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Suchbegriff: Mehring

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Datum

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Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 4, S. 0929 1864
  • Datum
    Freitag, 01. Januar 1864
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 6
[...] hat, daß die deutſche Litteratur, obwohl aus dem Kern des Volkes hervorgegan gen, dennoch nicht zum Volke zurückgekehrt iſt, da in deſſen weiteren Kreiſen ein Leſſing, ein Goethe, ein Humboldt u. A. kaum mehr als dem Namen nach bekannt ſind, ſo haben wir auch in Ungarn nicht weniger Grund, über die geringe Ver breitung unſerer Nationallitteratur ähnliche Klagen zu erheben. Auch bei uns iſt [...]
[...] ſelbe iſt ſowohl der Form, als dem Inhalte nach noch immer von zu vielen alt claſſiſchen Elementen durchdrungen, als daß ſie den weiteren Kreiſen mundgerecht ſein könnte. Wenngleich die ungariſche Schriftſprache mehr als ein Natur- als Kunſtproduct angeſehen, und die dialektiſchen Unterſchiede im Allgemeinen auch ver ſchwindend klein genannt werden können, ſo kann man doch nicht läugnen, daß der [...]
[...] nen, daß der Schwerpunkt unſerer Culturverhältniſſe auch heutzutage noch mehr humaniſtiſcher Natur iſt, daß in Ungarn die realiſtiſche Weltanſchauung bisher nur ſehr wenig Anhänger und Freunde gefunden hat. Wir waren ſeit jeher und [...]
[...] ſind auch noch heute überwiegend Idealiſten. Dies zeigt ſich in allen Richtungen unſeres Nationallebens, in unſeren politiſchen Anſchauungen und ſocialen Verhält niſſen ebenſo, wie in unſerer Litteratur. Auch dieſe kümmert ſich mehr um das Gewünſchte, als das wirklich Gegebene, mehr um das Angenehme, als das Nütz liche und Nothwendige, entſpricht mehr den äſthetiſchen Bedürfniſſen des Gemüths, [...]
[...] liche und Nothwendige, entſpricht mehr den äſthetiſchen Bedürfniſſen des Gemüths, und ſcheut die ſtrengen Forderungen des berechnenden kalten Verſtandes. Sie giebt und erzeugt mehr Poeſie als Proſa; ſie iſt überreich an Ergießungen des Herzens, aber in demſelben Verhältniſſe arm an Wiſſenſchaft. So lange wir durch unſere ein Jahrtauſend alten Zuſtände gleichſam wie durch eine chineſiſche Mauer von [...]
[...] mit Gedichten, Novellen und Fabeln nicht zum Ziele gelangen, ſondern daß wir uns der gegebenen Wirklichkeit nähern müſſen und deßhalb auch eine Litteratur brauchen, die mehr denkt als ſchwärmt, mehr nützlich als angenehm, mehr belehrend als unter haltend ſein ſoll. Wie überall, ſo hat ſich auch bei uns die einſeitig idealiſtiſche Richtung bereits überlebt, ſie iſt im Leben ein überwundener Standpunkt und deßhalb muß [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 2, S. 385 1863
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1863
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] gemeinſten Nahrungsmittel die Auſter. Und dieſe iſt heute unterhalb der Inſel Läſſö, alſo in einem Theile des Cattegats und im ganzen Gebiete der Belte und Oſtſee nicht mehr heimiſch. Das Waſſer iſt ihr zu ſüß. Die Herzmuſchel aus den Küchenreſten bildet ſehr dicke und compacte Schalen, dicker und widerſtandsfähiger als jetzt in denſelben Regionen und gerade ſo, wie wir dieſe Muſcheln heute [...]
[...] das Folgende ergab, iſt ebenfalls von Steenſtrup ausgeführt. Die Waldmoore bilden abgerundete Bezirke von nicht großer Ausdehnung, aber von einer Tiefe bis 30 Fuß und mehr. Die erſte Veranlaſſung dieſer Ver tiefungen iſt ſchwer zu erklären. Man findet am Grunde oft erratiſches Geſchiebe ſchwediſchen Urſprungs. Man kann ſich denken, daß große Eisberge mit ihrer [...]
[...] Waldmoore genug ausgedehnt, ſo iſt an ihnen eine innere Torfzone zu unter ſcheiden, die im weſentlichen in ihrer Zuſammenſetzung den Hochmooren entſpricht, doch aber noch Bäume, wenn ſchon mehr ſtrauchig und krüppelhaft, enthält. So kommen Föhren darin vor mit knorrigen Stämmen und äußerſt ſchmalen Jahres ringen, nach denen ſich ihr Alter auf drei- ja ſogar vierhundert Jahre ergiebt. [...]
[...] kommen Föhren darin vor mit knorrigen Stämmen und äußerſt ſchmalen Jahres ringen, nach denen ſich ihr Alter auf drei- ja ſogar vierhundert Jahre ergiebt. Und man trifft in größeren Mooren zwei bis drei Generationen ſolcher mehr hundertjähriger Bäume über einander an, in natürlicher Stellung. In dem Maße, als die eigentlichen Torfmooſe ſich verlieren, treten andere Pflanzen auf, die [...]
