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Suchbegriff: Lachen

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Datum

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Morgenblatt für gebildete Leser (Morgenblatt für gebildete Stände)10.08.1850
  • Datum
    Samstag, 10. August 1850
  • Erschienen
    Stuttgart; München
  • Verbreitungsort(e)
    Stuttgart; Tübingen; München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Vom Lachen. [...]
[...] Lautes Lachen gilt in der Regel als ein Zeichen ſchlechter Erziehung, und namentlich können wir es am Weibe nicht leiden; gewiß nicht bloß deßhalb, [...]
[...] ſeinem Selbſtgefühl geſchmeichelt werden könnte. Der Menſch bietet dem Jehova ſo wenig Stoff zum Lachen, wie der Wurm dem Menſchen. Es heißt freilich im alten Teſtament: „der Herr lachet ihrer;“ aber Lachen hat im alten Teſtament faſt immer nur [...]
[...] Vorſchule der Aeſthetik unter vielen wunderlichen, krauſen, dunkeln Redensarten auch manchen vortreff lichen Geiſtesblick auf das Lachen wirft, nennt die Hobbes'ſche Anſicht geradezu beſtand los, obwohl er gerade der Schriftſteller iſt, aus deſſen Definition [...]
[...] wird's auch verzweifelt leicht, gutmüthig gegen ſein Opferlamm zu ſeyn. Das wahre Lachen iſt wie das Weinen durchaus unwillkürlich; doch vermag der Wille, namentlich dann, wenn er durch Erziehung gekräftigt iſt, beſſer das [...]
[...] wieder bis zum Gleichgewicht erheben. Das Wieder aufrichten iſt ja immer ſchwerer, als das Fallen. Beim Lachen iſt ſehr oft viel Willkürliches; man ſchraubt ſich oft erſt recht abſichtlich dazu hinauf. – Iſt eine Veranlaſſung zum Lachen gegeben, ſo [...]
[...] abſichtlich die dem Affekt zu Grunde liegende dunkle Vorſtellung zurück und halten ſie feſt, theils weil auch dieſes halb willkürliche Lachen noch immer unſerer Selbſtſucht ſchmeichelt, theils aber auch, weil das [...]
[...] Lachen eine ſo angenehme Athembewegung iſt, die den Vlutumlauf fördert, wie das Jubeln und Jauchzen. Das Lachen iſt anſteckender als das Weinen; denn [...]
[...] uns nicht bemerken, oder deſſen Lachtöne uns mehr an das Wiehern oder an das Herunterfallen von einer Treppe erinnern, als an menſchliches Lachen. Das Lachen iſt viel leichter zu erkünſteln, als das Weinen; wir ſehen nur zu oft auf der Bühne, daß [...]
[...] demüthigen. – Hier mag auch die Bemerkung ihren Platz finden, daß die Sprache faſt allen compositis von Lachen (aus-, ver- lachen) die ſcharfausgeſpro chene Bedeutung des Sichſelbſtüberhebens unterſchiebt. Viele Menſchen affektiren ein Lachen oder ein Lächeln, [...]
Allgemeine ZeitungBeilage vom 20.09.1899
  • Datum
    Mittwoch, 20. September 1899
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    Tübingen; Stuttgart; Ulm; Augsburg; München
Anzahl der Treffer: 10
[...] zn den anderen dagegen m Wlderspruch geräth. Das Hin und Her zwischen diesem Lust- und Unlustgesühl bewirkt unser Lachen; „, das Schwanken „, das freut mich, das ärgert mlch" nn selben Moment spiegelt sich in jenem dem Lachen elgenthnmlichen Hin- und Herzittern, jenem -, hi-hi, hi-ha. [...]
[...] diese ganze Linie, so daß es stetig einerseits in reine Lust, andrerselts in reine Unlust übergeht. Deßhalb gibt es verschiedene Arteil des Lachens, je nachdem das Gefühl der Lust oder Unlust übekwiegt. Darüber kann Einen schon der einfache Sprachgebrauch belehren, der ein Lachen bald [...]
