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Suchbegriff: Stoffels

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Fürther Tagblatt. Sonntagsblatt : Erzähler zum Fürther Tagblatt (Fürther Tagblatt)Sonntagsblatt 030 1849
  • Datum
    Montag, 01. Januar 1849
  • Erschienen
    Fürth
  • Verbreitungsort(e)
    Fürth 〈Bayern〉
Anzahl der Treffer: 10
[...] mag es ſich denn auch erklären, daß mir die nachfolgende Geſchichte erkleckliche Luſt bereitete, als ſie mir mein Vetter Stoffel erzählte. Dieſer Vetter Stoffel wohnt zu Cröv an der Moſel und er verdient's, daß ich ſeiner ge [...]
[...] gewählt ſein willſt, laſſen dich auch andre Leute in Ruhe! Mein Vetter Stoffel iſt der Stiefſohn der Schwägerin der Frau meines Onkels Peter. Wenn auch die Verwandtſchaft etwas weitläufig [...]
[...] das Vaterland treu erfüllten einſchließlich des Ererzirens und Wachedienſtes. Schon damals lernte ich meinen Vetter Stoffel als einen ge müthlichen Erzähler kennen und manche lang weilige Wache kürzte er, und die Wach' raus! [...]
[...] ſtarker Salzverbrauch an der Moſel ſein! – Am Ende ſind die Weiber ſchuld! Um wieder auf meinen Vetter Stoffel zu kommen, ſo ſchied er ein Jahr früher aus der Kaſerne, weil er ein Jahr früher eingetreten [...]
[...] bravſte und reichſte Mädchen in Cröv und der Stoffel ſei kein Narr geweſen. Nach einem Jahr ſagte ich auch dem Dienſt Valet, aber meiner harrte kein Liebchen, ſondern [...]
[...] vertheilt, dachte ich mit Wehmuth, wenn ich am . Meß- oder Schreibtiſch ſaß und in Gedanken die Moſel hinauf reiſte zu Stoffel und Ann lieschen. Dabei blieb's, bis Anno 1847 der Stoffel mir ſagen ließ: Komm, Kamerad und [...]
[...] daß ich endlich Eröv erreichte an einem ſchönen Samſtag im Anfang Juni. Als ich in Stoffels Haus trat, das mir ein Büblein zeigte, kam mir ein nettes, blühen des Frauchen entgegen, der ich mich kurz als [...]
[...] Vetter vorſtellte und nach Landesbrauch die blühenden Lippen küßte. Was wird ſich Stoffel freuen! rief ſie aus, und das Erröthen machte ſie noch ſchöner. Wo iſt er denn? war meine Frage und die Antwort: [...]
[...] im Garten! Sie führte mich durch das ſaubere Haus in einen ſchönen großen Garten, wo Stoffel, ſeine Pfeife ſchmauchend, bei einem anſehnlichen Kruge von des Tages Laſt und Mühen aus [...]
[...] du auch noch gern Geſchichtchen erzählen wie ſellmals*), als du auf der Pritſche lagſt? fragte Stoffel lachend, ſo will ich dir morgen eine von dem Kloſter da oben erzählen, die ſo recht nach deiner Liebhaberei iſt. [...]
Neue Didaskalia (Pfälzer)Neue Didaskalia 01.05.1864
  • Datum
    Sonntag, 01. Mai 1864
  • Erschienen
    Kusel
  • Verbreitungsort(e)
    Kusel
Anzahl der Treffer: 10
[...] Wer ihn aber genauer beobachtete, konnte es wahrnehmen, daß zwei Perſonen ihn beſonders feſſelten, ohne daß ſie ihn ſehen konnten. Es war Stoffel und ſein Sohn. Jetzt rief der Syndik den Namen der Gemeinde, zu der ſie gehörten, und Stoffel faßte ſeines Sohnes Hand. Ton [...]
[...] hielt ihm die Nummer hin und ſagte: Ich bin zu den Dra gonern geſchrieben! Da hielt Stoffel beide Hände vor ſein Angeſicht und weinte bitterlich, weinte laut. Jakob faßte ſeine Hand und ſagte: Vater, ſeid ein Mann ! Es iſt Gottes Wille ſo. Faßt [...]
[...] ſtehenden hervorgebracht. Nur bei einem ließ er ſich nicht verdrängen. Ludwig hatte nie den alten Stoffel weinen ſehen. Er glaubte ihm ſo viel Gefühl nie zutrauen zu dürfen und hier trat das Vaterherz zum erſtenmal hinter dem Geldſack und dem Bau [...]
[...] Er blickte in die Stube. Da lehnte Ammichen das thrä nenmüthe Haupt auf den Tiſch. Die Mutter ſaß bleich, wie eine Leiche an der Wand. Stoffel lehnte im Seſſel vom Schmerze niedergedrückt. Jakob ſah er nicht; aber Nachba ren und Freunde ſtanden theilnehmend bei den Gebeugten. [...]
