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Schwäbische Eilpost. Feuilleton zu der "Schwäbischen Eilpost" (Schwäbische Eilpost)Feuilleton 007 1868
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1868
  • Erschienen
    [Augsburg]
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] ches von den Wiſſenſchaften zurücklaſſen, damit ihre Zöglinge und Kinder, wenn ſie einſt Güter und Vermögen verlieren ſollten, doch noch den ſchönſten Reichthum – ein edles Herz behalten. Ein gutes Herz iſt, wie ich mich ſchon öfter ausgeſprochen, die Grundlage aller menſchlichen Würde; wer möchte wohl leben, frage ich, wenn es nicht [...]
[...] Menſchen empfiehlt und uns Niemand aufrichtig wohl will. – „Für Dich, o Gott, haſt Du unſer Herz erſchaffen und nimmer kann dasſelbe Ruhe fin den, bis es nicht ruhet in Dir.“ So ruft ein großes heiliges Licht der Kirche aus, und zwar in gar richtigem unwiderleglichem Empfinden; ſo wenig ein Rundkreis ein Dreieck erfüllen kann, ebenſo wenig kann dieſe runde Welt das [...]
[...] nicht plötzlich vor ſein Gericht ſtellen und ihnen ſo den Weg zur Erkenntniß, zur Buße und Beſſerung abſchneiden wollte; ſie prieſen vielmehr einen glück lichen Zufall; – keinem dieſer Beiden fiel ein, Gott, dem Allgütigen, zu danken. Der Ausdruck „Zufall“, der immer weltläufiger wird, iſt, vom reli giöſen Standpunkte aus betrachtet, ein wahrhaft gottloſer, denn Alles, was [...]
[...] hienieden dem Menſchen begegnet, geſchieht nach dem Willen des Herrn! un bedeutende Kleinigkeiten, die die Welt Zufälle nennt, entſchieden oft ſchon das Loos eines Menſchen, einer Familie – eines ganzen Landes. Gerade dieſer Umſtand ſollte uns beweiſen, daß es vor Gott keine unbedeutende Kleinigkeit gibt, denn Alles iſt nach dem Plane ſeiner Alles umfaſſenden Vorſehung und [...]
[...] gibt, denn Alles iſt nach dem Plane ſeiner Alles umfaſſenden Vorſehung und Weisheit an gehöriger Stelle; ja ſelbſt der böſe Wille des Menſchen iſt darin ſehr wohl geordnet. Ein Menſch thut zufällig einen ſchweren Fall und bricht ſich einen Arm oder ein Bein; ein Anderer verliert durch einen Zufall. Alles, was er gar mühſam ſich errungen; ein Dritter kommt zufällig in die Geſell [...]
[...] was er gar mühſam ſich errungen; ein Dritter kommt zufällig in die Geſell ſchaft von Perſonen und legt ſo den Grundſtein zur Wohlhabenheit, die ſich durch eine lange Reihe von Geſchlechtern fortpflanzt; ein Vierter, der in Blutarmuth, von aller Welt verlaſſen, verſchmachtet, wird zufällig der Lebens retter eines reichen, hochgeſtellten Mannes, der ihm aus Dankbarkeit ſodann [...]
[...] Blutarmuth, von aller Welt verlaſſen, verſchmachtet, wird zufällig der Lebens retter eines reichen, hochgeſtellten Mannes, der ihm aus Dankbarkeit ſodann ein bequemes, ſorgenfreies Leben verſchafft; ein Fünfter ergreift wegen irgend eines unglücklichen Zufalles, der plötzlich wie ein Gewitterſtreich in ſein wüſtes Leben niederfuhr, eine andere Lebensweiſe u. ſ. w. [...]
[...] Winke deſſelben gehorchend, auf den Boden; hier nahm er einen Fächer von bunten Vogelfedern zur Hand und fächelte, wie vor dem Orkan, ſeinem Herrn Kühlung zu. Da öffnet ſich die Thüre und ein Sklavenaufſeher trat mit einem Schwarzen ein. Dieſer Neger ſah ſehr leidend aus und ſtand gebückt und zitternd da. [...]
[...] „Wie vor zwei Monaten,“ redete der durch Menſchenhandel zu Reichthümern Gelangte den armen Neger an, „wo ich mich einige Tage hier aufhielt, be merke ich nun, und zwar ſehr auffallend, eine fortgeſetzte Nachläſſigkeit an Dir; wieder biſt Du mägerer geworden; weißt Du nicht, daß ein guter Sklave immer wohl ſein und geſund und kräftig ausſehen muß, damit er als [...]
[...] Hamm!“ „Was iſt's mit dem ?“ „Seit vierzehn Tagen verſchwand Hamm und kam nicht mehr zurück; er iſt geſtürzt von einem Felſen oder hat ihn getödtet ein Tiger oder eine Schlange, ich weiß es nicht! Hamm iſt fort und ich ſein Vater bin traurig; mein Kopf iſt zerſtreut und mein Auge weint! Ich habe keinen Hunger und wenn ich auch eſſe, um nicht mager zu werden, [...]
