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Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 05.07.1862
  • Datum
    Samstag, 05. Juli 1862
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 9
[...] # hemmend oder förderlich. Wie durch die Ä. von Außen derſelbe Keim zum ver üppelten Dornſtrauch oder zur prachtvollen Centifolie ſich entwickelt, ſo zieht in der Men ſchenwelt das Schickſal aus demſelben Kern einen verfehmten Räuberhauptmann oder einen gefeierten Feldherrn. Der in den Kern gelegte Urtrieb aber bleibt unwandelbar derſelbe. Vielleicht gelingt es noch der fortſchreitenden Wiſſenſchaft, in der Werkſtätte der Natur [...]
[...] „Milla Ä wiederholte ich; der Name Milla Pfingſt iſt allerdings allein ſchon etwas abſonderlich –“ „Wahrſcheinlich verkürzt aus Camilla,“ belehrte mich der Hauptmann. „Und was die erſte der genannten Eigenſchaften betrifft, ſo habe ich mich, wenn auch nur durch einen flüchtigen Blick von ihrer Richtigkeit ſo ſehr überzeugt, daß ich bedaure, bis zu meiner [...]
[...] ängerer Ä Lieutenant in unſerem Regiment, ſchon etwa ein halbes Jahr vor dem Ereig niß bezüglich der Extrapoſt ſeinen Abſchied genommen hatte und auf dem hieſigen Cataſter amte als Geometer arbeitete. Sein Verhältniß zu Milla, welches ſich aus einer Zeit datirte, in der er bei ihren Eltern zur Miethe wohnte, hatte ihn, wie man behauptete, vorzugsweiſe hewogen, ſeinen Abſchied zu nehmen, weil er als Militär die zum Heirathen Ä [...]
[...] heirathete zum zweiten Mal und zwar eine Ladenjungfer aus einer hieſigen Modehandlung. Er hat Ä die Freude, ſein Ä mit jedem Jahr um einen Sprößling vermehrt zu ſehen, aber den Kummer, daß in gleicher Proceſſion die Mittel ſeiner an ſich nicht glänzenden [...]
[...] er ſeinen Bericht. „Laß uns nun einen Ritt machen, das Wetter wird Ä ! Heute Abend auf der Promenade vielleicht ein Weiteres.“ Wir ritten aus. Die Gegend hatte manches Anziehende. Hauptmann Ringeiſen, längſt über die erſte Jugend weg, vielſeitig gebildet und den Dingen mit regem, aber leidenſchafts loſem Intereſſe ſich hin Ä war ein vortrefflicher Führer und wußte des Intereſſanten [...]
[...] junge # erwartet, aber wie wurde ich enttäuſcht! Ein edleres Frauenbild war nie vor meinen Blick getreten; in Wuchs und Bewegung, in Wort und Geberde, welche Harmonie! im Antlitz welch ein Ausdruck! Ruhe und Feſtigkeit, ja eine gewiſſe Strenge blickte aus dem Ä klaren Auge, und doch umfloß ein ſo weicher, ſchwärmeriſcher Zug den ſchönen Mund, aß alles Herbe dadurch aufgelöſt wurde und nicht # da war; mit der lockenden Blüthe [...]
[...] In dieſem Monat gehet gewöhnlich die Heuet zu Ende und die Getreideerndte beginnt, für welche Alles gerichtet ſeyn muß. Auf den Wieſen ebne gleich nach der Heuerndte die Fahrgeleiſe aus, richte die Wäſſerungsgräbchen her und wäſſere – aber erſt 14 Tage nach der Heuet, bei trocknem Wetter und nur des Nachts, nie bei heißem Sonnenſchein. In Feld und Garten brauche die Hacke fleißig. Hacke [...]
[...] nur des Nachts, nie bei heißem Sonnenſchein. In Feld und Garten brauche die Hacke fleißig. Hacke und häufle Kartoffeln, Dickrüben, Möhren und Tabak. Gieße Dickrüben bei feuchtem Wetter mit Jauche. Beſſere den Taback aus, wo noch Stöcke fehlen; köpfe und geize austreibende Stöcke. Bei gutem Wet ter eile mit der Getreideernte, bei Regen ſtelle es auf Puppen, d. h. ſtelle 3–4 Garben aufrecht und ſpreize eine darüber; behacke und pfuhle ſogleich die Stoppelmöhren, gipſe den Klee, fahre die leere [...]
[...] Stoppel ungeſäumt um und ſäe die Nachfrucht, als: Weißrüben, Wicken, Grünfutterwelſchkorn 2c. Be reite das Feld zur Repsſaat vor. Nimm die Fahnen vom Welſchkorn. Brich die Gurken- und Me lonentriebe aus, damit ſie reicher tragen. – Säe Endividien, Kreſſe, Körbel, Feldſalat, Spinat, Erb ſen und Bohnen, ſetze Endivien, Roſen- und Winterkohl, nimm Setzzwiebeln aus und bewahre ſie trok ken auf. – Hacke und häufle fleißig an Gurken, Salat, Bohnen und Sellerie. Nimm den reifen Sa [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 12.07.1862
  • Datum
    Samstag, 12. Juli 1862
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 4
[...] „Stjernſtröm,“ fuhr Ringeiſen fort, Ä auf meine Bemerkung zu erwiedern, „iſt ge boren zu Karlskrona in Schweden. Sein Vater war Schiffscapitän, ſeine Mutter ſtammte aus Pommern. Er war der einzige # ſollte ſich der Marine widmen und hatte die nöthigen Vorſtudien hiezu mit beſtem Erfolge gemacht, da ſtarb der Vater und hinterließ die Seinen in dürftigen Verhältniſſen. Durch Vermittelung eines einflußreichen Verwandten von [...]