[...] allen Küchenanhäufungen beweist, daß überall längs den Küſten ausgedehnte Auſternbänke vorhanden waren. Jetzt bezieht Kopenhagen einen Theil ſeiner Auſtern aus Läſſö. Weiter ſüdlich nach der Oſtſee gedeihen ſie nicht mehr; denn die ſo genannten Holſteiner Auſtern kommen von der Weſtküſte Schleswigs. Mit ihnen wird auch der Petersburger Markt verſorgt. Es müſſen demnach ſeit dem Stein [...]
[...] wird auch der Petersburger Markt verſorgt. Es müſſen demnach ſeit dem Stein alter ſolche Veränderungen in dem Gehalte des Oſtſeewaſſers vor ſich gegangen ſein, daß die Auſter nicht mehr darin leben kann. Wir finden jetzt die Auſter im Mittelmeere, im atlantiſchen Ocean und an vielen Punkten der Nordſee. Das Mittelmeer hat einen Salzgehalt von 37 Theilen auf tauſend; das atlantiſche [...]
[...] noch bei Sebaſtopol Auſtern fortkommen. Die eigentliche Oſtſee und die Belte er reichen aber nirgends einen Salzgehalt von auch nur 1 pët. Sie verhält ſich faſt wie ein Binnenſee. Sie nimmt weit mehr Waſſer auf als verdunſtet, und daher muß weit mehr Waſſer durch Sund und Belte abſtrömen, als eintreten kann. Die Folge davon iſt, daß nach und nach der Salzgehalt der Oſtſee hinausgewaſchen [...]
[...] Dover hin eine beſondere Höhe. Da ſie noch jetzt in dem kurzen ſpitz zulaufenden Buſen von Briſtol 40 Fuß hoch wird, ſo muß ſie in dem weit tiefer einſchnei denden Canale noch weit mehr angeſchwollen ſein. Die Sprengung des Riegels, eine plötzliche Senkung der letzten Brücke trat vielleicht um die Tag- und Nacht gleiche ein, wo die Fluth außergewöhnlich ſich anthürmt, vielleicht in Begleitung [...]
[...] Halbinſel, fehlt alſo gänzlich der Oſtküſte und den däniſchen Inſeln. Das Stein lager folgt allen Unebenheiten des Bodens und bedeckt einen Flächenraum von mehr als 100 Quadratmeilen. [...]
[...] welche, von Weſten kommend, den Sand und Lehm wegſpülte, die Steine aber liegen ließ. Als das Waſſer wieder ruhiger geworden, ſetzte es die aufgewühlte Erde ab, die nun die Steinahl mehr oder minder dick bedeckt, je nachdem die Bewegung mehr oder minder gewaltſam war. Die Flut, welche an Gewaltſamkeit die höchſten geſchichtlich bekannten Springfluten weit hinter ſich zurückließ, kann [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 2, S. 330 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] Schon öfters hatte man davon geſprochen, die jungen Kräfte Tirols in einem Almanach zu verſammeln, welcher dort, wo man bisher, wie Schuler an Flir ſchrieb, mehr dem Nützlichen und Starken als dem Schönen und Wahren einſeitig nachgeſtrebt hatte, das Intereſſe für Litteratur und Kunſt wecken, dann den idealen Zuſammenhang mit Deutſchland vermitteln ſollte. Im Jahre 1828 [...]
[...] in Wahrheit – meine Erzeugniſſe für ungeeignet hielt, zum Vergnügen oder zur Aufregung eines andern ans Licht zu treten. Denn ohne alle Rückſicht auf andere, aus einem gewiſſen Trutz meines Gemüthes entſprungen, ſind ſie mehr wild als ſchön und wohl mehr abſtoßend als anziehend. Es iſt nun zwar ſchon ſeit ziemlicher Zeit das Gefühl der Ruhe, Ordnung und Formſchönheit in mir [...]
[...] damals von zu großen politiſchen und ſocialen Intereſſen aufgewühlt, als daß man dem Erwachen des Lenzes in den Bergen hätte viel Aufmerkſamkeit wid men mögen. Zudem enthielt das Album mehr Gras als Blumen: warum ſollte man mittelmäßige Gedichte leſen, weil ſie von Tirolern waren oder Tirol beſangen? Solche particulariſtiſche Poeſie läuft ſtets Gefahr, daß die Landes [...]
[...] und durch regeneriren wollen, auszeichnet, iſt nebſtbei ein totaler Mangel an wiſſenſchaftlicher Tiefe, daher ſie fortwährend Eier ausgackern, die ſie nimmer mehr zu legen im Stand ſein werden. Als die Schlegel reformatoriſch auf traten, geſellte ſich eine große wiſſenſchaftliche Reife zu ihrer niederſchmetternden Kühnheit, daher hatten auch ihre kritiſchen Bemühungen einen nachhaltigen und [...]
[...] vernarrt,“ noch ſchärfer drückt er ſich im April 1844 aus: „Schon ſeit langer Zeit finde ich in unſerer Anſichten – litterariſchen, religiöſen, philoſophiſchen, politiſchen – keine Sympathie mehr vor, wie ſoll ein freundſchaftliches Band beſtehen, wenn die Intereſſen ſo ſehr von einander abweichen?“ Dazu kamen Verſtimmungen, die aus perſönlichen Verhältniſſen Webers und Streiters ent [...]
