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Suchbegriff: Falkenberg

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Coburger Zeitung04.05.1889
  • Datum
    Samstag, 04. Mai 1889
  • Erschienen
    Coburg
  • Verbreitungsort(e)
    Coburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Susann« gesessen; würde er das vergessen können, würden seine Blicke nicht immer über die Bücher hinaus zu dem Fenster schweifen? Falkenberg legte die Hand an die Stirn. Nein, es würde nicht mehr sein, wie es früher war, es war jetzt alles, alles anders. [...]
[...] Nein, es würde nicht mehr sein, wie es früher war, es war jetzt alles, alles anders. Falkenberg verließ das Pfarrhaus und lenkte seine Schritte dem Kirchhof zu; er wollte noch einmal an Susannas Grab stehen. Draußen leuchtete der Schnee, und weiche, leichte [...]
[...] dem beschneiten Wege wurden die Schritte nicht gehört, und der Mann, der unbeweglich an einem Kirchenpfeiler lehnte, merkte Falkenbergs Nahen nicht, bis dieser ihm die Hand auf den Arm legte und fragte: „Herr Graf, warum sind Sie hier?" [...]
[...] auf den Arm legte und fragte: „Herr Graf, warum sind Sie hier?" Der Graf fuhr auf, Falkenberg konnte seine Züge nicht mehr erkennen, aber sein Wesen erschreckte und beunruhigte ihn. „Kann ich nicht sein, wo ich will?" fragte Graf Reckenrauh. [...]
[...] weiteren Widerspruch folgte er dem stumm voranschreitenden Pastor. Die Kirchhofthür knarrte wieder, und als Falkenberg jetzt selbst verschließen wollte, streckte der Graf hindernd die Hand aus: „Lassen Sie auf, ich muß wieder hinein." [...]
[...] getragen, die er im Sarge gesehen, war die Pfarrfrau zu Rohrdorf. „Kommen Sie, Herr Graf", sagte da Falkenberg wieder, und mechanisch folgte der Graf. In des Pastors Arbeitszimmer brannte die Lampe, und [...]
[...] vor ihm und fragte herb: „Was wollen Sie eigentlich von mir?" Falkenberg reichte ihm die Hand: „Ich möchte Ihr Freund sein, Herr Graf!" [...]
[...] die ihn nicht zur Ruhe kommen ließen. Er hielt in seinen hastigen Schritten plötzlich dicht vor Falkenberg inne: „Herr Pastor, bei allem was Ihnen heilig ist, haben Sie Susanna geliebt?" Falkenbergs Gestalt schien noch mehr als vorher zusamDann sah er den Grafen ruhig in die Augen:: [...]
[...] „Susanna hat mir im letzten Augenblick gesagt," antder Pastor, „daß sie jetzt mich liebe, —— sie hätte wortete mich vielleicht eher geliebt, wenn1---1---"" „Wenn?"1--1--fragte der Graf hastig, als Falkenberg zögerte „Wenn ich nicht selbst so blind gewesen wäre, —— [...]
[...] vergangene Schuld. „Hat sie das gesagt?" fragte der Graf kurz. Falkenberg nickte: „Zu spät haben Susanna und ich erkannt, auf welchen Irrwegen wir wandelten. Gott hat es [...]
Coburger Zeitung02.05.1889
  • Datum
    Donnerstag, 02. Mai 1889
  • Erschienen
    Coburg
  • Verbreitungsort(e)
    Coburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] so eigenthümlich klang, und gingen mit einem „helf Gott" wieder nach Haus. Die Gräfin Redern kam und wollte Susanns noch einmal sehen, aber Falkenberg bat, daß sie davon abstehe: „Der Arzt hat es gewünscht, Frau Gräfin, [...]
[...] Hermann, laß mich nicht so viel allein!" klang es in seiner Studirstube wie der Refrain eines todtraurigen Liedes. Falkenberg floh sein Studirzimmer, das ihm wie ein Heiligthum erschienen war, er eilte wieder an Susannas Krankenlager. Wie ein müder, gebrochener Mann saß er [...]
[...] schrakst warum gingst Du in das Schloß nach dem Feuer und ließest mich allein?" fragte Susanna einmal so plötzlich, indem sie sich aufgerichtet, daß Falkenberg tödtlich erschrocken nach einer Antwort suchte, da er glaubte, Susanna habe ihr Bewußtsein wieder erlangt und wolle ihn zur Verantwortung ziehen. [...]