[...] mal wieder Einen hat, dem man nichts zu verhehlen, braucht.“ „. Am andern Morgen reiſte ich von K. wieder ab. Milla's Bild begleitete mich über den Kanal, und Ringeiſen's Erzählung kam mir ge nicht aus dem Sinne. [...]
[...] Und die beiden Damen,“ unterbrach er mich, „ſind Milla Pfingſt und ihre Tante van der Pflug aus Belgien.“ (Fortſetzung folgt.) [...]
[...] nun, wenn ihrs denn nicht beſſer haben wollt, ſo Ä eueren Klee nur ungegypſt! Doch Ä Winter beſann er ſich anders und im Frühjahr wählte er ſich einen Kleeacker an der Straße aus, wo die meiſten Bauern vorbeigehen mußten, und ſtreute in aller Stille die Worte: „Hier iſt gegypſt“ in mannsgroßen Buchſtaben mit Gyps in den Klee; außerdem ließ er dieſes Kleeſtück ungegypſt. Als nun ſpäter die Leute vorbeikamen, ſahen ſie die dunkeln, fetten [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 19.07.1862
  • Datum
    Samstag, 19. Juli 1862
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 8
[...] tücke, die nach dem deponirten Verzeichniß in dem Koffer enthalten waren. Der Taglöhner ward eingezogen, nach kurzer Unterſuchungshaft geſtand er, und iſt zu fünfzehn Jahren Ge fängniß verurtheilt worden. Unter Anderem ſagte er auch aus, er habe geſehen, wie kurz nach Vollführung des Raubes, während er mit ſeiner Beute hinter einem Gebüſch verſteckt im Chauſſeegraben gelegen, ein Mann, nach Art eines Reiſenden gekleidet, eiligen Schrittes [...]
[...] ſetzen wird. Denke Dir, # deren ganzes Unglück durch ein paar hundert Thaler hätte ab ewandt werden können, wenn ſie # zu Gebote geſtanden, iſt jetzt die reichſte Dame in K. er noch lebende Vater ihrer längſt verſtorbenen Mutter, vielleicht aus Reue über ſeine frühere Härte gegen letztere, ſetzte Milla als alleinige Erbin ſeines coloſſalen Vermögens ein. Einen Theil Ä hat ſie ſofort antreten dürfen und läßt es mit beiſpielloſer Uneigen [...]
[...] aller Abgeſchloſſenheit gegen die gewöhnlichen Intereſſen und alles Das, was die Welt zu heiterem Genuſſe darbietet, ihr innerſtes Weſen doch friſch und lebendig, und man kann durch aus nicht ſagen, daß ihr Gemüth einen krankhaften Zuſtand zu erkennen gibt. Doch Du wirſt ſie ſelbſt ja jetzt auch näher kennen lernen. – Aber hüte Dich und vergiß nie, das: Noli me tangere!“ [...]
[...] hat. Oft wandelt ſie, wenn es faſt ſchon Mitternacht iſt, noch einſam auf dem Strande, und Einige wollen geſehen haben, wie dann Einer der alten, bärtigen Meergötter – ſtellen Sie ſich das lebhaft vor! – aus den dunklen Wogen emportaucht, die nervigen Arme aus breitet und ſie zu ſich in die Tiefe zieht. Beneidenswerther Gott! denn ſchön iſt ſie wie eine Nereide; auch ihre Reichthümer ſollen denen des Meeres gleichkommen. – Aber ich halte [...]
[...] Sie verneinte es. „Er iſt ein ewiges Denkmal weiblicher Hartherzigkeit,“ ſagte ich und recitirte, was mir gerade einfiel aus der Romanze: - Da war einmal ein Schweſterpaar In alter grauer Zeit – – [...]
[...] Darob in tiefen Schmerz. – Die Eine, die im weißen Kleid, Begrub er auſ Norderney – – Der Ort, wo ſie ſchläft, blieb unfruchtbar Bis auf den heutigen Tag: [...]
[...] aufzuwühlenden Sande raſch von Statten ging. Nachdem ſie ſchon weit über ellenlang bloß gelegt war, ohne ihr Ende zu verrathen, und ſich zuletzt in Ä Richtung in den Fuß der weißen Düne verlor, ſagte Milla: „Sehen Sie, ſie iſt ohne Zweifel aus dem Herzen der Königstochter emporgewachſen und man thut demnach der armen Prinzeſſin großes Un recht.“ – Eine Schaar kleiner weißer Möven, die in dieſem Augenblick leuchtend wie ein [...]