[...] mit großer Spannung erwarte:e. Als er ihm Jakob's Schick ſal, das tiefe Leid der Familie geſchildert hatte, ſagte Lips: Der Stoffel dauert mich nicht, wohl aber Ammicheu und , vorzüglich Eva. Was muß das treue Mutterherz leiden, wenn es ſein Kind zur Schlachtbank ſchleppen ſiebt! [...]
[...] Antwortet mir treulich, ich will Euch einige Fragen ſtellen. Tuu's, ſaate Bender. Glaubt Ihr, daß Stoffel jemals einwillige, daß Am michen meine Frau werde ? Mein Lebtag nicht, Ludwia, ſagte Bender. Du willſt [...]
[...] Es iſt genug, ſagte Ludwig. Daſſelbe glaub' ich auch; aber bmitet ihr dafür, Bendersvetter, fuhr er fort, daß der Stoffel einen Einſteher bez ble ? Woher den nehmen und nicht ſtehlen ? fragte Bender zurück. - [...]
[...] Wen meinſt du denn? fragte Bender neugierig. Mich ſelber! ſagte Ludwig. Was hab' ich zu boffen hier? Sagtet Ihr nicht ſelbſt, Stoffel würde es nie zuge ben, daß Ammichen meine Fran würde? Nein, da mag ich nicht leben ! Ich weiß es wohl, daß weit und breit kein Ein [...]
[...] Das iſt das End' vom Liede! Gag Am andern Tage ſaßen Stoffel's nach dem Mittageſſen in ihrer Stube. Die Betrübniß war ſo groß, daß ſelbſt die [...]
[...] kein Fehlerchen erbſengroß an ſeinem Leibe! Wär' er ſcheel, wie Jochem's Andres, oder – Stoffel, ſchweig mit deinen frevelhaften Reden; rief Eva, die es nicht mehr hören konnte. Gib Acht, daß er dir als Krüppel beim kommt zur Strafe deines Fevels! [...]
Augsburger Sonntagsblatt (Augsburger Postzeitung)Augsburger Sonntagsblatt 13.10.1878
  • Datum
    Sonntag, 13. Oktober 1878
  • Erschienen
    Augsburg
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Eine alte Volksſage, neu erzählt von H. Schmuck. (Fortſetzung.) Und der Stoffel bemühte ſich, den engen Amtsrock an den Leib zu bringen, und die ebenſo gefertigten, uralten Amtsſtiefel anzuziehen, was ihm aber der Vorſtand dieß mal, in Rückſicht auf die ungünſtigen und ſchreienden Zeitumſtände, gnädigſt erließ. [...]
[...] in Schlafrock und Pelzmütze, an der Hausthüre. Faſt aber wäre er wieder rückfällig geworden und in ſeine ſichere Zufluchtsſtätte geflohen, als er den Ungar ſo ſchaurig durch die Nacht ſchnarchen hörte, hätte nicht der Stoffel, deſſen ſchwierige Aufgabe jetzt glänzend gelöſt war, ſich ſeiner Beute ſofort bemächtigt, und ſie im Triumph in die Rathsſitzung geſchleppt. Dort fanden die Beiden die übrigen weiſen Mitglieder bereits [...]
[...] „So ſprecht denn, Meiſter!“ „Man mag einen Boten an den Kaiſer ſchicken, und ihm unſere gegenwärtige Noth vermelden. Er wird ſeine treuen Lauinger nicht den Händen eines Heiden preisgeben.“ – Wie der Stoffel, der bisher in äußerſter Demuth hinter dem Stuhle des geſtrengen Schulzen verharrt war, das hörte, ſenkte er die Ohren wie ein Eſelein, welches erboſt iſt über die ungebührliche Laſt, die man ihm [...]
[...] Da wandte ſich der Schulz um, hieß den Niedergeſchlagenen aus ſeiner beſcheidenen Verborgenheit vor ſein Angeſicht treten, und machte ihn förmlich und feierlich mit dem hohen Willen des Rathes bekannt. Der Stoffel nahm's hin, wie einer, dem man den gebrochenen Stab vor die Füße geworfen hat. Einwendungen durfte er nicht machen, wollte er ſich nicht der Gefahr des völligen Hungertodes ausſetzen. So war man alſo [...]
[...] raſcnden Schulz. Die ſchöngefleckte Zipfelhaube iſt kerzengerade emporgerichtet, wie ein drohender Komet; offenbar ein Zeichen größter Mißſtimmung und Unbehaglichkeit. Er ſteht wieder genau in der Mitte der Stube. Stoffel hat den Amtsſtuhl und die Amts bänke wieder in die vorige Ordnung gebracht, und ſich dann wieder in möglichſter Ent fernung an der Thürpfoſte aufgepflanzt. Eine qualvolle Pauſe entſteht. Endlich wirft [...]