[...] andermal. „Ich wollte alles vergessen, für ihn leben und denken, aber er hat mich so allein gelassen." Oftmals kniete Falkenberg nieder am Bett seiner Frau und flehte zu Gott um Erbarmen, um Vergebung, daß er wie ein Blinder gewandert sei, daß er so viel versäumt habe. [...]
[...] und ein Stöhnen entrang sich der Brust des gequälten Mannes. Eines Abends kehrte der Kranken das Bewußtsein wieder, aber Falkenberg wagte nicht, auf eine Besserung zu hoffen. Der Arzt hatte am Nachmittag bedenklich den Kopf geschüttelt, voller Theilnahme und Mitleid ihm beim Abschied [...]
[...] „Nein, Hermann, ich sehe sie nicht wieder, —— grüße Elisabeth von mir und1--1--auch Graf Reckenberg "" Falkenberg faßte Susannas heiße Hände: „Susanna, hast Du Graf Reckenberg geliebt, —— sage mir die Wahrheit." Angstvoll sah er in das Antlitz der Kranken. [...]
[...] ich wagte es nicht,1--1--aber jetzt," schloß sie lächeld, „habe ich Dich lieb." Falkenberg schlang den Arm um sie und bat leise: „Vergieb, Susanna, vergieb, —— ich will es bester machen. Ich bin schuld, ich ganz allein, daß Du nicht glücklich [...]
[...] —— ich auch, —— ich hatte das rechte Beten verlernt, darum fehlte die Kraft. —— Unsere Königin Elisabeth hat es bester verstanden," fügte Susanna hinzu, und Falkenberg empfand, daß ihr geistiges Auge alle Verhältnisse durchdringe. „Hersagte sie wieder, als Falkenberg schwieg, „sei sein mann," Freund, er wird einen nöthig haben," und Falkenberg verihren Wunsch:: „Ich will es," war seine leise aber feste [...]
[...] auf das Instrument, das sie von ihrem Bett aus sehen konnte: „Sing' mir ein Lied, Hermann, damit ich Dich eingehört habe." mal Falkenberg erschrak über die Bitte. Der Arzt hatte tiefste Ruhe verlangt, und er sollte der zum Tode Kranken ein Lied singen. [...]
[...] nun singe mir noch: „Harre Seele des Herrn," —— ehe ich 1gehe."1<. .. Leise verklang der Psalm, und Falkenberg kam zur rechten Zeit an das Krankenbett zurück, um seinem jungen Weibe zu letzter Gutenacht einen Kuß auf die Lippen zu [...]
Coburger Zeitung11.05.1889
  • Datum
    Samstag, 11. Mai 1889
  • Erschienen
    Coburg
  • Verbreitungsort(e)
    Coburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Vertrauen auf meine Ausdauer und drehen aus freundlicher Rücksicht den Spieß um." Falkenberg that, als höre er des Grafen Worte nicht, gab sich den Anschein, als sei er durch das Buch in seiner Hand vollständig in Anspruch genommen. Oft genug hatte [...]
[...] sträuch genommen hatten. Es war so still im Garten, und klar und deutlich drang daher jedes Wort der Neuangekommenen an Falkenbergs und des Grafen Ohren. „Wo sind denn heut die Felsenecks?" fragte der eine. [...]
[...] und des Grafen Ohren. „Wo sind denn heut die Felsenecks?" fragte der eine. Falkenberg hörte die Frage, aber sie störte ihn nicht in seinen Gedanken, ihm war der Name fremd. Graf [...]
[...] kümmert sich nicht mehr um die Komteß, aber des Grafen Eltern willigen nicht in die Verbindung." Falkenberg war auf das Gespräch aufmerksam gemacht geworden, als der Name „Reckenberg" ausgesprochen wurde. Er sah wie des Grafen ohnehin bleiches Gesicht noch bleicher [...]
[...] ihnen erzählt; wozu sollte ein Streit zwischen ihnen und Graf Reckenberg führen? „Wir wollen gehen," sagte Falkenberg leise, ohne die geringste Ueberraschung über das zu bezeigen, was er eben gehört, ohne zu fragen, ob es wahr sei. [...]
[...] ab mit dem nächsten Zuge, ich kann hier nicht bleiben." „Wenn gegangen wird, gehen wir alle beide," sagte Falkenberg freundlich. „Ich glaube aber kaum, daß wir eine solche Ueberstürzung nöthig haben. Kommen Sie, wir werden uns erkundigen." [...]