Schwäbische Eilpost. Feuilleton zu der "Schwäbischen Eilpost" (Schwäbische Eilpost)Feuilleton 027 1868
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1868
  • Erschienen
    [Augsburg]
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Ä „Schwäbiſchen Eilpoſt.“ – – – – – – Sophia Dorothea. üe Eine hiſtoriſche Novelle. I. [...]
[...] Es war Mitternacht. Eine einſame Lampe, die auf einem Toiletten tiſch ſtand, warf einen düſtern Schimmer auf die chineſiſchen Pagoden und Ä die Spiegel mit ihren vergoldeten, buntbemalten Rahmen von Porcellan in [...]
[...] von der reinen Stirne. Dieſe Dame war die Kurprinzeſſin von Hannover Sophia Dore the a. § Eine ganze Stunde verſtrich noch, da öffnete ſich die Thüre und eine andere junge Dame trat im feſtlichen Putz in das Gemach. Es war Frl. von Kneſebeck, Hofdame und intime Freundin der Prinzeſſin; ſie kam von [...]
[...] „Er ſaß bei der Tafel neben ihr, und unterhielt ſich mit ihr auf das Freundlichſte.“ „Haſt Du keine Vertraulichkeit zwiſchen Beiden bemerkt, welche auf ein zärtliches Verhältniß ſchließen läßt?“ fragte die Prinzeſſin mit zitternder Stimme. [...]
[...] „Nein, aber als die Gäſte im Garten ſich befanden, erſchienen plötzlich junge Damen als Schäferinnen gekleidet, und jede nahm ſich einen Kavalier und führte ihn in eine prachtvoll ausgeſchmückte Laube, wo ſie franzöſiſche [...]
[...] die Prinzeſſin lachend. „Nein, es war noch etwas Schlimmeres. Es erſchien plötzlich wäh rend dem Ball eine Maske, welche den Aktäon darſtellte. Sie trug eine Bärenmütze, aus welcher hohe Hörner ſichtbar waren. Einer der Herren gab der Maske ſcherzend einen Schlag auf den Kopf, die Mütze fiel herab, und [...]
[...] unvorſichtig.“ „Er war auch da“, verſetzte die Prinzeſſin, während über ihr Antlitz ein leiſer Schatten von Trauer flog. - „Er kam erſt ſpäter, und der Frau Gräfin ſchien die Zeit ſehr lange zu werden“, erwiderte Fräulein von Kneſebeck. [...]
[...] und Land und ihr Gemahl beſaß alle Eigenſchaften, welche ſie für einen Gatten wünſchte. Eine ſolche Frau mußte die Nähe eines ſo reinen Weſens, wie die Kurprinzeſſin war, ſehr unangenehm finden, und ſie begann die junge Fürſtin zu haſſen. [...]
[...] Reinheit gegen die Gräfin und ſie begegnete ihrer Anmaßung mit kalter Höf lichkeit, welches jene noch mehr reizte. - Ein paar Jahre ſpäter kam Graf Königsmark in der Eigenſchaft als Garde-Oberſt nach Hannover. Seine Erſcheinung erregte großes Aufſehen, ein glänzender Ruf ging ihm voran, denn er war bildſchön, reich und beſaß ein [...]
[...] Blume der Liebe erſchloß ſich in dem Herzen des zarten Mädchens für den ritterlichen Jüngling, und die Mutter der Prinzeſſin begünſtigte das Verhält niß. Als jedoch dieſe Mutter, die Tochter eines franzöſiſchen Edelmanns, von dem Kaiſer zur ſtandesmäßigen Gemahlin des Herzogs von Celle erhoben wurde, änderte ſich auch die Lage ihrer Tochter und dieſe wurde eine wirkliche [...]
Schwäbische Eilpost. Feuilleton zu der "Schwäbischen Eilpost" (Schwäbische Eilpost)Feuilleton 025 1868
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1868
  • Erschienen
    [Augsburg]
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Es iſt nicht zu bezweifeln, daß die Heirath auf dem Stadthaus ziem lich wichtig iſt, aber iſt es für ein feines Gefühl möglich, dieſe Wichtigkeit ernſt zu nehmen? Ich habe die Sache kennen gelernt, ich habe, wie jeder“ mann, dieſe mühſame Förmlichkeit erfüllt, nnd ich kann nicht ohne eine Art [...]
[...] Demüthigung daran denken. Aus dem Wagen geſtiegen, ſtiegen wir über mehrere ſchmutzige, mit Farben beklebte Treppen, an ſchmutzigen, Gigarren rauchenden Geſtalten verüber, empor und gelangten in ein Zimmer, in deſſen Mitte ein alter, mit Tinte beſudelter Tiſch ſtand. Nach längerem Warten traten zwei Individuen ein und fragten uns nach unſeren Namen, Alter, [...]
[...] traten zwei Individuen ein und fragten uns nach unſeren Namen, Alter, Vornamen, und fuhren dann fort zu ſchreiben. Als ſie ſertig waren, fing der Eine an, mit lauter Stimme etwas vorzuleſen, wovon ich aber gar nichts weiter verſtand, als unſere Namen. Er reichte uns eine Feder und wir unterzeichneten. – [...]