[...] Verwechſelſt Du die Laute, Sie ſind zum viertenmale So ſtellt ſich, wunderbar, Dem Wechſel ausgeſetzt, Dir au des Vogels Stelle Bilden zum Blumengruße Ein Frauenname dar. Die Laute ſich zuletzt. [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 26.07.1862
  • Datum
    Samstag, 26. Juli 1862
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Der heftige Weſtwind, welcher in der letzten Zeit an der Nordſeeküſte herrſchend war, ging in der Nacht vom 24. auf den 25. September in einen Nordwind über, der ſich alsbald zum furchtbarſten Orkan geſteigert hatte. Nicht nur die Fremden wurden aus dem Schlaf und größtentheils aus den Betten aufgeſchreckt, ſondern auch die Inſulaner zeigten ſich un ruhig, da das Raſen des Sturmes und das Donnern der Ä welche die Inſel [...]
[...] eit, drang nach unbeſchreiblicher Mühe durch die Brandung hindurch und aufs offene Meer deu Ä entgegen. Das war ſchrecklich anzuſehen, wie beide Theile mit der Wuth der Elemente kämpften, um einander zu erreichen; wie ſie bald ſich näherten, dann wieder aus einander geriſſen wurden und oft beide verſunken und um und umgeworfen ſchienen; die Hoffnung wuchs und ſank von Secunde zu Secunde; nicht nur die vom Strande zuſchauen [...]
[...] Der Sturm dauerte mit gleicher Heftigkeit noch fort. Immer mehr und größere Trümmer trieben an den Strand, wo die lebhafteſte Thätigkeit ſich erneuerte und die Maſſe der ver ſchiedenartigſten Bruchſtücke, die das Meer aus einem einzigen Schiff zu machen, wußte, in Erſtaunen ſetzte. Nach abermals einer ſtarken halben Stunde feſſelte wiederum ein in weiter Entfernung in dem ſprühenden Schaum auf- und abwogender dunkler Gegenſtand die Auf [...]
[...] Woge geſchleudert wurden. In welcher Lage befand ſich der Unglückliche Wie oft riſſen ihn die Wellen von ſeinem Sitze herunter! Wie oft verſchwanden die Balken mit ihm in der Tiefe! Aber immer hoben ſie ſich aus dem ſchäumenden Schwall wieder empor, immer elang es ihm, ſo oft er auch herabgeworfen wurde, mit einer Kraft und Anſtrengung ohne leichen ſich aus dem Schlunde des Todes wieder hinaufzuringen. Und wie lange dauerte [...]
[...] Ä Sein Antlitz war todtenbleich und blau unterlaufen, ſein Auge geſchloſſen; einen Moment ſchlug er es auf, als einige Tropfen einer ſtärkenden Eſſenz ihm auf die Lippen eträufelt wurden. Jung ſah er aus und ſchön und kräftig war ſein Körperbau. Auf dem agen, in Begleitung des Arztes und geleitet von den vielen Zeugen ſeines Schickſals, ward er in das DÄ VON Ä gebracht. * - - - [...]
[...] erettet hatten, wohl und gefaßten Muthes auf der Inſel umherwandern. Nach ihren, von Ä dortigen Behörde zu Protokoll genommenen Mittheilungen war das geſcheiterte Schiff eine Schooner-Brigg aus Schweden, kam aus Santos in Braſilien und hatte für ein Bre mer Haus Kaffee geladen; bei weitem der größte Theil der Mannſchaft, ſowie einige an Bord geweſene Paſſagiere, war untergegangen; es waren Schweden, Portugieſen und Eng [...]
[...] ich das Schweigen. „Das habe ich!“ antwortete Milla, aber in demſelben Augenblick ſtürzte ein Strom von Thränen aus ihren Augen und machte den Bewegungen ihres erſchütterten Gemüthes in ſo heftiger Weiſe Luft, daß die Tante Mühe hatte, ſie vor den neugierigen Blicken der Ägiºnen zu hüten. Sie ſorgte auf dem kürzeſten Wege mit ihr nach Hauſe zu [...]
[...] OPUNUEll. Des Nachmittags, auf dem Wege vom Converſationshauſe nach meiner Wohnung, be egnete mir der Badearzt mit einem Beamten. Sie kamen aus dem Hauſe, wo der Unter teuermann in Pflege lag, und langſam daher ſchreitend durchlaſen ſie das aufgenommene [...]
[...] rotokoll und Verzeichniß, welches die Namen Aller enthielt, die an Bord des verunglückten iffes ſich befanden, der Geretteten, wie der Umgekommenen. „Aus allen Weltgegenden zuſammengewürfelt!“ ſagte der Arzt, indem er mir das Ver zeichniß vor's Geſicht hielt. Kaum hatte ich einen Blick hineingeworfen, als ich, im Innerſten getroffen, ſtehen blieb [...]
[...] „Ich komme von den Schiffbrüchigen,“ &# ich anfangs zaghaft, dann raſch mich er muthigend, zur Antwort; „von dem zuletzt Gelandeten – er iſt auf dem beſten Wege der Geneſung – all' ſein Hab und Gut aber hat er dem Meere überlaſſen müſſen – er iſt aus Schweden – der einzige Sohn einer Wittwe, die in Karlskrona lebt – ſein Name iſt Georg Stjeruſtröm!“ [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 02.08.1862
  • Datum
    Samstag, 02. August 1862
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 9
[...] Feld hinaus. Wie keck, graziös ſaß der Hut, mit der Reiherfeder daran, auf den blonden Locken! Wie leicht, wie ſchwebend ſaß ſie ſelber in dem blauen, faltigen Gewande auf dem Pferde; es ſicher lenkend und regierend. Die Lerchen Ä ſich ſchmetternd aus dem Saa tengrün und ſtiegen ſingend zum Himmel hinauf; die Wachtel ſchlug und der Kranich, der drüben in der Wiſche ſtand, breitete die Flügel aus und flog dem Walde zu. [...]