[...] feine Lächeln brauchen wir nicht ins Auge zu fassen; uns soll nur das derbe, offene, , bald harmlose, bald höhnende und spottende Lachen beschäftigen. Wir wollet! uns klar werden über die Unterschiede in diesem derben Lachen. Zn diesem Zweck wollen wir zunächst drei Beispiele mittheilen. [...]
[...] ausbrechen wird. Und dieses Lachen hat weder etwas schmerzliches, noch etwas feines an sich. Es ist ein lustiges. derbes Lachen. [...]
[...] Tasche aus echtem Juchtenleder (ouir cle Uussie). Abends war die ganze Stadt beleuchtet. — Auch dieses Beispiel ist derb komisch wie die anderen, und wir lachen laut und fröhlich darüber. Ist aber das Lachen ganz derselben Art? Oder inwiefern ist es verschieden? [...]
[...] auf, er zeigt sich in seiner ganzen Macht — und plötzlich liegt er wie ein Thier am Boden. Gerade der besonders schuldige Schüler wird lachen. Es ist dies aber kein Harmnaives Lachen wie vorher. Das Lachen entspringt loses, auö wesentlich unlauterer Quelle, jener Freude am Fall des Erhabenen; es hat schließlich etwas boshaftes an sich. [...]
[...] nur aus deill Unmöglichen entstandene Unlustgefühl. Ans dem plötzlichen Zusammenprallen beider entsteht ein starkes, zugleich joviales uyd höhnendes Lachen. [...]
[...] ist nur ungeheuer übertrieben. Es ist eine kolossale Karidesselben, hier dagegen haben wir den plötzlichen Fall katur des Erhabenen. Auch im Unlustgefühl trennt sich, wie wir uns erinnern, dieses Lachen von dem zweiten ; ebenso fehlt beim Lachen über den Lehrer das joviale, harmlose Element vollständig. [...]
[...] All diese verschiedenen Arten von Lachen finden wir besonders durch einige Literaturgattungen hervorgerufen. Das harmlose und rohe Lachen, das uns beim Allblick der [...]
[...] als anderswo und später. Am Orte selbst drückt die ErAlso ist am Orte selbst das Lustgefühl über die habenheit. Befreiung von diesem Drucke viel stärker und infolgedessen das Lachen ebenfalls. Es kann auch Jeder die Beobachtung «lachen, daß beim Anhören einer längeren Rede das [...]
Flora (Baierische National-Zeitung)10.02.1824
  • Datum
    Dienstag, 10. Februar 1824
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Es gibt verſchiedene Arten des Lachens. Zuerſt das ab geſchmackte, von Leuten, die über Alles lachen, ohne Etwas dabei zu fühlen. Man kann von ihnen ſagen, daß ſie las [...]
[...] chen, wie man das von einer Wieſe, einer Erndte und von t:uſend andern unbeſeelten Dingen ſagt, denen die Dicht kunſt die Eigenſchaft des Lachens beilegt, die ſie „lachend“ nennt. Das gemeinſte und roheſte Lachen iſt das ſchallende (aux éclats), das der groben Freude. Die Lacher dieſer [...]
[...] (aux éclats), das der groben Freude. Die Lacher dieſer Gattung können an die Worte des Eccleſiaſten erinnern: ,,In Anſehung des Lachens habe ich geſagt, es ſey unſinnig und in Betreff der Freude: wozu ſoll ſie dienen?“ Die Erſten, welche ſich gegen das Lachen erhoben ha [...]
[...] ferat, dieſe Meinung zu theilen. Lord Cheſterfield ſchrieb an ſeinen Sohn: Seit ich den Gebrauch meiner Vernunft habe, hat mich Niemand lachen gehört. Ich kenne, ſetzte er hinzu, einen ſehr verſtändigen Mann, der nicht das Ge ringſte ſagen kann, ohne zu lachen, wodurch ihn diejenigen, [...]
[...] *) Gegen das Lachen ſoll ſich eigentlich kein vernünftiger Menſch erheben, er ſey ein Engländer oder nicht. Ride si sapis, ſagt Martial. [...]