[...] im Hintergrunde ſtand die Büſte des Kaiſers; hinter einigen Fauteuils ſtan den ſtaubige Bänke. Endlich trat der Bürgermeiſter mit ſeinem langen ſchwarzen Talare und der Schärpe durch eine kleine Thür ein. Dieſer Mann machte einen ganz anſehnlichen Eindruck und man ſagt, er habe ſich bereits ein be deutendes Vermögen erworben, aber ich konnte mir nicht vorſtellen, daß dieſer [...]
[...] innere mich noch, daß Marie zu mir ſagte: „Madame, der Friſeur iſt da.“ Madame! Ausgezeichnetes Mädchen! Ich habe es ihr nie wieder vergeſſen. Es war mir unmöglich zu eſſen. Ich hatte eine trockene Kehle und fühlte im ganzen Körper ein Zittern vor Ungeduld, wie wenn man ſehr durſtig iſt, und wartet, bis der Zucker im Waſſer geſchmolzen iſt. Ich hörte [...]
[...] UNWl. h „Still davon,“ antwortete er ganz leiſe, und noch leiſer, mit einem etwas verwegenen Lächeln: „Seien Sie doch ſo gut und leihen Sie mir ein Taſchentuch; ich habe eins, aber . . .“ „Da, lieber Freund.“ [...]
[...] zuge; ich blickte auf Georg, er ſchien verwirrt, die Naſenlöcher ſtanden ihm weit offen, und er biß ſich auf die Lippen. Die Rede des Prieſters war ein Meiſterſtück. Er ſprach von unſeren beiden Familien, „wo Glaube und Frömmigkeit erblich ſind, wie die Ehre.“ Man hätte eine Fliege können ſummen hören, ſo horchte Alles mit Span [...]
[...] ſammlung. Aber das war noch nicht Alles. Der Pfaarer wendete ſich darauf an Georg und ſagte mit einer ebenſo ſanften als begeiſterten Stimme: „Mein Herr, Sie nehmen zur Lebensgefährtin ein junges Fräulein, fromm auferzogen durch eine chriſtliche Mutter, welche alle Tugenden des [...]
[...] Hier der Himmel – dort die Erde, dort die platte Proſa eines Geſchäfts [...]
[...] zu verhindern. Es ſchien mir, als beginge er eine Gottloſigkeit Gratis! – Das iſt es ja eben, was ich unpaſſend finde. [...]
Schwäbische Eilpost. Feuilleton zu der "Schwäbischen Eilpost" (Schwäbische Eilpost)Feuilleton 051 1868
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1868
  • Erschienen
    [Augsburg]
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Humoriſtiſche Mittheilungen eines jovialen Artillerie Majors über die Gheſtandsmaneuvres ſeiner häßlichen, alten, aber koketten Schweſter Aurora. [...]
[...] muthung der Umſtehenden beſtärkte. Der Arzt befahl daher Gewalt zu ge brauchen; man nahm ſie, trotz alles Sträubens aus dem Wagen und brachte ſie zu Bette, wo er ſie feſt binden ließ, um ihr am Arm eine Ader zu öffnen; an mich aber ſchickte er ſogleich einen reitenden Boten, weil er von meiner Gegenwart eine gute Wirkung auf die Kranke erhoffte. [...]
[...] ſagte nun zu mir „Herr Major, ich bin vielleicht im Stande, Ihnen ein [...]
[...] „und zwar ſollen Sie ſchon in einer Stunde ihr Mann ſein.“ Nun ſchickte ich zu unſerem Feldprediger und ließ ihm ſagen, daß er ſogleich eine Trauung zu vollziehen habe. Bis er kam, ſagte ich aber ganz aufrichtig dem Bräutigam, daß ich herzlich froh ſei, daß er mich von der liebeskranken Perſon erlöſe und ihm aus Dankbarkeit ein ſplendides Hochzeit [...]
[...] „Soll von dem Liebesfieber curirt werden, und hier ſteht ihr Arzt; dem müſſen Sie weichen, der will ſie heirathen.“ - Dieſes Wort übte eine magnetiſche Kraft anf meine Schweſter. Sie - richtete ſich auf, öffnete ihre Lilienarme – der Hauptmann drückte die Augen zu, und rief in einem Tone, den eine Art von Desperation hervorlockte: [...]
[...] wer ſteht uns für die Zukunft?“ W Und richtig, ſie wurden getraut; meine Rohrel flötete ihr „Ja“ mit ſanftem, ſchmelzenden Tone, und der Hauptmann – je nun, der ſchluckte ein paar zu, als ob er Pillen hinunter zu würgen hätte, und ächzete ihr nach. [...]
[...] (Ein Vorfall im Warſchauer Theater.) Aus Warſchau 20. Mai, wird Folgendes geſchrieben: Ein Vorfall, der geſtern im Theater ſtattfand, wird hier lebhaft beſprochen und hat namentlich die Haute Volée [...]
[...] ſtattfand, wird hier lebhaft beſprochen und hat namentlich die Haute Volée ſehr in Aufregung verſetzt. Bevor nämlich das Schauſpiel begann, ging der Vorhang in die Höhe, und ein General erſchien auf der Bühne und las ein in ruſſiſcher Sprache abgefaßtes Telegramm vor, die Mittheilung enthaltend, daß dem Großfürſten-Thronfolger ein Sohn geboren wurde. Es hieß, das [...]
