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[...] Auch in London, wo Paolo eine elegante Wohnung bezogen hatte, sprach man bald mit Auszeichnung von dem italienischen Maler Leoni, und dessen stolzeste Familien suchten Ihn in ihre Kreise zu ziehen. Auf diese Weise erfuhr letzterer ohne eigene Bemühung die gewünschten Nachrichten über Lord Montfor?'. [...]
[...] weiteren Ausbildung eine mehrjährige Reise angetreten hatte, von der er noch nicht zurückgekehrt war. Eine andere Kunde, die Leoni über Lord Montford und seine Tochter wurde, be» günftigte einen ebenso rasch als glücklich entworfenen Plan, der das Gelingen seines Unternehmens erleichtern konnte. [...]
[...] langen. Ein junger Baronet, der sich zu seinen näheren Be» kannten zählte, war auf eine hingeworfene Anspielung gern Ke» reit, Leoni in dieser Eigenschaft dem Grafen vorzustellen, und da letzterer mit Freuden dem gefeierten Künstler die Ausführung des' Gemäldes übertrug, so sah Paolo bald dem Tage entgegen, [...]
[...] blichenes Bild vor die Seele führen und er sein schuldlose« Kind für den Frevel seineS verbrecherischen BaterS büßen sehen. Arabella sollte für ihn, den Maler Leoni, dasselbe Gefühl empfinden, daS Rafaela a» deren Baier gefesselt, und wie für diese, sollte ,S ihr zum Verderben werden. [...]
[...] der nächste Augenblick gab ihm seine Fassung wieder; Raf«la hatte ihn ni« ahnen lassen, daß sie Muiter werden würde, und dcmn ließ der ganz fremde Name Leoni seine erste Befürchtung ihn als ungegründet belächeln und mit Ruhe eine Unterhaltung beginnen, die durch den Eintritt einer jungen Dame unterbrochen [...]
[...] beginnen, die durch den Eintritt einer jungen Dame unterbrochen wurde, welche er Paolo als seine Tochter vorstellte. Der Anblick des junge» Mädchens ergriff wunderbar Leoni's »,n Haß erfüllte Seele. Nicht die vollendete Schönheit Ära» bell«'« war es all,!«, die de» Blick des Künstlers bewundernd [...]
[...] denn, waS er sprach, zeugte von einem Reichthum des Wissens und der Gedanken, den sie so glänzend noch bei keinem Ander» gefunden, und als Leoni endlich Abschied nahm, war in Beider Seele eine unauslöschliche Erinnerung zurückgeblieben. Di« junge Gräfin sah mit einer wonnigen Empfindung de« [...]
[...] folgenden Tage entgegen, der den Mann ihr wieder zuführe» sollte, welcher in ihrem tief Innersten Herzen eine Stimme er» weckt, die ihr gebot, in Leoni einen Freund zu begrüßen, deff«» Bild schon längst in ihren Träumen gelebt, der ihr nicht fre»d, sondern an Geist und Seele ihr verwandt, in innigster Gemein» [...]
[...] schaft verbunden war. Mit heiter« Lächeln, frei von jeder Verwirrung oder stolz« Zurückhaltung! trat daS jung« Mädchen Leoni e»tg«g«n, >» «f [...]
[...] Recherchen an und dieſe ergaben, daß Herr d'Alency, ein überaus ehrenwerther Mann, vor drei und einem halben Jahr in Paris ſich mit einer ganz mittelloſen Waiſe, Leonie Cilly aus dem Quartier Latin verehelicht. Nach jener Friſt hatte er ſich ſelbſt den Tod gegeben und die Hälfte ſeines [...]
[...] ſchütteln Antwort gab. Als man ihr endlich in Folge der Pariſer Recherchen alle ihre früheren geſühnten und nicht ge ſühnten Verbrechen vorhielt und ſie ſich dadurch von Leonie, die um dieſelben wußte, verrathen glaubte, bekannte ſie, daß die Wittwe ihr wiederholt erzählt, daß ſie ihr Kind vergiftet. [...]
[...] die um dieſelben wußte, verrathen glaubte, bekannte ſie, daß die Wittwe ihr wiederholt erzählt, daß ſie ihr Kind vergiftet. Auf die Frage: aus welchem Motiv Leonie fort und fort dieſen ſcheußlichen Mord betrieben, antwortete ſie nunmehr mit allen Freimuth Folgendes: [...]