[...] bänke wieder in die vorige Ordnung gebracht, und ſich dann wieder in möglichſter Ent fernung an der Thürpfoſte aufgepflanzt. Eine qualvolle Pauſe entſteht. Endlich wirft der Schulz einen Blick auf Stoffel, aber einen Blick, – einen unſäglichen Blick. Wer möchte dieſen Blick beſchreiben? Grimm, Stolz, Verachtung, gekränkter Ehrgeiz ſpiegeln ſich in dieſem Blicke; Stoffel aber lieſt darin noch etwas Beſonderes; denn er hat die [...]
[...] Augen in ſchmerzlicher Reſignation niedergeſchlagen, und iſt im Begriff, vor außerordent licher Leerheit des Magens umzuſinken. Da donnert es abermal in furchtbarem Tone: „Stoffel, Stoffel!“ „„Ja, Herr!““ „Stoffel, wer iſt der Geſcheideſte in der Gemeinde?“ [...]
[...] „Allerdings.“ „Niemand wagt mir zu widerſprechen, und doch hat mir der Schmied wider ſprochen – für dieſe Lüge, Stoffel, mußt du geſtraft werden. Du wirſt dich alſo aller überflüſſigen Belaſtung mit leiblicher Nahrung enthalten.“ „Aber bedenkt doch, Herr! – – –“ [...]
[...] „Aber, Herr, erinnert euch an euer Verſprechen.“ „„Was ich geſagt habe, das habe ich geſagt. –““ Und der Stoffel quälte ſich abermals, den engen Amtsrock und die ebenſo ge fertigten uralten Amtsſtiefel anzuziehen; dießmal aber wurde ihm dieſe Pein nicht nur nicht erlaſſen, ſondern es kam dazu auch noch die, ebenfalls vom Schulzen erfundene, [...]
[...] deutenden Nachtheil, daß er mit aller Mühe nicht weiter als bis an die Ohrenſpitzen des Rappen ſehen konnte, was ihm auf dieſer mißliebigen Reiſe nicht wenig Unannehm lichkeiten zuzog. Für dieſe großartige Erfindung mag übrigens in Bezug auf Stoffel noch erwähnt werden, daß beſagter Schild ihn vor anderen gefährlichen Schildern ſchützte, nach welchen er ſtets bei Gelegenheit rechts und links zu ſchielen gewohnt war. – [...]
Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung (Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land)Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags-Unterhaltung 18.04.1875
  • Datum
    Sonntag, 18. April 1875
  • Erschienen
    Amberg
  • Verbreitungsort(e)
    Amberg
Anzahl der Treffer: 6
[...] verzehrte. So zogen die Hüter des Geſetzes, die Rächer des Wildfrevels dahin – und wehe dem armen Opfer, das ihnen verfallen war! - Und wirklich kam gleich darauf der unglückliche Stoffel rückwärts auf Händen und Füßen langſam hervorgekrochen. Allenthalben mit Schmutz und Spinnweben bedeckt, ſtand [...]
[...] er nun auf und präſentirte ſich der erſtaunten Verſammlung. Er wollte ſich ents ſchuldigen, aber der erboſte Metzger ließ ihn nicht zu Worte kommen. Mit einem derben Fluche packte er den Stoffel beim Kragen und wollte ihn durch kräftiges Schütteln vollends ganz ins irdiſche Daſein zurückrufen, als übereinſtimmend die beiden Jagd pächter riefen: „Halloh! Da iſt auch der Haſe!“ [...]
[...] „Wo? Wo? Wo?“ fragte Alles neugierig. „Hier!“ erklärten Schulze und Müller, welche dabei wüthend auf den zitternden Stoffel zuſprangen, die bei ſeinem Halſe hervorragenden hinteren Läufe des Haſen ergriffen und mit gewaltigen Riſſen denſelben von ſeiner verbergenden Hülle befreiten. Stoffel wäre unfehlbar dabei nach rückwärts gefallen, wenn ihn nicht der beleidigte [...]
[...] Metzger im kritiſchen Momente gerade nach rückwärts hätte werfen wollen, um die gekränkte Hausehre an ihm fühlbar zu rächen. Durch dieſe divergirenden Kräfte wurde die Schnur glücklicherweiſe zerriſſen und der arme Stoffel endlich von dem unglück ſeligen Haſen befreit. Dem Bürgermeiſter war es bei dem Anblicke ſeines Stoffels ſehr unheimlich zu [...]
[...] Da lag nun das lange geſuchte corpus delicti des dem Metzgermeiſter zur Laſt gelegten Vergehens und Alles ſah geſpannt bald auf den Haſen, bald auf den wuth ſchnaubenden Huber, der im höchſten Zorne dem unglücklichen Stoffel drohend befahl, augenblicklich zu geſtehen, wie er zu dem Haſen gekommen ſei. Hier half kein Leugnen mehr – der arme Stoffel mußte Alles geſtehen. Die Schande des Bürgermeiſters [...]
