] ein asketiſches Ausſehen, was bei dem beſten Willen dem Altmeiſter Goethe nicht nachgerühmt werden kann. . Alle Zeitgenöſſen ſtimmen darin überein, daß P. Abraham in jeder Beziehung ein bedeutender Mann geweſen ſei. Im Zeitalter der faden und ſeichten Theologie, der ſüßlichen „Stunden der An [...]
[...] dem Gebiete der evangeliſchen Homiletik und praktiſchen Theologie, als Bewunderer der in claſſiſcher Weiſe originellen Perſönlichkeit P. Abrahams. Alle anerkennen den coloſſalen Umfang ſeines gründ lichen Wiſſens, beſonders in der Geſchichte und Geographie, ſein rieſenhaftes und beinahe an das Unglaubliche grenzendes Gedächtniß, [...]
[...] Erſtaunen verſetzte. In einem eigenen Capitel (X.) verzeichnet Eugen Schnell alle bekannt gewordenen Predigten und Schriften P. Abraham's, 52 an der Zahl, und beſpricht dann in den folgenden Capiteln die be rühmteſten und wichtigſten ſeiner Werke: „Grammatica religios9,“ [...]
[...] ſchrieben. Trotz des ernſten Inhaltes ſprudelt auch aus vielen Wortſpielen die Ader des Witzes. Mit einziger Ausnahme der „Grammatica religiosa“ haben alle Druckſchriften des P. Abraham einen originellen manchmal ſogar baroken oder komiſchen Titel. So das „Abrahamiſche Beſcheid eſſen“, das aus einer Menge [...]
[...] einen originellen manchmal ſogar baroken oder komiſchen Titel. So das „Abrahamiſche Beſcheid eſſen“, das aus einer Menge von vorhandenen Aufzeichnungen aus Abraham's Nachlaß 1717 von dem P. Alexander a latere Christi des Auguſtiner-Ordens heraus gegeben wurde. Das Titelbild zeigt eine mit allerlei Speiſen, [...]
[...] der Narrheit, ein Verwandter des Gimpels in der Luft, des Eſels auf Erden, des Stockfiſches im Waſſer, biſt du o Menſch u. ſ. w.“ Das „Abraham iſch e Ge hab dich wohl!“, ebenfalls aus P. Abraham's Nachlaß zuſammengetragen, bildet eine Art von Weg weiſer, einen Pilgerſtab, eine Warnungstafel bei der Wanderſchaft [...]
[...] wie er ohne Unterſchied und ohne Erbarmen alle einzelne Stände und Perſonen ergreift. Sehr leſenswerth ſind auch die letzten Capitel der Schnell'ſchen Schrift, in denen P. Abrahams Donner reden gegen den Luxus und ſeine Anſichten über Erziehung zur Sprache kommen. Was würde P. Abraham über den Luxus unſerer [...]
[...] Abraham a St. Clara. (Fortſetzung.) Im Herbſte des Jahres 1662 wurde Ulrich zu Maria [...]
[...] brunn in Niederöſterreich als Novize des Ordens Eremitarum Sancti Augustini eingekleidet und erhielt dabei den Kloſternamen Abraham a St. Clara, da es bei den Auguſtinern, wie auch bei den Karmeliten, Sitte iſt, den Ordensmitgliedern den Namen zweier Heiligen beizulegen, bisweilen auch eines heiligen Mannes und einer [...]
[...] heiligen Frau oder Jungfrau. Im Spätſommer des Jahres 1666 erhielt er im Mutterhauſe zu Wien die Prieſterweihe. Bald nach dieſer wurde Abraham als Prediger in das Kloſter Maria Stern zu Taxa (in Oberbayern unweit Dachau) berufen. Taxa war da mals ein berühmter Wallfahrtsort, der ſein Entſtehen *) der Legende [...]
[...] verdankt, daß ca. 1619 in der Nähe eines Ziegelofens eine Henne ein mit dem Bilde der heiligen Jungfrau und Gottesmutter ge ziertes Ei gelegt habe. Hierauf bezieht ſich Abraham's Büchlein „Gak, Gak, Gak, Gak a Ga (Geſchrei.) Einer Wunderſeltſamen Hennen im Herzogthumb Bayrn“ (München 1685.) Eine andere [...]
