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[...] und gesehen hat es kein menschliches Auge, wer diesen Schuß abfeuerte!" Ellingen gab die Richtigkeit dieser Behaup¬ tung zu, dann sagte er sanft: „Wir wollen den Toten nicht mehr anklagen. [...]
[...] Ellingen stand auf und nahin ein Papier von seinem Schreibtisch. „Hier ist deine Entlassung vom Militär. [...]
[...] mals für alles Gute, das er an mir getan hat!" sagte er bewegt. „Keine Ursache!" wehrte Ellingen ihm. „Tu warst ein braver Soldat und ein guter Mensch. Und sowie das Begräbnis vorüber ist, wanderst [...]
[...] durch die Welt. Deutschland sieht mich nicht wieder." „Tann gehe mit Gott!" sprach Ellingen. Herr und Diener schüttelten sich herzlich die Hand; hierauf guckte Johannes Podlach seine [...]
[...] von dem Drama eines armen Menschenlebens! Als am Nachmittag desselben Tages Graf Ellingen zur vorgeschriebenen Stunde im Palais der Prinzessin Mathilde seine Braut besuchte, kam ihm diese schon entgegen, und der junge [...]
[...] terei in Niederbayern) nimmt von Atonal zu Monat immer größere Dimensionen an; be nutzen, Geliebte," erwiderte Graf Ellingen. „Lange wird auch die Trennung nicht dauern und wir hoffen in dieser Zeit auf ein seliges Wieder¬ [...]
[...] Mädchens!" „Du nieinst den Bruder der verstorbenen Mutter?" fragte Ellingen lächelnd. „Denn ein noch mehr gesunkenes Familienmitglied ist aller¬ dings unmöglich?" [...]
[...] „Du weißt darum?" fragte Elisabeth über¬ rascht.1l Ellingen nickte. „Ich hatte gestern abend, als ich nach Hause kam, das Vergnügen, seine zweifelhafte Bekannt¬ [...]
[...] säglich unter den Verhältnissen!" „Tas wollen wir auch nicht!" versprach Ellingen ernst. „Sie sicht fortan unter meinem Schutz, so gut wie du. Zch habe übrigens früher einmal von dieser — wie die Welt sagt: roman¬ [...]
[...] Ihnen lossagen!" murmelte sie. „Sie kompro¬ mittieren sich!" „Mit Ihnen keineswegs.!^ versetzte Ellingen [...]
[...] auf einmal zum Herzen, als sie den Namen da¬ rauf las. „Werner Graf Ellingen, Oberleutnant im ersten Earde-AIanen-Regimcnt!" Er! Was tonnte er wollen? Weshalb suchte [...]
[...] jede Spur von seelischer Erregtheit: „Was führt Sie zu uns, Herr Graf?" Ellingen griff in die Brusttasch: seiner Ulan- ka und brachte ein Schreiben vom Hofmarschall¬ amt hervor; es hatte ungefähr dieselbe Bedeu¬ [...]
[...] gegen diesen Herrn und gcg.cn den unwillkomme¬ nen Saldern. Graf Ellingen ging denn auch mit militäri¬ scher Kürze auf sein Ziel zu. „Zch sah Sie gestern, gnädigste Gräfin, als [...]
[...] zurechtweisen mußte?" „Saldern ist ein Schwätzer, ein bornierter Mensch!" erwiderte Ellingen unmutig. „Za, gewiß, er erzählte cs mir gleich, als er von Babclsberg zurückgekommen war; er suchte mich [...]
[...] „Nun, also," sagte sie bedeutend freund¬ licher, „dann sind mir Ihre Bedenke» aber erst recht unverständlich, Graf Ellingen. Sie legen auf Herrn von Saldern's Reden kein Gewicht, Sie kennen die Genauigkeit des Hofmarschall¬ [...]
[...] hat also wie immer nur die Wahrheit gespro¬ chen!" war die stolze Antwort. Graf Ellingen neigte zustimmend das Haupt. „Meine Achtung vor der jungen Dame ist groß, um so betrübender sind die ganzen Ver¬ [...]
[...] denkt, bürgerlichen Herren der Eintritt in/das Offizicrkorps nicht gestattet." Ellingen nickte. „Das ist allgemein bekannt und Ansichts¬ sache! Mein Onicl erhielt in Ehren seinen Ab¬ [...]
[...] erblicken, durchaus nicht!" schloß sie stolz. „Sie haben ihn nicht gekannt, gnädigste Grä¬ fin!" beharrte Ellingen. „Sie hätten ihn nur ein einzigcsmal sehen sollen in seinem saloppen, richtiger gesagt, defekten Anzug, mit der alten [...]
[...] Bruder sei sein ganz leichtfertiger Mensch. Lin fester Charakter konnte so tief nicht sinken. Ellingen fuhr fort: „Die Tochter kannten wir alle. Ich er¬ kannte sie sofort wieder, als ich sie sah. Sie [...]