[...] als auch“ ſagte, rief er drohend: „entweder oder!“ Man kann ſeiner feſten Geſinnungstüchtigkeit, ſeiner unerſchütterlichen Conſequenz die volle Achtung nicht verſagen, nirgends gilt aber mehr der Spruch: Summum jus, summa saepe injurià! als hier. Schneidig, mit juridiſcher Schärfe beurtheilte er Wort und That; er glaubte ſich dazu berechtigt, weil er im langen harten Kampfe [...]
[...] geſchickt wurde. Hier gerieth er bei dem bekannten Geſangslehrer Tomaſelli in die Geſellſchaft von Schauſpielern, und wurde zum Verdruß des ernſten frommen Vaters mehr und mehr dem Rechtsſtudium entfremdet. Was der Juriſt verlor, gewann freilich der Menſch an allgemeiner Bildung. Zu Wien lernte er Enk kennen, innige Freundſchaft und die Liebe zu dem nämlichen Mädchen, einer [...]
[...] alle von der Cenſur verbotenen Bücher, und er lieh ſie bereitwillig aus, auch an Studenten. Beſonders anregend wirkte Schulers perſönlicher Umgang; jetzt, wo der geiſtige Verkehr zu Innsbruck mehr und mehr verödet, denkt man mit [...]
[...] wortes habe ich fleißig geſammelt und vorbereitet für die Geſchichte von 1809. Mit den handſchriftlichen Quellen ſieht es etwas mager aus, doch habe ich Hoffnung, worüber ich mir nächſtens mehr zu berichten erlauben werde. Ich habe bereits die äußeren Umriſſe aufgezeichnet, demnach dürfte die Geſchichte in vier Bücher zerfallen: 1. Des Kampfes Urſache, Veranlaſſung und Beginn bis [...]
[...] ſpringen, doch die Kutte wegwerfen und aus der Zelle fliehen. Er that es nicht, und daß er es nicht gethan, iſt die Schuld und das Unglück ſeines Lebens. Er iſt übrigens nicht der einzige in ſeinem Elend, wir kennen mehr als einen hochbegabten Prieſter in Tirol, der ſolchen Verhältniſſen erlag. [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 6, S. 737 1865
  • Datum
    Sonntag, 01. Januar 1865
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] ſelbſt Sokrates ſich bei der Aſpaſia von der Philoſophie erholte, wobei nicht ein mal ausgemacht iſt, ob nicht das Umgekehrte der Fall war. Die Satyre traf damals zu und würde trotz der mehr angeſtrebten als voll zogenen Veränderung im Verhältniß der Wiſſenſchaft zum Leben auch heute noch zutreffen, nur hätte Börne dabei, um ſeine Anſicht noch einleuchtender zu machen, [...]
[...] werden, ſondern, was noch ſchwieriger und immer das Kennzeichen einer bedeutenden Perſönlichkeit iſt, die Kleinen und Geringen zu verſtehen. Allein ſein Geiſt war zur Analyſe mehr als zur ſchöpferiſchen Syntheſe geſchaffen, er war ein Kritiker im eminenteſten Sinne dieſes Berufes und war es, wenn nicht auf Grundlage, doch mit unausgeſetzter Hülfe einer ſo ſtupenden Gelehrſamkeit in den ſchwierigſten [...]
[...] ohne Widerſtand gegen den Inhalt, daß Zeugniß geben, daß er „ſelbſt in der Philoſophie ſeiner Schriften ein munterer Geſellſchafter“. Warum wird Leſſing heutzutage nicht mehr genug geleſen? Warum iſt ſein Name ſo viel größer als ſeine – Auflagen ? Apollo und alle neun Muſen mögen die Welt vor den Pedanten ſchützen, vor den autoritätsgläubigen Bewunderungs [...]
[...] zückt zu haben. Unerbittlich, unaufhaltſam legt die Geſchichte in ihrer Entwicklung jeder Generation etwas von dem, was ſie geiſtig genoß, mit in das Grab, und oft iſt nach einer Reihe von Generationen vom ganzen Genuß nichts mehr übrig während ſie ſelbſt, die Geſchichte, nicht auf alles verzichten will und mindeſtens den – Namen bewahrt. Als Beiſpiel dafür können ſogar große Zeitgenoſſen [...]
[...] während ſie ſelbſt, die Geſchichte, nicht auf alles verzichten will und mindeſtens den – Namen bewahrt. Als Beiſpiel dafür können ſogar große Zeitgenoſſen Leſſings ſelbſt dienen. Von Wieland iſt kaum mehr ein Werk in dem Zuſammen hang, in dem es ſich giebt, äſthetiſch zu genießen, wenn auch der denkenden Wahl Einzelnes noch von hºhem Werth erſcheint. Und dem Manne wäre ſchwerlich zu [...]
[...] eine perſönliche Genugthuung bereitet. Leſſing iſt ein unſterblicher Racheengel. Dieſer Antrieb, Leſſing häufiger zu leſen, iſt nun freilich kein ſo edler, wie er aus dem ſachlichen Inhalt der Schriften hervorgehen könnte. Nur um ſo mehr muß es befremden, daß er verhältnißmäßig vernachläſſigt wird; iſt doch die dauernde Beliebtheit eines Autors nur um ſo geſicherter, wenn ſie nicht durchaus auf tugend [...]
