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[...] Gehört doch die Propaganda, die Gewinnung von möglichſt großer Theilnahme für das Inſtitut zu ſeinen weſentlichſten Aufgaben. Der Fremde ſieht alſo ſanft ermahnende Brüder [...]
[...] paſſer hinter ihm ſteht, er wird nach Wunſch „fromm“ ſein und „fromme“ Briefe ſchreiben, aber im Innerſten ſeines Herzens wird er die „Brüder“, die er ſeine „Quälgeiſter“ nennt, ver wünſchen und ſich in die Freiheit zurückſehnen, ſo lange er in dieſem Hauſe iſt. Hat er aber den rein äußerlich bleibenden [...]
[...] ſo wenig wie die Nahrung und Wohnung im „Weinberg“ dieſem beträchtlichen Preiſe entſpricht. Die „Brüder“, denen die Aufſicht der Penſionäre während der Nacht, ſo wie in den Frei- und Arbeitsſtunden und auf [...]
[...] und Chicanirſucht, ſo wie eine ausgedehnte Gewalt über geiſtig und geſellſchaftlich ihm überlegene Menſchen giebt. Die mo raliſche Führung der „Brüder“, ihr ſittliches Verhalten wider ſpricht zuweilen in grellſter Weiſe ihrer „Frömmigkeit“, und die geheime Geſchichte des Hauſes iſt aus dem Kreiſe dieſer [...]
[...] förmlichen Geſchäft gemacht hatte. - Und was für Zöglinge ſind es nun, die der Obhut dieſer Brüder anvertraut ſind? Ich darf keine Namen nennen, aber gar Mancher unter ihnen kann mit Heine ſagen: „Und werden die beſten Namen genannt, ſo nennt man auch meinen Namen“. [...]
[...] Widerſetzlichkeit gegen derartige Vorgeſetzte, mit Stockprügeln beſtraft werden. Vorgekommen iſt es ſogar, daß einer der „lieben Brüder“ einen jungen Mann von 21 Jahren geohrfeigt hat, weil ihm derſelbe auf ſeine Anrede: „Alwin, Du haſt Deine Mütze nicht auf“, antwortete: „Ich weiß es!“ Wer [...]
[...] kann ſich da wundern, wenn bei einer ſolchen Behandlung die Luſt zur Freiheit in der Bruſt des Gehüteten erwacht und er den Verſuch wagt, ſich der Aufſicht der Brüder zu entziehen? Muß es nicht ſchon Gefühle des Haſſes erwecken, wenn nicht einmal die Correſpondenz zwiſchen dem Zögling und ſeinen [...]
[...] - - - fühlt ſich ſchuldig, weil er nicht weiß, welche unbedachte Aeuße Haus“ verherrlicht namentlich dieſe ſeine oft angegriffenen „Brüder“ mit beſonderer Energie und behauptet, daß dieſelben [...]
[...] umhergehen und nicht fürchten müſſen, daß die Brüder und [...]
[...] ſehr über die Verderbtheit der Welt? Man wird bald ſein ganzes Mobiliar aus Rückſicht für das öffentliche Wohl verbrennen müſſen. Heutzutage erſetzt der Spirituelle das Medium. Die Brüder ſchaft der Spirituellen bildet eine Art geheimer Kirche, welche vor giebt, mit der ganzen Welt in Unterhaltung treten zu können. Jeder [...]
[...] Die Brüder Schmiſing-Kerſſenbrock. Die gänzliche Entlaſſung der drei Brüder Grafen Schmiſing - Kerſſenbrock aus den preuß. Militärdienſten hat ſo allgemeines Aufſehen in ganz Deutſchland erregt, daß wir es für unſere [...]
[...] hat ſo allgemeines Aufſehen in ganz Deutſchland erregt, daß wir es für unſere Pflicht halten, eine ausführliche Nachricht der Kölner Zeitung darüber unſeren Leſern wenigſtens im Auszug mitzutheilen. Die drei Brüder, heißt es dort, ſtanden ſeit dem Jahre 1859 als Officiere beim 1. Garderegiment z. F. Sie haben während dieſer Zeit bis zu dem Momente, wo ſie ihren trauernden [...]
[...] Weſtphalen von großer Offenheit und Biederkeit. Der Grund ihrer Entlaſ ſung wird hier allgemein, wie folgt, erzählt. naten hatte der älteſte der drei Brüder einen unbedeutenden Conflict mit einem ſeiner Cameraden, wobei er ſelbſt der durchaus unſchuldige Theil war. Dieſer Conflict wurde durch die Bemühungen eines dritten Cameraden auf eine für [...]