[...] abbüßen muß!“ Man confrontirte die beiden Frauen. Mit kaltem Lächeln hörte Leonie das freimüthige Geſtäud miß der Alten an. [...]
[...] Gleich darnach begehrte ſie ein Dejeuner und Cham pagner. Ein Bruder Leonie's exiſtirte nicht, wie ich ſchon vordem gemuthmaßt, Was mich dem beſonderen Intereſſe der Giftmiſcherin em [...]
[...] Leonie hatte ihre Biographie verfaßt und an den Re dakteur eines Blattes in Lyon verkauft. Das Honorar überſchickte ſie mir, begleitet mit einigen [...]
[...] ſchöpf in ihrem Leben gethan, über deſſen erſten Phaſen ich nachträglich nichts anderes mehr mitzutheilen weiß, als daß Leonie das Kind einer Kunſtreiterfamilie geweſen ſeyn ſoll, die an einer Epidemie gleich nach den großen Schlachten vor dem Sturz des Kaiſerreiches in der Hauptſtadt ihren Tod [...]
[...] dem Sturz des Kaiſerreiches in der Hauptſtadt ihren Tod fand. v Leonies Todesurtheil wurde vom König beſtätigt. Sie beſtieg die Tribüne, auf der die Guillotine ſtand, mit kaltem Lächeln. [...]
[...] Gehirn. – Meine Miſſion war erfüllt! – Schlüſſelgeraſſel ſchreckte mich auf. „Es muß einer paſſen,“ hörte ich Leonie's Stimme zornig ausrufen. „Daß Du auch den rechten verlegt haſt! – Im ſchlimmſten Fall warten wir bis Jean kommt, um die Thüre [...]
[...] Er mußte den Frauen meine Flucht mitgetheilt haben, denn ich hörte Leonie in Wuth laut aufſchreien wie ein wildes Raubthier, dem die Beute entgangen. Das Kind, welches ich einſtweilen auf den Boden gelegt, war ganz ſtill [...]
[...] Fliehenden. Sie werden unweit des Wäldchens ergriffen. Der Prozeß gegen Leonie, deren Tante und den taub ſtummen Jean dauerte Monate lang und ich will nur die Hauptmomente herausgreifen, um in Kürze dieſe kleine Er [...]
[...] wir ihn eingebracht. Tante Debrie war, wie unſere Recherchen alsbald ergaben, eine oft beſtrafte Perſon, deren letztes Verbrechen Leonie be kannt ſeyn mußte. Sie hat es auch im Kerker nicht ge ſtanden. Sie wollte die Alte nur als willenloſes Werkzeug. [...]
[...] kannt ſeyn mußte. Sie hat es auch im Kerker nicht ge ſtanden. Sie wollte die Alte nur als willenloſes Werkzeug. Daß dieſelbe nur Hehlerin geweſen, bekannte Leonie bei jedem Verhör. Ganz Lyon war natürlich im höchſten Grade durch die [...]
[...] Leonie verſteckt ſeyn mußte. Ueber das Motiv der widernatürlichen That blieb man lange Zeit im Dunkel. [...]
[...] Ueber das Motiv der widernatürlichen That blieb man lange Zeit im Dunkel. Leonie hatte die Kühnheit, vor dem Gericht mit einem Roman zu debütiren. „Meine Herren,“ ſagte ſie mit der Ruhe eines Advokaten, [...]
[...] - Än, welche hinter denſelben aufragten, gaben dem leinen Bilde eine Ä. Ä glen, g niº von Ferne ſah ich Leonie am Fenſter ſtehen und Ä Ä als wären wir alte Bekannte oder noch dej Ä zitternder Hand zog ich die Thürglocke, faſt in [...]
[...] ſehr förmlich begrüßte. Ihr Geſicht war nichtsſagend, ihre Toilette im Vergleich zu der Leonies ſehr einfach. Ich ſtellte mich ihr ſogleich mit einigen für derlei Momente nie fehlenden Phraſen vor, die ſie mit einem altmodiſchen [...]
[...] nie fehlenden Phraſen vor, die ſie mit einem altmodiſchen Knix beantwortete. Mittlerweile hüpfte Leonie die Treppe herab. Munter wie ein Kind. - - „Iſt die förmliche Vorſtellung ſchon zu Ende?“ fragte ſie [...]