[...] abfallen; Unternehmungen von den Principien getragen und mit der reinen Partei loſigkeit gefördert, wie die „Briefe, die neueſte Litteratur betreffend“, giebt es nicht mehr; kurz, es läßt ſich überall erkennen – ohne daß man berechtigt wäre an dieſe fataliſtiſche Nothwendigkeit Vorwürfe zu knüpfen – daß die ſchöne Litteratur der Nation keine Herzensangelegenheit mehr iſt. [...]
[...] dieſe fataliſtiſche Nothwendigkeit Vorwürfe zu knüpfen – daß die ſchöne Litteratur der Nation keine Herzensangelegenheit mehr iſt. Mehr Beſchäftigung mit Leſſing würde den echten Begriff von Kritik, die durch den großen Meiſter zu einer zehnten Muſe geworden war, unſeren Tagen wieder lebendig machen und ſie könnte, wenn nicht mit ſeinem Talente, doch in [...]
[...] deutung eines Duſch oder eines Klotz? Und ſie waren, bevor Leſſing ſie auf die Waage legte, von außerordentlichem Gewicht in Deutſchland, und ohne ihn hätten die modernen Litteraturgeſchichtſchreiber an zwei todten Namen mehr ihre Schminke verſucht, um der Nachwelt zu zeigen, wie viel beſſer die Vorwelt [...]
[...] vorhergegangene Vorleſungen zur Theilnahme an dem Gegenſtande geſtimmt wurde, iſt das Intereſſe an Leſſing nicht als fertig vorauszuſetzen. Die verhältnißmäßige Popularität des großen Mannes beruht heute im Ganzen und Großen nur mehr auf der Bekanntſchaft mit dem Dramatiker und auch dieſem verſchließt ſich nach und nach immer mehr das lebendige Theater. Es iſt darum nützlich, bei einer [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 1, S. 616 1863
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1863
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] unter finden werden, und es um so schwerer auch der besten Unterrichtsanstalt fallen werde, im technischen Fache vorzügliche Erfolge zu erzielen. In jetziger Zeit aber ist mit Mittelmäßigkeiten wenig mehr geholfen und Niemand kann bestreiten, daß gegenwärtig das wahre Bedürfniß nicht sehr viele, fondern verhältnißmäßig nur wenige aber vollkommen theoretisch und praktisch durchgebildete Ingenieure, [...]
[...] fortgeschritten ist, die Wege, die er hierin eingeschlagen hat, nnd wird zn gleicher Thätigkcit angeregt und angeleitet. Zu den Büchern solcher Art gehört das vor liegende, über den Staatshaushalt Badens von einem Manne geschrieben, der mehr als vierzig Jahre demselben gedient, durch vierzehn Jahre ihn geleitet hat, und welches zu den Vorzügen, die wir eben hervorgehoben, eine Klarheit und Durch [...]
[...] stehen kam, die grnndhenlichen Lasten und Zehnten, die Lehcnrechte und die Jagd- und Fischereirechte auf fremden Gründen abgelöst, sind über 34 Mill. Gulden außer ordentliche 'Ausgaben, worunter mehr als um 12 Mill. Gulden für Straßen und Straßeiwerbessermizeu, Flußkorrcktionen, Hafcnanlagcn, neue Gebäude, und mehr als 7 Mill. zur Ausgleichung der Folgen der Revolution von 1849 bestritten [...]
[...] worden. Das Vermögen des Amortisationsfondcs beträgt in verzinslichen Papieren, auf 5 pCt. reduzirt. 8 3 Mill. nebst einem baren Kassebestande von fast 2 Mill., die jährliche Tilgungssumme beträgt bei «00.000 fl., mehr als 3 pCt. der rückzahlbaren Staatsschuld. Der Kredit des Staates ist so gesichert, daß er, ohne Intervention eines Banquiers, auS freier Hand zu 4 pCt. und al pari [...]
[...] 350.000 fl.) abgeschlossen hat, in allen übrigen wurde ein Ueberschuß der Ein nahmen ausgewiesen, so daß von den erwähnten 34 Mill. außerordentlichen Aus gaben mehr als 20 Mill. aus diesen Ueberschüssen bezahlt werden konnten. Als Reserve ist stets ein ausreichender B etriebsfond von etwa 4 Mill. in Geld, Materialien und Aktivresten vorhanden, der zeitweise so anwächst, daß be [...]
[...] Geld, Materialien und Aktivresten vorhanden, der zeitweise so anwächst, daß be deutende Beträge für die laufenden Ausgaben oder den Amortifationssond abgegeben werden können, von 1830 bis 1860 betrugen diese Summen mehr als 8 Mill. Gulden. Der Staat hat ein Eisenbahnnetz, daß 1859 bereits 48 geographische [...]
[...] tionskasse hat 6? Mill. beigetragen und Zins wie Kapitalstilgung sind durch die Überschüsse der Post-, Eisenbahn- und Telegraphenverwaltung bestritten worden, die von 1842 bis 1860 mehr als 26>/z Mill. Gulden betrugen, die Staatskasse selbst wurde nur unbedeutend in Anspruch genommen. Die Staatsdomänen haben sich an Umfang, Beschaffenheit und Ertrag [...]