[...] Ausgabe trägt den Titel: „Gak, Gak, Gak, ein Ei, Sprich, was Kloſter Taxa ſei.“ Zwiſchen 1668 und 1669 kam Abraham als Prediger nach Wien, wurde aber (nicht ſchon 1669, ſondern) erſt mit Decret vom 28. April 1677 von Kaiſer Leopold I. zu ſeinem Hofprediger er [...]
[...] Juſtiz übte, mit ſeinem großen Reichthum namenloſes Elend linderte. Elf Monate wüthete dieſe verheerende Seuche der Peſt. Sie gab Än P. Abraham vielfache Gelegenheit, ſeinen Muth und ſeine chriſt iche Nächſtenliebe zu bethätigen. - Im Jahre 1680 wurde er zum Prior des Auguſtiner-Kloſters [...]
[...] des Auguſtiner-Ordens abgehalten, wobei es um die Conſtitutionen des reformirten Ordens der Auguſtiner-Barfüßer ſich handelte und wobei P. Abraham vorzugsweiſe die Intereſſen der deutſchen Provinz vertrat. Nach Wien zurückgekehrt und nach Ablauf ſeines Provin zialates bekleidete er nach und nach die ſchon angeführten Stellen [...]
[...] als Hofprediger mit größter Gewiſſenhaftigkeit. Er fuhr fort, „der verkehrten Welt die Wahrheit unter die Naſe zu reiben.“ Mit Kaiſer Leopold ſtand P. Abraham auf einem vertrauten Fuße. Der Kaiſer duldete es nicht nur, daß der welterfahrene Pater auch das Hofleben in den Kreis ſeiner Betrachtungen zog, [...]
[...] ſtrengen Sittenrichter, am Spieltiſche ſitzend ſehen wolle, ſo möchte er allergnädigſt in das bezeichnete Gemach ſich verfügen. An einer beſondern Stelle verſichert P. Abraham, daß er das Kartenſpiel nicht im Kloſter, ſondern als Student gelernt habe. Solche Vorgänge und Erfahrungen hielten den freimüthigen [...]
[...] hat. Er leidet, wo? - an den Ohren, denn er gar vielmal etwas höret und ſich gleichwohl ſtellen muß, als ob er taub ſeie.“ In dieſer Manier ergeht ſich P. Abraham als Hofprediger über das Hofleben. (Fortſetzung folgt.) [...]
[...] ratur“ lautet der Titel eines bei „Wilhelm Braumüller“ in Wien erſchienenen Buches von „Auguſt Silberſtein“, das vor uns liegt und der Beſprechung um ſo werther ſcheint, als der Inhalt: „Abraham a Sancta Clara“, „Ulrich von Lichtenſtein“, „Teufel und Hexe“, „Neidhart Fuchs“ und der „Holzmeiſter von [...]
[...] und Hexe“, „Neidhart Fuchs“ und der „Holzmeiſter von Naßwald“ viel des Anziehenden bietet. Wer „Abraham a Sancta Clara“ den berühmten Prediger und geiſtlichen Humoriſten kennen lernen will, ohne ſich in ſeinen un fangreichen Werken zu vertiefen, und wem es um eine richtige und [...]
[...] die Controversfrage über den Vorzug von „Ungeſchlacht“ und „Gro“ gegenüber den kleinen Leuten bei 9rt hat. „O Simpl, Gimpl!“ ruft f'. Abraham aus. „Es iſt an der Länge nicht gelegen, ſonſt wo ät e ein Saukürbis mehr als eine L im on i.“ [...]
[...] *) Eine andere Monographie über Abraham a Sancta Clara exiſtirt bekanntlich als der Feder des Hiſtorikers Eug. Schnell. (D. R.) [...]
[...] Wenn der Autor irrt, ſo iſt es in der Unterſchätzung der Leopol diniſchen Zeit, in welcher Abraham a Sancta Clara wirkte. So verſtehen wir beiſpielsweiſe nicht recht Silberſtein's Meinung, wenn er ausruft: „Was will man ſchließlich von einer Zeit ſagen, in [...]
[...] ſchluckt wurden. Eben ſo wenig können wir uns mit dem Verfaſſer einverſtanden erklären, wenn er Jean Paul's Worte über Abraham a Sancta Clara: „ſeinem Witz für Geſtalten und Wörter, ſeinem humoriſtiſchen Dramatiſiren ſchadet nichts als das Jahrhundert und ein dreifacher [...]