[...] ſchloſſen Kehrt und fing an zu laufen; aber unmittelbar unter der Hausthüre traf ihn noch der von den Händen des gekränkten Huber wuchtig geſchleuderte Haſe empfindlich auf den Rücken, ſo daß er faſt zuſammengebrochen wäre. Auch Stoffel empfahl ſich ſofort, ohne langen Abſchied zu nehmen, denn er mochte nicht mit Unrecht befürchten, bei längerem Verweilen unangenehme Andenken auf ſeiner empfindlichen Kehrſeite mit [...]
Nürnberger Beobachter14.02.1857
  • Datum
    Samstag, 14. Februar 1857
  • Erschienen
    Nürnberg
  • Verbreitungsort(e)
    Nürnberg
Anzahl der Treffer: 9
[...] In Stoffel's Hauſe war viel Leid und Trauer und doch auch wieder viele Freude, daß Jacob geblieben war; aber der dreie Gedanken waren allewege bei dem Fernen, der die ſchwere [...]
[...] Er kannte ihre Erklärung, aber auch ihre Feſtigkeit nnd Ent ſchiedenheit. Jacob arbeitete fleißig und es war Stoffel ein wahres Vergnügen, daß ihm des Sohnes Fleiß den Knechtslohn für dieſes Jahr erſparte. Zu ſeinem Aerger ging Jacob jetzt ohne [...]
[...] häusliche und Familienleben Stoffel's ein Riß gekommen, der ſich nicht mehr ganz ausfüllen ließ. Ein Gedanke nagte aber mehr an Stoffel's Seele als all' [...]
[...] Regimenter gemacht, auszufüllen. Es ging ja Nothan Mann. Nachbar Bender äußerte oft große Beſorgniß wegen Jacab’s, und Stoffel zitterte vor dem Gedanken, daß er das ſchwere Geld würde bezahlen müſſen und ihm dann am Ende Jacob doch noch könnte genommen werden. - - - - [...]
[...] ſittige Bärbelchen geheirathet hätte. Die Stunde ſchien ihm günſtig, einmal unter vier Augen, wo alle Bauerndiplomatie am Ende war, dem Stoffel klaren Wein einzuſchenken. Nachdem er eine Weile ſeine Dampfwolken in die Luft geblaſen, ſagte er halb für ſich und halb zu Stoffel: Zwei [...]
[...] geblaſen, ſagte er halb für ſich und halb zu Stoffel: Zwei tauſend Gulden! Ein Heidengeld! - Meiner Seel'! rief Stoffel, das ſag' ich auch. Und auf einen Klumpen auszahlen, fuhr Bender fort. Iſt auch zum Ausderhautfahren ! ergänzte Stoffel. [...]
[...] Und an jemand, den’s eigentlich nichts angeht, bemerkte Bender. Willſt ſagen: an hergelaufenes Geſindel! ſetzte Stoffel giftig hinzu. Hör' 'mal, Nachbar, nahm da Bender das Wort, du [...]
[...] hab' ſchon manchmal d'ran gedacht, du könnteſt eigentlich hier einen grundgeſcheidten Streich machen. Welchen? fragte Stoffel haſtig. Nämlich deine zweitauſend Gulden im Säckel zu behalten! Stoffel ſah Bender mit weit geöffneten Augen an; er [...]
[...] deine liebe Frau wie vordem, und du ſchlügeſt vier Mücken mit einem Schlage. Bender ſchwieg und ſah Stoffel fragend an. Stoffel's Kopf war auf die Bruſt geſunken. Seine Hände waren gefaltet und er drehte die beiden Daumen um einan [...]
Kitzinger Anzeiger06.12.1873
  • Datum
    Samstag, 06. Dezember 1873
  • Erschienen
    Kitzingen
  • Verbreitungsort(e)
    Kitzingen; Marktbreit; Dettelbach
Anzahl der Treffer: 10
[...] tärſtrafgeſetzbuches wird über die Kriegsgerichte ſofort verhandelt. Gerichtsſchreiber, ſchrei ben Sie: Der Zeuge Oberſt Stoffel hat vor den Kriegs gerichte folgeude Wortes ausgeſprochen: „Was den Be richterſtatter betrifft, ſo theile ich die Geſinnungen - der [...]
[...] gefordert, ſeine Worte zurückzuziehen oder zu erklären, hat der Zeuge erklärt, ſie aufrecht zu erhalten. (Zu Stoffel:) Sie erkennen die Richtigkeit dieſer Worte an ? – Stoffel : Ich habe das Wort „erklärt“ nicht gehört. Ich bin angeklagt eine Depeſche unterdrückt zu haben. [...]
[...] licher Polizei. – Lachaud will nun den Zeugen bitten, Pr. fragt, ob Oberſt Stof urückzieht. – Stoffel: Ich habe nichts zurückzuziehen. Ä Leſen Sie das Protokoll vor. Der Gerichtsſchreiber lieſt das Protokoll. Pr.: Das Proto [...]