[...] solche Ueberstürzung nöthig haben. Kommen Sie, wir werden uns erkundigen." Ohne Weigern folgte der Graf in die große EingangsPastor Falkenberg trat an die schwarze Tafel, auf halle. welcher die Nummern der Zimmer und die Namen der darin [...]
[...] beide schweigend nebeneinander her. Sie gingen die Bode aufwärts, in das enge Thal hinein, und ruhten auf einer einsamen Bank. —— Wild jagte die Bode dahin, Falkenberg lauschte und freute sich des Rauschens und des herrlichen [...]
[...] der soll untergegangen sein!" —— Ein bitteres Lachen drang urplötzlich über des Grafen Lippen, und erschreckt blickte Falkenberg ihn an. „Erschrecken Sie nicht, Herr Pastor", sagte der Graf. „Sie haben einen närrischen Reisebegleiter. Aber nicht wahr? [...]
[...] Straßen, die Promenade, betrachteten die Unitn .. Vor der „Tulpe" unter den Bäumen war es gar le. ^ndig, und Falkenberg lud den Grafen ein, dort ein Glas Vier zu trinken und durch Beobachtungen sich ein stilles Ar uüsement zu verschaffen. [...]
Coburger Zeitung10.05.1889
  • Datum
    Freitag, 10. Mai 1889
  • Erschienen
    Coburg
  • Verbreitungsort(e)
    Coburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Graf Reckenberg winkte einer gerade vorüberfahrenden Droschke- Pastor Falkenberg ging zu Fuß weiter, und er fühlte sich froh und hoffnungsvoll. Wie fein die Fäden der Gottesführungen sind! er hatte es heut wieder er [...]
[...] Hand ab und zog sich in sein Zimmer zurück. Er wollte während einer Stunde allein sein und die Begegnung mit Falkenberg überdenken und den mächtigen Eindruck, den sie ihm gemacht, verwinden. Falkenberg! Susanna Reinharts Gatte! Mit einem [...]
[...] Falkenberg! Susanna Reinharts Gatte! Mit einem Schlage waren all die alten Bilder vor seiner Seele vordie unter dem Schutt des großstädtischen Lebens übergezogen, begraben waren. Nachdem er Falkenberg zum letztenmale gesehen, war er in seine Heimath immer nur auf ganz kurze Zeit zurückgekehrt, hatte in größeren Städten, hauptsächlich [...]
[...] Gedanken, daß etwas anderes, als das ewige Einerlei be bis zum Ekel durchgekosteten Vergnügen seiner warte. Eine halbe Stunde später stand er vor FalkenbergS Wohnung und klingelte. Frau Milde öffnete, begrüßte ihn mit ehrsuchtsvollen Knixen und ersuchte den Herrn Grafen [...]
[...] boden, nie und nimmer zu finden ist. Halb trieb den Grafen Neuhalb eine unerklärliche Sehnsucht, sich das Leben auch gier, einmal von dieser Seite anzusehen. Er trat an Falkenbergs Schreibtisch und prallte fast zurück vor Susannas lebensgroßem Bilde, das er erst jetzt bemerkte. Ja, das war sie, wie sie leibte und lebte! OO [...]
[...] leuchten sollten für sein ganzes Leben; aber ihre Augen blickten über ihn hinweg, nach der Thür, hinter welcher Falkenbergs Stimme erklang. Und sie hatte recht, er war nicht Werth, daß ihr Blick ihm galt Tief erschüttert wandte Graf Reckenberg sich ab [...]
[...] von dem Bilde. „Todt! todt!" klang es in seinen Ohren, „todt, alles todt!" und von innerer Unruhe und Aufregung getrieben, wollte er forteilen, ohne Falkenberg gesehen zu haben, forteilen, sich verbergen, um sich nie mehr finden zu lassen. Da sagte Falkenberg eben im Nebenzimmer: „Gott [...]
[...] des Grafen Ohren, als seien sie dicht neben ihm gesprochen, und unwillkürlich stand er still, als seien die Worte Vereiner besseren Zeit für ihn. heißung Da trat Falkenberg ein und bot ihm herzlich die Hand:: „Grüß Sie Gott, Herr Graf, in meinem bescheidenen Heim. Entschuldigen Sie, daß ich Sie warten ließ." [...]