[...] Conflict wurde durch die Bemühungen eines dritten Cameraden auf eine für beide Theile vollſtändig genugthuende Weiſe erledigt; an den älteſten der drei Brüder iſt in dieſem Conflicte, was wohl zu beachten iſt, weder eine Forde rung geſtellt, noch war er nach den üblichen Anſichten in der Nothwendigkeit eine ſolche anzubieten; er hat alſo in keiner Weiſe ein Duell factiſch ausge [...]
[...] daß der Regiments-Commandeur von dieſer Erklärung in Kenntniß geſetzt werde, und ſich verpflichtet, es ſelbſt zu thun, wenn es nicht aus freien Stücken von ihm geſchehe. Der älteſte der drei Brüder zog den letzteren Weg vor, theilte dem Regiments-Commandeur das Vorgefallene mit und verband dabei die Bitte, doch die Schritte zu thun, die es ermöglichen würden, daß [...]
[...] klärung ſelbſt hat der Regiments-Commandeur in ſo fern Rückſicht genommen, daß er nach einiger Zeit die in der ganzen Sache bis jetzt mit keinem Worte erwähnten beiden jüngern Brüder zu ſich befahl und ihnen darlegte, daß, da ſie mit ihrem älteſten Bruder in jeder Beziehung ſo eng verbunden ſeien, er es für ſeine Pflicht halte, ſich darüber Gewißheit zu verſchaffen, ob ſie die von [...]
[...] himmliſchen Vater nicht bekennen“, haben ſie muthig und entſchloſſen erklärt, daß ſie den feſten Vorſatz hätten, ihrer Kirche auch hierin ewig treu zu blei ben. Nach einiger Zeit werden die drei Brüder zum Regiments-Comman deur gerufen und ihnen die Cabinets-Ordre vorgeleſen, wonach ſie, ohne irgend welche Motivirung, gänzlich aus dem Dienſte entlaſſen ſeien. Man [...]
[...] mögen, wie eine künftige Zeit mährchenhaft ausdichten mag, wie zwei Brüder eines Sinnes, eines Herzens und Geiſtes gemeinſam in tiefen Schachten arbeiteten, der eine Bruder mehr fein und ſäuberlich aus arbeitend, der andre kühn, auf große Züge ausgehend und manches [...]
[...] Wirken der Brüder Grimm hinausdenken, denn es iſt bereits orga niſch geworden im Beſtande der Nation; ſie haben nichts Neues ge ſchaffen, aber dem Volke die tiefſte Kunde ſeines eigenen Selbſt [...]
[...] Endlich fanden die Brüder Grimm an der [...]
[...] Gervinus, Albrecht in ſchöner Gemeinſchaft lebten, einen entſprechen den Wirkungskreis. Die Vertreibung der ſieben eidesgetreuen Pro feſſoren, worunter auch die Brüder Grimm, iſt noch in Aller Ge Damals raffte ſich das deutſche Bewußtſein auf, und in einer National-Sammlung wurde den Männern, die lieber Alles [...]
[...] Damals raffte ſich das deutſche Bewußtſein auf, und in einer National-Sammlung wurde den Männern, die lieber Alles ließen als Ehre und Treue, Unterhalt geboten. Die beiden Brüder Grimm waren wieder auf ſich geſtellt, und wie ſie in ihrer Jugend ſich ſelbſt geholfen, ſo beſchloſſen ſie es nun als gereifte Männer. [...]
[...] thaler Bauernkind abgebildet iſt. den er noch Anno 12 oder 13 in Karlsruhe beſucht hatte und der ihm einen Brief an den Vater der Brüder Stöber ins Elſaß mitgab; er nannte aber auch Hebel's Aufſatz über Andreas Hofer geradezu eine Verſündigung. [...]
[...] ein Zögling des dortigen Rettungshauſes in den Kreis der Brüderanſtalt übergehen, und niemals iſt einer in dieſen Kreis übergegangen, da die Brüder anſtalt grundſätzlich nur ſolche Mitglieder aufnimmt, deren völlig lautere Vergangenheit für die Zuverläſſigkeit ihres Charakters die möglichſte Bürg [...]
[...] „Das Rauhe Hans, ſeine Kinder und Brüder“ (Hamburg 1861), beide von Dr. Wichern verfaßt. [...]