[...] nige sind das aber in Potsdam, in der Soldaten¬ stadt."1> Ernst und sorgenvoll sah Ellingen vor sich nieder. (Fortsetzung folgt^ 1______^ [...]
[...] Elisabeth war sich darüber keinen Augenblick im Zweifel: Opferte sie Jenny Schwarzenfels, so würden die vornehmen Ellingens dieses Opfer wahrscheinlich nicht umsonst annehmen, [...]
[...] Und ruhig erhob sie den Blick und auch ihre Stimme .filterte nicht, als sie erwiderte: „Graf Ellingen, der Wahlspruch der Schwar¬ zenfels lautet: „Bis in den Tod getreu!" Tie Sippe steht zu einander!" [...]
[...] kcnntnis oft hart und doch war cs das einzig Richtige gewesen. Und dann fiel ihr ein, dry Graf Ellingen »och nicht einmal die zwcisel hafte Heirat berührt hatte, und das war schließ lich doch der wundeste Punkl. Tas halt- auch [...]
[...] jungen Assessor Gras Tohnstein einen Sommer¬ ausflug und dieser hatte seinen Freund, den Grasen Ellingen von den Garde-Ulanen, ge¬ beten, daran teilzunehmen. Der alte Herr, der unverheiratet 'geblieben, aber gleichfalls vor¬ [...]
[...] betrachtete, den Krimstecher vor den Äugen, interessiert die Umgebung. Ellingen und Tohnstein musterten zunächst die Ausstattung des Bootes, die auch dem Ver¬ wöhntesten genügen mußte. Sie sprachen einige [...]
[...] zutage noch solche urvorweltliche Menschen ge¬ ben!"1- ' „Ach!" rief Ellingen sehr interessiert, „hier wohnt Podlach? Auf einer dieser Inseln? Ta muß ich mir doch die Gegend genau an¬ [...]
[...] nen?" fragte Gras Tohnstein und seine Augen glänzten. „Mit der Urkunde!" bejahte Ellingen, „Hi¬ storisch hochinteressant. Ter ganze Mensch ist ein lleberblcibjcl aus alter Zeit; derartige Ge [...]
[...] merkte der Rat. „Tas ist auch vielleicht wirklich etwas de: Fall," sagte Ellingen achselzuckend. „Wenig¬ stens ist er durch Alter und menschenscheue Einsamkeit zum hochgradigen Sonderling g [...]
[...] keiten des vergangenen Winters zu Berlin, meine Liebe. Da war der stattliche Garde-Ulan, der junge Graf Ellingen, der ein sehr eif¬ riger Verehrer dieser jetzt so betrübten kleinen Hofdame war." [...]
[...] Röte ihre Wangen färbten. „Ei, das kann ich mir nicht denken. Ich hielt Graf Ellingen für einen wackeren jungen Mann und nicht für einen jener leichten und seichten Schmetterlinge, die in jeder Saison eine [...]
[...] energisch. „Ich kenne die Ellingens auch, ich meine, die Litern des jungen Graf,». Sie sind als Standesherrschaft ein bischen sehr feudal [...]
[...] Offiziere. Die Prinzessin lachte. „Dabei kann ich mir die peniblen Ellingens denken; das wird sie im ersten Augenblick arg irritiert haben. Aber das ist doch alles [...]
[...] sen wollen, ist nur vollständig in der Ordnung. Ich würde es tadeln, dächten Sie anders. Das hat sich Ellingen auch nicht überlegt, als er dies von Ihnen forderte. Ich kann es mir ja denken, daß es ihn zuerst peinlich berührt hat, [...]
[...] Wie gesagt, im ersten Unmut. Als Ehrenmann aber, "besonders als Christ, und das sind di« Ellingens, alles was recht ist, muß er sich selbst sagen, daß seine Handlungsweise nicht die rich¬ tige war. und das wird längst geschehen sein. [...]
[...] einem solchen armen Kinde helfe, wo ich kann. Und ich muß sagen, liebste Schwarzenfels," fuhr sie ernst fort, „Sie und Ellingen Hütten gerade in diesem Falle eine sehr schöne Auf¬ gabe, Sie würden als dls Gattin des jungen [...]
[...] Ellingen werden können, färbte ihre Wange höher. Die Prinzessin nickte. [...]
[...] der'Stadt, wo sich bald eine kleine, aber sehr gewählte HerrengeselsschaO zusammenfand. Ter Champagner floß in Strömen, Ellingen knau¬ serte nicht und unter den jungen Herren herrschte die fröhlichste Stimmung, die jedoch in keiner [...]