[...] (Eine merkwürdige Erfindung). Ein Nordamerikaner langte vor wenigen Tagen in Paris an und verlangte von der franzöſiſchen Re gierung eine ausſchließliches Privilegium für eine neue Erfindung, welche [...]
[...] ſchwärze Phosphor anzuwenden und denſelben am Papiere zu fixiren, ſo daß, beim Löſchen des Lichtes, die Buchſtaben leuchten und der Text des geöffneten Buches flammend erſcheint. Das ganze Verfahren ſoll ein ungemein ein faches und billiges ſein und dürfte daher bald allgemeine Verbreitungſinden. [...]
Schwäbische Eilpost. Feuilleton zu der "Schwäbischen Eilpost" (Schwäbische Eilpost)Feuilleton 006 1868
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1868
  • Erschienen
    [Augsburg]
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] betäubten die Reiter. In dem nächſten Augenblicke war das Auffallen der einzelnen Tropfen nicht mehr zu unterſcheiden, der Himmel öffnete alle ſeine Schleußen und herabſtürzte ein See – ein Waſſerfall. Morgan's Pferd ſtürzte und Wiggins, der ſeinem zukünftigen Schwiegervater die Hand vom Roß hinab reichte, wurde bügellos; während die weißen Diener und die [...]
[...] Felſen. Zombo ſchwamm wie ein Fiſch auf den Waſſern, die der Wolken [...]
[...] aber unterſcheiden konnten, in welcher Richtung man ihnen rufe, und erſt als Wiggins einen derben Schlag ins Geſicht bekam, griff er mit dem Inſtinkt eines Ertrinkenden um ſich und, o welche Freude, ſeine Hände erfaßten ein Seil. Daran emporblickend, ſah er Angelo und die Schwarzen, die über den Felſenrand ſich neigten, ihn durch Zurufen ermuthigend, er möge feſthalten. [...]
[...] ſenkrecht am Felſen empor, der ſpitze Zacken gleich einem Panzertragen um ſich ſtreckte, ſchwebten Morgan und Wiggins zwiſchen Rettung und dem Tode des Zerſchellens. Beiden ſchwindelte; ſie ſchloſſen die Augen und erſt als ein Freudenſchrei – den Angelo und die Neger ausſtießen – zu ihrem Gehör drang, blickten ſie um ſich und – o welch ein Wunder – ſie waren ge [...]
[...] ſtrahlenden Sonne beſchienen, entfalteten krautartige Mimoſen die ſchlummern den Blätter. Im frohen Genuſſe des wiedergeſchenkten Lebens athmete Zombo, von dem Fels in ein kleines Thal hinabſteigend und über eine bunte Wieſe hingehend, den balſamiſchen Duft der Gräſer, Wälder, Blüthen und Blumen ein; er ließ das Auge nach allen Richtungen hinſchweifen, ob ſein Blick [...]
[...] hingehend, den balſamiſchen Duft der Gräſer, Wälder, Blüthen und Blumen ein; er ließ das Auge nach allen Richtungen hinſchweifen, ob ſein Blick nicht einen der weißen Diener, oder der Neger, oder ein Pferd, oder ein Maulthier als Leiche auffinden werde. / Als er eben ſo ſuchte, ſchritt er an dem lettigen Ufer eines jetzt wieder [...]
[...] da er keine Waffe hatte, ſo ſchnell, wie das raſcheſte Pferd von der Wieſe den Felſenpfad aufwärts. Wozu, wird der Leſer denken, hätte ihm wohl die Waffe gedient? Kann denn ein Schlammvulkan mit einer Waffe bekämpft werden? Darauf habe ich nun zu erwidern, daß es nur das Ausſehen hatte, wie wenn ein Schlammvulkan plötzlich die Erde aufreißt und in die [...]
[...] Auferſtehung ſich freuend, war Zombo längſt aus ihrem Bereiche. Mehr als vor der Schlange erſchrack er aber jetzt vor einem andern Anblick, denn, um eine Felſenecke beugend, über welche ungeheure Steinmaſſen, wie ein beſchir mendes Dach, ſich ausbreiteten, ſah er plötzlich Angelo und die Schwarzen, in deren Mitte Morgan und Wiggins auf Teppichen, die bereits die Son [...]
[...] er keinen Gott kannte, der da ſpricht: „Vergebet, denn mein iſt das Gericht,“ ſo wußte er auch von Verſöhnung nichts, und die unerwartete Rettung der Pflanzer, die er als Todfeinde haßte, ſteigerte in ihm noch die Gefühle eines Grimmes, in welchem er die Welt vernichtet haben würde, wenn ihm hiezu nicht die Kraft gefehlt. [...]
[...] Ein Mann von ſchlechtem Charakter und von böſem Herzen trägt einen Fluch in ſich, ſelbſt wenn er in der Gelehrſamkeit das Wunder ſeiner Zeit wäre; Tod und Verderben brütet ſein Denken. Um die Wahrheit, dieſes [...]
Schwäbische Eilpost. Feuilleton zu der "Schwäbischen Eilpost" (Schwäbische Eilpost)Feuilleton 032 1868
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1868
  • Erschienen
    [Augsburg]
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Sophia Dorothea. Eine hiſtoriſche Novelle. II. (Fortſetzung.) [...]