[...] ich habe eine ſolche nicht einmal angedeutet; Bruder O. legt ſie mir nur unter. Ich weiß im Gegentheil, und zwar aus Wichern's Berichten, ſehr gut, daß für die aufzunehmenden Gehülfen und Brüder der Beſitz „einiger Schulkenntniſſe“, und wenn der Beſitz mangelt, „die Fähigkeit, ſich dieſe und die nöthigen andern Kenntniſſe zu erwerben,“ genügt. [...]
[...] Gehülfen (Brüder des Rauhen Hauſes) über. Man beachte wohl, daß er hinter meiner Lesart „Gehülfen“ in Klammern hinzugefügt hat: „Brüder des Rauhen Hauſes“. Der ſchelmiſche Bruder! Meine Lesart „Gehülfen“ [...]
[...] er hinter meiner Lesart „Gehülfen“ in Klammern hinzugefügt hat: „Brüder des Rauhen Hauſes“. Der ſchelmiſche Bruder! Meine Lesart „Gehülfen“ läßt er nämlich dann fallen, um ſeine eigne Lesart „Brüder“ mit [...]
[...] en“ ºd, ... wa wie zwiſchen Novizen und Ordensbrüdern. Nach proaten Jitheuen, die ich für glaubwürdig halte, iſt der engere Brüder und das dº nettºngs anſtalt hervorgegangenen Gehülfen thatſächlich ,c : ech ſeien - er auch Oldenbergs Verſicherung, daß ſie niemals in den engeren Kº er rü [...]
[...] und die innere Miſſion genau kennen lernen, ſo bemüht Euch zu den Quellen ! Nur beſchränkt Euch bei Leibe nicht auf das „Feſtbüchlein“ Wicherns und deſſen Schrift: „das Rauhe Haus, ſeine Kinder und Brüder“, ſondern nehmt die Berichte über die Verhandlungen der Kirchentage, die Jahresberichte aus dem [...]
[...] gemeinden für 208,109 evangeliſche Seelen und pflanzen dabei ihre Gärten und bauen die Reben zu gleicher Ehre Gottes!“ halten dieſe jungen Brüder durch mich bittlich an, wir ſollten [...]
[...] geregelte Gemeinſchaft, der alle der Schule entwachſenen Bauern burſchen bis zu ihrer Verheirathung angehören und die durch freigewählte Beamte das ganze Leben der Brüder außer dem Hauſe beaufſichtigen, Streite ſchlichten, Recht ſprechen und be gangene Vergehen ſtrafen läßt. Das Haupt des Bundes iſt [...]
[...] die beiden ihnen zugewieſenen Abtheilungen der Brüder über wachen und als Staatsanwälte oder öffentliche Ankläger gegen Schuldige auftreten; die beiden Kellner „Irtenknechte, die bei [...]
[...] heißt der Zugang. Am Sonntag, an dem die Confirmation ſtattgefunden hat, führt der Wortknecht die dem Bunde neu zuwachſenden Brüder oder Knechte in feierlicher Anſprache in die Bruderſchaft ein. Er ſchließt mit den Worten: „– – da [...]
[...] nimmt ſie hierauf der Altknecht in die Bruderſchaft auf. Beim Zugang führt der Altknecht den Vorſitz. Zunächſt richtet er drei Mal die feierliche Aufforderung an die Brüder: wenn Einer hier iſt, ihr Brüder, der ſich ſträflich weiß, ſo verklage er ſich ſelbſt, ſo wird er mit der halben Strafe weg [...]
[...] Ein Anruf aus dem Volksherzen. „Brüder, da ſind wir – nehmt [...]
[...] der, da ſind wir – nehmt uns gefangen!“ und die preußiſchen Uhlanen ſtiegen vom Pferd und umarmten von Herzen ihre ſchleswigſchen Brüder. [...]
[...] Occupation, nur ja nicht Krieg! gen ihre Brüder! Und nun, da Deutſche anrücken, werfen ſie ſich in ihre Arme und rufen: „Brüder, da ſind wir – nehmt uns gefangen!“ Das iſt ein Zu ruf, wie ihn aus der Tiefe der Seele kein Dichter machtvoller und ergreifen [...]
[...] der zuſammenfaſſen könnte; eine ganze Volksſeele ſchreit da auf, und es iſt und bleibt ein untilgbarer Refrain aus dieſem Kampfe, daß die vergewaltig ten Vaterlandsſöhne ihren Vaterlandsgenoſſen zurufen: „Brüder, da ſind [...]