[...] Dienst frische Kräfte und einen klaren Kopf brauchten. In glücklichster Stimmung schritt Ellingen durch den lauen Sommerabend seiner Wohnung -u. Ls war schon sehr dunkel und die Laternen, [...]
[...] war wohl dazu geeignet, seinen Fuß stocken zu lassen.1.1( Graf Ellingen sah, wie sein Bursche, Jo¬ hannes Podlach, einen sehr schäbig gekleideten, älteren Mann am Kragen hielt und diesen hin [...]
[...] nant zu rechter Zeit!" rief Frau Kulicke in höch¬ ster Aufregung. „Was geht denn hier vor?" fragte Ellingen erstaunt, indem er näher trat. „And was i>t das hier für ein fremder Mensch?" [...]
[...] von einer Seite, von der sie es am wenigsten vermutet hatte.1> Graf Ellingen trat neben sie. „Kein Wort weiter, Frau Kulicke!" begann er sehr gemessen und sehr bestimmt. „Tie Grä¬ [...]
[...] Ton nach nicht für unbedingte Zustimmung an¬ nehmen konnte; Fräulein Alma aber begann von Graf Ellingen zu schwärmen. ' .„Haste gesehen, Mutter, wie vornehm d:r Graf den Augenblick aussah? Was so'ne Herren [...]
[...] klug werden!" Während diese Gespräche in der Parterre¬ wohnung geführt wurden, hatte Graf Ellingen [...]
[...] sich einer sehr Unglücklichen annahmen, und no mcn Sie meinen herzlichsten Glückwunsch!" Ehrfurchtsvoll führte Ellingen die dargtz reichte Hand an seine Lippen; dann schloß d" Tür sich hinter Jenny und der Offizier stieg [...]
[...] gann sie, „aber einmal muß ich doch noch auf die Nachricht von Fräulein Kulickc zurückkom¬ men, die den Grafen Ellingen betraf." „Armes Herz!" cntgcgnctc Jenny in zärt¬ licher Trauer. „Dein eigenes Leid tritt in den [...]
[...] Hintergrund vor der Teilnahme, die du mir er¬ weisest. Doch, gottlob, über diesen Punkt kann ich dich beruhigen. Graf Ellingen ist wohl und [...]
[...] sich!" bemerkte Elisabeth sorgenvoll; sie bangte sich um den noch immer Geliebten. „Das wird 'Graf Ellingen natürlich wissen und sich demgemäß einrichten!" antwortete Jenny. „Ich bin überzeugt, daß dieses ganze [...]
[...] Jenny Schwarzenfels nahm begreiflicherweise ein warmes Interesse an ihrem Hausgenossen, dem Grasen Ellingen. War es doch der Mann, den die einzige, dir noch auf Erden zu ihr hielt, liebte. Aber der junge Offizier grollte [...]
[...] Treppe begegnete, verfügte auch sie über den gräflich Schwarzenselsschen Stolz, den Werner Ellingen so wohl kannte, und gerade mit diesem Eesichtsausdruck war sie Elisabeth ähnlicher denn je. [...]
[...] erwiderte Jenny seinen Gruß und dcr Friede war wieder hergestellt. Es war Graf Ellingen in seinem spätern Leben stets ein angenehmer Gedanke, sich ge¬ gen die junge Musiklehrerin so benommen zu [...]
[...] eine braune Iockeymütze. Langsam trat er näher, aber mit wütendem Gebell fuhr Ellingens große Dogge, die vor der offenen Stalltür lag, aus den ihr im höch¬ sten Grade mißfallenden Fremden zu und stellte [...]
[...] Kleinod!" Mit einem wehmütigen Lächeln betrachtete Ellingen das Dolument. „Wertlos!" sagte er dann. „Absolut wert¬ los!" [...]
[...] schen tonnen es nicht verlangen!" Sein .Hanpl sank tief auf die Brust, er sah ganz verfallen aus und Ellingen betrachtete ihn mit grösster Teilnahme. „Es trifft ihn hart!" dachte er. „Warum [...]
[...] wenigstens bald verboten wird, nachher kann es nichts mehr nütze»; dann ist alles verdorben!" Graf Ellingen zuckte die Achseln. „Aber ich weiß weiter keinen Rat," sagte er. „Die Regierung hak es abgeschlagen und der [...]
[...] Es klang Me ein Schrei der Qual durch diese Worte. Wieder faßte Ellingen seine Hand und nahm sie fest in die seine. [...]
[...] will? Gerade meine Kinder verlassen mich alle; dies ist der letzte!" Ellingen senkte die Augen; der junge Mann hatte es ihm allerdings schon mitgeteilt und er hatte nur momentan nicht daran gedacht. Der [...]
[...] und seine dunkle» Augen glühten vor heimlicher Wut. Ellingen erschrack vor diesem Ton. „Mann," sagte er eindringlich, „Sie werden doch nicht am Ende irgend eine Torheit begehen? [...]