[...] Nach ein paar Tagen vernichtete er die ſüßen Hoffnungen der Prin zeſſin und verweigerte ihr ein Aſyl in der väterlichen Heimath. Mit ſtren gen Worten warf er ihr ihren Stolz, ihre Unfreundlichkeit vor, und befahl [...]
[...] Armen ihrer Mutter, noch ein Kuß, ein Lebewohl, von Schluchzen unter [...]
[...] erkannte. Schreck und Haß machten ihr Herz beben und ſie war verſucht, aus der Kutſche zu ſpringen und zu Fuß nach Celle zurückzukehren. Sie faßte ſich jedoch und befahl dem Poſtillon, nach Hannover zu fahren. Eine [...]
[...] raſche Schwenkung brachte die Kutſche vom Thor des Schloſſes, und ein luſtiges Knallen der Peitſche trieb die Pferde zur Eile, und in raſender [...]
[...] - „Aergern Sie ſich nicht an den thörichten Reden des Baron Schwar zenburg, ſagte Herr von Rechenberg zu Graf Königsmark, welcher mit ſeinem Nachbar ein Geſpräch mit Anmuth und Witz fortgeführt hatte; „aber Friedrich Auguſt hat in unſerm Kreis eine philoſophiſche Gleichheit eingeführt, und wir müſſen nach ſeinem Befehl ganz vergeſſen, daß er Regent iſt.“ [...]
[...] Friedrich Auguſt hat in unſerm Kreis eine philoſophiſche Gleichheit eingeführt, und wir müſſen nach ſeinem Befehl ganz vergeſſen, daß er Regent iſt.“ „Ein Beweis, daß Seine Durchlaucht ein wahres Genie beſitzt, das Leben zu genießen, erwiderte Graf Königsmark. - „Mit Krone und Scepter ſich mit ſeinen Freunden zu beluſtigen wäre [...]
[...] Rechenberg, „wir ſind Philoſophen und kümmern uns nicht um die Untreue der Weiber.“ Es trat wieder Ruhe unter den Schwätzern und Wüſtlingen ein, und nach einer Pauſe bemerkte Graf Schöning, ein reicher, ſächſiſcher Gutsbeſitzer, „ſprechen wir von Ludwig XIV. Graf Königsmark hat vielleicht die Güte, [...]
[...] „Warten wir bis der Kurfürſt kommt,“ verſetzte Herr von Rechenberg. „Nein, nein!“ rief Baron Schwarzenburg ungeſtümm dazwiſchen. „Seine Durchlaucht iſt ein kleiner Schalk, ob er gleich wie ein Rieſe über uns alle hinausragt, er würde ſich über uns luſtig machen, langweilten wir uns, wenn er nicht da iſt. Erzählen Sie uns etwas Luſtiges von den fran [...]
[...] erwiederte Graf Königsmark. - „Und Fräulein von Schulenburg? „Iſt lang und dürr, wie eine Hopfenſtange, und ſchlägt die Augen nieder, als wäre ſie eine Betſchweſter. - - (Fortſetzung folgt.) [...]
Schwäbische Eilpost. Feuilleton zu der "Schwäbischen Eilpost" (Schwäbische Eilpost)Feuilleton 031 1868
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1868
  • Erschienen
    [Augsburg]
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Eine hiſtoriſche Novelle. I. (Fortſetzung.) [...]
[...] „Man hat Ihre Gemahlin eines Verbrechens beſchuldigt, man hat ohne Rückſicht auf den Namen, den ich trage, mich verleumdet, und ich bitte um Ihren Schutz, mein Gemahl,“ verſetzte die Kurprinzeſſin mit lebhafter [...]
[...] ſollen nicht triumphiren,“ ſagte ſie und trocknete ihre Thränen, „ich ſetze ihrem Haß meine Unſchuld entgegen.“ > - Am folgenden Tag überbrachte ein Page der Kurprinzeſſin ein Billet von dem Kurfürſten, welches eine ſcharfe Rüge enthielt über die geringe Ach tung, welche die Kurprinzeſſin der Gräfin Platen erweiſe, indem ſie geſtern [...]
[...] lumpten Kleid und nahte ſich furchtſam der Fürſtin. Die Prinzeſſin be merkte ſie und ſagte zu ihrer Hofdame: „Sieh, dort können wir Gutes thun, die arme Frau will uns um eine Gabe bitten, aber ſie hat Furcht, wir wollen ihr Muth einflößen.“ Scheu nahte ſich das Weib, während die Prinzeſſin ein Silberſtück aus ihrem Ridicül nahm und es der Bettlerin in [...]
[...] Schloß zurück. In ihrem Boudoir erbrach ſie mit zitternden Händen das Billet; es war anonym und enthielt eine genaue Schilderung des Verhältniſſes der Fräulein von Schulenburg mit dem Kurprinzen. Vernichtet ſank die Prinzeſſin auf einen Stuhl und reichte Fräulein [...]
[...] Mit Hohn wurde ſie empfangen und zurückgewieſen, und als die Prinzeſſin endlich dem lang verhaltenen Groll über die vielen Demüthigungen in bitteren Worten Ausdruck gab, fand eine Scene ſtatt, welche die Würde der fürſtlichen Perſonen zu ſehr verletzen würde, wollte man ſie der Wahrheit gemäß ſchil dern, obgleich der eine Theil unſchuldig war. [...]