[...] Und der alte Herr ſtand noch immer droben am Fenſter und ſah ſie dahin reiten, weiter, immer weiter dem Walde zu. Er ſah ihren langen weißen Schleier im Winde flat tern; ſie ſelbſt dahin ſchweben, wie ein Mährchenbild, wie einen Traum aus ſchöner Ju endzeit. 9 Ät aber, jetzt zuckte er zuſammen, die Seitenthüre öffnete ſich, eine Dame trat ein; [...]
[...] endzeit. 9 Ät aber, jetzt zuckte er zuſammen, die Seitenthüre öffnete ſich, eine Dame trat ein; eiſig, kalt, marmorglatt und hart. Wie aus Stein gemeiſelt, war ihr Geſicht; und doch trug daſſelbe unverkennbar dieſelben Züge, wie der Herr am Fenſter. Man ſah es auf den erſten Blick: es waren Bruder und Schweſter, die ſich gegenüber ſtanden. Alle Freude, alle [...]
[...] trug daſſelbe unverkennbar dieſelben Züge, wie der Herr am Fenſter. Man ſah es auf den erſten Blick: es waren Bruder und Schweſter, die ſich gegenüber ſtanden. Alle Freude, alle Zufriedenheit war aus dem Geſichte des Erſteren verſchwunden. Mit einem Anflug wie Unmuth fragte er, die Eingetretene von der Seite anblickend: „Was gibt es, Sigismunde?“ Die Angeredete warf die Lippe auf und ſagte ſchneidend: „Muß mein Kommen jedes Mal [...]
[...] die andern all', und umtanzten das Roß, oder hingen ſich an das Kleid oder den Steigbügel der Reiterin. „Eine Geſchichte, ein Mährchen! Bitte, bitte, Fräulein!“ riefen ſie alle. Adele lachte, nnd den Kindern die Blumen aus der Hand nehmend, rief ſie: „Jetzt nicht! eute Abend kommt zum Schloß. Platz! Platz!“ " Und dem Pferde einen leichten Schlag gebend, ſo daß es ſich leicht aufbäumte, und die [...]
[...] „Nun!“ rief Adele, als ſie nahe genug war, um von dem Alten gehört werden zu können, „biſt wieder brummig und bärbeißig! Kommſt nicht heran, um mir das Roß zu halten, und als ein treuer Ritter Deiner Dame aus dem Sattel zu helfen?“ Ueber das Geſicht des Alten flog es wie ein Schatten von Freude; unbeholfen – aber treu wie ein Hund – einen anderen beſſeren Vergleich gab es nun einmal nicht für ihn [...]
[...] treu wie ein Hund – einen anderen beſſeren Vergleich gab es nun einmal nicht für ihn und ſein Gebahren – kam er heran, um den Befehl auszuführen. Doch Adele ſchwang ſich lachend, ehe er herangekommen war, aus dem Sattel, und ihm den Zügel des Pferdes zuwerfend, rief ſie: "Du machſt mir zu lange!“ “ Der Alte hatte den Zügel erfaßt und dem jungen Mädchen die rauhe, ſchwielige Hand [...]
[...] Kle in igkeit en. Das älteſte Panzerſchiff. Aus einer Vorleſung des Marinekapitäns Winden in der archäologiſchen Geſellſchaft zu London erhellt, daß ein ähnliches Fahrzeug, eine merk würdige Kriegsgaleere der Johanniter-Ritter ſchon vor 300 Jahren mit einem Bleipanzer [...]
[...] eine geräumige Kapelle, eine Pulverkammer, ein Empfangſaal und eine Bäckerei, die täglich friſches Brod lieferte. Der Bleipanzer war mit ehernen Bolzen an den Schiffswänden be Ä und ihm ſchreibt es der Chroniſt Boſio zu, daß das Schiff aus allen Gefechten un eſchädigt hervorging. Ein Bild dieſer großen Panzerfregatte befindet ſich auf den Fresken des Palaſtes der Hospitaliter in Rom. [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 16.08.1862
  • Datum
    Samstag, 16. August 1862
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 8
[...] Adele hatte die Hand des Alten genommen, die derſelbe ihr ſcheu hinzureichen gewagt; und Ä die Hand zugleich, wie unbewußt, ſtreichelnd: „Magſt ſchon Recht haben! Aber Du kennſt doch ſonſt keine Furcht; und gehſt einer Frau aus dem Wege?“ - Der Alte zog mit heftigem Ruck ſeine Hand zurück, und ſie aufhebend und ballend ſchrie er, während ſein Auge unheimlich glühte: „Das iſt kein Weib! Das iſt der Satan in leib [...]