[...] In diesem Augenblick trat Elisabeth wieder aus dem Schlosse. Eraf Ellingen klappte die Hacken zusammen, daß die Silbersporen klirrten und verneigte sich ehrerbietig. Die junge Hof¬ [...]
[...] sogar, wer es ist!" entgcgnete Jenny lächelnd und erzählte, in welcher Weise sie aus der Ferne dis Bekanntschaft des Grafen Ellingen gemacht habe.1s Elisabeth hörte ihr zu, [...]
[...] röten, das bei diesen Worten das Angesicht der jungen Hofdame überflog. „Graf Ellingen?" rief Jenny überrascht. ,,'O, Elisabeth, das ist aber schön! Eurer Ver¬ bindung steht doch nichts im Wege! Warum [...]
[...] bedrückt dich der Gedanke, daß er reich ist? Weil du arm bist? Liebste, bist du darum ge¬ ringer ? Ebenbürtig sind wir den Ellingen durch¬ aus, die Schwarzenfels datieren ihre Ahnen¬ reihe durch Jahrhunderte; das weißt du selbst. [...]
[...] Anspielung ein, sondern antwortete mir: „Das ist ja alles richtig! Und zu schämen brauchte sich Werner Ellingen meiner nicht. Aber er wird einmal Majoratshcrr," „Das war dein Vater auch!" warf Jenny ein. [...]
[...] „Nur rnit dem großen Unterschied, daß wir eben kein Prioatvermögcn hatten. Der Reich¬ tum der Ellingen aber, die ihre Güter in Schle¬ sien haben, ist enorm. Und seine Eltern lebe» noch beide. Es sind frische, kräftige Menschen [...]
[...] Erschrocken fuhren die Herren empor, aber schon stürzte der Steuermann jählings rom Radkasten, den ihm zunächst sichenden (»rasen Ellingen fast mit zu Boden reißend. In einem Augen¬ blick färbte sich das weiße Hemd pnrpurrot, [...]
[...] iurzes Röcheln, dann war alles vorüber und ein Toter lag den entsetzten Männern zu Füßen. Ellingen griff sich an die Stirn. „Ist das ein Traum?" fragte er bebend. „Nein," entgegnctc der alte Rat traurig, [...]
[...] Unglücksfall?" „Doch wohl das letztere!" cntgegnete Tohn- stcin und Ellingen pflichtete ihm bei. „Wer sollte denn hier auf diesen fremden jungen Men¬ schen schießen? Feinde würden ihn nachts aus [...]
[...] „Sie müssen sogleich ihre Wohnung aufsuchen, um sich umzukleiden!" ^.Richtig!" entgegnete Ellingen und blickte bestürzt auf einen mindestens talergroßen Blut¬ fleck, der jedem Fremden in die Augen fallen [...]
[...] den Fleck halten; Sie lammen schneller vor¬ wärts und es wird weniger beachtet werden." Graf Ellingen nickte, dann fugte er hinzu: „Unter diesen Umständen ist es Aber, eine [...]
[...] hinter sich. Ten ganzen Tag kam er nicht mehr zum Vorschein.1, Graf Ellingen hatte mit seinen beiden Frenn- [...]
[...] das Unabänderliche ertragen hat und ob er noch lebt." „Ja, er lebt noch," erwidert: Ellingen, „und muß nun auch noch das Leid auf sich nehmen, daß sein letztes Kind ihn für immer verläßt!" [...]
[...] gutzumachen. Die kluge alte Prinzessin hatte wieder einmal recht gehabt. Graf Ellingen schämte sich jetzt seines harten Verlangens, das ihm zuerst der aristokratische Hochmut diktiert hatte; er empfand [...]
[...] hatte nicht mehr darauf geachtet. Niemand der Besuchenden wußte dies, sonst hätten Ellingen und Tohnstein von dem Vor¬ haben abgeredet. Sie wußten aber nicht einmal, wo gerade der alte Podlach hauste. [...]
[...] die Lackiliefel wand. „Und wie cs scheint, auch gänzlich unbe¬ wohnt!" erwiderte Ellingen. „Dort steht aber doch eine Rohrhüttc," ant¬ wortete der Assessor und wies aus Podlachs [...]
[...] mir, damit ich nicht so ganz allein in diesem unbekannten Weltteil bin!" Dohnstein warf seinem Freunde Ellingen ei¬ nen ermunternden Blick zu; dann machten sie sich zusammen auf den Weg. [...]
[...] sich von Elisabeth verabschiedete und das junge Mädchen allein zurückblieb. Dohnstein und Ellingen, die langsam folg¬ ten, hatte er nicht bemerkt. Elisabeth traf auf ihrem Wege einen rohbchaucnen Eramtstein, der [...]