[...] Abſchied von ihren Kindern, die ſie der Sorge des Fräuleins von Kneſebeck empfahl, und fuhr am folgenden Morgen nach Celle. Die Heimuth lag im magiſchen Spiegel eines ſchönen Traumes vor ihrer Seele, und tiefbewegt ſank ſie in die Arme ihrer Mutter und weinte [...]
[...] heiße Thränen an ihrem Buſen. Die Herzogin von Celle war eine der edelſten Frauen, ſchön, tugendhaft und geiſtreich, ſie war längſt unterrichtet aus den Briefen ihrer Tochter, in welch unglücklicher Ehe dieſe lebte. Sie [...]
[...] allein bei der Prinzeſſin ſei, und ſie als boshaft, eigensinnig und unverträg lich ſchilderte, wollte es ihr nicht gelingen, ihn zu beſänftigen. Obgleich er den Verleumdungen ſeiner Maitreſſe ein geneigtes Gehör ſchenkte, ſo erſchreckte ihn eine Trennung beider Gatten auf das lebhafteſte, denn er hatte ſich ſo viel Mühe gegeben, die reichen celliſchen Länder mit den ſeinigen zu vereinen, [...]
[...] Schon den folgenden Tag nach der Flucht der Prinzeſſin erhielt Graf Bernſtorf von der Platen ſchriftliche Mittheilung, wie er ſich in dieſer Sache zu verhalten habe. Er begann ſogleich den Herzog gegen ſeine Tochter ein zunehmen. Während er eine zarte Theilnahme für ſie heuchelte, ſchilderte er ihre Eiferſucht für übertrieben, ihr ſtolzes Benehmen gegen die Damen des [...]
Schwäbische Eilpost. Feuilleton zu der "Schwäbischen Eilpost" (Schwäbische Eilpost)Feuilleton 011 1868
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1868
  • Erschienen
    [Augsburg]
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Die vollendete Rechnung. Nur Derjenige, welcher die Religion nicht kennt, kann gleichgiltig gegen ſie ſein, oder auch ein Solcher, der blind in den Tag hinein lebt, ohne ſich um Gott und um das künftige Leben zu bekümmern. Eine ſolche bedauerliche Gleichgiltigkeit währt zuweilen nur kurz; häufig aber lange und nicht ſelten [...]
[...] len, die mit ſtählernen Banden an die Erde gekettet ſcheinen, weshalb ihr Herz, gefeſſelt, keines höheren Aufſchwunges fähig iſt. Das Laſter des Geizes iſt ein Ring, der die Pforte des Himmels verriegelt, und zwar hauptſächlich aus dem Grunde, weil der Geizige hienieden die Thüre ſeines Hauſes den Armen verſperrt. Der Durſt des Geizes iſt dem Durſte eines Waſſerſüchtigen [...]
[...] ängſtlicher wird, je mehr er getrunken. Der Geiz, dieſe Seelenkrankheit, iſt um ſo gefährlicher, als ſie häufig gar nicht als Krankheit erkannt wird, ſon dern als Klugheit, als eine weiſe Sparſamkeit und als eines nothwendige Vor ſicht für die Zukunft. - Ganz anders als der ſpekulative Menſchengeiſt lehrt jedoch das Evan [...]
[...] gelium, und ausdrücklich nennt der Apoſtel den Geiz einen Götzendienſt, um deſſentwegen der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens komme. Nichts als ein fanatiſcher Götzendiener iſt der Geizige; eine Geldkiſte iſt ſein Abgott, ihr opfert er Geſundheit, Nächſtenliebe, Freundſchaft, Pflicht, Gerech tigkeit, Heil und Seligkeit; ſie iſt ſein Troſt, ſein Glaube, ſeine Hoffnung und [...]
[...] Darüber war nun Morgan über die Maßen erfreut, und nachdem die gegenſeitigen merkantiliſchen Berechnungen feſtgeſtellt waren, kam man überein, die Trauung nicht länger hinauszuſchieben und eine Ehe zu gründen, die für den Himmel kaum eine wohlgefällige ſein konnte. Dieſem Bande fehlte näm [...]
[...] dachte, gar nahe; Morgan, ihr ſtrenger Vater, ritt nämlich plötzlich, Wiggins an der Seite und von ſeinen Dienern und Sklaven gefolgt, in die am Meere gelegene Plantage ein. Finſter war ſeine Stirne, denn auch hier hatte der Orkan einen beträchtlichen Schaden angerichtet. „So kurz unſere Trennung [...]
[...] menten zum Trotz, die uns verderben wollten.“ „Ei, frevle nicht, Du läſterſt wahrlich Gott!“ . . . Meine Liebe, moraliſire ein andermal, wenn ich gerade Langweile habe und etwas recht Albernes hören möchte, um zum Gähnen und zum Schlafen gebracht zu werden; ich läſtere meinen Unſtern, ſonſt nichts, und [...]
[...] mußte, obwohl ich längſt auf harte Unglücksſchläge gefaßt war und mich im Stillen immer wunderte, daß wir davon ſo lange verſchont blieben.“ „Ei, was iſt das wieder für eine ſonderbare Rede! Soll ſie vielleicht eine Be leidigung für mich enthalten? Bin ich etwa ein ſo untüchtiger Kaufmann und ein ſo ungeſchickter Spekulant, daß man zu dem Schluß genöthigt iſt, [...]