[...] voll Mitleid auf den bleichen, müden Gast, der ihr so krank und aller Freude bar erschien. Falkenberg erhob sein Glas: „Stoßen wir an, Herr Graf, daß Gott uns eine gesegnete Reise gebe!" [...]
[...] Himmels und der grünen Bäume zu freuen!! Hier konnte die Brust frei athmen, das Auge ruhig um sich schauen, und als Pastor Falkenberg jetzt zurückkehrte, streckte der Graf ihm die Hand entgegen und sagte: „Es war ein Rettungsgedanke, Herr Pastor, daß Sie mich als eine Last mit sich schleppten." [...]
Coburger Zeitung08.05.1889
  • Datum
    Mittwoch, 08. Mai 1889
  • Erschienen
    Coburg
  • Verbreitungsort(e)
    Coburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Menschen, für Verkommene und gewesene Verbrecher womög na, Gott sei mir gnädig! aber ich möcht' solchen Posten lich;'­nicht haben!" Falkenberg war unterdeß in sein Zimmer getreten. Einen einzigen Augenblick nur warf er sich ermüdet auf einen Stuhl und stützte den Kopf mit der Hand, dann sprang er auf. Es [...]
[...] mal Thür um Arbeit anzusprechen, und doch mußte er Arbeit haben, sollte er nicht wieder zum Verbrecher werden. Falkenberg war gewöhnt an diese Unterredungen. Tagtagein hörte er dieselben Geschichten; tagaus tagen, aus hatte er einen Einblick in das grenzenlose Elend, das unter der glänzenden Residenzstadt verborgen ist, in den Kellern [...]
[...] mervoll ging fort mit einem Hoffnungsschimmer in dem abgezehrten, gramdurchfurchten Gesicht. Nun war der letzte gegangen. Falkenberg blickte zu einem großen Bilde auf, das über seinem Schreibtisch hing: Susanna war es, die nun schon über zwei Jahre auf dem [...]
[...] trug ich die Suppe auf, und wie ich den Braten auftragen will, steht die Suppe noch unangerührt." Falkenberg stand auf: „Ich hatte ganz vergessen, Frau Milde, daß das Mittagbrod meiner wartet; aber es soll mir auch jetzt noch schmecken." [...]
[...] auch jetzt noch schmecken." Ein einsames Mittagbrod nimmt wenig Zeit in Anspruch Bald war Falkenberg wieder in seinem Sprech- und Arbeitssah wieder zu Susanna auf, als müsse er an dem zimmer, Punkt, an dem er vorhin aufgehört zu denken, wieder an knüpfen.­ Zwei Jahre! Erschien ihm die Zeit kurz oder lang, er [...]
[...] rechtgehenden daß nur zwei Jahre vergangen seien, seit die junge Pfarr- frau zu Rohrdorf die Augen schloß Es war eine schwere Zeit für Falkenberg gefolgt; geStürme hatten das sonst so selbstbewußte, auf seine waltige Kraft pochende Mannesherz erschüttert. Das Pfarrhaus war ihm so öde, so einsam erschienen, die praktische Ausübung [...]
[...] Thränen brannten den einsamen Mann. So konnte es nicht bleiben, so durfte es nicht bleiben. Falkenberg sehnte sich nach einer Thätigkeit, die seine Kräfte Von früh bis abends anspanne, die ihm keine Zeit lasse, auch nur einen Gedanken auf seine eigene Persönlichkeit zu wenaber wo war das richtige Feld für ihn? [...]
[...] lassen Muthig und mit den treusten Vorsätzen betrat er sein neues Arbeitsfeld. Gott der Herr hatte ihn auf den rechten Posten geschickt. Falkenberg erkannte das als eine besondere Gnade, denn sein Herz war stille geworden, und das Elend der anderen, die treue Liebesarbett, die er übte von früh'bis [...]
[...] abends, hatten die Rinde, die sein Herz umgab, weggenommen und ihm wieder wärmere Empfindungen gegeben Das geistGesicht war nicht mehr so unbewegt wie sonst; aus volle den Augen leuchtete ein milder Stiahl Falkenberg war allein, aber doch nicht einsam, nicht unglücklich. Wieder störte ihn Frau Milde in seinen Gedanken [...]
[...] es Ihnen doch die anderen Menschen gesagt, daß Sie heut Geburtstag haben." Falkenberg sah der freundlichen Frau lächelnd zu, als sie den herrlichen, duftenden Strauß auf seinen Arbeitstisch stellte, und Frühlingssehnsucht zog plötzlich in sein Herz. In [...]