[...] Der recht herzlich lacht, iſt gewiß ein biederer Kauz, eine lebendige cordiale Seele. Der Lachvirtuoſe Hip pel ſagt: ,,Das eigentliche Lachen, das Lachen mit Leib und Seele, iſt blos deun Menſchen eigen. Ich halte viel aufs Lachen, und finde es für das beſte Digeſtiv. [...]
[...] ne Luſtſpiel herabſehen, oder die Coquetterie, womit ſie bet trivialen komiſchen Stellen das rein natürliche un ausweichliche Lachen zu unterdrücken ſich bemühen. Das ſoll vornehm ſeyn, und iſt albern. **) Der Franzoſe Regnard in ſeinem Democrit ſagt: [...]
[...] Hobbes hielt das Lachen für eine Gebrech [...]
[...] Lord Cheſterfield, Hobbes, Addiſon und Pope könnten wohl recht haben. Iſt man traurig, ohne zu weinen, warum ſollte man nicht fröhlich ſeyn, ohne zu lachen *)? Die Leute, welche über Alles lachen, gleichen den Ty trinthiern, die die größten Lacher der Vorzeit waren. Dieſe, [...]
[...] nach Hrn. N. N. eine ernſthafte Beſtie. *) Eitle Wortſpielerei! Bei der bloßen Traurigkeit iſt das Weinen ebenſo wenig motivtrt als das Lachen bei bloßer Fröhlichkeit. Aber ſey gebeugt, und du wirſt weinen; aber ſey luſtig, und du wirſt lachen, wenn du [...]
Morgenblatt für gebildete Leser (Morgenblatt für gebildete Stände)09.08.1850
  • Datum
    Freitag, 09. August 1850
  • Erschienen
    Stuttgart; München
  • Verbreitungsort(e)
    Stuttgart; Tübingen; München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Vom Lachen. [...]
[...] bedenken ſollten, welche Wirkung er haben könnte. Wenn in einem Kreiſe, der durch die Schlagwörter des Witzigen in beſtändigem Lachen erhalten wird, Angehörige, namentlich weibliche nahe Freunde des Witzigen ſich befinden, dann iſt dieſen doch immer [...]
[...] anderes Zeichen des Frohſinns iſt, als das Lachen, [...]
[...] *.Da das Lachen nur die Folge des geſchmeichel ten Selbſtgefühls iſt, ſo lachen wir nur über Objekte, die mit uns Vergleichungspunkte haben. So lachen [...]
[...] Wenn Erwachſene ungeſchickt fallen, ſo hat das etwas Lächerliches; wenn aber Kinder fallen, ſo kommt es uns nicht in den Sinn zu lachen; ſie bieten uns keinen Punkt zur Vergleichung; es iſt unſerer Eitelkeit [...]
[...] * *.g - - - - - - d kein Triumph, uns geſchickter oder vorſichtiger zu wiſſen als dieſe Kleinen. – Wir lachen wohl über unſere eigenen Thorheiten; indem wir aber darüber lachen, ſtellen wir uns über uns ſelbſt, wir halten uns im [...]
[...] die-Thorheit begingen. – Wir können nicht lachen [...]
[...] dem Auge des Menſchen gern entziehen – denn wer mag ſich gern ſchwach oder gedemüthigt zeigen? – lachen wir faſt nur, wenn wir in Geſellſchaft ſind. – [...]
[...] Das Lächerlichſte zwingt uns ſelten Lachen ab, wenn [...]
[...] Kajüte- und Zwiſchendeckpaſſagieren, nachher den übri gen. Wir ernteten überall großen Beifall, und ſelbſt die, die wir angriffen, mußten lachen, um nicht noch ärgern Spott herauszufordern. Da gab es Recepte gegen Seekrankheit und Ungeziefer, einen Bericht über [...]
Morgenblatt für gebildete Leser (Morgenblatt für gebildete Stände)08.08.1850
  • Datum
    Donnerstag, 08. August 1850
  • Erschienen
    Stuttgart; München
  • Verbreitungsort(e)
    Stuttgart; Tübingen; München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Vom Lachen. [...]
