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[...] Er lächelte heimlich. Diefe kleine Scene fchien ihn zu er: gößen und feine Eitelkeit zu reizen. „Pardon, Fräulein Thalheim“, fa te er, „bitte, nehmen Sie Ihren Platz wieder ein. Liebe Alice, u übereiltefi Dich foeben, nicht wahr? Was könntefi Du unferer liebensivürdigen Hauszu verfchweigen haben?“ ' [...]
[...] lieber Ernſt, aber ich bin ea nicht gewohnt, uberall un Alles in Gegenwart meiner Dienftboten zu befprechen.“ _ Fräulein Thalheim raufchte heran. Ihre kleine üppige Figur fireckte fich u möglichfier Länge. „Ich gehe fvgleich, Frau Wiering“, fagte fie mit jenem fa [...]
[...] erechtigt, zurückgewiefen haben würde. „Halten Sie fich mit Bezug auf Ihre Kündigung nicht fo firenge an die gefehliche Frifi, Fräulein Thalheim“, verfeßte fie äußerft kühl. .Zff) geftatte Ihnen, mein Haus zu verlaffen, fo [...]
[...] “bald Sie es wünfchen. Das Salair für das laufende Quartal wird Ihnen trotzdem unverkürzt aus ezahlt werden.“ Fräulein Thalheim verbeugte fich mit ironifcher Höflichkeit. „Sie find außerordentlich güti , Frau Wiering“, lautete ihre prompte Antwort, „aber ich p ege nie Jemand um Geld efchenke [...]
[...] reizt durch ihre ruhige lleberlegenheit. „Was foll überhaupt der ganze Un nn, und was wird es fein mit dem Ge eimniß , das die Thalheim durchaus nicht hören dürfte? Fängft u jetzt viel leicht gar an, felbft Verfe zu machen? Dann fei fo gut, mit die fem Kunfigenuß jemand Anderes zu beglücken." [...]
[...] -— faß einfimals an einem tiefen, tiefen Brunnen, in fie ihr Kindlein aus Verfehen fallen ließ, als fie die '*'-] falten mußte, weil das Ave-Maria-Glöckchen ertönte. _" Mutter gewöhnlicher Eonftruction wäre wahnfinnig vor -‘= %Îworden -— Frau Maria dagegen bewahrte ihre hi [...]
[...] viel freundlicher als vorhin die Begrüßung, doch fehlen fich diefes neuerwachte Wohlwollen auefchließlich der jungen Frau zuzu wenden, während Fräulein Thalheim unbeachtet blieb. Das geübte Auge des Menfchenkenners mochte längfi gefehen haben, wie wenig Erfolg für etwaige Machinationen ihm hier in Aus [...]
[...] wie wenig Erfolg für etwaige Machinationen ihm hier in Aus ficht ftehen würde. Alice war Jdealiftin, ein poetifchev fchwärme nfches Gefchöpf, Leontine Thalheim da egen eben fo lebeneklug, als energifch und von auSgemacht realiſſſtiſcher Individualität. Pater Clemens lächelte, als er mit auf dem Rücken gefal [...]
[...] „Bitte, räulein Thalheim, gehen wir in den Garten”, flü fierte fie. „ ein Haar iſt un rifirt.“ „Diefe tadellofen Locken, rau Wiering? Ein Schmuck, um [...]
[...] chem er fie wußte, ja nicht einma emporgefehen, als er fortritt. Alice ging ſchnellen Schritte-3 in ihr kleines Privatzimmer, und fchloß hinter fich die Thür. ohne an Fräulein Thalheim zu denken. Jetzt mußte fie allein fein. Ihr Kopf legte fich in beide Hände; heißer-=, Schluchzen quoll [...]
[...] nicht klug daran gethan, gerade diefe fchwierige und offenbar mit ihren individuellen Talenten weniger zufammenfallende Rolle voranzuftellen. Nach dem Gefammteindruck, den die folgenden Partien, ihre Maria Stuart und ihre Luiſe Millerin auf uns gemacht, ift es weniger die unbefangene Kind lichkeit, weniger das fchlicht bürgerliche Element, deffen Ausdruck ihr befon [...]
[...] fen, Gerade in diefem Punkte waren wir in letzter Zeit hier nicht oer wöhnt worden; um fo empfänglicher zeigte fich das Publikum, das der Gaftin ſowohl bei ihrer Maria Stuart, als bei ihrer Luiſe Millerin mit reiehen Beifallobezeugungen dankte. Der erfteren Rolle geben wir iibrigens den Borzug vor der [Mieten. Während in der Louife die fchlichte Einfach [...]