[...] Veräußerungen 22 Mill. Gulden bei den verschiedenen Schuldentilgungsionden. Der Bestand der Staatsforste beträgt 244.000 Morgen, um 2700 Mor gen mehr als 1834, obgleich viele außer dem Komplex der Waldwirthschaft liegende Parzellen hintangegeben und durch Abtretung von 6235 Morgen den Berechtigten die auf den Forsten ruhenden Dienstbarkeiten abgelöst wurden. Der Werth der [...]
[...] hat (1836 war er nur 1,470.000 fl.), für 1860 nur 2,740.000 fl. oder nahezu 2 fl. für den Kopf der Bevölkerung, während er z. B. in Preußen 70 Mil lionen Gulden oder 3 fl. 47 kr. für den Kopf, also um nahe 89 pCt. mehr er reicht hat. Durch die Hervorhebung der Lichtseiten des badischen Staatshaushaltes find [...]
[...] denen es versehen sein soll, stets erst einige Monate nach Beginn der Budgetperiode vorgelegt und genehmigt werden, so daß wenigstens für das erste Jahr seiner zwei jährigen Dauer die Vorlage wenig mehr als eine leere Formalität wird. Wir könnten endlich auch die Art der Umlage der Gewerbe-, der Wein- und Brannt» [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 1, S. 609 1863
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1863
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 8
[...] Besserung der öffentlichen Zustände erwarteten und welche, häusig auch in Vor urteilen befangen, die Gymnasien, als den Anforderungen der neuen Zeit nicht mehr entsprechend, nur sehr gering schätzen. Ungeachtet der Neuheit der Realschulen und ungeachtet der unvermeidlichen Ucbelstände, welche mit der Auswahl einer plötz lich in so außerordentlichem Maße erforderlichen Lehrkraft nothwendig verbunden [...]
[...] kein Interesse, keinen regen Eifer und keine frische Kraft mehr für diese Gegen stände in die technische Lehranstalt mitbrachten, in welcher das eigentliche und strenge Studium derselben erst beginnen sollte. Dieselbe Erscheinung zeigte sich [...]
[...] abnorm es ist, die Baukunst Schülern von dreizehn bis vierzehn Jahren vorzu tragen, welche dann in den drei folgenden Klassen der Realschule kein weiteres Wort mehr über diesen, doch nur für den gereiften jungen Mann bestimmten Lehr gegenstand zu hören bekommen, den man sogar in die letzten Jahrgänge der Technik zu verlegen für zweckmäßig erachtet. [...]
[...] jenigen, welche ihre Studien am Gymnasium uns an der Universität zurücklegten, in den Schatten gestellt zu sehen, verstärkt sich bei allen begabteren und sich selbst richtig beurthcilcnden Technikern mehr und mehr. Man hört von diesen nicht selten die Ansicht aussprechen, daß ein großer Theil des Wissens, welches sie an der Realschule sich erworben haben, während ihrer späteren technischen Studien nur von [...]
[...] Gedächtnisses und der Nachahmung, hauptfächlich also mit dem Erlernen von Sprachen, der Geschichte, naturhistorischer Disziplinen, mit Zeichnen u. s. w. und wendet sich erst gegen daö achtzehnte Lebensjahr hin mehr und mehr der Ver- standesthätigkeit zu. Wie sehr diese von aller Welt anerkannte Thatsache bei der Einrichtung unseres Ncalschulwesens unberücksichtigt geblieben ist, braucht nicht mehr [...]
[...] schul en trocken gelegt, die Gymnasien dagegen überfüllt werden, es werde gar ein Mangel an Technikern entstehen, oder es liege in der Tendenz jenes Vorschlages, die lateinischen Schulen noch mehr in die Höhe zu bringen und die jungen Leute zum Studium der alten Sprachen zu zwingen, die man doch im praktischen Leben nicht mehr brauchen könne u. dgl. m. [...]
[...] die Vorbedingungen, von welchen die Ertheilung eines erfolgreichen technischen Unterrichtes abhängt. Wer will behaupten, daß es einem, und selbst zwei Profes soren mit ihren Assistenten möglich sei, fünfzig und noch mehr Schülern in einem praktischen Gegenstande, wie z. B. im Hochbau, Maschinenbau, Wasser- und Straßen bau, den konstruktiven Unterricht, der eine so große Hauptsache ist, gleichzeitig und [...]
[...] angemessene Verwendung finden können, für eine andere nützliche Beschäftigung, insbesondere für den Gewerbestand und die Industrie, in der Regel verloren gehen! Gibt es also bei uns schon längst nicht nur keinen Mangel mehr an Solchen, die alle technischen Studien durchlaufen haben, sondern besteht darin seit Jahren [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 4, S. 1198 1864
  • Datum
    Freitag, 01. Januar 1864
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] nachweiſen. Was ihm aber durchaus angehört, iſt jener berühmte, fatal meckernde unanſtändige Rhythmus“ u. ſ. w. Aerger können doch Beurtheiler nicht leicht gegen einander laufen! Wenn nun aber Schumann im kleinen Finger mehr Muſik und mehr richtiges Verſtändniß dafür hatte, als Fetis mit all ſeiner aus allen mög lichen Scharteken aller Jahrhunderte zuſammengeleſenen Gelehrſamkeit im ganzen [...]