[...] heftige Bewegung, wie die, in die der Lachende ver ſezt wird, durch objektive Verhältniſſe hervorgerufen werde? Unſer Ich muß beim Lachen gewaltſam in Mitleidenſchaft gezogen ſeyn; eine ſolche Erſchütterung des ganzen Organismus kann nur erfolgen, wenn der [...]
[...] war im Innern tief dankbar, daß mir vor Tauſenden von Sterblichen die ſchöne Gabe zu Theil geworden, ſo recht aus Herzensgrunde lachen zu können. Ich freue mich noch, daß ich mich damals bei dieſem [...]
[...] die als Erwachſene ihm groß gegenüberſtehen, neben und unter ſich ſieht. Wenn wir lachen, ſo fühlen wir uns, wenn auch im tiefſten Dunkel unſerer Seele, verſtändiger, klüger, geſcheidter, ſonſt könnten wir über eine uns [...]
[...] auch im tiefſten Dunkel unſerer Seele, verſtändiger, klüger, geſcheidter, ſonſt könnten wir über eine uns aufſtoßende Ungereimtheit nicht lachen. Wir lachen über den Unſinn und die Contraſte, die ſich uns in den Weg ſtellen, wahrlich nicht, weil wir an ſolchen [...]
[...] der Ueberraſchung durch das ungewöhnlich Zuſammen geſtellte, die uns, wenn wir einen treffenden Witz hören, lachen macht. Entweder lachen wir dann über das Objekt, auf deſſen Koſten der Witz gemacht iſt, das alſo in einem Punkte unter uns geſtellt wird, [...]
[...] Und ſterbend zu dir ſprechen: Madame, ich liebe Sie!“ Wir lachen hier nicht über den Contraſt, der in der glühenden Liebeserklärung und dem kalten, wider wärtigen Worte „Madame“ liegt, ſondern über den [...]
[...] Dichter, der hier abſichtlich Unpaſſendes zuſammen ſtellt, der ſich hier ſelbſt preisgibt, eben ſo wie wir lachen würden, wenn eine ſolche Zuſammenſtellung die Folge unfreiwilliger Komik wäre. – Wenn Jemand ſelbſtgefällig lacht über den Witz, den er [...]
[...] die Folge unfreiwilliger Komik wäre. – Wenn Jemand ſelbſtgefällig lacht über den Witz, den er vorbringt, ſo werden wir ſchwerlich mit ihm lachen; die Eitelkeit deſſelben verlezt unſer Selbſtgefühl; er ſtellt ſich durch ſein Lachen uns gleich oder gar [...]
[...] über uns. Der, über den gelacht wird, fühlt immer ſehr wohl, daß das Lachen nicht ſo ganz unſchuldiger Natur iſt, und daß der Lacher ſich über ihn erhebt. Er iſt weit davon entfernt, das Lachen als Ausbruch [...]
Morgenblatt für gebildete Leser (Morgenblatt für gebildete Stände)07.08.1850
  • Datum
    Mittwoch, 07. August 1850
  • Erschienen
    Stuttgart; München
  • Verbreitungsort(e)
    Stuttgart; Tübingen; München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Vom Lachen. [...]
[...] bald iſt dieſelbe gehemmt, bald beſchleunigt, bald ent ſtehen ganz eigenthümliche Bewegungen, die dem ruhigen Lebensgange fremd ſind (Lachen, Weinen). Woher es nun kommt, daß bei gegebener Veranlaſſung dieſer oder jener Affekt, das heißt eine dunkle Vor [...]
[...] die Vorſtellungen, die plötzlich auf das Selbſtgefühl niederdrückend einwirken, ſind vom Weinen begleitet, und vom Lachen diejenigen, die das Selbſtgefühl ſtei gernd wecken, bei denen der Menſch über ſein gewöhn [...]
[...] rung ſowohl des Weinenden als des Lachenden aus. Dem Weinen liegt das gekränkte, dem pſychiſchen Lachen ſtets das geſteigerte Selbſtgefühl zum Grunde, und dabei iſt das Objekt, das dieſe Steigerung ver anlaßt, gleichgültig. Die Vorſtellung, die das Lachen [...]