[...] in den höchſten Gebieten dichteriſchen Schaffens, dieſer unvergleich lichen Erſcheinung, ſteht parallel das einige Leben und Arbeiten der Brüder Grimm. Herman Grimm, der Sohn Wilhelms, der ſich auf dem Gebiete der Poeſie, beſonders aber auf dem der Kunſtgeſchichte durch ſein [...]
[...] ein Volk in ſeiner Breite. Ich laufe Gefahr, mich in eine politiſche Anwendung zu verlieren, und will lieber den einfachen Grund angeben, warum Brüder ſich beſſer verſtehen und erkennen, als Vater und Sohn. Eltern und Kinder leben nur ein halbes Leben mit einander, Geſchwiſter ein ganzes. – Laßt Brüder in der Kindheit noch ſo [...]
[...] darum doppelt gekauft wurden. Auch unſere letzten Betten, hat es allen Anſchein, werden wieder dicht nebeneinander gemacht ſein.“ Es geſchah. Die Brüder ruhen bei einander. „Nachdem der Vater geſtorben war“ – erzählt Herman Grimm – „ging Jakob oft in deſſen Arbeitsſtube, wo er lag, und betrachtete [...]
[...] eidbrüchig zu werden. Als damals die Brüder Grimm aus Hanno [...]
[...] mit der hier ganz in Vergeſſenheit gerathenen Geiſterklopferei zu beglücken, jetzt ändert ſich die Sache. Charakteriſtiſch iſt, daß weder die Brüder Davenport, noch andere ſo genannte Medien ſich genau über die Art und Weiſe ihres Verkehrs mit der Geiſterwelt ausſprechen. „Unſere Lehre iſt neu und noch höchſt unvoll [...]
[...] „Einer erhaltenen Einladung zufolge begab ich mich Montag Abend, begleitet von meinem Freunde O., in das Landhaus des Herrn D., des gaſtfreundlichen Wirthes der Brüder Davenport. Man führte uns in das zur Vorſtellung beſtimmte Zimmer und ließ uns unſerm Wunſche gemäß allein, um uns, die wir als Skeptiker vom reinſten Waſſer bekannt waren, [...]
[...] ten befinden. Um dreiviertel auf zehn Uhr ſahen wir die Frau Gräfin K., den Grafen C. und mehrere andere allgemein bekannte, ehrenwerthe Per ſönlichkeiten eintreten; wenige Minuten ſpäter erſchienen die Brüder Davenport, zwei braungelockte, ein wenig magere, eher kleine als große junge Leute, von vierundzwanzig bis fünfundzwanzig Jahren, begleitet von [...]
[...] junge Leute, von vierundzwanzig bis fünfundzwanzig Jahren, begleitet von ihrem Landsmann und Schwager Fay, und um zehn Uhr begann die Sitzung. Die beiden Brüder ſtiegen zunächſt in den beſchriebenen Schrank und ſetzten ſich, einander gegenüber, auf die an den Seiten angebrachten Bret chen. O., der ſich einer beſondern Fertigkeit im Knotenbinden zu erfreuen [...]
[...] ſetzten ſich, einander gegenüber, auf die an den Seiten angebrachten Bret chen. O., der ſich einer beſondern Fertigkeit im Knotenbinden zu erfreuen glaubte, übernahm es, den einen der Brüder anzubinden, während ich mich bemühte, die gleiche Operation in recht gründlicher Weiſe mit dem andern vorzunehmen. Wir banden ihnen zuerſt die Hände kreuzweiſe hin [...]
[...] venport ſind nach wie vor angebunden. Meine Hände ſind noch immer an ihre Schenkel geſchnürt, die ſich, wie ich verſichere, nicht ein einziges Mal bewegt haben. Die beiden Brüder werden losgebunden und zeigen lächelnd ihre von dem allzuſtarken Anziehen der Stricke übel zugerichteten, mit Blut unterlaufenen Handgelenke. Da einer der Anweſenden den Wunſch ge [...]
[...] unterlaufenen Handgelenke. Da einer der Anweſenden den Wunſch ge äußert hatte, an meiner Stelle in den Schrank zu treten, ſo wurden die Brüder von Neuem angebunden, mit dem Unterſchiede aber, daß man ihnen diesmal die Handflächen mit Mehl beſtreute. Die beſchriebenen Erſcheinun gen wiederholten ſich ſämmtlich, ohne daß auch nur ein Korn von dem [...]