[...] Dramatiſiren ſchadet nichts als das Jahrhundert und ein dreifacher Ort: Deutſchland, Wien und Kanzel“, beipflichtet. Daß Jean Paul alſo über Abraham a Sancta Clara urtheilte lag in den Zeitverhältniſſen, der fränkiſche Humoriſt hatte keine Gelegenheit ſich von den Vorurtheilen frei zu machen, welche die [...]
[...] proteſtantiſche Geſchichtsſchreibung in Deutſchland erzeugt hatte, Auguſt Silberſtein brauchte ihr aber nicht nachzubeten, vielmehr hätte er bedenken ſollen, daß P. Abraham ohne Wien und die Kanzel gar nicht geworden wäre, was er war – der beredteſte und witzigſte Mann Deutſchlands. Wenn Jean Paul meint, daß Abrahams [...]
[...] Grab, wenn in England befindlich, „gewiß einen Lorbeerbaum trüge“ und der Autor ſeine Anſicht theilt, ſo muß doch bemerkt werden, daß P. Abraham am allerwenigſten nach ſolchen äußeren Ehren verlangte, war ſein Ziel doch nicht Weltruhm und Poeten unſterblichkeit ſondern Verbreitung von Gottesfurcht und Veredlung [...]
[...] Oeſterreichern beſchäftigen, „Abraham a Sancta Clara“, „Ulrich von [...]
[...] Abraham a Sancta Klara. - - - - - Von Th. G. v. Karajan. - - - * (Wien, Verlag von C. Gerold's Sohn. 1867. 374 Seiten.) [...]
[...] feſthaltenden Biographie des berühmten und noch jetzt nach anderthalb Jahrhunderten im Volksmunde lebenden Predigers Abraham a Sancta Clara mußte im Laufe der Zeit in dem Grade ſich erhöhen, als man die Bedeutung dieſes Schriftſtellers, in dem ſelbſt Schiller „ein prächtiges Original“ ſah, immer mehr [...]
[...] Literaturgeſchichte, befiedigt, intem er darin eine getreue, von allen unbegründeten ſpäteren Beimiſchungen gereinigte Schilde rung der Perſönlichkeit Abraham's und die Richtigſtellung ſeines Lebenslaufes nach Zeit und Ort, jne größtenhits aus ſeinen Schriften, dieſe aus denſelben und mehreren ungedruckten Quellen [...]
[...] Verwandten gelangte der dem geiſtlichen Stande angehörige Bru der ſeines Vaters, Abraham, erſt Capellmeiſter des Biſchofs von Conſtanz, dann des Erzbiſchofs von Salzburg und endlich ſeit 1655, nachdem ihn Kater Ferdinand III. zum Zwecke der Er [...]
[...] und die theologiſchen Studien in dem zwei Stunden von ge nannter Stadt reizend im Waldesgrün gelegenen Koſter Maria Brunn und empfing, nnn Abraham a Sancta Klara genannt, im Herbſt 1666 die Prieſterweihe. Ein Klöſterlein in Orerbayern, das 1654 errichtete, nun zerſtörte Taxa bei Odelzhauſen, wurde [...]
[...] mit einem ſchwülſtigen Titel verſehenen Werke: „Gack, Gack, Gack, Gack a Ga Einer Wunder ſelzſamen Hennen in dem Herzogthumb Bayern“ hat Abraham noch 1684 dem liebgewordenen Klöſterlein ein Zeichen thuet Ein neug gegeb.n. Daß hier ſchon der Verfaſſer die Charakteriſtik Atru am's als Predigers, die ſicheren, [...]
[...] Stelle ohne Zweifel paſſender am Abſchlüſſe der äußeren Lebens Geſchichte gefunden. Wir folgen letzterer in den Hauptzügen ohne Unterbrechung weiter. Im Jahre 1677 wurde Abraham vom Kaiſer Leopold I. zum Hofprediger ernannt mit der Auf orderung, die Laſter am Hofe offen ohne Maske darzuſtellen, die [...]