Coburger Zeitung01.05.1889
  • Datum
    Mittwoch, 01. Mai 1889
  • Erschienen
    Coburg
  • Verbreitungsort(e)
    Coburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Durch Feuerlärm wurde Falkenberg plötzlich aus seinen Gedanken gerissen, und er eilte ohne weiteres zu bedenken, zum Hause hinaus. [...]
[...] Von allen Seiten eilten Leute herbei, zu helfen und zu retten. Als Falkenberg bei der Feuerstätte ankam, waren die Herren vom Schloß schon da. Es war nicht viel zu retten. Das Feuer war zu spät bemerkt worden, hatte zu rasch um [...]
[...] „Elisabeth!" flüsterte Graf Redern und schlug die Augen auf. Falkenberg war dem Zuge nachgegangen in das Schloß, hatte von weitem gestanden, hatte Elisabeths Schmerzensruf und des Grafen Flüstern gehört. Keiner achtete auf ihn, [...]
[...] „Gehen Sie nach Hause, Herr Pastor," sagte der Graf fast keuchend, „Ihre Frau ist krank!" Falkenberg starrte ihn an, als verstehe er ihn nicht, und ging. Susanna war aus ihren lieblichen Träumereien aufworden durch den Lärm auf der Straße. Sie zog [...]
[...] Wie um ihn zurückzuhalten, streckte Susanna ihre Hand aus. Warum folgte er der Gräfin? —— warum hatte er keine Gedanken für sie? Warum hatte Falkenberg neulich so erschreckt und hastig wegen Elisabeth gefragt? Er hatte sie früher gekannt, er1--1--er1--1--sie wollte nicht weiter [...]
[...] lag sie in ihrem Bett im Pfarrhaus, blickte verwundert um sich, als erwache sie aus beängstigendem Traum. Falkenberg saß neben ihrem Bett und fragte leise: „Susanna, geht es Dir bester?" Es war also doch kein Traum. Sie wollte fragen, was [...]
[...] Fragen lassen. Wie ein Alb lag es auf ihrer Brust, die von tausend Messern durchbohrt schien, und hilflos blickten die großen Augen Falkenberg an. „Bleibe ruhig, Susanna," bat er, und seine Stimme klang ungewöhnlich mild, „bis der Doktor kommt, Görn- [...]
[...] berg sich in seinem Studirzimmer zu sammeln. Im Hausflur stand Graf Reckenberg mit todtbleichem Gesicht und faßte Falkenbergs Arm. Falkenberg fühlte, wie des Grafen Hand zitterte als er fragte: „Was macht Susanna?" [...]
[...] Will gehn." Wie in dumpfer Verzweiflung hatte der Graf gesprochen, und Falkenberg blickte ihn an wie ein Träumender. War es ihm eine Genugthuung, daß auch einem Grafen Reckendas Herz geblutet hatte? berg Die beiden Männer blickten sich offen in die Augen: [...]
[...] es ihm eine Genugthuung, daß auch einem Grafen Reckendas Herz geblutet hatte? berg Die beiden Männer blickten sich offen in die Augen: „Man nahm mir die Komteß Reckenberg", sagte Falkenberg langsam, —— „ich nahm dem Grafen Reckenberg die Braut, —— ist das Vergeltung?" [...]
Coburger Zeitung09.05.1889
  • Datum
    Donnerstag, 09. Mai 1889
  • Erschienen
    Coburg
  • Verbreitungsort(e)
    Coburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Gedankenvoll schritt Falkenberg durch die Straßen. An das Sausen und Treiben der Residenzstadt war er so gedaß er kaum darauf achtete. Wie prüfend blickte er wöhnt, nur mitunter in die Gesichter der an ihm vorübereilenden [...]
[...] noch durfte das Auge sich erquicken an dem saftigen, frischen Grün der Blätter. Wie einen langentbehrten Freund begrüßte Falkenberg den schönen Thiergarten und vertiefte sich in seine herrlichen Gänge, suchte die schönsten Plätze auf. [...]
[...] brochen von Ehrfurcht erfüllt sprach jeder leiser, sobald er in ihre Nähe kam. Falkenberg ging weiter zu den Spielplätzen der Kinder. Dort herrschte in den Nachmittagsstunden reges Leben, hörte man endlosen Jubel. Mit zusammengeschränkten Armen [...]