[...] Nach einer viertelſtündigen Pauſe ſchritt man zum zweiten Theil der Sitzung, der bei vollſtändiger Finſterniß ausgeführt wird. Diesmal ſetzten ſich einer der Brüder D. und ihr Schwager Fay auf mitten im Saal ſtehende Stühle, worauf ihnen die Hände hinter den Stuhllehnen feſtge bunden wurden, man beſiegelte die Knoten mit dem Petſchaft des Grafen [...]
[...] Pariſer Publicum, im Allgemeinen mehr neugierig als gläubig, hatte ſich trotz der hohen Eintrittspreiſe ſehr zahlreich eingeſunden, Ä Neugier ſollte aber nur theilweiſe befriedigt werden. Ehe nämlich die Brüder D. ihre übernatürlichen Künſte produciren konnten, drängten ſich einige wenig zurückhaltende Zuſchauer zur Beſichtigung des geheimnißvollen Schrankes [...]
[...] Billets zu je dreißig Franken ausgegeben, und während ich dieſes ſchreibe, wird eine zweite, vollſtändig öffentliche Sitzung, Eintrittsgeld zehn und fünf zehn Franken, angekündigt. Sie ſehen, wenn die Brüder Davenport uns die Segnungen ihrer Geiſterlehre theilen laſſen wollen, ſo geht ihr Eifer nicht weit genug, ihr eigenes Intereſſe darüber zu vergeſſen. F. B. [...]
[...] über dem Bogen des byzantiniſchen Theres ſteht. Im Sprach zimmer des Kloſters empfing mich der Pater vom Orden der barmherzigen Brüder, der in San Servolo die Stelle des Arztes bekleidet. Er war ein Mann in der Mitte der Vierziger; ſein Haar war ſchwarz und gelockt, ſeine Augen voll Intelligenz [...]
[...] allen klöſterlichen und mönchiſchen Anſtrich, gewandt und zuvor kommend; über ſeinem ſonſt weltlichen Anzug trug er das lange, ſchwarze Ordenskleid der barmherzigen Brüder. Er führte mich in den langen und hohen Krankenſälen, in denen an hundert Betten ſtanden, in den obern Räumen des Kloſters, in denen die Idioten [...]
[...] „Allein?“ rief ich erſtaunt. „Alles das thun Sie allein? Wie iſt das möglich?“ - „Drei Brüder unſers Ordens ſind mir zur Hülfe gegeben; aber ſie ſind nicht Aerzte; ſie thun nur die gewöhnlichen ärztlichen Handreichungen, woran ich ſie gewöhnt habe.“ [...]
[...] Religion, zu der er ſich bekennt, aufgenommen, Signor Dottore? Auch die Ketzer?“ „Der Orden der barmherzigen Brüder und das Irrenhaus von San Servolo kennen keine Ketzer. Für ihn giebt es als einzige Richtſchnur nur den Wahlſpruch, den Sie geleſen haben.“ [...]
[...] Ueber das ſchöne, kluge Antlitz des mir gegenüberſitzenden Arztes flog wieder das milde, ruhige Lächeln. „Der Orden der barmherzigen Brüder und das Irrenhaus von San Servolo kennen keine politiſche Feindſchaft. Ich liebe Italien. Aber auch die Feinde Italiens finden hier dieſelbe Auf [...]
[...] mit den warmen, farbigen Tinten des Südens geſchmückten Himmel Italiens ſich abhob, beſonders aber die erhabene Geſtalt des Pater Arztes vom Orden der barmherzigen Brüder mit ſeinen ſchönen, guten Augen und mit ſeinem milden Lächeln traten in dieſem Bilde der Erinnerung um ſo lebendiger und charakteriſtiſcher hervor, je [...]
[...] Liebe, die zarte, ärztliche Sorgfalt, welche in San Servolo waltete – ſie fehlte hier; der Pater Arzt vom Orden der barmherzigen Brüder, der innerhalb der Mauern ſeines Kloſters weder Ketzer noch Feinde Italiens kannte, der nur dem Gebote ſeines Ordens gehorchte, welches die höchſten Lehren des Chriſtenthums umſchloß, [...]
[...] glücklichen Kranken ſelbſt vor ſeinem Gewiſſen nicht verantworten könne.“ Ich hatte mit ihm von dem Arzt vom Orden der barm herzigen Brüder im Irrenhauſe von San Servolo geſprochen, der in ſeinen Krankenſälen weder Ketzer noch politiſche Feinde kannte, deſſen Richtſchnur einzig und allein das Gebot der Liebe und der [...]