[...] "iſt gnädige Ehörung fand. Mit Leopod's Tode änderte ſich ar dieſes Verhältniß, da deſſen Nachfolger Joſeph I., wahr Än vºn nachgierigen Hofangehörigen überredet, gegen Abraham ſich ºemer ungnädig bezeugte. Während des Wühens der Peſt in Wien im Jahre 1679 war Abraham Capellan des Landmaj [...]
[...] bloß nach Außen verwendete Abraham ſeine vorzüglichen Geiſtes gaben, ſondern auch redlich zum Beſten ſeines Ordens, was in ſeiner Erhebung zu den höheren Würden deſſelben, wie des [...]
[...] Abraham im Alter von 67 Jahren in ſeinem Mutterkloſter am 1. December 1709, und fand nach einem überaus glänzenden und ſelbſt durch die Gegenwart der Kaiſerin-Wittwe Eleonora [...]
[...] - - -Abraham a Sancta Klara. Von Th. G. v. Karajan. (Wien, Verlag von C. Gerold's Sohn. 1867. 374 Seiten.) [...]
[...] (Wien, Verlag von C. Gerold's Sohn. 1867. 374 Seiten.) (Schluß) B. Was im inneren Leben Abraham's die Grundzüge, welche in äußeren, namentlich in ſeinem Predigerberufe ſich ausge ſprochen, betrifft, ſo ergeben ſich aus der umfangreichen und beſt [...]
[...] aus. Daß Abraham übrigens noch vielfach von abergläubiſchen und irrigen Anſichten über Erſcheinungen der Natur befangen war, iſt jedem, der den niedrigen Stand der Naturkenntniſſe in [...]
[...] Beweis einer auch in dieſer Beziehung von demſelben gewonnenen Ausnahmsſtellung vermag nicht zu überzeugen. Ein ſcharf aus geprägtes Merkmal „in Abraham's Charakter war die Wahrhaf tigkeit, der Haß alles Scheines, zumal auf religiöſem Gebiete, die jederzeit und ſelbſt außer dem ſchützenden Kreiſe der kaiſer [...]
[...] vorzüglich gegen das entehrende Haſchen nach Ausländiſchem. Wenn auch frühe ſchon ſeiner Heimath entfremdet, bewahrte Abraham derſelben und ihren Bewohnern doch jederzeit ein liebe volles Gedenken, und bereitete den Patronen des Schwabenlan [...]
[...] - - - - -Was Abraham's Predigten und anderen Werken einen un vergleichlichen Beifall zu ſeiner Zeit verſchaffte, hat er ſelbſt am beſten mit den Worten ausgeſprochen: „Es haben ſich Viele be [...]
[...] Der Reichthum und Ernſt des Gelehrten vereinigen ſich in Abraham's Darſtellungen mit der heiteren Weiſe des Volks mannes; den wichtigſten Wahrheiten, ſelbſt den erſchütterndſten ahnungen an Tod und Gericht gehen anziehende, in der an [...]
[...] und vergißt. Es iſt auch nicht zu läugnen, daß die Ueberladung an Ausſtattung komiſchen Gehaltes und beſonders an Reim bildung eine längere Lektüre der Schriften Abraham's wenig an genehm, ja ſelbſt widerlich erſcheinen läßt, weßhalb jedem, der Geiſt und Form derſelben näher kennen lernen will, die Auswahl [...]
[...] Geiſt und Form derſelben näher kennen lernen will, die Auswahl einiger von der beſſeren Art anzuempfehlen iſt. Was endlich Abraham's körperliche Erſcheinung betrifft, ſo war dieſe, wenn auch nicht ſchön, ſo doch imponirend; ſeine Geſichtszüge, deren treffliche Abbildung dem Buche beigegeben iſt, [...]
[...] fallende Aehnlichkeit mit denen unſeres größten Dichters Göthe. Unter den Beilagen des Buches iſt eine Reihenfolge der meiſt mit monſtröſen Titeln verſehenen Werke Abraham's, ſowohl nach der Zeit des Entſtehens oder der Veröffentlichung als auch nach alphabetiſcher Ordnung, eine dankenswerthe Gabe. Somit ver [...]
[...] triarchen Abraham, Iſaak, Jakob und Joſeph. Nach Pſalm 110,4 wo der Meſſias angeredet wird: „Du biſt ein Prieſter ewiglich nach der Weiſe Melchiſedek's“, iſt dieſer ein Vorbild Chriſti, was [...]