[...] Gegenſtand, der uns lachen macht, häufig gar nicht erkennen. Oft fragen wir uns, nachdem wir gelacht haben, worüber wir denn eigentlich gelacht, eben wie [...]
[...] Philoſophen und Aeſthetiker unzähligemal, von Ariſto teles bis auf Hegel und Viſcher, allen Scharfſinn aufgeboten, das Lächerliche – das heißt das Lachen erregende Moment – in einer Definition einzufangen, aber natürlich immer vergebens. Denn nicht das [...]
[...] aber natürlich immer vergebens. Denn nicht das Objekt, über das gelacht wird, iſt die Urſache des Lachens – das Lächerliche – ſondern das Lachen liegt ganz im lachenden Subjekt. Es gibt nichts Lächer liches an ſich. Komiſche Dinge, poſſierliche Zuſam [...]
[...] liches an ſich. Komiſche Dinge, poſſierliche Zuſam menſtellungen gibt es natürlich täglich unendlich viele, über die tauſende von Menſchen gelacht haben, lachen und lachen werden; aber nicht minder wahr iſt's, daß es wieder eben ſo viele Menſchen gibt, die über dieſe [...]
[...] ſchen. Die Sprache hat dieſe Verirrung verſchuldet; denn das Lächerliche bezieht ſich nach dem Sprachge brauch nicht auf das Subjekt, ſondern auf das Lachen erregende Objekt, während mit dem Worte „weiner lich“ im Gegentheil nicht das Objekt, das Beweinens [...]
[...] ſich Lächerliches. Das Subjekt ſchafft es ſich erſt durch ſeine Auffaſſung. – Heraklit weinte über das, was Demokrit lachen machte. Dieſelbe Vorſtellung, die den Einen zu Boden drückt, weckt in dem andern das Gefühl der Selbſtverherrlichung. [...]
Morgenblatt für gebildete Leser (Morgenblatt für gebildete Stände)12.08.1850
  • Datum
    Montag, 12. August 1850
  • Erschienen
    Stuttgart; München
  • Verbreitungsort(e)
    Stuttgart; Tübingen; München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Vom Lachen. [...]
[...] Das häufige Lachen iſt die natürliche Folge ſol cher Gemüthslage, bei der das Selbſtgefühl geſteigert und die klare, ruhige Einſicht gemindert iſt. Da das [...]
[...] Menſchen von tiefer Bedeutung. So habe ich z. B. niemals einem Manne wieder getraut, den ich im Rauſche lachen ſah, wenn andere zu Schaden kamen. Es mag hier die Bemerkung eine Stelle finden, daß die Alten das Lachen ſardoniſch nannten, das [...]
[...] dieſen grauenhaften Tanz, der die eintretenden Fremden zum lauten Mitlachen brachte, von neuem fortzuſetzen. Das Lachen iſt ein Vorzug deſſen, der Herr der Erde und Kronprinz des Himmels iſt; Thiere lachen nicht. Nur das ſtolzeſte der Thiere, das Pferd, erinnert, [...]
[...] ſelten ſind ſolche Kinder, die täglich im Schlafe lächeln, einem frühen Tode verfallen. Man nimmt als feſtſtehend an, daß das Lachen vor der Bildung der Sprache vorhanden ſey, als Aus drucksmittel der Luſt und Freude. Ich finde dieſe [...]
[...] Affekte ſtets zur rechten Zeit die hemmenden Vorſtel lungen entgegentreten, – In das Mannesalter ge treten, lachen wir weniger, nicht weil wir weniger eitel ſind, ſondern weil die Affekte, die auf dunkeln Vorſtellungen beruhen, überall an uns weniger her [...]
[...] geiſtigen Ruhe oder Apathie Platz, oder ſie gehen in chroniſche Leidenſchaften über, die ganz andere körper liche Ausdrucksweiſen haben als Lachen und Weinen. Aus dem jugendlichen Lacher wird mit den Jahren ein Menſch, deſſen Selbſtgefühl nicht mehr geſchmei [...]