[...] verglichen. Was aber der haſſendſte Feind wird zugeſtehen müſſen: Meyerbeer zeigt überall eine Eigenſchaft, die heutzutage mehr und mehr unter die Deſiderata zu gehören anfängt – die Sicherheit einer ernſten, gründlichen Schulung und Durch bildung, die er aus ſeinen Lehrjahren bei Abbé Vogler als unſchätzbare Mitgift [...]
[...] Die ſichere Meiſterſchaft, die in Meyerbeers Partituren aus jeder Note ſpricht, er wirbt man nicht im Traume, auch nicht durch „hochgetriebene Inſpirationen“, und hier iſt wahrlich unendlich mehr als das „glänzende Appretirtalent“, welches Schumann Meyerbeer zugeſteht. Man findet bei Meyerbeer, wie bei jedem Meiſter, große muſikaliſche Kühnheiten (mitunter vielleicht mißglückte), aber keine einzige [...]
[...] heiperiſchen Partitur Meyerbeers. Unbegreiflich, daß ihn nicht der Genius zupfte, als er dieſe Nummer niederſchrieb, die übrigens nichts italiſches, ſondern den rich tigſten deutſchen Gaſſenhauerzug hat und deſto unleidlicher wirkt, je mehr die triviale Melodie aufgeſtutzt und von Coloratur umſchnörkelt iſt. So Glänzendes die italieniſche Zeit geboten – der wahre, echte Meyerbeer zeigte ſich erſt im [...]
[...] lobte Figur Marcells iſt denn doch in ſehr grober Holzſchnittmanier gezeichnet, und die ungehobelte Biederkeit dieſes Ehrenmannes faſt nur durch rumpelnde Contrabäſſe charakteriſirt. Meyerbeer malt mehr im Ganzen und Großen. Der vierte Act der „Hugenotten“, die Würfelſeene im „Robert“ mit der ganzen Stei gerung eines bis zum Wahnſinn erhitzten Spieleifers bedürfen keines Lobes, ſie [...]
[...] ſo willig finden lieb, wie früher, das viele unleidlich Ueberſpannte, auf die Spitze Getriebene in dieſer Partitur, welche trotz der maſſenhaften Lobpoſaunerei den Er folg ihrer Vorgängerinnen nicht mehr zu erringen vermochte. Einzelne Schönheiten, eine echt dramatiſche Anlage des erſten Actes könnte nur bare Ungerechtigkeit weg läugnen. Wenig erfreulich iſt auch der „Nordſtern“. Das Concert des Soprans [...]
[...] einander blaſen und ſchmettern, iſt ein unfruchtbares Kunſtſtück, die Wirkung grenzt ganz nahe an ein Charivari. Ueber die „Wallfahrt nach Ploërmel“ iſt gar nichts mehr zu ſagen. Hart hinter dieſer Partitur liegt die Stelle, wo die muſikaliſche Welt mit Brettern vernagelt iſt. Noch wäre die Muſik zu „Struenſee“ zu nennen – eines der glänzendſten [...]
[...] wieder ins Leben rufen will. An die Stelle der Heiligen der Kirche drängen ſich die Götter Griechenlands, die Helden des Heidenthums, die Kirchentonarten weichen mehr und mehr der modernen Tonolität, an die Stelle der Polyphonie tritt die Monodie, an die Stelle des Cantus Firmus die ungebundene melodiſch-declama toriſche Invention, an die Stelle der Miſſa und Motette die Oper. Jacopo Peri, [...]
[...] Wohin das alles führt, wer kann es ſagen? Daß eine Steigerung und Po tenzirung nicht mehr möglich iſt, dürfte ſchwerlich zu beſtreiten ſein. Einzelne Ta lente beginnen Verſuche zu machen, zum Einfacheren, Gemäßigteren zurückzukehren, wie Mar Bruch in ſeiner „Loreley“, die, an zum Theile überraſchenden Schönheiten [...]
[...] lente beginnen Verſuche zu machen, zum Einfacheren, Gemäßigteren zurückzukehren, wie Mar Bruch in ſeiner „Loreley“, die, an zum Theile überraſchenden Schönheiten reich, mehr Beachtung verdient, als ihr bisher zu Theil geworden. Das iſt nun freilich eine vereinzelte Erſcheinung. Aber dieſes in gewiſſem Sinne anſpruchsloſe Werk enthält eine bedeutende Lehre – die Lehre, daß auf einem redlichen Stre [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 5, S. 656 1865
  • Datum
    Sonntag, 01. Januar 1865
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 8
[...] Mittelalter war, ein Gegenſtand romantiſcher Sehnſucht und Schwärmerei, das iſt für dieſelben Köpfe heutzutage – die Poſtkutſche. Sie können es nicht verſchmer zen, daß ſie nicht mehr Stunden, ehrwürdig feierlich dahinſchleichende Stunden mit einer Fahrt vertrödeln können, die heute von wenigen frivolen Minuten abgethan wird; daß ſie nicht mehr von einem ſo wackern alten Kaſten lahm gefahren und [...]
[...] einer Fahrt vertrödeln können, die heute von wenigen frivolen Minuten abgethan wird; daß ſie nicht mehr von einem ſo wackern alten Kaſten lahm gefahren und nicht mehr von dicken Wirthen mit grünen Sammtkäppchen höchſt gemüthvoll, ſondern von mageren Kellnern mit rückwärts geſcheiteltem Haare ganz ungemüth lich geprellt werden. [...]