[...] haftiger Geſtalt!“ Adele zwang ſich zu lachen und rief: „Und doch läßt mich die Tante in Ruh'!“ „Weil ſie weiß, daß ſie aus dem HÄ müßte, ſo ſie Dich kränkte!“ brummte der Alte. „Darin verſteht der Graf keinen Spaß. Hat er es doch Deiner Mutter verſprochen, Dir Vater zu ſeyn. Und was er der verſprach, das hält er! – Denn – –“ [...]
[...] gleichſam als wollten ſie fragen: ſiehſt Du uns nicht? – blieben von ihr unbeachtet; wie es den prächtigen, mächtigen Hirſchen geſchah, die drunten im Thalgrund ästen; – bis ſie den Wald hinter ſich hatte, die Lerchen aus dem Saatengrün jubelnd durch die Lüfte zogen; da ſchlug ſie die Augen wieder auf, und mit den ſchönen Locken, die ſie wie unwillig ſchüt telte, alle trüben Bilder und Gedanken abwerfend, lachte ſie fröhlich auf, gab dem Pferde [...]
[...] merkt, verſtohlen im Schatten eines mächtigen Ahornbaumes ſtand. Es war derſelbe junge Mann, der die jugendliche Reiterin heut ſchon einmal im Walde belauſcht hatte. Jetzt war er hergekommen, ſie wieder zu ſehen; ſie, die er ſeit jenem erſten Erſchauen nicht wieder aus ſeinem Gedächtniß zu bannen vermocht hatte. Hier ſah, hier fand er ſie wieder: Mährchen erzählend, Mährchen verkündend; ſelber gleichſam das ſchönſte aller Mährchen, die lieblichſte [...]
[...] keine Stelle als Dienerin finden. Das wenige Geld, das ſie beſaß, ging zu Ende, und als ſich keine andere Ansicht ihr darbot, ſuchte ſie ein Unterkommen bei einem reichen Brauer als Magd, zu dem Geſchäft, Bier aus dem Brauhauſe zu holen – ſie ward alſo, was man dort ein Faßweib nennt. Mr. Peasley, der Brauer, zufällig noch ein lediger Mann, der das hübſche Mädchen [...]
[...] bei ihrer niedrigen Beſchäftigung geſehen, nahm ſie alsbald in ſein Haus als Dienſtmädchen. atte Ellen ſchon als Faßweib hübſch ausgeſehen, ſo ſah ſie jetzt in der neuen ſchmucken leidung noch hübſcher aus. Ueberdies war ſie, bei aller Beſcheidenheit, lebhaft und klug, ſtets offen und ohne Falſch, kurz, der Brauer, der ein empfängliches Herz hatte, ſah von Tag zu Tag, ſich feſter umſchlungen von den Netzen der Liebe. Es beſtand zwar zwiſchen [...]
[...] die ſchönſten Frauen Englauds ſie beneiden konnten, ward bald geſucht, gefeiert, bewundert und dabei in gleichem Ä gehaßt von anderen Frauen, die es mit angeſehen, wie ſie aus einem ſimplen Faßweibe eine reiche Dame geworden, die mit Vieren fuhr und über die unerſchöpfliche Börſe des Fürſten der Brauer in London gebieten konnte. Peasley, der doppelt ſo alt war als ſeine Frau, ſtarb, da ſie noch nicht 25 Jahre zählte, und fie [...]
[...] Ä # Än Gemahl zwei Töchter ſchenkte, Maria und Anna, beide nachmals Königinnen von England. So ward alſo aus dem armen Faßweibe in Mr. Peasley's Brauerei die Großmutter zweier Königinnen. [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 23.08.1862
  • Datum
    Samstag, 23. August 1862
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 10
[...] eilte. Wie auf Sammetpfoten gehend, näherte ſie ſich der Thür – lauſchte und horchte. Und drinnen ſprach der Graf, dem alten grimmigen Waldhüter die Rechte entgegen ſtreckend: „Nun, haſt Dich Ä aus Deinem Bau? Warſt lange nicht hier!“ „Nein!“ rief der Alte bärbeißig, „und ich wollt', ich wäre erſt wieder daheim. Die Luft drückt hier!“ [...]
[...] Ein Bote iſt gegangen, Und reitet für mich durch's Land. „Vom Fenſter, aus düſterem Gitter, Schau' ich dem Treuen nach. – Am Burgthor hält ein Ritter, [...]
[...] ſchüttelt ſie das Haupt, daß die Locken um das Geſicht ihr fliegen. Und dem Pferde einer leichten Schlag gebend, ſo ſich aus ſeiner Hand befreiend, trabt ſie dahin, lachend froh, als # der hellſte Sonnenſchein ihr Geſicht verklärt, als wolle ſie ſagen: Du fängſt mich nicht! u haſt mich nicht! Noch bin ich frei! [...]
[...] wie er dies ſchon oftmals gethan. Heut aber ſieht er ſeinen Liebling nicht davon reiten, er erwartet ihn vielmehr. Adele bleibt heut länger aus, als ſie ſonſt gethan. Er würde zagen und um ſie bangen, aber er weiß ſie ja unter gutem, männlichen Schutz. – Und ſo iſt er ruhig und blickt nur hinaus, um ſeinem Auge den erſten, früheſten Genuß des Wiederſehens zu gönnen. [...]