[...] Gerichtsſchreiber lieſt das Protokoll. Pr.: Das Proto koll wird an den General-Kommandanten des erſten Mi litärdiſtrikts geſandt werden. Stoffel verläßt den Saal. (Große Erregung.) Das Verhör bot weiter kein Inte reſſe dar. Der Telegraphendirektor wird wieder vorge [...]
[...] rufen. Der Zeuge, Telegraphendirektor Amyot, erklärte daß die Depeſchen der Polizeiagenten Mies und Rabeſſe aus Longwy an den Oberſten Stoffel gerichtetet waren. Der Polizei-Agent Mies, der wieder aufgerufen wird, beſtätigt, daß er am 26. Morgens die Depeſchen dem [...]
[...] Der Polizei-Agent Mies, der wieder aufgerufen wird, beſtätigt, daß er am 26. Morgens die Depeſchen dem Oberſten Stoffel übergeben hat. Der Oberſt Stoffel erſcheint nun nochmals. Pr. (zu Stoffel): Haben Sie am 22. eine Depeſche erhalten, welche Ihnen die beiden [...]
[...] erſcheint nun nochmals. Pr. (zu Stoffel): Haben Sie am 22. eine Depeſche erhalten, welche Ihnen die beiden Polizei-Agenten aus Longwy zuſandten ? – Stoffel: Ich habe keine Kenntniß von dieſen Depeſchen. Pr.: Am 26. Auguſt übergaben Jhuen Rabeſſe und Mies Papiere [...]
[...] überbrachten. Reg.-Kom.: Hat der Agent Mies Ihnen nicht geſagt, daß es Depeſchen vom Marſchall Bazaine ſeien? – Stoffel: Er ſagte mir nichts Derartiges. Dies würde meine Aufmerkſamkeit erregt haben. General Cha baud-Latour (einer der Richter): Sie ſagten nicht den [...]
[...] baud-Latour (einer der Richter): Sie ſagten nicht den Agenten, daß Se die Papiere dem Marſchall Mac Ma hon überbringen würden ? – Stoffel : Ich erinnere mich deſſen nicht. Regierungs-Kommiſſär General Pourcet: Ich verlange das Wort. (Erregung.) Pr.: Der Herr [...]
[...] Regierungs-Kommiſſär hat das Wort. General Pouret: Das Kriegsgericht möge in Anbetracht, daß der Vedacht vorliegt, daß der Oberſt Stoffel ſchuldig iſt, vom 22. bis 27. September freiwillig an den Marſchall Mac Mahon gerichtete Depeſchen vernichtet, unterſchlagen oder [...]
Augsburger Sonntagsblatt (Augsburger Postzeitung)Augsburger Sonntagsblatt 06.10.1878
  • Datum
    Sonntag, 06. Oktober 1878
  • Erschienen
    Augsburg
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg
Anzahl der Treffer: 9
[...] Erhob ſich demnach, ſchritt feierlich bis genau in die Mitte der Behauſung vor, ſtieß einen unausſprechlichen Seufzer aus, öffnete langſam den Mund, und rief mit einer Herz und Nieren durchdringenden Stimme: „Stoffel, Stoffel!“ – Lautloſe Stille. Kein Stoffel ließ ſich hören. Noch zweimal wurde mit gebührender Würde der ſchauer liche Ruf wiederholt – mit demſelben Erfolge. So ſah ſich denn der wackere Mann [...]
[...] bebend in's duftige Heu. Nach langem, vergeblichem Suchen kam's dem ſorgſamen Vorſtand endlich bei, auch auf dem Dachboden Umſchau zu halten. Keuchend und huſtend kam er die Stiege herauf. Wie der Stoffel den Tritt ſeines Herrn hörte, preßte ſich ihm ein unwillkürlicher Angſtſchrei aus der gequälten Bruſt herauf, und gleich darauf folgte ein Freudenſchrei von Seiten des Schulzen, weil er ſeinen Stoffel, den [...]
[...] preßte ſich ihm ein unwillkürlicher Angſtſchrei aus der gequälten Bruſt herauf, und gleich darauf folgte ein Freudenſchrei von Seiten des Schulzen, weil er ſeinen Stoffel, den verloren geglaubten, wieder gefunden hatte. Der Stoffel aber vermochte vor lauter Angſt und Beſtürzung kein Wort hervorzubringen, ſondern er hob nur ſtummflehend die Hände zu ſeinem gewaltigen Gebieter empor. Dieſer aber winkte bedeutungsvoll mit [...]
[...] Angſt und Beſtürzung kein Wort hervorzubringen, ſondern er hob nur ſtummflehend die Hände zu ſeinem gewaltigen Gebieter empor. Dieſer aber winkte bedeutungsvoll mit den Wimpern, und hatte bereits Anſtalt zur Rückkehr gemacht. Stoffel mußte folgen, er mochte wollen oder nicht. Erbärmlich wankte er hinter dem Despoten einher, die Stiege hinab, in's Amtszimmer. Daſelbſt angelangt, ſtellte ſich der Vorſtand wieder [...]