[...] leidigung für mich enthalten? Bin ich etwa ein ſo untüchtiger Kaufmann und ein ſo ungeſchickter Spekulant, daß man zu dem Schluß genöthigt iſt, ich werde mich einmal tüchtig verhaueu und mich zu Grunde richten? Eine ſolche Beurtheilung meiner Perſönlichkeit, aus Deinem Munde vernommen, wäre mir wirklich intereſſant.“ „Du biſt ein tüchtiger Kaufmann und ein [...]
[...] Segen Gottes ſei er fallit geworden; häufig aber hörte ich die Leute ſagen, der Menſch mußte fallit werden, denn er rechnete nicht!“ „Mit Dir iſt nicht zu ſprechen, denn Du biſt ein Menſch, der wohl Verſtand, nicht aber ein Herz hat.“ (Fortſetzung folgt) [...]
Schwäbische Eilpost. Feuilleton zu der "Schwäbischen Eilpost" (Schwäbische Eilpost)Feuilleton 003 1868
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1868
  • Erschienen
    [Augsburg]
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] ſtimmte Säule anbinden und peitſchen zu laſſen. Um dieſe Strafe in ihrer ganzen Scheußlichkeit zu erkennen, iſt es nöthig, daß ich an dieſer Stelle dem Leſer erkläre, wie eine Sklaven peitſche beſchaffen iſt. Eine ſolche Peitſche beſteht aus ungegerbter Kuh- oder Ochſenhaut, die in ſchmale Streifen geſchnitten und in der Dicke eines Spazierſtockes zuſamengeflochten wird, ſich aber gegen [...]
[...] ſie mit Oelfarbe, gewöhnlich grün. Grün iſt die Farbe der Hoffnung. O Gott, welch einen Spott bilden ſo beſtrichene Marterwerkzeuge für Sklaven ge braucht, für die ſelten auf dieſer Erde noch eine Hoffnung grünt? Dieſe Peitſchen ſind nun ſo zäh und hart, daß jeder Mann von mittelmäßiger Stärke mit einem einzigen Streich eine tiefe Furche in ein Brett von Tannenholz [...]
[...] aden. Unterwürfig lächelnd zeigte Zombo ſeine weißen Zähne, und einen ſon derbaren Blick Wiggins zuwerfend, der ihm hundert Hiebe zugedacht, ging er durch eine ſchattige Tamarinden-Allee, um welche ſich Lianen ſchlangen, in den Sonnenbrand hinaus und nach dem Meere hin, wo er nach dem Befehl ſeines [...]
[...] liegen mußte. Alle kleinlichen Gedanken verſchwinden, wenn man an dem Meer ſteht und das Auge über das gewaltige Reich deſſelben hinſchweifen läßt; über ein Reich, welches Klüfte, Abgründe, Gebirge, Marmorhöhlen, umgeben VON Muſchellagern, Corrallenwälder, edle Perlen und unermeßliche Reichthümer und Schätze bedeckt, die es ſtürmend ſeit Jahrtauſenden in ſeinen gähnenden Schlund [...]
[...] VON Muſchellagern, Corrallenwälder, edle Perlen und unermeßliche Reichthümer und Schätze bedeckt, die es ſtürmend ſeit Jahrtauſenden in ſeinen gähnenden Schlund hinabgezogen. Ein nie geahnter Schauer dringt durch des Menſchen Seele, wenn die Windsbraut in den Spiegel des Meeres hineinbläst, wenn es dann aus ſeinem Schlafe erwacht, die grünen Wellen aufrollt und ſie dem Ufer [...]
[...] für ſich zu gewinnen und ſeinen Beiſtand zu ſeinem Werk der Rache zu erflehen. Jetzt ſchien Zombo mit ſeinen Gedanken fertig geworden zu ſein; er ſprang noch einmal ins Meer, tauchte noch ein paarmal unter und lief dann nach wiederholter Erfriſchung jenem Walde zu, wohin er in voriger Nacht den Leichnam ſeines Vaters brachte. Hoch oben auf einem Baume hatte er die [...]
[...] er in ſchnellem Roſſeslaufe den nicht unbeträchtlichen Weg nach dem Walde zu rückgelegt. Gar ſorgſam fußte er den todten Greis dann an und rutſchte be hutſam mit ihm herunter, als könnte ihm jetzt noch ein Leid geſchehen. Wie in der Nacht zuvor bedeckte er das Antlitz, die Bruſt und die Hände des todten Vaters mit heißen Küſſen, dann ſuchte er Palmenblätter, hüllte die [...]
[...] Wie in der Nacht zuvor bedeckte er das Antlitz, die Bruſt und die Hände des todten Vaters mit heißen Küſſen, dann ſuchte er Palmenblätter, hüllte die Leiche in dieſelbe ein und band ſie flink und kunſtgerecht mit Weiden an einan der und um die erſtarrten Glieder. Ermüdet ſtreckte ſich Zombo dann zu dem zur Beerdigung hergerichteten, mumienförmig eingehüllten Vater nieder und in [...]