[...] Unterſchied zwiſchen Poſtkutſche und Eilzug jetzt täglich und ſtündlich in der Menſchheit fühlbar macht und wie, während jene einfacheren, contemplativen Zu ſtände nicht mehr vorkommen werden, eine weſentliche Umgeſtaltung im Denken und Fühlen der Maſſen die unausbleibliche Folge iſt. Eine ſolche Bemerkung mag der Leſer im Stillen weiter ſpinnen, ſie wird ihn nicht dahin führen, die Ver [...]
[...] ſtuhl herbeiholt, um darin mit geſchloſſenen Augen von einer abgethanen Vergan genheit zu träumen, als ob ſie noch lebendig wäre. Mögen die Träume auch komiſch ſein, der Träumer iſt es jedenfalls noch viel mehr, und es dürfte leicht geſchehen, daß die unfreiwillige Komik des Autors die beabſichtigte ſeines Buches aufhebt. - [...]
[...] die Variationen über dieſes Thema knüpfen ſich ſolche über die geringe Pietät in der Erhaltung alter Möbel und Einrichtungsſtücke aller Art, welche aus den Pa läſten und Schlöſſern immer mehr verſchwinden. Daran ſchließen ſich Klagen über den zerſtörenden Einfluß der Politik auf die ſchöne Litteratur und endlich über moderne Hotels und über das moderne Reiſen mit der unvermeidlichen Sehnſucht [...]
[...] keit entrückt ſein, ihm nicht einmal mit der Erfüllung jenes beſcheidenen Wunſches mehr dienen zu können? Das iſt der Punkt, an dem man erkennen kann, wie dieſe Rückwärtsgekehr ten, die doch deßhalb noch immer keine Propheten ſind, ſelber zum Gegenſtand [...]
[...] kalte, moderne Regel-de-Tri-Leben . . . wohl uns, wenn wir einſt ruhen und das langweilige Rechnenerempel des modernen Lebens nicht mehr mitzurechnen brauchen!“ [...]
[...] ſetzen, wie ſie der feine Geſchmack fordert, ſondern nur nach dem Verhältniß zu prüfen, in welchem dieſe Art von Unterhaltung zur Geſittung und geiſtigen Ent wicklung der Maſſen ſteht, die ſolchen Zeitvertreib nun einmal nicht mehr entbeh ren können. Allein auch dieſer Geſichtspunkt trifft hie und da wunderbar zuſammen mit [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 2, S. 309 1872
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1872
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
Anzahl der Treffer: 10
[...] gebildeter Volkswirthſchaft alle Producenten, denn hier iſt der Tauſchwerth faſt ausſchließlich das Mittel, um Gebrauchswerth zu erlangen. Der Productions oder Werthbildungsproceß ſollte nun nach Marx Anſichten nichts mehr und nichts weniger ſein, als der Arbeitsproceß ſelbſt, der Capitaliſt aber, ſagt Marx, theilt dieſen einen Proceß zu ſeinem Vortheil in zwei, in einen Arbeits [...]
[...] möglich. Eine ſolche Differenz aber zwiſchen dem Kaufpreis der Arbeit und der Summe ihrer Verwerthung iſt gar nicht anders zu erreichen, als wenn die Arbeitskraft mehr Producte erzeugt als zur Erſetzung des Kaufpreiſes, d. i. des Arbeitslohnes nothwendig iſt. Die verlängerte Dauer des Arbeitsproceſſes über den Punkt, wo der vom Capital gezahlte Werth der Arbeitskraft durch ein [...]
[...] Product. Durch das bloße quantitative Zuſetzen von Arbeit wird neuer Werth angeſetzt, durch die Qualität der zugeſetzten Arbeit werden die alten Werthe der Productionsmittel im Product erhalten. Je mehr nothwendige Arbeitszeit des Spinners auf dasſelbe Quantum Arbeit geht, deſto größer der Neuwerth; je mehr Baumwolle aber in derſelben Arbeitszeit verſponnen wird, deſto größer [...]
[...] niemals einen Neuwerth zu, erſt wenn ſie dieſer Verausgabung ihrer Arbeits kraft die ſpecifiſch nützliche Form des Strickens gibt, fertigt ſie den Strumpf, der mehr Werth enthält als das Garn. Nur in ihre concreten, ſpecifiſch nütz lichen Form alſo kann die Arbeit Werth zuſetzen, in ihrer Abſtraction iſt ſie ein Unding, weder innerhalb noch außerhalb des Productionsproceſſes vor [...]
[...] ſeiner Arbeitskraft nothwendigen Arbeitszeit hinausſchanzt, koſtet ihm zwar Arbeit, bildet aber keinen Werth für ihn, ſondern Mehrwerth, der den Capita liſten mit allem Reiz einer Schöpfung aus nichts anlacht, Surplusarbeit, Mehr arbeit. So entſcheidend es für die Erkennung des Werths überhaupt iſt, ihn als bloße Gewinnung von Arbeitszeit, als bloß vergegenſtändlichte Arbeit zu [...]