[...] Stiege hinab, in's Amtszimmer. Daſelbſt angelangt, ſtellte ſich der Vorſtand wieder genau in die Mitte, und gegen den gänzlich niedergeſchlagenen, in ehrfurchtsvoller Zurück gezogenheit an der Thürpfoſte verharrenden Stoffel gewendet, rief er abermals: „Stoffel, Stoffel, ſteh auf und ſei nicht feig!“ Getröſtet erhob ſich der Stoffel und antwortete: „Herr, hier bin ich ja, ſaget nun, was ihr von mir heiſchet!“ „Stoffel, ich habe mir [...]
[...] Der Alte warf ihm erſt einen verächtlichen Blick zu, der ihn ſeinen gemeinen und niedrigen Sinn ſo recht fühlen laſſen ſollte, der aber bei Stoffeln ſeine gewünſchte Wirkung nicht hervorbrachte. Dann fuhr er weiter: „Denk' nur, Stoffel, du mußt einmal ſterben; thuſt du aber, was ich dir ſage, ſo wirſt du nie ſterben.“ „Das wäre einmal! Hat mir doch meine Mutter tauſendmal des Tags geſagt, [...]
[...] „Das wäre einmal! Hat mir doch meine Mutter tauſendmal des Tags geſagt, es bleibe Niemand übrig, am allerwenigſten ich.“ - „Iſt auch nicht ſo gemeint, guter Stoffel; ſoll nur heißen, du wirſt nicht ſterben dem Namen nach.“ „Glaub's wohl; aber ſolche Dinge haben weder Fleiſch noch Bein, und Niemand [...]
[...] wird davon fett.“ Wieder derſelbe verächtliche Blick in den Augen des Vorſtandes. „Weil du für eine Ehrenſache ſo wenig empfänglich biſt, Stoffel, ſo eröffne ich dir hiemit, was du thun mußt. Du gehſt im Dorfe umher, und bringſt mir die Leute, welche zum Rathe gehören. Warum ich Sitzung halten will, werden ſie vermuthlich wiſſen.“ [...]
[...] „Beim heiligen Stephan, was ſagt ihr da, Herr? Meint ihr, ich bin Willens, mich dem Unhold, der da draußen ſchnarcht, ſelbſt als Schlachtopfer anzutragen? Nein, nein, dumm iſt der Stoffel ſchon, ſtark dumm; aber ſo dumm iſt er ein für allemal nicht.“ „Stoffel, merk' auf, es muß ſein. Wenn du den Auftrag pünktlich vollziehſt, werde ich dich zu belohnen wiſſen.“ [...]
Bayerisches Volksblatt (Regensburger Morgenblatt)01.08.1852
  • Datum
    Sonntag, 01. August 1852
  • Erschienen
    Stadtamhof
  • Verbreitungsort(e)
    Stadtamhof
Anzahl der Treffer: 10
[...] dings fehlte Stoffel. Er hatte ſich ja noch am Dienſtage ſo feſt vorgenommen, ſeine Religion zu halten und es Gott gelobt, ſich aa das gottloſe Treiben nicht zu ſtören. Jetzt wird er zur Kirche [...]
[...] man's wüßte. Für die Zukunft werde er aber ſchon aufpaſſen, daß der Baier ihm nicht wieder ſolche gottloſe Streiche ſpiele. So plagte und begütigte ſich Stoffel ſelbet, der ſchon anfing, [...]
[...] Regensburg, 1852, r Stoffel's Schickſale. s (Fortſetzung.) - a I1. [...]
[...] Einer gefehlt. Der Leſer wird an Stoffel gedacht haben. Aller [...]
[...] in der benachbarten Kirche eine hl. Meſſe geläutet hatte, ſeine Andacht zu halten. Eben hatte er das Sündenbekenntniß gebe tet, als der „Bär“ dahergeſchritten kam. Stoffel ſchlug das [...]
[...] tesläſterlichem Witz zu geben. Der „Bär“ aber hatte Stoffel geſucht uud erkannte das Gebetbuch in ſeinen Händen. „Na, Stoffel, ich ſtöre dich wohl in der Andacht?“ [...]
[...] Platz iſt auf der Herberg od. ſonſt im Wirthshaus, ſo lang noch Geld im Sack iſt.“ „Um in der ganzen Woche Hunger zu leiden! fiel Stoffel ein, der empört wurde über das ſonderbare Statutenbuch des „Bären.“ Haſt du nicht am Dienſtag grad das ſo entſetzlich [...]
[...] „Ich ſag' dir, du biſt ein dummer Kerl! Man muß doch ſeine Galle auslaſſen, man könnte krank davon werden; hörſt Stoffel, jetzt ſetzeſt du mir ein ander Geſicht auf und kommſt auf die Werkſtätte. Ich kann nicht leiden, daß du hier herum ſitzeſt.“ Er ſtand auf und wollte das Gebetbuch Stoffels mit [...]