[...] _ Der zweite Gaft, den unîere Bühne gegenwärtig beherbergt, hen Timm vom Nationaltheater in Berlin, fpielte bis jetzt den Mortimer n „Maria Stuart“ und den Ferdinand in .Kabale und Liebe“. Er bringt für das Fach der jugendlichen Helden und Liebhaber eine kräftige, eben mäßige Geſtalt, ein friſches, nicht unergiebigeè, aber noch wenig ausgebu [...]
[...] Sie. Hätte er ahnen können, wie reizend heute Abend ſeine Braut ausſieht! Ich liebe die himmelblauen Coſtüme ſo ſehr.“ Leontine Thalheim erglühte bis unter die Haarwurzeln. Ihre Lippen ließen, feucht und roſig, im Zurückweichen zwei Reihen tadelloſer Perlenzähnchen erkennen. Sie ſah unverwandt in das [...]
[...] welche nach allem Dieſem fragt, es nicht zu bemerken ſcheint, ſobald nur beſtechende Formenſchönheit das Auge blendet, Leontine Thalheim beugte ſich über den Tiſch, um ihm die gefüllte Taſſe darzubieten. Ihre Hand zitterte, ſo daß der Löffel abglitt und auf die Servitte fiel. [...]
[...] Wiering legte Meſſer und Gabel auf den Teller, um ihr unverwandt ins Auge zu ſehen. Selbſt jetzt, trsz der unge heuren Aufregung, Ä ſie erfaßt, bemerkte Leontine Thalheim den Ausdruck der grauſamen unnachgiebigen Kälte, mit welcher er ſie fixirte. [...]
[...] PPOLDEN. „Darf ich Ihnen ein Stück von dieſem Puter anbieten, Fräu lein Thalheim? Er iſt delicat. Ja, meine Frau kommt am Sonnabend von ihrer Reiſe zurück, und aus dieſem Grunde wünſche ich den Abend feſtlich zu begehen. Ohnehin war ja das [...]
[...] Heirath zu ſchließen.“ Der Gutsherr ſah lächelnd in das zornſprühende Geſicht. „Nein, gewiß nicht, Ä Thalheim“, antwortete er: „Nie mand denkt daran, Sie bevormunden zu wollen. Es ſteht Ihnen völlig frei, Ihre Verlobung aufzuheben und ein anderes Enga [...]
[...] chenberg (Fafner) aus Graz. Scaria (Hagen) aus Wien wird am 15. d. hier eintreffen. Von den Sängerinnen ſind anweſend: Frl. Lilli Lehmann aus Berlin, Frl. Maria Lehmann aus Köln, Frl. Lammert aus Berlin (Rheintöchter), Frau Vogl aus München (Sieglinde), Frau v. Sadler-Grün (Fricka) aus Coburg, Frau Materna (Brünhilde) aus Wien, Frl. Weck [...]
[...] dere mochte er behalten und darüber verfügen, wie er wollte. Er ſchien in beſonders guter Laune, ſcherzte und lachte mit der Thalheim, und fragte Alice mehrere Male, ob ſie krank ſei, oder ſonſt verſtimmt. Erſt, als ſie beharrlich ſchwieg, gab er die Sache auf. [...]
[...] mer Wunſch!“ fügte ſie neckend hinzu. n der That?“ lächelte er. „Sie # kein Talent zur sºfº Fräulein Thalheim! Gerade heute gedenke ich nicht wieder fortzureiten. Warnſtedt und v. Riegen kommen hierher.“ „Ah! - Aber nur in Ihr Privatzimmer, nicht wahr?“ [...]
[...] als achte.“ - Die letzten Worte waren von einem Seufzer begleitet, den Fräulein Thalheim ſogleich heraushörte, und deſſen Gründe ſie zu verbannen ſuchte. Was Alice nie beachtet, nie verſtanden, das übte ſie im höchſten Maße, die Kunſt, durch beſtändiges Zu [...]
[...] dankbar. Geſpeiſt wird nicht?“ „So viel Mühe für Sie wäre eine Unbeſcheidenheit!“ - Leontine Thalheim klapperte luſtig mit dem großen Schlüſſel bund und tänzelte hinaus. Vom Flur herüber drang ihr helle Stimme bis zu den Zurückgebliebenen in das Wohnzimmer [...]