[...] als bloße Gewinnung von Arbeitszeit, als bloß vergegenſtändlichte Arbeit zu erfaſſen, ſo entſcheidend iſt es für die Erkenntniß des Mehrwerths, ihn als bloße Gewinnung von Surplusarbeitszeit, als bloß vergegenſtändlichte Mehr [...]
[...] das beſtreitet niemand – wenigſtens ihren eigenen Werth auf dasſelbe über tragen. Soll Arbeit gekauft werden, ſo muß ſie in dem Product wenigſtens etwas mehr Werth erzeugen, als der Kaufpreis beträgt, ſonſt hört das Kaufen auf. Die Erzeugung eines Mehrwerths iſt alſo eine eben ſo nothwendige Bedingung für die Erhaltung der freien Arbeitskraft, wie für die Fortſetzung der Produc [...]
[...] werthung eingetreten iſt, eine ganze Reihe neuer Producte gefertigt, die wieder auf ihre Verwerthung warten. Bei veränderten Verhältniſſen und Bedingun gen verwerthet ſich alſo die Arbeitskraft ſchneller oder langſamer, mehr oder weniger, und der Wechſel dieſer Umſtände macht es unmöglich, einen allgemein gültigen Satz für die „nothwendige“ Arbeitszeit aufzuſtellen. - [...]
[...] Verhältniß ändert, ſo verändert ſich der Werth, und dies Verhältniß wird verändert ſowohl durch eine Veränderung des Wirthſchaftsmittels wie der Wirthſchaft. Jedes Wirthſchaftsmittel kann deßhalb Mehr- oder Minderwerth erlangen je nach der Art der Veränderung in dieſem Verhältniß. Durch die Arbeit wird eine Veränderung veranlaßt, wenn ſie das Wirthſchaftsmittel in [...]
[...] durch das Capital erzeugten Rate des Mehrwerths. Nennen wir die Geſammt rate des Mehrwerths m, die Verwerthungsſumme des Products w, die Arbeit, das „variable Capital“ v, das „conſtante“ Capital c, die Rate des Mehr werths von dieſem mc, von jenem mv, ſo iſt m = w – (v + c), mc = m – mv und mv = m – mc. – Unläugbar iſt, daß eben nur in der [...]
Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft und KunstBd. 1, S. 170 1863
  • Datum
    Donnerstag, 01. Januar 1863
  • Erschienen
    Wien
  • Verbreitungsort(e)
    Wien
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[...] führbar war, beigefügt, während zuweilen eine Nachricht über die Anwendung des Sprüchwortcs dem Verständnisse zu Hilfe kommt. Das Werk, dessen erste Lieferung uns vorliegt, ist die Frucht von mehr als dreißigjähriger Arbeit und wird den gesammten hochdeutschen und mundartlichen Sprüchwörtervorrath (schätzungsweise mehr als 80.000 Sprüchwörter) in Verbin [...]
[...] ausgebeutet hat, wie Johann Agricola, Sebastian Frank, Sebastian Brandt, Geiler von Kaifersberg, Thomas Mnrner, Johann Fischart u. A. noch so hoch ange schlagen werden, so hat doch ein Sprüchwort deßbalb nicht mehr Werth, weil eS etwa im 13. Jahrhundert entstanden und von Agricola aufgeführt, als wenn es erst dem Volksmunde des 19. Jahrhunderts entnommen worden ist. Der Volks [...]
[...] urkräftigen Triebe entfaltete. — In dem Hochthale, welches von St. Sigismund über Haggen nach Kühtei hinaufzieht und durch welches der Saumweg aus dem Selrainer Thal in das Oetzthal hinüberführt, fand ich an den Gehängen nur mehr unzählige alte Strünke abgeholzter Arven aus dem niederen Buschwerk von Heidel beeren, Haiderich und Alpenrosen emporragen, und man könnte meinen, Seidel [...]
[...] und das Joch, welches in Norden von Kühtei seinen Scheitel erhebt, den Namen Birkkogel. Jetzt ist in dem Thale kein Zirmbaum' und auf dem Kogel keine Birke mehr zu finden. Der Rücken, welcher die Wasserscheide ober Haggen nach Süden umrandet, wird die Hirscheben geheißen, und noch zu Herzog Sigismunds Zeiten, soll es hier von edlem Hochwild gewimmelt haben. Jetzt mühten dort die Hirsche [...]
[...] umrandet, wird die Hirscheben geheißen, und noch zu Herzog Sigismunds Zeiten, soll es hier von edlem Hochwild gewimmelt haben. Jetzt mühten dort die Hirsche erfrieren; denn nur mehr vereinzelte grünende Ai-ven ragen dort neben den dürren abgeholzten bleichen Strünken aus dem niederen Buschwerke empor. Stundenweite Bergflanken, die dort mit Arvenwäldern bedeckt waren, sind jetzt trostlose unbenutzte [...]
[...] Ueberall hörte ich die Bauern und Senner bittere Klagen über die Ver schlechterung von Wald und Weideland führen. Der Wald verdorre an seiner oberen Grenze, die Alpenweiden vertrocknen und liefern nirgends mehr den Ertrag ver gangener Jahre, Lawinen werden von Jahr zu Jahr häufiger, und allerwärts bilden sich Erdabrisse und Mnhren, welche Mähder und Almen versanden und zu Grunde [...]