[...] Und als ſein Auge bei Nennung dieſes Namens flammt, ſeine Stimme weicher, wärmer und melodiſcher wird, da iſt ſie am Ziel, da hebt ihre Geſtalt ſich höher, elaſtiſcher auf – und ihre Worte gehen, Schwertern gleich, aus ihrem Munde. „Wiſſen Sie auch, was Sie thaten, mein lieber Valerian, als Ihr Auge ſich auf Adelen richtete?“ ſprach ſie ſüßlich freundlich, jedes Wort erwägend und ſeine Wirkung er [...]
[...] Vom Roſt der Zeiten ungebleicht? Was ſchöpfet aus des Geiſtes Bronnen So tief mit unverſiegter Kraft [...]
[...] Aus London wird über eine neue Erfindung Pittoil (Pittöl) der „Oſtd. Poſt“ be richtet: Ein Deutſcher habe dieſelbe in Kalifornien zufällig gemacht und verwerthe dieſelbe in London. Das Pittöl gibt vierfach ſo viel Licht als gewöhnliches Brennöl, brennt dreimal [...]
[...] Rangs ſtellte die Behauptung auf, daß das Pittöl eine vollſtändige Umwalzung in den in duſtriellen Etabliſſements hervorbringen werde. Schon ſind dem Erfinder ſo koloſſale Capitalien zur Verfügung geſtellt worden, daß er ſchon aus Dankbarkeit zunächſt für den dortigen Bedarf wird erzeugen müſſen. Die Production iſt indeſſen eine ſo einfache, daß binnen wenigen Wochen ungeheure Quantitäten erzeugt ſeyn werden. Ob zwar das Pittöl [...]
[...] Deutſchland würde auf dieſe Weiſe die Bienenzucht jährlich 30–50 Millionen Gulden ein bringen. Jetzt trägt ſie aber kaum ein Sechſtel davon ein. Der Bedarf an Ä muß zum größten Theil aus dem Ausland bezogen werden (jährlich etwa für 14 Mill. Gulden) Und Ä ohne große Anſtrengung, ja ſelbſt zum Vortheil der Landwirthſchaft, im Inland zu erzielen. [...]
[...] Sieh einem Kind in's Auge froh und fromm, Das hat ſchon Manchem lieblich wohlgethan, Aus Kindesaugen blicket Gott Dich an. [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 30.08.1862
  • Datum
    Samstag, 30. August 1862
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
Anzahl der Treffer: 10
[...] biſt? Willſt Du vielleicht Deine Güter, dies Schloß mit ſeinem Zubehör, einem falſchen Reis vererben, Dir zur Ä Schmach? Wer kann und darf nur Erbe Deines Hauſes ſeyn? Bin ich es nicht, die Gattin des Letzten aus dem Hauſe der Ufusingen? Mein Wappen mit dem Deinen verbunden, wird, dem Phönix gleich, aus der Aſche Ä Verirrungen er Äg ſich zu neuem Glanze entwickeln! Dies bedenke!“ [...]
[...] von Roſt zerfreſſen werde, ehe ich ſterbe.“ Und kalt, ohne eine Antwort oder Gegenrede abzuwarten, ſchritt er zum Gemach hin aus, während Sigismunde in wildem Grimme und erregtem Haſſe Ä. Krampfhaft ballte ſie die Hand ihr Ä ſchien aus der Höhle herauszutreten, ſo funkelte es, Gift und Rache ſprühend. Mijaj rachte ſie die Worte heraus: „Die Zeit der Ruhe, ſehe ich, iſt [...]
[...] Dir Auskunft geben über das, was Dir dunkel iſt!“ Und als Valerian erwartungsvoll ſchwieg, als er das Auge des jungen Mannes fragend auf ſich ruhen fand, lehnte er ſich zurück, zog aus dem geheimen Fach ſeines Schreibtiſches ein kleines Miniaturgemälde heraus und zeigte es dem vor ihm Sitzenden. Valerian warf einen Blick nach dem Bilde; er glühte auf, ſein Auge wurde es nicht [...]
[...] Valerian warf einen Blick nach dem Bilde; er glühte auf, ſein Auge wurde es nicht ſatt auf dem Angeſicht der Lieblichen zu ruhen, welches das Porträt ſo treffend wiederſpiegelte. Wie aus tiefer Bruſt aufathmend, ſagte er freudig: „Das iſt Adele – und dennoch wieder nicht! – O, gewiß, es iſt ihre Mutter!“ Fragend blickte er auf, und Graf Ottokar nickte ſinnend mit dem Kopf. Wie zu ſich [...]
[...] Wunſch, innigſte enºº war – uns, mich mit Adelen durch den Segen der Kirche verbunden zu ſehen! – Adele war von der Tante erzogen! „Wie gern, aus innerſtem Herzenstriebe, ſuchte ich dieſem Wunſche nachzukommen, denn ich liebte Adelen! Auch ſie; o, auch ſie wußte es, wie ich ſie ſo herzinnig liebte, wie ich ſie gleichſam in [...]
[...] „Und ſie liebte mich, ſie hatte mich lieb – wie eine Schweſter den Bruder lieb hat – aber mehr nicht! – Ich war ihr Freund im ſchönſten beſten Sinne des Worts. „Wäre es ſo geblieben, vielleicht wäre aus dieſer Freundſchaft noch Liebe geworden! – # ge nicht ſeyn. Der Wunſch der Tante, mein Herzenstraum ſollte nicht in Erfüllung ehe!!!“ [...]