[...] volle Ausſtattung das Augenmerk auf ſich ziehen, noch mehr aber durch ihren Inhalt. Da iſt zunächſt „ Der Roman der Adelina Patti“, deſſen Text Emile Maria Vocano in dem ihm eigenen pikanten Stil ver faßt hat, während der talentvolle Zeichner Karl Klic die verſchiedenartigſten Bilder dazu lieferte. Wenn auch der holde Mund, welcher dieſem Roman [...]
[...] Leontine Thalheim hatte Kopfſchmerz, ſie mochte nicht ſprechen, hätte um Alles in der Welt keinen Blumenduft Ä und ſchauderte bei dem Anblick der Verſe. [...]
[...] Ä ſich vergebens den Kopf, um, das Räthſel dieſer plötz ichen Veränderung zu löſen; es wollte ihm nicht gelingen, Leon tine Thalheim wurde mit jedem Tage verſtimmter. War doch Ernſt Wiering nach dem unerwarteten Verſchwinden ſeiner Frau, anſtatt nun vollſtändig in Leontinens Netze zu fallen, [...]
[...] ke Ät. Seine egoiſtiſche und brutale Natur zeigte ſich un Ver V Leontine Thalheim hörte keinen Scherz mehr, ſie wurde nicht beachtet, ob auch Toilette und Benehmen ihre bedeutendſten Lock mittel entfalteten. Um ſo mehr aber verſtärkte ſich ihre Abnei [...]
[...] terhin, wenn er einmal wieder hierher kam, ſeine Frau für krank oder todt ausgeben. Nur jetzt mußte ihr Selbſtmsrd um jeden Preis Geheimniß bleiben. Sogar Leontine Thalheim erfuhr von dem hinterlaſſenen Brief ihrer verſchwundenen Gebie terin durch ihn kein Wort, aber dennoch ahnte ſie den ganzen [...]
[...] ihn ſpäter die chriſtliche Kunſt mit Vorliebe wählte; die ſibylliniſchen Bü her, und von den Evangelien vorwaltend das des Johannes, haben haupt ſächlich die Motive dazu gegeben. Der Typus von Chriſtus und Maria iſt [...]
[...] Atlasſchirm feiner Frau fo Îeſchickt herum, daß ein Theil der * Worte und des beg eitenden lickes auch die zweite Dame traf. „Geben Sie Acht, Fräulein Thalheim, dort drüben liegt Nodach, und in feiner nächfien Nähe, hochft romantifch mitten iiir Walde die alte Felfenburg, wo Elfen und Feen ihren Wohnfiß [...]
[...] fikalifche beruhigenS e fich indeffen vollftändig, der Schulmonarch ftreicht auch die Geige.“ Iräulb'm Thalheim machte ein erfchrockenes Geficht. „Der? _ me ll [...]
[...] ein Faß Bier, und die Frauen einen freien Tag, das ift der wahre Inhalt diefer Schauſtellnngen. Aha, da kommt die Ouver türe! Fräulein Thalheim, ich hoffe, daß Ihre Nerven ftark genug *fkind, die Stimmen des Urwaldee ohne Schaden ertragen zu onnen.” [...]
[...] Sonntag, 23. Mai. Gaftdarftellung der Fräulein Jelens ka vom k. t. Hoſburgtheater in Wien. Neu einftudirt: Maria Stuart, Traue: fpiel in 5 Arten von Schiller. Maria Stuart: Fräulein Jelenska; Mortimer: Herr Timm vom Nationaltheater in Berlin als Oaſi. [...]
[...] Der Schulle rer kam jetzt täglich in das Haus und Leontine Thalheim war eine verlobte Braut. Alice mußte es ihrer- Gefellfchafterin gefiatten, ihn im Wohn zimmer zu empfangen, aber fte bekümmerte fich um die Sache [...]
[...] Sie fchauderte, fo oft ihr feine wilde Drohung in's Gedächtniß kam, aber auch noch ein anderer Umftand hinderte fie daran. Fräulein Thalheim folgte in einiger Entfernung ihren Schritten, fobald fie fich auf den Wegmachte; es war alfo nur zu klar, daß _die Furcht vor An'teckung den Guts errn bewog, eine Spio [...]
[...] eine Berührung zu ertragen. _ . So oft ihr Gemahl an fchönen Tagen einen AuSfiugin die Umgegend vorfchlug. o oft Fräulein Thalheim. wie fie nie ver fehlte. diefen Vorfchlag mit lebhaftem Bei all aufnahm. ſfhîſdte Aire irgend einen-S ngrund vor. um nicht feine fpeeielle [...]