[...] heitere, viel menſchlichere Ausdruck des ſtoiſchen nil admirari. Ganz verſchieden vom Lachen iſt das Lächeln, bei dem ſich nur die Geſichtsmuskeln ähnlich wie beim Lachen verziehen, aber ohne daß der Mund weit ge [...]
[...] überhaupt die Athemorgane irgend Theil nehmen. – Man hält das Lächeln dem Weſen nach identiſch mit dem Lachen, und nur für einen geringern Grad deſſel ben; indeß ſind beide Erſcheinungen weſentlich ver ſchieden, da beide auf ganz verſchiedenen Gründen [...]
[...] ben; indeß ſind beide Erſcheinungen weſentlich ver ſchieden, da beide auf ganz verſchiedenen Gründen beruhen. Das Lachen iſt die Ausdrucksweiſe eines mit dunkler Vorſtellung verbundenen Affektes, während das Lächeln des Erwachſenen vielmehr oder [...]
Bayerische Zeitung. Mittag-Ausgabe ; Morgen-Ausgabe zur Bayerischen Zeitung (Süddeutsche Presse)Morgenblatt 10.12.1862
  • Datum
    Mittwoch, 10. Dezember 1862
  • Erschienen
    München
  • Verbreitungsort(e)
    München
Anzahl der Treffer: 10
[...] lin gehalten hat. Er beſpricht darin zunächſt das Spiel, handelt dann von der Stellung deutſcher Philoſophen zum Leben, von der Colliſion der Pflichten, vom Lachen und Weinen, kommt auf den poetiſchen Reiz des Aberglaubens zu ſprechen, und wagt die ketzeriſche Behauptung, daß wir nicht auf der Erde leben, un [...]
[...] freundlichen Gabe einzugehen; einen viel beſſern Dienſt hoffen wir den Leſern zu erweiſen, wenn wir einen der gelungenſten Vorträge, nämlich den über Lachen und Weinen überſichtlich ſcizziren. Lachen und Weinen, führt Erdmann aus, ſind rein menſch liche Eigenſchaften, die man vergebens in der Pflanzen- und Thierwelt [...]
[...] ſucht; denn die Lachtauben mit ihrem ſogenannten Gelächter, das Kro kodil mit ſeinen (vielleicht gar erdichteten) Thränen wird nur der als Gegenbeweis anführen, welcher meint, bloßes Luft-Ausſtoßen ſei Lachen, bloßes Thränen-Vergießen ſchon Weinen. Beide Erſcheinungen, Lachen und Weinen, gehören beide. zuſammen, was der deutſche Sprachgebrauch [...]
[...] Bewegungen vermittelt, auch die Thränendrüſen beherrſcht, ſo iſt – abermals rein körperlich – erklärbar, warum das Schluchzen immer, das Lachen ſo oft mit Thränenerguß begleitet iſt. – Lachen und Weinen gehören in die Kategorie der Gebehrden; die Gebehrden ſelbſt theilt man in ſolche, die der Willkühr unterworfen ſind, wie wenn ich mit der Hand [...]
[...] gehören in die Kategorie der Gebehrden; die Gebehrden ſelbſt theilt man in ſolche, die der Willkühr unterworfen ſind, wie wenn ich mit der Hand mein Geſicht bedecke, und in unwillkührliche, wie das Erröthen. Lachen und Weinen fallen zwiſchen dieſe beiden Arten hinein; denn ſo gewiß es iſt, daß man durch den bloßen Willen das Lachen unterdrücken kann, ſo [...]
[...] von der Geſtalt und den Geſichtszügen der Eltern hat, da iſt das La chen ein Zeichen der Luſt, welches ihre Gegenwart dem Kinde gewährt: es lacht den Eltern zu, es lacht aus Liebe. Ueber etwas zu lachen, alſo nicht bloß zu zu lachen, ſondern zu belachen, dazu kommt das Kind [...]
[...] ſchon das Kind lacht. Dabei aber müſſen wir das Gefühl der eigenen Sicherheit und des dem Belachten Ueberlegen ſeins beſitzen. Wir müſſen uns ſelbſt außer dem Spiele wiſſen, um ungeſtört lachen zu kön nen. Die Furcht wäre das tödlichſte Gift gegen das Lachen. Es iſt ein unveränderliches pſychologiſches Geſetz: je näher ein Ereigniß, das [...]