[...] können, aber die hemmenden, beengenden Verhältniſſe der Welt, die Schranken, die das Leben ſo mannigfach um die ſtillen Eden des Glücks und des Friedens zu ziehen weiß, machten es unmöglich. – Ich fand, ich ſah keinen Ausweg aus dieſem Labyrinth. – tfl Ä geſchah das Schmerzlich-Fürchterliche: Adele war eines Morgens verſchwunden entflohen!“ [...]
[...] in Deutſchland wenig gekannt iſt, Giuſeppe Dolfis, des Bäckers vom Borgo San Lorenzo in Florenz. „Giuſeppe Dolfi,“ erzählt Grün, „iſt ein einfacher Bäcker im Borgo San Lorenzo, nahe beim Dome zu Florenz. Er bäckt vortreffliches Brod, ſalzt es ſogar aus nahmsweiſe, was in Italien ſonſt nicht üblich iſt, fabricirt ausgezeichnete Paſta: Maccaroni, Nudeln, Vermicelli c, und ſitzt den ganzen Tag in ſeinem Comptoir im hinterſten Theil [...]
[...] Dolfi Gelegenheit, ſeine faſt beiſpielloſe Popularität im glänzendſten Lichte zu zeigen. Da mals wurden überall in Italien Subſcriptionen eröffnet, und auch Dolfi ſtellte ſich an die Spitze einer Collecte. Mit Pfennigen aus des Volkes harter Hand war der Bäckerkaſten efüllt, und die Summe aller dieſer Pfennige betrug zuletzt – 162,000 Frcs.! Giuſeppe eſtellte allerhand Monturen und Unterkleider, zahlte baar, und die Lieferanten, welche die [...]
[...] höher als die Andern, begabt mit einer mächtigen Stimme und einem gebietenden Blicke. Sein ſtarkes, offenes Geſicht Ä von Wohlwollen, hinter der Stirn aber ſitzt die politiſche Starrköpfigkeit, und ſein Mund ſieht wohl aus, als ob er zur rechten Stunde das rechte Wort mit Entſchiedenheit ausſprechen könnte.“ [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 06.09.1862
  • Datum
    Samstag, 06. September 1862
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
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[...] (Fortſetzung.) Graf Ottokar war ſtehen geblieben. Die Fragen des jungen Mannes erweckten ihn gleichſam aus ſeinen Träumen. Gedankenvoll fuhr er ſich mit der Hand über die Stirne und ſagte ſinnend: „Du haſt ein Recht, dieſe Fragen zu thun. Ich hatte Adelens Mutter ſo heiß geliebt. In ihr lag der Inbegriff meines Glücks, meines Lebens Freude, und ſie [...]
[...] und ſagte ſinnend: „Du haſt ein Recht, dieſe Fragen zu thun. Ich hatte Adelens Mutter ſo heiß geliebt. In ihr lag der Inbegriff meines Glücks, meines Lebens Freude, und ſie liebte einen Andern. Ich konnte dieſe Liebe aus meiner Bruſt nicht reißen – Sie war fort, ſie war entflohen, und jede Mühe, ihren Aufenthalt zu entdecken, blieb vergebens. „Die Tante ſtarb darüber; ich wurde ihr Erbe. Ich wurde hier Herr, wo alles mich [...]
[...] Ä die übrigen Muth bekommen und lauter bitten: „Ein Mährchen! Ä ein Mährchen!“ Adele ſchrickt auf; wie aus einem Traum erwachend, ſtreicht ſie ſich das lockige, ſchöne Haar von der Stirne; dann lacht ſie fröhlich auf, da ſie die Kinder am Boden hocken ſieht und ruft ſchelmiſch, neckend: „Huſch! heran, ihr Geiſterchen der Nacht; kommt und flüſtert [...]
[...] zwei Edelkinder. Ein Knabe und ein Mädchen. Er muthig, friſch, eines Helden. Sohn, einer hochſtrebenden Tanne gleich; das Mädchen aber goldhaarig, blauäugig, lieblich und fein, wie geſchaffen aus Roſenduft und Lilienſchnee. Der Knabe hatte kurz vorher ein Fel ſenſtück in den Bach gerollt; ſeine Wange glühte und ſein Auge freute ſich, als er ſahe, wie die Ä Wellen am Stein ſich ſtauten, höher und höher ſich hoben, um endlich, wie [...]
[...] wollen nach Haus. Dein Vater wird ſchelten und mein Mütterlein wartet.“ „Stumm befangen ſchritten ſie der Heimath zu; ſie ſchienen beide plötzlich älter geworden. „Und die Jahre gingen dahin; aus dem Knaben wurde ein Mann, aus dem lieblichen Mädchen eine blühende Jungfrau. Swen übte ſich in allen Ritterkünſten. Er verſtand den Speer zu werfen, wie ſonſt niemand; er wußte das muthigſte Roßzu bändigen; das Schwert [...]