[...] ziehen, wenn mein ſchwacher Arm nützen könnte. Steht nicht zu rück, nun dieſer lang erſehnte Tag endlich gekommen, bedenkt Eure – unſere Brüder an der Weſer, an der Werra, der Saale und der Elbe, auf dem Harze – ſoweit der Druck der verhaßten Fremden reicht und die Freiheit darnieder liegt – ſie Alle, Alle [...]
[...] weiſe die Freiheit, indeß weigerte ſie ſich, ihre Nichte Caroline zu verlaſſen, und folgte ihr in das Gefängniß, wo ſie ſchon am 8. Mai ſtarb. Die Brüder von Baumbach, von Siebertshauſen, Sontra und Lenderſcheid kauften mit 200 Thaler ihren Leich nam vom Einſcharren los und ließen ihn in der Kirche zu Sontra [...]
[...] Ceſar's Gäſte wohnen, während der neue Bau dem älteren Bru der und deſſen Hausgeſinde allein verblieb. Das Leben der beiden Brüder geſtaltete ſich nunmehr ſehr vertraulich. Es war die Zeit der Ernte, wo es alle Hände voll zu thun gab. Um nun raſcher die Einheimſung beſchaffen und die [...]
[...] vertraulich. Es war die Zeit der Ernte, wo es alle Hände voll zu thun gab. Um nun raſcher die Einheimſung beſchaffen und die Arbeiter beſſer überwachen zu können, theilten ſich die Brüder in die zu beaufſichtigenden Fluren. Gewöhnlich verließen ſie ſchon früh am Morgen zu Pferde das Schloß, blieben während des gan [...]
[...] Beide Brüder waren leidenſchaftliche Jäger, und da ſie in ihren ausgedehnten Waldungen einen beträchtlichen Wildſtand be ſaßen, konnten ſie dem Vergnügen des Waidwerks nach Luſt [...]
[...] und Belieben nachgehen. Kaum war die Ernte gänzlich ein gebracht, ſo geſchah dies auch. Es verging ſelten ein Tag, wo die im vollkommenſten Frieden lebenden Brüder nicht die Büchſe ergriffen und ſich in den Wald verloren. Gewöhnlich jagten ſie gemeinſchaftlich, manchmal aber zog es Jeder vor, nur [...]
[...] wald wie Ceſar einen Jägerburſchen aus der Förſterei als Be gleiter mit. - Auf ſolchen getrennten Jagden der Brüder ereignete es ſich zweimal, daß mitten im dichteſten Walde eine Kugel hart an Ott wald vorüberpfiff. Nur ein glücklicher Zufall rettete ihm das Le [...]
[...] Dieſe Auslaſſungen Ceſar's beruhigten Ottwald. Die Brüder [...]
[...] bliothekzimmer. Es waren die letzten zum alten Schloſſe gehö renden Räumlichkeiten, hingen aber mit dem Neubau nur durch einen Corridor zuſammen. Als Knaben hatten die Brüder ihre Lectionen in dem Bibliothekzimmer gemeinſchaftlich gelernt und der Raum, wo Ottwald gegenwärtig wohnte, war ihr Schlafzimmer [...]
[...] Ceſar brachte, ſo oft ſeine Zeit es erlaubte, einige Stunden bei dem leidenden Bruder zu. Abends las er ihm gewöhnlich vor. Auch ſpeiſten die Brüder gemeinſchaftlich im Zimmer des Kranken oder vielmehr Ceſar genoß Mittag- und Abendbrod bei dem Bru der. Ottwald ſelbſt faſtete größtentheils, da er wirklich heftig litt. [...]
[...] let, A. Rebenſtein (Bernſtein), ſeitdem als Verfaſſer von natur hiſtoriſchen Schriften und Redacteur von Volksblättern bekannt, die beiden Brüder Koſſarski, Leopold Schweizer, jetzt Redacteur der Wiener Zeitung, ich und mein Bruder Rudolf, jetzt in Mün chen, Julius Minding, der ſich ſpäter als politiſcher Flüchtling [...]
[...] pen mit der Hand aus den Schmutzbaufen zu holen und in einen Sack zu ſtecken. In der Verſammlung aber, welche wir beſchrieben haben, wurde beſchloſſen, daß als Zeichen der Freundſchaft und guter Brüder lichkeit alle Claſſenunterſchiede aufgehoben werden und die drei erwähnten Claſſen an einem Tiſche Platz nehmen ſollten. Der Präſident Ä [...]