[...] liegt darin ſo gar nichts Beluſtigendes, daß man es oft gar nicht begreifen kann, wie Jemand ſich darüber luſtig machen kann. Weil wir nun dort lachen, wo das Fehlſchlagen der Abſicht u.ſw. uns ſelbſt nicht tangirt, über Ungeſchick und Mißgeſchick, das uns ferne ſteht, und äußerlich bleibt, deßwegen bezieht das Lachen ſeinen Stoff [...]
[...] Mann. Damit iſt aber auch ausgeſprochen, daß das Gebiet des Be lachenswerthens für den Mann viel ausgedehnter iſt, als für die Frau, die Herzloſigkeit nie durch Herzhaftigkeit erſetzen kann. Das Lachen liebt daher im Ganzen die luſtigen Kreiſe der Männer. Nicht immer aber iſt das Lachen luſtig und ſüß, es gibt auch ein [...]
[...] des Verbrechens wird, da vertritt die Stelle des unartikulirten Röchelns der Rache ein, nicht nur bitteres, ſondern entſetzliches – Gelächter. Wo Othello ſeine That vollführt, da muß er lachen; erſt ſpäter läßt ihn der Dichter Klagelaute ausſtoßen. Betrachten wir das Weinen. Wir finden, daß das neugeborene [...]
Morgenblatt für gebildete Leser (Morgenblatt für gebildete Stände)26.09.1837
  • Datum
    Dienstag, 26. September 1837
  • Erschienen
    Stuttgart; München
  • Verbreitungsort(e)
    Stuttgart; Tübingen; München
Anzahl der Treffer: 10
[...] erceſſive oder winzige Hülle geſteckt worden. – Ich ſah einſt eine dicke Wirthin. Sie füllte ihre Hausthüre ganz aus. Warum mußte ich lachen? – Der Geiſter ſcheint bei ſolchen Figuren durch Fleiſch verbaut, der Wille zu unmächtig, dieſer läſtigen Macht zu widerſtehen, ja [...]
[...] ſich kundgeben. Drollige Geberden der Kinder, das aus innerem Behagen ſtammende Tänzeln und Hüpfen der Ju gend erregen unſer Lachen. Viel Spaß machte uns jungen Geſellen einſt die Beobachtung der Eigenheiten einer Geſell ſchaft von Kegelſpielern, wo Jeder, wenn die Kugel hinaus [...]
[...] Geſchäften, Handwerkstönen, von Ehezänken, krankhaften Anwandlungen, phyſiſchen Bedrängniſſen ºc. wurde von gewandten Darſtellern ſchon mancher Cirkel zum Lachen gedracht. Unſer ſittliches Weſen iſt eine reiche Quelle ko [...]
[...] miſcher Situationen; man kann nur Andeutungen geben, um auf dieſes Unerſchöpfliche hinzuweiſen. Gemeine, be ſchränkte, heitere Gemüther lachen über Alles; junge Laffen, aufgeräumte Mägde finden deſſen kein Ende. Der Bornirte ſieht nur die Oberfläche der Erſcheinungen, und [...]
[...] Anmaßung, jedes Unternehmen eine Phantaſterei, jedes Produkt mißglückt. Egoiſten lachen gern etwas höhniſch Jeden aus, der ſich ihnen nähert, mit ihnen in Berüh rung kommt. Sie halten ſich allein für klug, alle Andern [...]
[...] verliebt, daß ſie ſich in kein fremdes hineindenken. Wenn zwei Lachtauben ſich gegenſeitig anſchauen, ſo müſſen ſie über ihr Lachen noch ſtärker lachen. Sehr natürlich, weil jezt zum lächerlichen Gegenſtande noch ein neuer hinzu kommt, nämlich ſie ſelbſt als Lachenmüſſen.de. Dies geht [...]
[...] durch Wiederſpiegelung in zweiter Potenz; Jeder allein hätte ſich wohl mäßigen können. So kann man ſich alſo lachen machen, eben über das Lachen; ſo kann man, wo es unanſtändig iſt, es abwehren, wenn man einander nicht anblickt, weil dann das gegenſeitige kitzelnde Taſten [...]