[...] Kindern, arme, elende Wesen, gab es in der Hauptstadt, die ihn kannten, denen sein Kommen ein Lächeln der Hoffnung entlockte, —— —— war er denn arm? Falkenberg schlug wieden Weg ein zu der Statue der Königin Luise, dort der wollte er ruhen in der Frühlingsabendstunde. Das Wehen und Duften, das Singen und Klingen um [...]
[...] „Gott helfe uns beiden, Herr Graf," war sein letzter Gruß für den erregten, haltlosen Mann gewesen Falkenberg hatte Gottes Hilfe erfahren, aber wie stand es um Graf Reckenberg? War es ein Gleiches um ihn? Falkenberg erschrak fast über die greifbare, lebendige [...]
[...] wo er doch allein zu sein wünschte, wendete Graf Neckenberg sich um. Eine flüchtige Nöthe glitt über sein fahles Gesicht, als er Pastor Falkenberg erkannte, der mit ausgestreckten Händen neben ihm stand. Der Graf lüftete seinen Hut: „Sie hier, Herr Pastor!" [...]
[...] „Krank! elend! verloren!" lachte Graf Reckenberg wieder, „adieu, Herr Pastor." „Nicht doch, Herr Graf," wehrte Falkenberg und faßte des Grafen Hand, „so gehen wir nicht auseinander. Es kann Ihr Ernst nicht sein, nach zwei Jahren mir nur einen [...]
[...] günstiges sein kann?" Graf Reckenberg wollte eine heftige Antwort geben, aber beschwichtigend legte Falkenberg die Hand auf seinen Arm: „Zürnen Sie nicht, Herr Graf, ich meine es gut und treu, schlagen Sie heute ein in die Freundeshand, die ich Ihnen [...]
[...] das Wort „Freundschaft" einen ganz besonderen Klang." „Sie werden es bereuen, Herr Pastor." Falkenberg hatte nur ein Lächeln als Antwort Schweigingen die beiden unter den grünen Bäumen einige gend Minuten nebeneinander her; schon drang das Geräusch aus der Stadt wieder an ihr Ohr. [...]
[...] der Stadt wieder an ihr Ohr. „Und Sie sind heut Abend mein Gast, Herr Graf?" fragte Falkenberg „Ich will Ihr Gast sein, Herr Pastor." „Und morgen reisen Sie mit mir, Herr Graf." [...]
Coburger Zeitung30.04.1889
  • Datum
    Dienstag, 30. April 1889
  • Erschienen
    Coburg
  • Verbreitungsort(e)
    Coburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Kapitel XII. Das Feuer. Zu wiederholten Malen blickte Frau Pastor Falkenberg Während des nächsten Vormittags zum Fenster hinaus Sie konnte einen kleinen Theil des Parkes, der hart an der [...]
[...] lange, beseligende Stille folgen. Alle Schatten schienen zu schwinden, Angst und Unruhe überwunden zu sein; —— nur eine Frage kehrte immer wieder: warum war Falkenberg so hastig aufgefahren, als sie Gräfin Rederns Namen genannt? Um Gräfin Redern allein drehten sich Susannas GeSie vergaß, daß Graf Reckenberg nahe sei, in jedem [...]
[...] „Ich will es nur meinem Mann gleich sagen," rief Susanna und sprang wie neubelebt auf. Sie brauchte nicht zu gehen, Falkenberg trat eben in das Zimmer. Eine flüchtige Bewegung nur glitt über Gräfin Rederns Züge; ein Augenblick brachte sie, der nächste nahm sie [...]
[...] Züge; ein Augenblick brachte sie, der nächste nahm sie wieder fort. Sie streckte Falkenberg die Hand entgegen: „Es ist lange her, Herr Pastor, daß wir uns gesehen haben, und vieles hat sich geändert," sagte sie ruhig und freundlich. [...]
[...] hart zu uns, und sagte sich dann von uns los. Aber nun haben wir sie wieder und werden den flüchtigen Vogel fester halten." Falkenberg hatte die dargereichte Hand achtungsvoll geküßt und sagte jetzt einige Worte, daß er sich freue die Frau Gräfin zu sehen. Als er aber in die Augen der Gräfin [...]