[...] Reſidenz weiſen geheimnißvoll hinaus auf den ewigen Prieſterkönig in des großen Königs Stadt (Math. 5, 35). Melchiſedeks Stel lung iſt beziehungsweiſe eine höhere als die Abraham's. Was Abraham erſt in der Verheißung hat (Land und Same, Königthum und Prieſterthum), das hat Melchiſedek ſchon im Beſitz. Melchiſedek [...]
[...] Abraham erſt in der Verheißung hat (Land und Same, Königthum und Prieſterthum), das hat Melchiſedek ſchon im Beſitz. Melchiſedek iſt der Erſcheinung, Abraham der Idee nach der Höhere; jener repräſentirt die Gegenwart, dieſer die Zukunft. Melchiſedek iſt die letzte übrige Blüthe einer vergangenen Entwickelung, Abraham der [...]
[...] Keim und Anfang einer neuen verheißungs- und hoffnungsreichen Zeit. Aber die Zukunft, wenn ſie einſt ſich entfaltet haben wird, – wenn in Aaron Abraham's Prieſterthum, in David ſein Königthum und endlich in Chriſto Beides in höchſter, einheit licher Fülle zur Erſcheinung gekommen ſein wird, – iſt unendlich [...]
[...] licher Fülle zur Erſcheinung gekommen ſein wird, – iſt unendlich herrlicher und vollkommener als die Gegenwart. Melchiſedek gibt der Zukunft die gebührende Ehre, indem er den Abraham ſegnet und Abraham der Gegenwart, indem er dem Melchiſedek den Zehnten gibt. Melchiſedek iſt die höchſte und letzte Blüthe des [...]
[...] Urbild. - Was dann den typiſchen Verlauf des Lebens Chriſti in dem Leben der Patriarchen angeht, ſo iſt zuerſt Abraham durch ſeinen Glauben, zu deſſen Lohne er den Sohn der Verheißung erhielt, ſowie durch ſeinen Gehorſam gegen Gott, in welchem er ſein ein [...]
[...] Abraham a Sancta Clara. Die kriegeriſchen Verhältniſſe dieſes Sommers, die manchem wiſſen ſchaftlichen und künſtleriſchen Streben hemmend und ſtörend in den Weg [...]
[...] ſenſchaften gebracht, die ſeit dem Beſtande dieſer gelehrten Körperſchaft am 30. Mai ſtattzufinden pflegte. Für die ſolenne Sitzung dieſes Jah res war ein Vortrag über Abraham a Sancta Clara angekündigt! Der gelehrte, um deutſche und ſpeciell um öſterreichiſche Literatur ſehr verdiente derzeitige Präſident der Akademie, Dr. v. Karajan, wollte in dieſer Sitzung [...]
[...] iſt ſeinerzeit im Drucke erſchienen und das verſprochene Buch Itegt in trefflicher Ausſtattung, mit einem von Profeſſor Jacoby meiſterhaft ge ſtochenen Portrait Pater Abraham's, vor uns. Die Züge haben mit den Bildniſſen Götht’s zwiſchen dem fünfzigſten und ſechzigſten Jahre eine überraſchende Aehmlichkeit. [...]
[...] Mit voller Berechtigung bezeichnet Karajan die Herausgabe der Bio graphie des berühmteſten und populärſten Kanzelredners Oeſterreichs als eine Ehrenpflicht. Wenn der Name Pater Abraham's noch heute unter uns erklingt, ſo verdankt er dteſes einer Reihe von ſpaßhaften, theil weiſe ſogar nicht ganz ſäuberlichen Anekdoten, die, mit ſeinem Namen [...]
[...] bei genauerer Unterſuchung ſammt und ſonders unechte Münzen ſind. Mit Ausnahme ſeines Geburtsortes und Todestages gab es bisher keine verläßliche Mittheilung über Pater Abraham, ſelbſt ſein Geburtsjahr war bisher falſch angegeben; über den Entwicklungsgang dieſes ſeltenen, ja außerordentlichen Menſchen waren wir ganz im Dunkeln; ſelbſt über ſeinen [...]