[...] Panorama, durch welches die Rhone ihre Silberbänder ſchlang. „Den Thee!“ rief Leonie, nachdem wir Platz genommen. Ihr Ton der Tante gegenüber berührte mich unangenehm. [...]
[...] Und ganz ſo benahm ſich auch dieſelbe. – Wieder ein Räthſel! Leonie ſchien in der beſten Laune, trotzdem daß ihr Bruder noch nicht angekommen. Ihr Geplauder war allerliebſt und ihre Einfälle oft ſo drollig, daß wir laut mitſammen lachten [...]
[...] licher Zug. Durch meine Brille erkannte ich, wie die Kleine auffallend überraſcht zu mir aufblickte. > Bald hernach brachte die Tante Licht und Leonie ent ſchuldigte ſich für einige Minuten, da ſie mit der Frucht händlerin perſönlich ſprechen wollte. [...]
[...] -Straße *** logirt Frau Beatrix Debrie, angeblich Rentiere 1 aus Paris mit ihrer Nichte Leonie Debrie. – Eine beſondere Bemerkung machte mich aufmerkſam, daß an die Wohnung unmittelbar die noch wohl erhaltenen Ge [...]
[...] Fremden bezogen. Die Legitimationen. Beider lagen bei. Wer ſchildert mein Staunen, als ich aus demſelben erſah, daß Leonie Wittwe ſei. Frau Leonie d'Alency, geborne Debrie, ſtand in dem Paß. Alter: 21 Jahre. Das übrige Signalement ſtimmte ganz mit der Perſönlichkeit überein, wie [...]
[...] worden und die alle meine Energie, allen meinen Scharfſinn beanſpruchte. - Leonie’s Bild wich nicht vor meinen Augen – nicht aus meiner Seele. Ich mußte immer wieder und wieder an jedes einzelne ihrer Worte, an jede beſondere Miene ihres unbe [...]
[...] Male bei der Oberbehörde vergebens nachgeforſcht hatte. Der Abend des andern Tags kam. Ich hatte Alles aufgeboten, nicht an Leonie zu denken. Es war nicht gelungen. Nach einem langen, erfolgloſen Kampf machte ich mich [...]
[...] unterbrechend; wie darfst du eö wagen, einen Mann wie Lord Moniford in seinem eigenen Hause mit so frechen Schmähungen zu überhäufen. Leoni erwiederie diese heftige Rede nur mit einem Blicke stolzer Verachtung und zog dann ruhig einige Pa» Piere hervor. [...]
[...] Ihrem fast vernichteten Vater geeilt war, und ihn in einen Sessel gehoben hatte, stürzte jetzt, ihn krampfhaft umschlingend, in Leoni'S Arme. Alle schauten gerührt auf daS edle Geschöpf, dessen sanftes, liebevolles Herz sich so ergreifend in dieser raschen, unwillkür» [...]
[...] Alle schauten gerührt auf daS edle Geschöpf, dessen sanftes, liebevolles Herz sich so ergreifend in dieser raschen, unwillkür» lichen Bewegung kund gab. Selbst Leoni'S racheerfüllte Seele ward von dieser Liebe der so tief gekränkten Schwester aufö Tiefste erschüttert, und im Innersten von dieser Seelenzröße be» [...]
[...] scheuen ließ, sank er wie gebrochen an ihr hernieder und barg seine brennenden Wangen in ihre kalten Hände. Ihr Gemahl hatte unterdessen di, von Leoni ihm überreichten Schriften durchflogen, und wandte sich nun, bleich von verhal« tenem Grimm, an seinen Schwiegervater, Indem er mit äußerer [...]
[...] Entsetzlich! rief Lord Hamilton, als der Fürst hier einen Augenblick innehielt; welch ein seltsamer Charakter mußte dieser Leoni gewesen seön! Nun erkläre Ich mir, daß so widerstreitende Empfindungen, wie sie dieses Manne« Brust durchglühten, zum Wahnsinn treiben können, der, wie ich jetzt gehört zu haben [...]
[...] schien jetzt den «naben zu erkennen, denn, indem er sein bewußt« lose« Kind auf dei.'Masen niederlegte und es wieder zu bei, den suchte, rief er mir zu, derselbe fei Leoni's Diener, der ihn „ach England begleilet hatte und «miß den Aufenthalt seines H rrn entdecken könnte. Diese Nachricht iewog mich, die Flucht des [...]