[...] »«merkte, daß gerade für ihn, der Musik so hoch halte und oo vollendet ausübe, Susannas Stimme ein kostbarer Schatz ein müsse. Peinlich berührt schwieg Falkenberg still, und Susanns schlug ein anderes Gesprächschema an. Was würde die Gräfin Wohl sagen, fragte sich Falkenwenn sie wüßte, daß erst vor zwei Tagen durch Zufall [...]
[...] würde sie Wohl sagen, wenn sie hörte, daß Susann« noch nie einem Liede ihres Mannes gelauscht? Falkenberg sah Susannas Augen strahlen, während sie die Hände der Gräfin hielt, und er fragte sich wieder, ob denn seine stille, bleiche Frau und dies junge Wesen mit den [...]
[...] möchte Ihnen gern Ihre Frau für einige Zeit entführen." „Ach ja, ich möchte bei euch sein," erwiderte Susann«, aber Falkenberg schwieg. Herrliche Stunden waren es für Susanns, die sie mit den lieben, alten Freunden bei Görnhausens verbrachte, und [...]
[...] Graf Reckenberg nicht. Sie gab sich dem Glück des Augenhin und stieß jeden Gedanken an die Einsamkeit, die blicks doch wieder vor ihr lag, zurück. Falkenberg war während des ganzen Tages auffallend still. Wieder und wieder irrte sein Blick zur Gräfin Redern, um zu erforschen, ob denn nichts in ihren Zügen von der [...]
[...] Susanns schlief längst, und liebliche Traumbilder umsie. Sie war wieder aus dem Schloß der Reckenwurde gehegt und gepflegt, sie war wieder ein frisches, berg, fröhliches Mädchen, war keine einsame, unverstandene Frau. Falkenberg aber ging in seinem Studirzimmer auf und ab, und es waren schwere, bittere Stunden, die er durchzuhatte, und er achtete nicht der verrinnenden Zeit. kämpfen Wie ein Schleier fiel es plötzlich von seinen Augen. [...]
Coburger Zeitung27.04.1889
  • Datum
    Samstag, 27. April 1889
  • Erschienen
    Coburg
  • Verbreitungsort(e)
    Coburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Falkenberg hatte das Bauernhaus verlaßen, war zu dem Amtsbruder gefahren, wie er beabsichtigt, traf ihn aber nicht zu Haus. Das herrliche Winterwetter schien so lockend [...]
[...] Lichterschein. Auch im Pfarrhaus war es hell, und plötzlich kam Falkenberg die Frage in den Sinn, ob wohl Susanna sich freuen werde, daß er eher zurückkehre, als er gesagt. Er wußte selbst nicht, warum er sich so fragte, aber [...]
[...] geschwunden das beruhigende, heimathliche Gefühl, das er vor kurzem noch empfunden. Raschen Schrittes näherte sich Falkenberg dem Pfarr- hause, betrat den Garten, blickte durch das ziemlich niedrig gelegene Fenster, wollte seinen Augen nicht trauen, und [...]
[...] und sang. „Tuche treu, so findest Du,' drang es an des Lauschers Ohr, und Falkenbergs zitternde Hände suchten einen Halt, und seine Augen blickten starr in das Helle Zimmer. [...]
[...] als eine Größe galt, mit der man rechnen mußte, aber dies Bewußtsein gab dennoch seinem Wesen keine Wärme, seinen Augen keinen Glanz, und mancher, der von Falkenberg geund seine Persönlichkeit kennen zu lernen wünschte, blickte hört bei gegebener Gelegenheit enttäuscht und fröstelnd in das geistvolle Gesicht. [...]
[...] hört bei gegebener Gelegenheit enttäuscht und fröstelnd in das geistvolle Gesicht. Falkenberg wußte das wohl, ja er hatte einst die Aeußerung einer Dame gehört: „Der Mann hat Geist, aber ihm fehlt die Seele", und er hatte bitter dazu gelächelt, aber [...]
[...] folgte er dem Rufe, verlobte sich und führte sehr bald die Braut in sein Pfarrhaus. Seine junge Frau! Mit bleierner Schwere lastete plötzder Vorwurf auf Falkenbergs Gewissen, daß er eine lich Frau habe, deren äußeres und inneres Leben ihm so fremd war, wie das eines Menschen, mit dem er nie in Beziehung [...]
[...] Augenblick, der die Erinnerung heraufbeschwor, die seinem Frieden am gefährlichsten war, und daß auch gerade Susann« es sein mußte, die wachrief, was schlafen sollte! Falkenberg verließ den Park und kehrte in sein Pfarrhaus zurück. Susanna saß noch am Flügel und sang, hatte das [...]