[...] Prieſter und Schriftſteller gebildet, lebenskräftig und lebenswahr vorzu führen. Da galt es denn, mit feinem Tact und poetiſchem Sinne die zahlloſen Schriften Abraham a Sancta Clara's durchzuleſen, die charak teriſtiſcheſten Ausſprüche zu verzeichnen und zu vergleichen über ſeinen Geiſtesbildungsgang ſich durch ihn ſelbſt belehren zu laſſen, ſeine bezeich [...]
[...] unter Deutſchlands humoriſtiſchen Schriftſtellern nur Johannes Fiſchach zur Seite geſtellt werden darf. Schreibt doch Schiller, der bekanntlich die Capuziner-Predigt im „Wallenſtein“ faſt wörtlich unſerem Abraham entnommen, unter dem 9. October 1798 an Göthe: „Dieſer Pater Abra ham iſt ein prächtiges Original, vor dem man Reſpect bekommen muß.“ [...]
[...] ham iſt ein prächtiges Original, vor dem man Reſpect bekommen muß.“ Jean Paul meinte: „Eine Blume werde hier auf das Grab des guten Abraham a Sancta Clara gelegt, welches gewiß einen Lorbeerbaum trüge, wäre es in England gemacht worden und ſeine Wiege vorher; ſeinem Witz für Geſtalten und Wörter, ſeinem humoriſtiſchen Dramati [...]
[...] P. Abraham a St. Clara und Schiller; einige weitere pia des i de ria. P. Z. Bekanntlich war es Göthe, welcher den Dichter des Wallenſtein [...]
[...] des i de ria. P. Z. Bekanntlich war es Göthe, welcher den Dichter des Wallenſtein auf Abrahams Schriften aufmerkſam machte und ihm einen Band von „Reimb dich oder ich liß dich“ zuſchickte. Und Schiller machte daraus für die Capucinerpredigt im „Lager“ einen ſehr ausgedehnten Gebrauch, indem [...]
[...] der Teuffel holl dich!“ u. ſ. w. Wahrhaftig, der Dichter hatte guten Grund, als er am 9. October 1798 an Göthe ſchrieb, zu bemerken: „Dieſer Pater Abraham iſt ein präch [...]
[...] Karajan's ſchöne Arbeit wird dem alten Pater Abraham jedenfalls viele Freunde gewinnen; ſeine Schriften ſind in der That eine Fundgrube glänzender Einfälle und großer Wahrheiten, aus denen ſich eine ſehr lehr [...]
[...] wäre mit Hufeiſen beſchlagen, wie ein Roß, ſo müßte man faſt alle Tage ein neues Pflaſter machen.“ (S. 205.) – Ganz claſſiſch iſt aber jene wirk lich ganz unbezahlbare Stelle, wo Abraham den Einfluß der Wiener Juden Wirthſchaft am Hofe Kaiſer Joſephs beklagt (S. 259), eine Stelle, welche wirklich wie eine Photographie aus unſerer Zeit mit erſchrecklicher Wahr [...]
[...] Berufenen gegenüber, die von Karajan ausdrücklich betonte Bemerkung nicht überſehen werden (S. 209), daß Abraham, obwohl ein Schwabe, doch ganz und gar als Oeſterreicher und Wiener ſich fühlte! - Hoffen wir alſo, daß das ſchöne, nicht genug zu empfehlende Buch [...]
[...] Böhmen. Noch näher aber läge uns der wackere Aegidius Alberti mus welcher vielleicht in einem noch unaufgehelltem Verhältniß, als eine Art Vorbild und Vorläufer Abrahams gelten könnte. Sein „Kloſter und Hofleben“ (1618), ſeine „Haußpolizey“ (1602), der „Hirn ſchleifer“ (1618), „der Welt Tummel und Schauplatz“ (1617), [...]
[...] und Hofleben“ (1618), ſeine „Haußpolizey“ (1602), der „Hirn ſchleifer“ (1618), „der Welt Tummel und Schauplatz“ (1617), „der Kriegsleut Weck uhr“ waren für Abraham vielleicht von der ſelben Bedeutung. wie der Einfluß jenes wackeren Otto Aicher. – Wer Ärd ſich endlich daran wagen, dem ehrenwerthen Secretär des Churfürſten [...]