[...] sprechen besitzt, in ihn zu dringen, daß er uns zu Leoni führe, iri dem ich jetzt den Bewohner der verborgenen Villa zu ver» rnuthen begann. In diesem Glauben wurde ich noch durch den [...]
[...] bracht, noch keines Fremden Fuß seine Schwelle übertreten habe. Ich suchte die Angst deS treuen Diener« durch die Verstehe« runz zu beschwichligen, daß wir Freunde Leoni'S seien und unser Besuch nur sein Glück zur Folge haben würde. Kaum hatte ich jedoch die letzten Worte gesprochen, als des Knaben Thränen [...]
[...] Leoni'« Erscheinung mich so überrascht, bevor ich von seiner Geisteszerrütiung gewußt, nichts in derselben hätte mich im ersten Augenblick daraus schließen lassen. Doch nun, als mein Auge [...]
[...] süße Täuschung. Die Nebel, welche Arabella'« Anblick, derTon und die Worte ihrer Slimme zerstreut, umflorten mit dichterer Hülle Leoni'« zerrütteten Geist. Die einzige Sühne, welche Vier und Schwester dem Unglücklichen anbieten konnten, war, seiner Pflege hinfort ihr Leben zu weihen und Alles, was mensch» [...]
[...] Hätte Leoni durch das zarteste Liebeswerben Arabella's Herz zu erringen gesucht, der Erfolg hätte nicht mehr zu seinen Gunsten seyu können. [...]
[...] Schmerze zucken sah, schwand auch aus den ihrigen der sonnige Strahl, und eine Wolke zog über den leuchtenden Glanz des tief blauen AugeS. In diesem Augenblick erhob Leoni die sei» nigen von dem Bilde zu ihr und sagte in einem Tone, der heiter sehn sollte und sich nur gepreßt seiner Brust entwand: [...]
[...] nügt; aber in meinem Herzen spricht keine Stimme für den Gespielen meiner Jugend. Bei diesen Worten Arabella'« flammte Leoni'S Auge, uud eine flüchtige Röthe loderte auf seiner bleichen Wange empor. Ob dieser leuchtende Schimmer der Wikderschein deS Entzückens [...]
[...] oder triumphirender Rache war, dieß blieb ein Geheimniß seiner nor Leoni? sagte er in kaltem Tone, ich suchte Sie «n der [...]
[...] und kein Zug seines rubigen Antlitzes verrieth eine innere Be wegung, die sich so sichtbar in Arabella'« bleichen Zügen malte. Ehe sie die Kraft zu einer Erwiederung gefunden, hatte Leoni m« einer tiefen Verbeugung das Zimmer »erlassen. In den festlich geschmückten Sälen des Grafen von Mont [...]
[...] Ruhig und ergeben sah fie daher der Stunde enlgezen, die Paolo Leoni den Tod bringen würse, und sie kam früher, alö wir Alle erwarleten. Ohne ZhrZnen, selbst ein Lächeln um den feinen Mund, kniete Arabella vor dem Sopha. worauf wir [...]
[...] mich zurück, «IS er vernommen, in welch innigen Beziehungen ich seit ihrer Ankunft in Florenz mit den Seinigen stand, und so erfuhr ich die Schicksale, die Leoni seit seiner Abreise auö England betroffen und endlich mit Wahnsinn geendet hallen. Er selbst erzählte dieselben, unserer Bitten, sich noch zu schonen, [...]
[...] verlieren hätte, wenn ihm die Kräfte dazu nicht versagen sollten. Da wir im Innern seiner Meinung waren, indem der Arzt er» klärt, daß Leoni höchstens bis zum Abend noch zu leben habe, fügten wir uns in seinen Wunsch und so begann er, oft von seiner Schwäche unterbrochen, die kurze Erzählung seiner nun [...]
[...] fchleunigte das finstere Nahen d,S grausigen Schalten«, dessen lei,« Flügelschlag den Unglücklichen immer dichter umraufchte. Von dieser Zeit an war für Leoni Vergangenheit und Gegen» rv«t in tiefe« Dunkel gehüllt, bis der nahende Tod wieder Licht in seine Seele goß. [...]
[...] Hier schläft Paolo an der Seite seiner Arabella, die kaum «in Jahr den Theuren überlebte, und feinem letzten Willen zu» folge bezeichnet der einfache Name Leoni allein die Stätte, wo sein gebrochenes Herz den Frieden gefunden. [...]