[...] funden und gibt dem Zwerchfelle neuen Anſtoß, weil jedes Vorkommende als ein lächerlicher Verſuch erſcheint, dem Lachen Einhalt zu thun. Als wir Gymnaſſten und Kindsköpfe einſtmals in der Vakanz bei einer Pfarrfamilie einkehrten und nun, ſtatt uns höflich zu benehmen, un [...]
[...] gatten die Thüre des Kinderzimmers öffneten, ſagte jener altklug: „Iſt das die liebe Jugend?“ Auf dieſe Rede nahm das Lachen einen neuen Aufſchwung, ſo daß der Uebelſtand immer ärger wurde. Kinder lachen oft über ihr Weinen müſſen, wenn dieſes keinen tiefen Grund hat, [...]
[...] weinen dann aber zuweilen wieder über ihr Lachenmüſſen, weil ſie gewöhnlich deßhalb ausgelacht werden. Die nai ven Aeußerungen der Kinder machen uns lachen, weil ſie ihrem engen Geſichtskreis, worin ſich ein relativer Ver ſtand auf wunderliche Weiſe Durchblicke in die natürliche [...]
Morgenblatt für gebildete Leser (Morgenblatt für gebildete Stände)13.08.1850
  • Datum
    Dienstag, 13. August 1850
  • Erschienen
    Stuttgart; München
  • Verbreitungsort(e)
    Stuttgart; Tübingen; München
Anzahl der Treffer: 10
[...] Vom Lachen. (Schluß.) [...]
[...] das die Folge des Refleres körperlicher Reize, des Kitzels iſt oder zu ſeyn ſcheint; denn bei Licht beſehen liegen dem Lachen beim Kitzel ebenſowohl dunkle Vorſtellungen zum Grunde, als dem rein phyſi [...]
[...] ſchen Lachen. [...]
[...] haften Vorempfindung des Schmerzes. Iſt die Em pfindung des Kitzels lebhaft, ſo folgt auf dieſe ein heftiges Lachen, dem der Wille nichts entgegenzuſetzen vermag; das Lachen wird bei einiger Dauer des Kitzel reizes und bei reizbaren Individuen krampfhaft; alle [...]
[...] von ſich ſtreckend; im Gefühl ſeiner Ohnmacht wird der Gekitzelte zulezt zornig, ja wuthentbrannt. – Der Widerſpruch, der zwiſchen dem Lachen, dem anſchei nenden Ausdruck der freien Fröhlichkeit, und dieſem [...]
[...] Thiere lachen nicht, und allem Anſchein nach iſt - [...]
[...] durch ſpannende Aufmerkſamkeit dem Kitzelreize zu wi derſtehen. – Ganz junge Kinder kann man kitzelnd berühren, ohne daß ſie unruhig werden oder lachen; erſt mit dem erwachenden Bewußtſeyn, bei der all mählig hervortretenden Unterſcheidung der Außenwelt [...]
[...] mählig hervortretenden Unterſcheidung der Außenwelt von ſich werden ſie für den Kitzelreiz ſo empfänglich, daß ſie lachen. Selbſt kann man ſich nicht kitzeln. Jede zufällige kitzelnde Berührung Anderer bringt wohl eine kitzelnde Empfindung hervor; das Lachen aber [...]
[...] ſoll. Erſt wenn dieſe Vorſtellung erwacht, die freilich dunkel im Hintergrunde der Seele bleibt, fängt der Gekitzelte an zu lachen. Das ſo erweckte Lachen dauert dann aber noch lange fort, wenn die Vor ſtellung längſt geſchwunden iſt und andern Platz ge [...]
[...] über geſtellt empfinden und ſo weit herangereift ſind – im zweiten Lebensjahre – daß ſie die Abſicht des Kitzelnden, ſie durch Kitzeln zum Lachen zu bringen, faſſen können. Kitzelt ein Erwachſener ſie mit ern ſtem Geſicht, ſo lachen ſie nicht. – Doch nun genug; [...]
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