[...] Stoffel ſah ihn [...]
[...] ſicht verdunkelte ſich um ſeinen Mund zuckte es mit beikom nden Thränen, ſeine Hände zitterten, - dann ſah er Stoffel mit feuchten Augen an. – „Da bete!“ und er gab ihm das Buch, ließ ihn ſitzen und ſchlich ſich zur Werkſtätte zurück [...]
Kitzinger Anzeiger05.12.1873
  • Datum
    Freitag, 05. Dezember 1873
  • Erschienen
    Kitzingen
  • Verbreitungsort(e)
    Kitzingen; Marktbreit; Dettelbach
Anzahl der Treffer: 10
[...] Der Bericht hat mich angegriffen. Präſ.: Ich halte Sie bei dieſem Worten auf: „Man hat mich angegrif fen.“ – Stoffel: Das Kriegsgericht geſtattet mir alſo nicht, mich gegen Beleidigungen und Verleumdungen zu vertheidigen; ich bin daher geröthigt, zu ſagen, daß ich [...]
[...] ihn ſeit zwei Tagen im Warteſaal der Zeugen. Präſ.: Sie beriethen alſo unit Ihren Mitzeugen, was verboten iſt. Uebergaben Sie am 26. dem Oberſten Stoffel Do kamente? – Rabeſſe: Ja! Er legte die Papiere bei Seite und beſchwerte ſie mit einem Meſſer. – Zeuge [...]
[...] verſprochen habe; er habe ihnen am 19. 500 und bei ihre Rückkehr 200 Francs übergeben. Präſ.: Sandten Sie keine Depeſche an den Oberſten Stoffel? =-Ra beſſe: Nein! Wir erhielten auch keine. – Zeuge be hauptet sann noch, daß Stoffel am 26. die Depeſchen [...]
[...] hauptet sann noch, daß Stoffel am 26. die Depeſchen geleſen und gſagt habe, er kenne ſie, was aber im Wi derſpruch mit den Ausſagen Stoffels ſteht. Während des Verhörs ſendet der Herzog von Aumale ein Schreiben an den Kapitän Maziere, den Oberkommandanten des [...]
[...] Mies: Dieſes kommt einfach daher, daß der Oberſt d'Abzac mir das Nämliche ſagte. Präſ.: Geſtern ſag ten Sie aber, daß der Oberſt Stoffel Ihnen geſagt, er werde die Depeſchen zum Marſchall tragen. – Mies: Herr d'Abzac ſagte uns: Wir kennen die Depeſche ſeit [...]
[...] Vollſtändig. Präſ.: Wie viel Geld erhielten Sie vom Oberſten Stoffel ? – Mies: Bei unſerer Ankunft gab er uns 500 Fr., bei unſerer Abreiſe gab er uns noch 400 Fr., von denen wir aber 200 an die Polizeipräfek [...]
[...] 400 Fr., von denen wir aber 200 an die Polizeipräfek tur, die uns dieſelben vorgeſchoſſen hatte, zurückgeben mußten. Präſ.: Wer übergab dem Oberſten Stoffel die Depeſchen ? – Mies: Es war Rabeſſe. Vor mei ner Abreiſe ſah ich den Oberſten Stoffel nochmals. Er [...]
[...] ſchalls Mac Mahon. Um 3 Uhr wird die Sitzung ſuspendirt und erſt um 4 Uhr 50 Min wieder aufge nommen. Der Präſident läßt den Oberſten Stoffel [...]
[...] die für ihn nur Verachtung und Ekel empfindet.“ Ich frage. Sie, ob Sie dieſe Worte aufrecht erhalten oder ob Sie dieſelben zurückziehen ? – Oberſt Stoffel: Ich ſprach dieſe Worte. Präſ.: Sie ziehen ſie nicht zurück? - Stoffel: Ich kann es nicht. Ich wurde auf un [...]
[...] würdige Weiſe verleumdet, beſchimpft. Präſ.: Darum handelt es ſich nicht. Ziehen Sie die Worte zurück oder halten Sie dieſelben auſrecht ? – Stoffel: Ich kann ſie nicht zurückziehen. (Fortſetzung f.) [...]
Augsburger Sonntagsblatt (Augsburger Postzeitung)Augsburger Sonntagsblatt 20.10.1878
  • Datum
    Sonntag, 20. Oktober 1878
  • Erschienen
    Augsburg
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] ordentliche Bewegung zu verſetzen, vergeblich ſein werde, ſo ließ er dasſelbe ſeinen ge wöhnlichen Amtstrablaufen. Aber auch ſo hielt es noch gar oft ſtil, und gºen Stoffel nicht eher weiter, als bis dieſer ſeine Amtsmütze abgezogen, und ſih überzeugt hatte, daß er an einen Bach gekommen oder an einem Baum angerannt ſei. Je weiter aber der Stoffel vorwärts kam, deſto weiter verbreitete ſich auch in ganz Schwabenland [...]