[...] der und um die erſtarrten Glieder. Ermüdet ſtreckte ſich Zombo dann zu dem zur Beerdigung hergerichteten, mumienförmig eingehüllten Vater nieder und in der Schwüle ſank bald ſein Haupt zurück und er ſchlief feſt und tief ein. Die Sonne ging unter – Zombo ſchlief noch und hoch ſtand der Mond ſchon am nächtlichen Himmel, als er mit einem ſchmerzlichen Schrei erwachte. Bei [...]
[...] am nächtlichen Himmel, als er mit einem ſchmerzlichen Schrei erwachte. Bei dem Schrei, den er ausſtieß und bei der raſchen Bewegung, die er machte, ſchwebte ein dunkler, geſpenſtiſcher Schatten von ihm auf, alſogleich unter dem Aeſtrich und unter den Blätterkronen der Bäume verſchwindend. - (Fortſetzung folgt.) - [...]
Schwäbische Eilpost. Feuilleton zu der "Schwäbischen Eilpost" (Schwäbische Eilpost)Feuilleton 028 1868
  • Datum
    Mittwoch, 01. Januar 1868
  • Erschienen
    [Augsburg]
  • Verbreitungsort(e)
    Augsburg
Anzahl der Treffer: 10
[...] Sophia Dorothea. Eine hiſtoriſch e Novelle. I. - [...]
[...] und zärtlich zgleich auf dem Kind ruhte, mit dem ſie tändelte und lachte. An der großen Treppe angekommen, erſchien plötzlich auf der cberſten Stufe ein Kavalier, ſtattlich, in prächtiger Kleidung, und unter dem Federhut ſah man eines der ſchönſten Männergeſichter, welches die Natur gebildet hat. Es war Graf Königsmark. Er ſchien in beſter Laune zu ſein und ſangleiſe [...]
[...] Graf Königsmark hielt ſie zurück: „Ich bitte, gnädigſte Prinzeſſin, er lauben Sie mir, das Prinzeßchen die Treppe hinauftragen zu dürfen.“ Die Prinzeſſin blieb ſtehen und verſetzte lächelnd: „was Sie für Ein fälle haben, ich glaube, Sie ſcherzen.“ „Nein, ich ſcherze nicht, das Kind iſt eine zu ſchwere Laſt für eine ſo [...]
[...] „Nein, ich ſcherze nicht, das Kind iſt eine zu ſchwere Laſt für eine ſo junge Mutter.“ „Für eine Mutter iſt ihr Kind nie eine Laſt, ich glaube, ich könnte den lieben Engel nach Polen und wieder zurück tragen, ohne müde zu wer den,“ ſagte die Prinzeſſin und drückte einen Kuß auf das blonde Seidenhaar [...]
[...] mals zurück. „Nur einen Augenblick, bat er, wir können uns ſo ſelten un geſtört ſprechen.“ Im ſelben Augenblick neigte ſich der Kopf eines Mannes verſtohlen hinter einer Marmorſäule hervor, welche das Treppenhaus ſtützte, und ein paar blitzende Augen ſtarrten auf das Paar, aber ſchnell zog ſich der Kopf [...]
[...] ſagte der Graf. „Iſt etwa an dieſem Hof die Unſchuld vor Verleumdung ſicher?“ ſagte die Kurprinzeſſin, während ein wehmüthiger Schimmer über ihre engelhaften Züge flog. „Bei Mars, wer ſo frech wäre, die Tugend der Kurprinzeſſin zu ver [...]
[...] Monſieur“, erwiederte die Gräfin und ließ ſich ohne Umſtände auf einen Stuhl nieder, während ſie ihr Geſicht mit einem Tuch abwiſchte, denn ihre Wangen glühten und ihre Bruſt hob ſich. Sie war eine üppige Schönheit mit dunklen, blitzenden Augen, welche, tückiſch lauernd, ein böſes Herz verriethen, während ein blühendes Ausſehen, das ſie übrigens der Schminke verdankte, dem Ge [...]
[...] Erſtaunen.“ „Gewiß, liebe Gräfin, ich denke nichts anderes von dem Vorfall, als daß es eine ritterliche Galantrie von Graf Königsmark war; alle Welt kennt ihn als den feinſten Mann meines Hofes“, erwiederte der Kurfürſt. „Aber dies heimliche Geflüſter, wenn ſie beiſammen ſind, dieſe Blicke, [...]
[...] ſchaut und ahnte, daß in die glühende Leidenſchaft, die ſie für ihn empfand, ſich Haß und Eiferſucht miſchten und er bereute, daß er durch ihre verführe riſchen Künſte verlockt, ſich in ein Liebesverhältniß mit ihr einließ, welches ſchon das Geſpräch des Hofes war. Durch die hohen, ſchattigen Gänge des Schloßgartens wandelten ein [...]
[...] ſchon das Geſpräch des Hofes war. Durch die hohen, ſchattigen Gänge des Schloßgartens wandelten ein Herr und eine Dame. Die Dame trug ein grünſeidenes, weitausgeſchnittenes Kleid, und in gepuderter hoher Friſur ſchritt ſie ſtolz neben ihrem Begleiter, der ihrem lebhaften Geſpräch kaum zu lauſchen ſchien. Dieſes Paar war die [...]