[...] jene Krankheit des Weins zu entfernen, jedoch iſt Tannin, das in jeder guten Apotheke zu haben iſt, das beſte Mittel. Erprobtes Tintenpulver. Dasſelbe beſteht nach Karmarſch aus 18 Loth beſter Galläpfel, 7 Loth arabiſchen Gummi und 7 Loth gewöhnlichen Eiſenvitriol. Dieſes Ge menge wird mit 3 Pfund Waſſer übergoſſen und täglich wenigſtens einmal gut umgerührt. [...]
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land. Unterhaltungs-Blatt zum Lindauer Tagblatt (Lindauer Tagblatt für Stadt und Land)Unterhaltungs-Blatt 13.09.1862
  • Datum
    Samstag, 13. September 1862
  • Erschienen
    Lindau
  • Verbreitungsort(e)
    Aeschach; Bodolz; Hoyren; Lindau (Bodensee); Mitten; Nonnenhorn; Oberreitnau; Reutin; Weißensberg
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[...] ſie ihre Goldharfe erklingen, bis die Wogen ruhiger wurden und die Brandung nicht mehr an den Felſen ſchlug. Nun ſang ſie ihr Lied. Äd droben im Thurm, im einſamen Ge mach, heimelte das Lied einen Gefangenen an. Es war ihm, als höre er ein Lied aus ſeiner Kindheit Tagen. Er ſchlich zum Fenſter hin, er lauſchte, bis er einſtimmen mußte in des Liedes Weiſe, bis er lauter und immer lauter das Lied zu Ende ſang [...]
[...] „Krampfhaft ergreift ſie die Harfe, und ſie ſingt, ſo himmliſch ſüß – wie ſie noch nie geſungen. Sie ſingt der Liebe ein Lied, der Liebe, die für ewig ſcheiden ſoll. „Und aus dem Quell hebt ſich der Neck empor, er ſchüttelt lachend ſein Haupt. „Doch Ellen ſingt weiter und des Geſanges Macht bezaubert auch ihn. lauſcht und wird ſtill. Ein Gefühl, wie er es noch nie empfunden, durchwogt ſeine Bruſt. Es iſt, als [...]
[...] Und einen Augenblick ſchweigend, als überkäme ſie die Ahnung unendlichen Schmerzes, ſetzte # leiſe hinzu: „Doch gäbeſt Du mich auf! – ich ––“ ie ſprach es nicht aus, was ſie dachte; ſie umfing ihn nur mit ihren weichen, ſchönen Armen und hub zu weinen an. So ſaßen ſie. Leiſe, unbemerkt ſchlichen die Kinder davon. [...]
[...] munde ſah ihnen nach, ſo lange ſie es vermochte. Als aber der Wald die Reitenden auf genommen hatte, als ſie ihren Blicken entſchwunden waren, lachte ſie gellend auf und ſpottete höhniſch: „Sendet nur Euren Boten aus, ehe er zurückkommt, habe ich das Meinige gethan!“ „Nein! nein!“ rief ſie, und ihr Auge funkelte; „ich will nicht umſonſt Ä und ge hofft haben, in Armuth und Abhängigkeit verſunken; ich will ernten und ſollt' ich – –“ [...]
[...] „Nein! nein!“ rief ſie, und ihr Auge funkelte; „ich will nicht umſonſt Ä und ge hofft haben, in Armuth und Abhängigkeit verſunken; ich will ernten und ſollt' ich – –“ „Sie ſprach den Gedanken nicht aus, aber man # es an ihren Augen und ihren Schritten, mit denen ſie das Zimmer verließ, daß ſie ſelbſt vor einem Verbrechen nicht zu rückbeben würde, wenn ſie nur ſo zu ihrem Ziele zu gelangen vermöchte. [...]
[...] Und ſo bemerkte er es nicht, daß die Leute in der Hauptſtadt ſcheu, gedrückt, horchend und flüſternd auf den Plätzen ſtanden; ihn kümmerte die Menge nicht, die vor dem Schloſſe in dichten Gruppen ſtand. Er ſtrebte nur vorwärts. Als er aber mit unermüdlicher Au Ä ſich einen Weg durch die Menge Ä hatte, und nun ſeinen Fuß in das Portal des Schloſſes ſetzen wollte, wurde er mit Gewalt von der Wache zurückgewieſen. Niemand [...]
[...] und alles Ä (Sind dieſelben koſtbar, ſo könnte man ſich begnügen, ſie ſo lange der Luft und Sonne auszuſetzen, bis die Eier ausgekrochen ſind und ſie dann abzureiben.) 6) Man wechsle Decken, Vorhänge und ſetze ſie einige Tage der Sonne aus. Man erneuere die Strohſäcke und waſche die Matratzenüberzüge in ſiedendem Waſſer. Endlich verſtreiche man die Sprünge in der Mauer mit einem Kitt aus Kreide und Leim und tapezire das [...]
[...] die Strohſäcke und waſche die Matratzenüberzüge in ſiedendem Waſſer. Endlich verſtreiche man die Sprünge in der Mauer mit einem Kitt aus Kreide und Leim und tapezire das immer wieder aus. – Man kann die Wanzen allerdings auch mit Tabaksabſud, mit Queckſilberauflöſungen, Terpentinöl 2c. vertilgen; ich ziehe aber die faſt geruchloſe, unſchäd liche, wohlfeile und ſtets zu Gebot ſtehende Äjenj jenen vor. (Auch andere Inſekten, [...]