[...] aber der Stoffel vorwärts kam, deſto weiter verbreitete ſich auch in ganz Schwabenland die Kunde von ſeiner ſeltſamen Sendung und der großen Noth der Lauinger; denn der Stoffel war einer von denen, die ſich nicht ác verpflichtet halten, ein Geheimniſ zu bewahren, es ſei denn, daß ihnen der Mund durch einen Schwur verſiegelt werde [...]
[...] gedroht, ihn zu ſtrafen, wofern er die Schmach der Chriſten nicht rächen würde. Darauf hatte aber der von Calatin ſein gräflich Wappen zum Pfande geſetzt. Von dem Allen ahnte der Stoffel nichts, als er am Abende des dritten Tages ganz behaglich die Straßen des reichen Augsburg heraufgezogen kam. In ſeinem Gefolge hatte er aber einen großen Theil der hoffnungsvollen ſtädtiſchen Jugend, welche mit ſtürmiſchem Jubel [...]
[...] geſchrei den ſeltſamen Boten umhüpfte, was den derlei lärmende Auftritte ungewohnten Amtsrappen zu höchſt wunderlichen und abnormen Seitenſprüngen veranlaßte. Der Stoffel ſah übrigens mit ſtoiſcher Amtsruhe hernieder auf das unſinnige Treiben des Pöbels, und nur wenn es gar zu arg ward, nahm er die große Mütze ab, und hieb mit dieſer furchtbaren Waffe wüthend um ſich. So gelangte er unter unſäglicher Mühſal [...]
[...] denn es fiel ihm ein, daß er ſeine ganze herrliche Anrede wieder vergeſſen habe. Ein Lächeln zog um des Kaiſers Mund; doch frug er alsbald in ſtrengen Worten: „Wer ſeid ihr?“ Der Stoffel, noch immer an der Erde liegend, antwortete: „Der Stoffel von Lauingen.“ D'rauf der Kaiſer: „Was wollt ihr?“ Sprach der Stoffel: „Ich – – ich weiß nicht mehr – –.“ D'rob konnten nun die Herren um den Kaiſer [...]
[...] – – ich weiß nicht mehr – –.“ D'rob konnten nun die Herren um den Kaiſer nicht mehr an ſich halten, und es entſtund ein ſchallend Gelächter, und ſelbſt der ge waltige Otto ward ganz heiterer Laune. Hieß demnach gar freundlich den Stoffel aufſtehen, und redete dermaßen liebreich zu ihm, daß dem Stoffel die hellen Zähren aus den Augen liefen, und er alſo wieder völlige Faſſung gewann, worauf er zur [...]
[...] allergnädigſt erließ, mit dem Bedeuten, daß er ſeine Sendung mit allerhöchſtem Wohl gefallen betrachte, und er mit Zuſicherung möglichſter Hilfe hiemit entlaſſen ſei. So ſchied denn der Stoffel ganz gerührt von dem „gemeinen“ Herrn, wie er den Kaiſer in Zukunft jederzeit nannte, und trat auf dem, inzwiſchen auf ungewöhnliche Weiſe ge ſtärkten Amtsrappen getroſt den Rückweg an. Verſtand er auch nicht des Kaiſers Wort, [...]
[...] Es iſt der Abend des dritten Tages, und der Stoffel, der rettende Faden, der letzte Schimmer von Hoffnung, iſt noch nicht erſchienen. Unbegreiflich, unentſchuldbar iſt die Saumſeligkeit des Amtsboten. Darum folgt aber auch die Strafe auf dem Fuße nach; [...]
[...] in dem Herzen, alſo dem nicht amtlichen Theile des Vorſtandes, ein ſonderbares all bekanntes Gefühl zu regen begann, vermöge deſſen er ſehnlich wünſchte, hinter ſeinem lieben Stoffel auf dem Amtsrappen zu ſitzen. Es iſt eben gar ein unheimliches Gefühl: das Gefühl des Todes. Vogelſchnell ſchwinden die Augenblicke – die Mitternacht bricht herein – ein Erwachen gibt es nicht mehr – die Häuſer ſtürzen über den Schlu:nmernden [...]
[...] auf den Ton der Amtspfeife hin; denn die Herren haben ja geſchworen, lieber Leib und Leben zu laſſen, als irgendwie dieſen amtlichen Ton zu mißachten. Demnach entſchließt ſich der Schulze in Abweſenheit Stoffels ſelbſt die Amtspfeife zu blaſen. Sofort zeigt ſich denn wieder am Schubfenſter die hochweiſe eine Hälfte des würdigen Stulzenhauptes, ſeltſam verklärt vom ſtrahlenden Mondlicht, während die andere, bartumnachtete, unter [...]
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