[...] Verarbeitenden nicht ganz unfchädlich zu machen vermag. ſtehen die in Gold. Silber und bunten Farben prangenden Figuren indro's und feiner Gemahlin. Nur hier iſt der frommen Maria. da la Cabeza Erwähnung gethan. Eine um fo auffälligere Thatfache. als der Cultus der katholifchen Kirche bekanntlich der [...]
[...] Du doch nie irgend einen Dichter geleſen, aber dafür etwas wirk lichen Frauenwerth zu erwerben gewußt.“ Alice ſah ihn ruhig an. „A la Thalheim, beſter Ernſt?“ º # den letzten Schluck Thee und erhob ſich ärgerlich VOTT SO3. [...]
[...] º # den letzten Schluck Thee und erhob ſich ärgerlich VOTT SO3. „A la Thalheim, Alice, ja!“ Die junge Frau ſtand auf und näherte ſich ihm mit ſchneller Bewegung. [...]
[...] Alles konnte ſie anhören, als ſei es ein bedeutungsloſer Schal, unfähig, ſie zu beleidigen, oder zu reizen. Sie fand es nicht ein mal empörend, daß er auch die Thalheim keck verleugnete, – was kümmerte ſie es noch, wie er dachte und fühlte? Das Band zwiſchen ihm und ihr war zerriſſen auf immer. [...]
[...] iſt matt! Sodann heißt meine Couſine, die in die Artillerie ge heirathet hat und jetzt mit dem Stabe in Linz liegt, Marie und wird Ihnen aus Maria Stuart bekannt ſein: dlich haben wir auch noch einen edlen Charakter aus den Räubern in Ä Familie, nämlich meinen Schwager Karl. – Wenn ich wieder [...]
[...] leiſe von Mund zu Mund fliiftern bim-Wki; - - Alice war feelifch allein wie in einer ,- ;.- > - auch Fräulein Thalheim keinen Erlaß bot, wenn felbfi diefe l nicht etwa von den Galanteriendes Schullehrers dermaßen ' fpruch genommen gewefen wäre, daß ihr für weitere _ [...]
[...] einige Neckereien, deren BerfiändlichkeitNichte zu wùnſchen. ließ, die aber weder der entzückte junge Mann, noch * Thalheim irgendwie übel aufzunehmen fchienen. Alice i halbem Widerwillen auf dae Treiben diefer Gruppe. und ftreiſte ihr Blick die Bechet im Nebenzimmer. Wie war ] [...]
[...] und nicht immer fchön. Fräulein Schwarzenberg fcheint nach alledem mehr ein wohlgefchulteö als ein ftarkes Talent und eine Darftellerin ,_welche die in unferem Falle ſchwebende Frage, ob wir von ihr eine Maria Stuart, eine Jungfrau von Orleans, eine Emilia Galotti ic. ic. zu erwarten haben, unbeantwortet läßt. _ _ _ [...]
[...] Verderben, bebte vor dem Bubenſtück zurück, und nicht eher war ſie dazu zu bewegen, als bis ſie durch das Anzünden einer geweih en, Kerze, welche ſie der Mutter Maria opferte, gleichſam den himm liſchen Segen ihr Vorhaben her Ä und ſich verſichert, daß nun ihr Verbrechen nicht an den Tag kommen würde! Dennoch [...]
[...] Wünſche und Freuden“, von K. Deutſch. (Breslau, Trewendt.) Ein ächtes Bilderbuch nach alten Styl, aber in neuem Geſchmack. Ganze Reihen trefflicher Zeichnungen von Louiſe Thalheim, an denen freilich die Meiſterhand Bürkners mit dem Grabſtichel das Beſte gethan hat. Das Bildchen „zu Waſſer“ und das auf dem Titelblatt iſt offenbar das Werk [...]
[...] es von Jul. Schnorr hübſch illuſtrirt – Ganz prächtig ſind auch ſechs Erzählungen von Roſalie Koch „Blumen und Perlen“, die in zweiter Auflage bei Trewendt in Breslau vorliegen. Louiſe Thalheim hat ſie recht nett illuſtrirt. Noch graziöſer ſind ihre Zeichnungen in einem an deren Buche deſſelben Verlags „Tante Hedwig's Geſchichten für [...]