[...] Susanna saß noch am Flügel und sang, hatte das Oeffnen der Hausthür überhört, hielt aber erschrocken mit singen inne, als Falkenberg plötzlich das Zimmer betrat. „O entschuldige", sagte sie und sprang hastig auf, „ich hatte Dich noch nicht erwartet." [...]
[...] „Du hast ja nie danach gefragt", war Susannas einleise Antwort, während sie die Augen niederschlug, als fache, sei sie auf böser That ertappt. Falkenberg fühlte den Stachel des Vorwurfs, der wie der Schrei eines einsamen Herzens klang. Er hatte ja nie danach gefragt, Susanna hatte recht. [...]
Coburger Zeitung28.04.1889
  • Datum
    Sonntag, 28. April 1889
  • Erschienen
    Coburg
  • Verbreitungsort(e)
    Coburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Sie wollte ihm sagen, daß Graf Reckenberg komme, aber sie wußte noch nicht, ob sie den Muth dazu finden würde. Falkenberg saß an seinem Schreibtisch, der mit Büchern fast überladen schien, die Feder flog über das Papier. Suwar eine Fremde in ihres Mannes Welt, in ihres sann« Mannes Leben [...]
[...] einfachen Worte seiner Frau den Mann bis ins Herz, und in den sonst so unbewegten Zügen zuckte es eigenthümlich. Falkenberg faßte Susannas Hände und sagte freundlich: ,Iind, wenn es Dir drüben zu einsam ist, so bleibe doch hier, Du störst mich gar nicht." [...]
[...] sollte alles anders werden. Er wollte Susannas Thränen trocknen; wirklich vergangen sollte die Vergangenheit sein. Zur bestimmten Stunde ging Falkenberg mit seiner Frau in das Schloß. Frau von Görnhausen begrüßte sie in gewohnter, [...]
[...] gegenüber jeder Verlegenheit überhoben, da Graf Reckenberg Görnhausens bereits mitgetheilt hatte, daß Frau Pastor Falkenberg als Mädchen ein halbes Jahr in seinem elterHause zugebracht habe. lichen Die Unruhe des Begrüßens war vorüber, die Unterwurde lebhaft. haltung Graf Reckenberg hatte einen Sessel herbeigerollt und [...]
[...] ruhigenden wandten sich ihre Augen ihrem Manne zu, der neben Herrn von Görnhausen stand. Falkenberg sah etwas bleicher aus als gewöhnlich, aber seine Stimme klang wie immer, und kühl wie immer blickten seine Augen. Er verstand nicht den hilfeflehenden Blick seiner [...]
[...] Stunde die Gäste endlich zum Aufbruch nöthigte; sie fürchunter dem Kampf der widerstreitendsten Gefühle zusam menzubrechen.­ Frau von Görnhausen bat beim Abschied, den nächsten Abend wieder ihnen zu schenken, und Falkenberg sagte zu. Schweigend gingen die Gatten nebeneinander den Weg durch den Park zum Pfarrhaus. [...]
[...] Schweigend gingen die Gatten nebeneinander den Weg durch den Park zum Pfarrhaus. Falkenberg dachte an den Kampf, den er gestern hier unter den schneebedeckten Bäumen gekämpft, da die Gegenmit der Vergangenheit gerungen. Er dachte daran, wart daß in den Morgenstunden, als Susanna still weinend an [...]
[...] „Du hast mich ja nie nach meinen Bekannten gefragt," war Susannas leise, traurige Antwort. Falkenberg preßte die Lippen zusammen. Schon wieder diese einfache, kurze Antwort, die ihm seine ganze, schwere Schuld vor die Seele führte. [...]
[...] Schuld vor die Seele führte. „Morgen kommt Gräfin Redern," sagte Susanna, als Falkenberg schwieg. „Gräfin Redern!" fuhr Falkenberg heftig auf. „Graf Reckenbergs älteste Schwester Elisabeth?" [...]
[...] „Ja," entgegnete Susanna, erstaunt über ihres Manne» Auflegung, „kennst Du sie?" „Ich habe sie gekannt," erwiederte Falkenberg schon wieder ruhig. „Sie war bei Graf Barnow, ihrem Onkel, als ich dort Hauslehrer war." (Fortsetzung folgt.) [...]
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