[...] der Ungewißheit helfen. Der beſagte Spiegel iſt das Leben des frommen Eliezer, der vor faſt 4000 Jahren als erſter Knecht, nach unſerer Sprachweiſe, als Baumeiſter bei Abraham diente. Von ihm ſteht Schönes geſchrieben im erſten Buche Moſes im 24ſten Kapitel. In Overbergs bibliſcher Geſchichte findeſt du es in der 17ten Lection des alten Teſtamentes. Da lies es eben nach, um dieſe lehrreiche Lection dir wieder [...]
[...] Der Stand, den Gott dir angewieſen, iſt gut für dich, wenn du nur ſo darin lebſt, wie Gott will. – Eliezer wird in der heiligen Schrift an der betreffenden Stelle der älteſte Knecht Abrahams genannt. Sei es nun, daß er der älteſte den Jahren oder dem Dienſte nach war, jedenfalls gehörte er nicht zu der Klaſſe von Dienſtboten, die jeden Augenblick die Herrſchaft wechſeln, weil keine es ihnen recht machen kann. [...]
[...] vollends zum Glauben kommen, bei einer ſolchen Herrſchaft wäre es zum Tollwerden. Wir wollen weiter hören von Eliezer. Es heißt im zweiten Verſe des 24ſten Kapitels: Und er (Abraham) ſprach zum älteſten Knechte ſeines Hauſes, der über [...]
[...] alles geſetzt war, was er hatte. Nehmen wir zu dieſen Worten den wichtigen Auftrag, den Abraham ihm gab, nämlich für ſeinen Sohn Iſaak eine Frau zu holen, ſo können wir daraus einen Schluß machen auf die große Gunſt und das unbedingte Zutrauen, welches Eliezer bei Abraham genoß; denn ſonſt hätte ihm Abraham nicht [...]
[...] machſt du wohl dein zehnjähriges Antönchen zum Fuhrmann bei deinem jungen unbän digen Hengſt? Gewiß nicht. Du liefeſt Gefahr, daß du in kurzer Zeit in deinem Spieker den Schreiner an einer ſchwarzen Kiſte arbeiten ſäheſt. Hätte Abraham nicht volles Zutrauen zu Eliezer gehabt, ſo würde er gewiß nicht ihm alle ſeine Sachen und dieſes wichtige Geſchäft übertragen haben. Du hätteſt es ja auch nicht gethan. [...]
[...] und zugleich haben wir, Söhne Abrahams und nun, durch Gottes Erbarmung, Prieſter Chriſti, daraus Kraft und Muth geſchöpft uns Euch zu nahen, um bei Eurer mitleidigſten Barm [...]
[...] Seeleneifer und die Liebe zu unſerm Volk von uns fordern, demüthig vor Euch auf die Knie niederzufallen, um Eure Barm herzigkeit für unſre Brüder, die Kinder Abrahams anzuflehen. Mit Inbrunſt alſo, Eminenzen und hochwürdigſte Väter, rufen wir Eure Barmherzigkeit an, Ihr möchtet Euch [...]
[...] Gnaden aufgenommen. Iſrael ſeinen Sohn, ein ge denk ſeiner Barmherzigkeit, wie er geſprochen zu unſern Vätern, Abraham und ſeinen Nachkommen in Ewigkeit. [...]
[...] auszuſprechen, daß die Iſraeliten, endlich müde der ſo langen und vergeblichen Erwartung ſich beeilen möchten, den Meſſias, unſern Heiland anzuerkennen, der dem Abraham wirklich ver heißen und durch Moſes vorher verkündigt worden; indem ſie ſo die moſaiſche Religion vollenden und krönen, ohne ſie zu [...]
[...] Hoffnung, daß dieſes Verlangen eingegeben von zärtlicher Liebe und ehrenvoll für die, welche es angeht, mit Hilfe des heiligen Geiſtes von Mehreren der Kinder Abrahams gut aufgenommen werden wird, weil die Hinderniſſe, die ſie bis heute aufgehalten haben, mehr und mehr zu verſchwinden ſcheinen, ſeitdem die [...]
[...] „Siehe da, die zwei iſraelitiſchen Brüder, die zwei Prieſter, die großen Eifer für das Heil ihres Volkes haben. Ja meine Kinder, Ihr ſeid Söhne Abrahams und Ich auch. . . Ach! um alle dieſe Unterſchriften zu ſammln, mußtet Ihr wohl viele Gänge machen, mußtet Ihr Euch wohl viele Mühe geben.“ [...]
